Das ist aber dann dein ureigene Aussassung von Feminismus.
Hier mal eine andere:
"Feminismus (abgeleitet von französisch féminisme) ist sowohl eine akademische als auch eine politische Bewegung, die für Gleichberechtigung, Menschenwürde, die Selbstbestimmung von Frauen sowie das Ende aller Formen von Sexismus eintritt. Feminismus entstand mit den Emanzipationsbestrebungen von Frauen im Zuge der Aufklärung in Europa sowie im Zusammenhang allgemeiner Bürgerrechts- und Freiheitsbewegungen weltweit und kontrastierte den Anspruch der Gleichheit aller Menschen mit den Alltagserfahrungen von Frauen. Auf dieser Basis forderte er, die Gleichheit von Frauen und Männern nicht nur zu postulieren, sondern ihr auch rechtlich und politisch Rechnung zu tragen."
wiki
Schöne Definition.
Und an dieser Stelle geht es jetzt los, gut differenzieren zu müssen. Ich denke, wir sind uns alle einig, dass es "den Feminismus" nicht gibt, sondern viele verschiedene Strömungen und Ausprägungen.
Ich bezeichne mich als "Feminist" - zumindest ansatzweise - weil ich heute noch sehe, dass in vielen Bereichen Frauen gegenüber Männern benachteiligt werden, wenn es um die Möglichkeiten finazieller Unabhängigkeit und Verfolgung beruflicher Pläne geht. Es ist glücklicherweise im westlichen Kulturkreis lange nicht mehr so schlimm wie vor z.B. 50 Jahren noch, aber immernoch deutlich zu sehen.
Ich kann allerdings Thores Punkte, die er hier aufbringt, gut verstehen. Zum einen bemängelt er - meiner Ansicht nach sehr zu Recht - das Verhalten der bekannten "Kampf-Emanzen"; wie z.B. Alice Schwarzer im Kachelmann-Fall. Desweiteren zeigt er auf, dass aus "eigenen Reihen" die Kritik gegen diese "Kampf-Emanzen" herzlich gering ist, so dass die Frage verständlich ist, wo denn die moderaten Feministinnen sind. Das hat zum einen damit zu tun, dass "Kampf-Emanzen" lauter schreien und man so mehr von ihnen mitbekommt, wie ich schon erwähnt habe. Aber - und auch da hat Thore Recht - wenn man einer Gruppierung beitritt neigt man manchmal dazu, sich in den Ansichten, die diese Gruppe vertritt, zu radikalisieren (dazu gibt es auch psychologische Untersuchungen).
Mit seiner Ablehnung des Feminismus sagt Thore ja NICHT automatisch, Frauen gehörten an den Herd. Er lehnt den Feminismus ab, weil er ein starkes Überschwingen des pendels sieht, wenn man ihm folgt. Darum betont er ja, dass er für Fairness etc. ist.
Insofern verstehe ich die heftigen Reaktionen, denen Thore sich hier ausgesetzt findet, nicht ganz. Ich habe ihm einige Fragen bzgl. seiner Ansichten gestellt, er hat sie meiner Ansicht nach gut beantwortet, und in seinen Antworten kam meiner Ansicht nach NICHT durch, dass er Frauen z.B. wieder ein eigenes Bank-Konto verbieten wolle, ihren beruflichen Werdegang bzw. finanzielle Unabhängigkeit im Vergleich zu Männern wieder erschweren wolle oder ähnliches.
(Das will Musikuss übrigens auch nicht. Leider laufen seine Wunschvorstellungen ziemlich oft aber darauf hinaus, und ich warte, dass er mal sehr konkrete Vorschläge macht, wie man in seiner Welt gewisse Probleme lösen soll).
Ein Problem, was ich persönlich mit einigen Strömungen des Feminismus habe, ist die Sexismus-Debatte. Was ist das überhaupt? Ich beispielsweise mag "dreckige Witze", Erotik, erotische Kunst und teilweise Pornografie (legale - falls jemand unter dem Wort nur die illegalen Ausprägungen derselben versteht). Bis ich deswegen ein Sexist, weil ich da z.B. den Forderungen Alice Schwarzers in ihrer "PorNo"-Aktion nicht in Gänze zustimme? Da bin ich übrigens nicht alleine in dieser Kritik:
http://de.wikipedia.org/wiki/Feminismus
Wikipedia schrieb:
Die von vielen Feministinnen, unter anderen auch von Alice Schwarzer, vertretene negative Haltung gegenüber der Pornografie wird zum Teil auch innerhalb der Bewegung kritisiert. So hat sich in den USA als Gegenbewegung der sogenannte sex-positive feminism gebildet, der der Sexualität und auch der Pornografie aufgeschlossener gegenüber tritt und diese als Bereicherung für Frauen und Männer betrachtet.