Tageslosung zu Dienstag, 29.09.2009
Das Buch Prediger 12:13 schrieb:
Das Grenze der Worte alle laßt uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das ist der ganze Mensch.
Denn Gott wird jedes Werk in das Gericht über alles Verborgene bringen, sei es gut oder bös.
Ein spannender Vers, oder Doppelvers. Es sind die letzten beiden Verse, der Schlußstrich unter das Buch Prediger von Salomo. Mit diesem Schlußstrich leitet er auch gleich über zu der nächst höheren Ebene, dem Buch Sprüche von Salomo. Hier faßt er also den Inhalt des Buches Prediger zusammen.
Und zentral in diesem Doppelvers - es gibt wie immer hier unglaublich viel zu entdecken - ist das, was einem modernen Menschen ein Graus ist zu hören:
"Fürchte Gott!!!"
"Halte seine Gebote!!!"
"Denn Gott wird jedes Werk richten."
Das ist echt viel Futter für das arme Ego, das doch lieber selbständig und selbstherrlich wäre. Auch noch fürchten... nänänä... bleib bloß weg damit. Ich hab doch keine Angst und vor einem womöglich noch nicht einmal existierenden Gott lasse ich mir keine Angst einjagen. Wenn überhaupt, dann halte ich mich an den Gott des neuen Testaments, den der Liebe.
So etwa in der Art habe ich es schon sehr oft gehört. Die Reaktion ist so stereotyp wie voraussagbar. Kein Mensch hat gerne mit so einem Gott zu tun, und wenn doch, dann muß man sich fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat oder ein devotes Bedürfnis auf diese Weise auslebt.
Aber schauen wir einfach mal unter die Oberfläche. Es ist hier ein echter "Brüller". Die Reihenfolge der hebräischen Worte ist umgedreht. Das Hebräische, das so sehr verbfixiert ist, hat hier das Hauptwort an erster Stelle stehen:
"ät haälohim jera".
"xx den Gott fürchte".
Und diese geheimnisvolle "ät" ist der Akkusativ, rein formal, wobei das fürchten nicht immer im Akkusativ steht. Doch es ist mehr als das. "ät" besteht aus dem ersten Zeichen, der Aleph, und dem letzten Zeichen, der Taw, im hebräischen Alphabeth. Es ist Anfang und Ende, Alpha kai Omega im griechischen. Den GANZEN Gott fürchte!
Es ist auch nicht nur "Fürchte Gott", sondern fürchte "den" Gott. Ja, welchen denn sonst? meckert das Ego.
Einen Gott, der Liebe und Licht ist, soll man fürchten?
Naja, also... kommt immer drauf an, wieviel Licht und wieviel Liebe.
Nehmen wir mal das Licht, denn hier ist ja der Gerechtigkeits- und Richteraspekt Gottes angesprochen.
Magst du in die Sonne gucken? Wie lange hältst du es aus? Wie schnell wirst du blind?
Magst du mal eine Woche nackt durch eine heiße Wüste laufen? Das ist das Licht. Kennst du die Schneeblindheit?
Alles nur Licht. Auch radioaktive Strahlen sind einfach nur Licht, etwas andere Frequenz, aber letztlich einfach Licht. Es gibt so Versuche, bei denen man eine Stahlplatte mit ultraharter Röntgenstrahlung bestrahlt hat. Die wurde durchsichtig.
Aber das ist alles nichts im Vergleich dazu, wenn wir uns buchstäblich physisch in die Sonne hineinbegeben müßten. Ohne Schutzanzug und ohne ein Raumschiff natürlich. Dann hätte man so etwas, wo wirklich viel Energie ist. Nun stelle man sich den heißesten Quasar vor, oder das größte schwarze Loch. Das ist noch viel mehr Energie.
Ja, und nun stelle man sich den vor, der das erschaffen hat, alle Sterne, alle schwarzen Löcher.
Die Energie Gottes ist unvorstellbar hoch. Wenn man es in Spannung ausdrückt, könnte man sagen 10 Milliarden Volt. Naja, also wenn man in die Steckdose langt, dann sind es 220 Volt, und es ziept schon ganz schön heftig. Bei 400 Volt oder so stirbt man schon, wenn genügend Strom fließt.
