finde deine eigene religion

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Hallo Zauberweib,

Mit "wir" mag Wyrm vielleicht übertrieben haben, aber ich denke, ich verstehe was er meint.
Es gibt doch einige, die ihre Spiritualität in anderen Ländern suchen, sich mit Buddhismus oder amerikanischem Schamanismus befassen, anstatt zu suchen, was er hier zu finden gibt.

Diese manchmal sehr fluchtartige Suche in den "weiten Fernen" kommt mir hin und wieder vor als ob diese Menschen denken, sie könnten ihr denkliches Eingesperrtsein nur dadurch verlassen, das sie weit fort nach etwas suchen, das eigentlich 'zu ihren Füssen' liegt.

Bright blessings


Kangiska
 
Hallo,

ich gehe noch einen Schritt weiter:

Es ist erstrebenswert, sich nicht eine fremde Religion zu suchen, sondern sich seine eigene Religion selbst zu definieren, und sich nicht von existenten Religionen oder Paradigmen beeinflussen zu lassen.

Meiner Meinung nach ist es ein Fehler, sich Religionen zu suchen, und nach diesen zu leben, die Prämisse ist schon vollkommen falsch.

Man sollte seine eigenen Eindrücke und sein eigenes Wissen ergründen, und danach seine eigenen Glaubensgrundsätze bilden. Erst dann sollte man diese anhand des Wissens und des eigenen Gewissens prüfen.

Es gibt die begriffliche Unterscheidung der Eso- und der Exoterik.

Esoterik meint Erkenntnis aus dem Inneren, Exoterik meint, Erkenntnis wird nicht in einem selbst gesucht, sondern der Glaube entstehe durch eine extern transphänomenal existierende Definition des Glaubens.

Aber auch das, was Esoterik genannt wird, beschäftigt sich mehr mit exoterischen Themen als mit dem, was das Innere definiert.

Auch Menschen, die sich als "Esoteriker" bezeichnen, lesen Bücher und übernehmen ihr Wissen aus diesen Büchern, oftmals kann man sogar feststellen, daß sozusagen alles weggeglaubt wird, was sich Esoterik-Buchautoren einfallen lassen, es findet keinerlei Prüfung dessen statt, woran die Menschen dann wirklich glauben. Meiner Meinung nach führt dieses Vorgehen immer zu Irrwegen, die sogar gefährlich werden können für diese Menschen.

Die von mir angesprochene Menge derer, die sich "Esoteriker" nennen, sind defakto Exoteriker.

Exoteriker sind die Vertreter des geschriebenen Wortes, ihre Paradigmen geben ihnen vor, nach den Worten heiliger Bücher zu leben.

Ein weiterer Fehler ist, daß einige Menschen, die persönliche Erkenntnisse für sich als wahr erkennen, dann auch missionieren wollen. Auch missionieren ist typisch exoterisch, da man seinen eigenen Glauben anderen aufzwingen will.

Beide Wege bedürfen der Überprüfung, und aus meiner Sicht kann nur eine Mischung aus Eso- und Exoterik passlich sein, und mit Esoterik meine ich nur den Teil, die inneren Erkenntnis zu suchen, und mit Exoterik meine ich lediglich den Teil, der die Überprüfung dieser esoterisch gewonnenen Erkenntnisse durchführt. Denn wer diese Erkenntnise nicht prüft, kann auch aus dem Inneren auf Irrwege gebracht werden.

Gruß,
lazpel
 
Esoterik ist eigentlich auch nur die Ansammlung von verschieden Religionen. Esoterik bedient sich halt verschiedener Religionen ohne eine Ideologie sein zu wollen
 
Hallo JimmyVoice,

Der Name leitet sich aus dem griechischen Adjektiv "esôterikós" ab, das mit "zum inneren Kreis gehörig" übersetzt wird. Davon ableitend wird Esoterik sowohl übersetzt mit "Geheimlehre" als auch mit "nach innen gerichtet".

Exoterik im Gegensatz ist dann passend mit "nach aussen gerichtet" definiert.

Gruß,
lazpel
 
lazpel schrieb:
Hallo JimmyVoice,

Der Name leitet sich aus dem griechischen Adjektiv "esôterikós" ab, das mit "zum inneren Kreis gehörig" übersetzt wird. Davon ableitend wird Esoterik sowohl übersetzt mit "Geheimlehre" als auch mit "nach innen gerichtet".

Exoterik im Gegensatz ist dann passend mit "nach aussen gerichtet" definiert.

Gruß,
lazpel

und nur durch das Innerste ist die Unendlichkeit erreichbar ;)
 
Bijoux schrieb:
Wer einmal erkannt hat, dass Religionen erstarrte Systeme sind, erfunden und aufrecht erhalten, um die Menschen in Schach zu halten, den interessiert das alles doch gar nicht mehr!

Doch, ich finde, daß das schon noch interessiert.
Weil die Spuren einer Religion in einem nicht einfach durch eine solche Erkenntnis beseitigt sind. Da wirkt vieles auf sehr subtiler Ebene weiter, auch (oder gerade?) wenn man diese Religion mit dem bewußten Teil seiner selbst ablehnt. Es bildet sich ein Schatten, über den man sich hinwegtäuschen kann. - Diese Gefahr besteht.

Manche wenden sich von einer Religion ab wie ein Pubertierender von seinem Elternhaus. Äußerlich getrennt, aber die innere Bindung bleibt, die Verstrickungen, die blauen Flecken, die alten Wunden.
Ich denke, wer bei Begriffen wie "Religion" oder "Kirche" noch Emotionen in sich spürt, ist noch nicht wirklich frei davon. Haß, Zorn, Enttäuschung, Ohnmacht binden oft sehr stark.
 
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Hallo Irene

Warum wirfst Du den Leuten, die sich von Religionen abwenden, Unreife vor? Oft ist es ein sehr bewusster Schritt, der nach intensiver Auseinandersetzung stattfindet.

Natürlich wirken die Einflüsse der Religionen auf subtile Weise weiter. Aber ich fürchte nicht in erster Linie, so wie Du meinst, in Form von Nächstenliebe und Mitgefühl, sondern als Angst und schlechtes Gewissen, die einen ein ganzes Leben lang begleiten.

Ich habe auch nicht das Gefühl, dass Religionen als bewusster Teil ins Leben intergriert werden, sondern den Menschen in der Kindheit übergestülpt werden, ohne dass sie die Möglichkeit haben, sich damit wirklich auseinander zu setzen. Dagegen geht der Abkehr von der Religion meistens eine sehr bewusste Auseinandersetzung damit voraus.

Damit möchte ich nicht sagen, dass alles, was mit Religion zu tun hat, schlecht ist. Man sollte schon sehr genau hinsehen, was man als sinnvoll annehmen möchte und von welchen Teilen man sich trennen möchte.

Man sollte die Religionen schlicht und einfach auf den Prüfstand stellen und überprüfen, was heute davon noch zeitgemäss ist, welche Teile man davon ins Leben intergrieren möchte und auf welche Inhalte man verzichten möchte, weil man erkannt hat, dass sie schlicht und einfach der Unwahrheit entsprechen.

Alles Liebe. Gerrit
 
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