Es ist so leicht, Gott zu "fluchen". Gott "leicht" zu machen. Im Hebräischen sagt man dazu "Gott ins Angesicht segnen", eine verhüllte Umschreibung. Ach Gottchen. Ja, mein weiß nicht was man da sagt. Gott ist ja auch nur ein Wort, oder?
Also wenn es DEN Gott wirklich gibt, dann ist es ein unglaublich mächtiger Gott, dem man nicht falsch kommen möchte.
Diese Seite Gottes wird angesprochen. Näherst du dich Gott? Du hast recht, wenn du dich fürchtest. Kein Mensch hier ist ohne Sünde.
Wenn ich diese Worte schreibe, sträuben sich förmlich bei mir die Nackenhaare. Dabei schreibe ich nur ein paar Worte von der Größe und der Macht Gottes. Wie sieht das aus, wenn man "näher" zu Gott kommt?
In der Apostelgeschichte gibt es die Erzählung von Ananias und Saphira. Sie gehörten zur neu entstandenen christlichen Gemeinde. Es war üblich, alles, was man hatte, der Gemeinschaft zu spenden. Nur sie taten es nicht ganz. Sie behielten noch etwas für sich zurück. Kleinigkeit, würde man heute sagen. Naja, und ganz so kommunistisch wollen wir es ja auch nicht handhaben.
Aber nehmen wir mal diese Situation. Sie behalten also etwas zurück. Petrus merkt das und fragt sie, erfüllt vom Heiligen Geist. Ananias lügt im ins Gesicht. Und fällt tot um.
Nur wegen einer Lüge? Ja.
Das ist der Heilige Geist, wenn man ihm quer kommt. Da kriegten die übrigen Gemeindemitglieder übrigens auch mit der Angst zu tun, als sie die Geschichte mitbekamen. Dann kam seine Frau, die Saphira. Petrus fragte sie ob sie alles gespendet haben. Sie lügt ihm auch ins Gesicht. Und sie stirbt auch sofort.
Das ist der Heilige Geist, die "menschenverträglichste" Form, in der sich Gott hier offenbart.
Vielleicht kriegt man doch ein wenig "Respekt" davor? Es geht nur darum, wieviel Geist im Menschen wirkt. Je mehr, desto schärfer wird die Wirkung. In beide Richtungen. Die Wunderheilungen nimmt man ja gerne an. Aber die "Nebenwirkungen"?
Aus diesem Grund wird gesagt, daß niemand Gott sehen kann und das überlebt. Niemand ist so rein, daß er da bestehen könnte. Vor Gott haben wir alle gesündigt, und zwar knackig. Nicht nur so ein bißchen.
Was tun? Sollen wir nun vor ihm davonrennen? Ihn lächerlich machen und hoffen daß es ihn nicht gibt?
Der Schlüssel liegt in diesem Wort "jera", "fürchte". Es schreibt sich "jod+resch+aleph", in Zahlen "10+200+1", insgesamt 211.
Die 211 ist die 48.ste Primzahl. Die 48 kennt der aufmerksame Bibelleser als die Gesamtzahl der Städte im Land Kanaan, die Israel hatte. Da gab es 42 Städte und 6 besondere Städte. 42 Städte, das entspricht dem Gesamtgewicht des Wortes "Eloah", "Gott", in der Einzahlform. Doch 6 Städte, die waren extra reserviert für "Totschläger" und "Mörder".
"Ach, Gott, ich hab zum Glück noch nie jemand umgebracht. Wie gut, daß das an mir vorübergeht."
"Naja", sagt Gott, "schauen wir mal. Also der Mensch heißt "A-dam", weil er mir gleicht. Ich sehe mich in jedem Menschen wie in einem Spiegel. Jeder Mensch hat die vollkommene Buddhanatur. Einen Menschen zu sehen, bedeutet, ihn absolut in seiner Vollkommenheit, als Spiegelbild Gottes, zu sehen. Hast du wirklich jeden Menschen in deinem Leben auf diese Weise gesehen? Nicht? Dann hast du jeden Menschen getötet, den du nicht so gesehen hast. Du hast nicht das EINE in ihm gesehen.
Aber schauen wir mal weiter. Ich bin das Wort. Wie bist du mit dem Wort umgegangen? Hast du in Gedanken schon einmal geflucht? Hast du schon einmal irgendein Wort angesehen und es nicht als Wort Gottes erkannt? Wenn ich doch in jedem Menschen bin, darin wohne, und jeder Mensch mein Spiegelbild ist, dann ist jedes Wort jedes Menschen Gottes Wort. Hast du das immer auch so gesehen? Hast du es auch so verstanden? Nicht? Hm. Dann hast du das Wort gekreuzigt, meinen Sohn. Ja, guck ruhig erstaunt. Ich bin in jedem Wort, in jedem Seufzer eines Menschen. Selbst wenn ein Mensch gerade mal mächtig schimpft, dann schimpfe ich.
Ich BIN DAS ALLES. War dir nicht so klar?
Was geschieht mit jemandem, der jemand anderen kreuzigt? Er muß sterben.
Deshalb bist du nicht nur ein Totschläger, sondern sogar ein Mörder. Ich habe dir gerade in diesem Forum diese Dinge gesagt und du glaubst mir nicht. Glauben bedeutet, die Dinge in die Tat umzusetzen. Wollen wir wetten, daß du bis der Hahn kräht, mindestens dreimal Menschen nicht als MICH angesehen hast? Nicht erkannt hast, daß ICH es BIN?
Was du einem der Geringsten unter meinen Brüdern antust, das tust du mir an. Wer auch den geringsten Menschen anschaut und ihn nicht als einen Buddha erkennt, der tötet ihn. Wer nicht jeden Menschen so liebt wie man einen Buddha lieben sollte, von dem nur Mitgefühl ausgeht, der tötet ihn auch!
Ja. Was nun? Also meinen Maßstäben nach (und danach geht es hier), meinen Maßstäben nach hast du zehntausendmal den Tod verdient. Und das ist noch gnädig. 10.000 weitere Inkarnationen z.b. - das wäre doch was. Natürlich darfst du in diesen Inkarnationen auch nicht sündigen. 10.000 Inkarnationen als Bodhisattva, als lebendig inkarniertes Mitgefühl, jedes Wesen in seiner Buddhanatur erkennend, würdigend, und auch so handelnd.
Nicht? Naja, also ich hab hier noch für so ganz hartnäckige Fälle wie dich diese 6 Städte in Kanaan reserviert. Das sind Städte für Mörder wie dich. Sagen wir, du lebst da ein Jahr lang, bewegst dich nicht aus der Stadt raus, und ich vergesse die Sache. Ok?"
So könnte eine Begegnung mit Gott aussehen. Sie ist nicht so weit hergeholt wie man vielleicht nun denken könnte. Der Schlüssel wäre also die 211, die die 48.ste Primzahl ist. Wenn dich auch sonst nichts dazu bewegt, dich Gott zu beugen, vielleicht das SEHEN der wahren Verhältnisse.
"jera" kommt eigentlich von "jara", "sehen". Sieh es dir mal wirklich an. Schau wie es ist, nicht wie du es gerne hättest, sondern der Wahrheit ins Gesicht. Kannst du vor so einem Gott bestehen?
Ich nicht. Ich nehme gerne Zuflucht zu einer dieser 6 Städte, den verachtetsten Städten, weil in ihnen nur Mörder leben. Wer will da auch sonst schon leben. Aber es ist nur für ein Jahr, und danach bin ich frei.
Wer wirklich "Gott" sieht, der fängt an zu zittern. Es ist eine unmittelbare körperliche Reaktion. "Wirket eure Seligkeit mit Furcht und Zittern", wird gesagt. Ich brauch mich nicht anzustrengen, um vor meinem Gott zu zittern. Die Energien, die meinen Körper durchfluten, lassen ihn ganz von allein zittern.
Es ist wunderschön, Menschen damit heilen zu können. Nicht ich heile irgendetwas, sondern diese Kraft. Sie fließt einfach. Ich bin nur Gefäß, nur ein Kanal, durch den sie durchfließt.
Aber es ist auch richtig heftig, diesen Energien zu begegnen. Zu SEHEN, was dahinter steht.
Nein, ich habe keine Angst. Es ist auch keine Furcht in mir.
"Hey, moment mal, grad hast du was von Furcht und Zittern erzählt."
Ja, der angenehme Teil ist, daß Gott mich so liebt, daß er mir Jesus schickt. Jesus wohnt in mir als der Heilige Geist. Und er ist Liebe pur. Weil ich Jesus habe, belehrt er mich über alles. Er entschlüsselt mir jedes seiner Worte. Die in der Bibel und alle anderen von ihm auch.
Nur, wenn ich direkt in diese geistige Sonne schaue, fange ich an zu zittern. Angst oder Furcht habe ich trotzdem keine. Es ist einfach nur überwältigend schön. Wie man vielleicht vor Erschöpfung der Muskeln nach einem 42km Lauf zittert. Man läuft und kommt ins Ziel.
Ich weiß, daß ich in mir nicht würdig bin. In mir selbst bin ich nichts und nichtig. Aber ich habe die Hörner des Altars ergriffen. Das Hochheilige angefaßt. Es gibt das Gesetz, nachdem ein Mörder, der es schafft, bis ins Allerheiligste zu fliehen und dort die Hörner des Altars zu berühren, geheiligt ist. Normal müßte er sterben, doch der Altar nimmt nicht nur dieses Urteil hinweg, sondern heiligt ihn und erfüllt ihn mit der Kraft Gottes. Das ist noch viel besser als das Jahr in einer der symbolischen Mörderstädte abzusitzen.
Ein anderer ist in mir, der göttliche Mensch, und auf diesen schaut Gott mit Wohlgefallen. Als bloßer Mensch hätte ich Grund, ihn zu fürchten. Doch wenn ich sein Tempel bin, wird er mich wohl bewahren.
Aber ich möchte noch diese Sequenz "ät haälohim jera" kurz in Zahlen darstellen. "ät" ist 401, "haälohim" ist 91, und "jera" ist 211, wie wir gesehen haben. Zusamme ist es 703. Diese 703 des "fürchte DEN Gott" korrespondieren mit der 703 von "ät haaretz", "die Erde". Gott erschafft "DIE Erde", Gee, spätere Gaia genannt. Es ist heftig, wenn Gott direkt auf Erden wirkt.
Die Gebote halten? Nichts einfacher als das. In mir lebt der, der nur Liebe wirkt. Und in der Liebe sind alle Gebote bereits erfüllt. Ich aus mir heraus ... völlig unmöglich. Ich wüßte ja noch nicht einmal wie ich die Gebote verstehen soll. Der buchstäbliche Sinn ist ja nicht der Sinn, auf den es ankommt. Es geht nicht ums buchstäbliche Halten der Gebote. Klar wird hier auf das Richten aller verborgenen Werke Bezug genommen.
Es zählt nicht, wenn ich jemandem Geld gegeben hab und dabei gedacht hab "was für ein Penner!" Ich meine, es zählt schon, nämlich als Fluch, als Mord. Aber als "gute Tat"? Vergiß es.
Es zählt wie ich es sehe. Sehe ich ihn als Gott, der mich bittet, und gebe ich Gott? Oder ist es eine gönnerische Spende für einen armen Schlucker? Dann habe ich ihn entwürdigt, ihn nicht als Buddha gesehen der er ist.
Wie sehe ich mich? Fluche ich mir, indem ich stöhne über das was ich getan habe? Oder nehme ich mich mit Liebe und Gnade an, wohl wissend, daß ich in der Gerechtigkeitsprüfung glatt eine 6 hätte?
Die Ego-Person ist nichtig, ist eitel, leer. Aber der Mensch als ganzes ist ja nicht nur Ego, ist nicht nur dieses aufgeblasene Nichts. Jeder Mensch als ganzes ist Heilig, hat Buddhanatur. Ja, auch jeder Mörder und jeder Vergewaltiger. Das hat damit nichts zu tun. Durch jeden Menschen wirkt Gott, in allem steckt Gott. Es geht gar nicht anders.
Wer so klar erkennt, daß in ihm selber nichts gutes steckt, auch kein Funken Gutes in dieser Ego-Person, der kann ruhig sterben als Mörder neben Jesus am Kreuz und sich der Gnade Jesu überlassen.
"Amen, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Dann ist das Thema Ego gestorben. Theoretisch zumindest. Praktisch beweist es sich jeden Tag, ob man den "alten Ego" im Tode halten kann oder nicht. Auch das ist etwas, das ich selber nicht kann. Doch in der Gnade Gottes funktioniert es. Die Liebe, die mir geschenkt wird, zerbricht jeden aufkeimenden Ego-funken und verwandelt ihn nur in noch tiefere Liebe, in noch größere Demut und Hingabe vor Gott.
