Lieber terra
Es braucht eine Entscheidung. (zb jetzt zu meditieren anstatt shoppen zu gehen :->) oder nachzudenken und nachzufühlen bevor man schreibt, abzubiegen oder gerade aus zu fahren.
Keine Sekunde ohne Entscheidungen)
Diese Entscheidungen betreffen diesen winzig kleinen Aspekt, den wir Inkarnation nennen. Aus einer größeren Sicht ist das alles recht bedeutungslos. Aus dem Blickwinkel EINES Aspekt und einer bestimmten Inkarnation mag es ja bedeutungsvoll und wichtig erscheinen.
was könnte das ich denn sonst sein? Es ist die Aktionseinheit die ich-haft agiert. Und da drin ist kein Selbst zu finden.
Wenn das ich, dieser Aktionist der sich selbständig handelnd erfährt, als ILLUSION ERKANNT ist - dann fällt das ich automatisch weg. klar. Und zurück bleibst nicht DU In einem Sein
sondern nur Sein.
Es ist eine Frage der Betrachtungsweise, ob das ICH stirbt oder das es einfach nur Irrglaube war, dass das ICH im Verstand liegt.
Das ICH ist Bewusstsein. Und das Bewusstsein kann auf den Verstand gerichtet sein (was heutzutage der Standardfall ist). Dann glaube "ich", dass ich Hirnmasse bin und Körper.
Das Bewusstsein kann aber auf dein inneres Licht gerichtet sein, dann glaubst du, dass du ein Lichtkörper bist. Und dass der fleischliche Körper nur "getragen" wird wie Kleidung. Dann benutzt du das Gehirn plötzlich ganz anders. Es ist still und arbeitet nur noch auf Wunsch, wie ein Computer der wartet, dass man ein Programm startet. Ich nenne diesen Zustand "aufgewacht".
Das Bewusstsein kann auch auf das eigentliche SEIN, dein SELBST gerichtet sein. Und du erkennst dass alles EINS ist und der Rest nur aus Energie besteht und jede gewünschte Illusion produziert. Das sind beginnende Erleuchtungszustände, obwohl man das dann nicht mehr bezeichnet, weil man jede (Be-)Wertung aufgegeben hat.
Aber nur weil man es nicht mehr nennt und bewertet, heisst es NICHT, dass es das NICHT gibt. Alles gibt es. Alles was du dir vorstellen kannst und noch einiges darüber hinaus.
(Und dann stellt sich die Frage nach Unsterblichkeit nicht, weil der Tod (des ich) eingetreten ist. Man spricht zb vom 'todlosen Tod'.)
Wenn du die "Tod des ICH" Variante bevorzugst, dann würde ich lieber vom Tod des Ego sprechen.
Der erfolgt automatisch. Bei den meisten mit dem Tod des physischen Tierkörper. Bei einigen mit dem Aufstieg der Schlange.
Und der VERSTAND, die (möglichst folgerichtige) Denkfähigkeit, kann zb dafür eingesetzt werden: zu erkennen, dass das Leben Leiden ist (Buddha), dass es einen Weg aus dem Leid, aus den Lockenwicklern gibt - und dass man sich ENTSCHEIDEN kann den zu finden - und dann vielleicht auch zu gehen.
Der Verstand ist "nur" ein hoch entwickelter Computer. Etwas zu selbstständig wenn wir ihn tun lassen.
Aber in sich schon ein tolles Ding. Immerhin so mächtig, dass es für uns Illusionen schafft die wir über viele inkarnationen nicht durchschauen.
Und wenn wir beginnen, hinter den Vorhang der Illusion zu blicken, dann wird der verstand erst so richtig aktiv und wehrt sich so gut er kann. Ein Verzweiflungskampf in dem er hoffnungslos unterlegen ist. Nur die Illusion selbst hindert uns, den Verstand in die Schranken zu weisen. Ihn sein zu lassen was er sein sollte, ein Werkzeug.
Der Verstand tut hauptsächlich bewerten. Und er ist fast nur in verganenem (bewerten) oder zukünftigem (planen) unterwegs. Zukunft und Vergangenheit sind in sich wieder nur eine Illusion, eine Bewertung, es gibt keine Zeit sondern nur Veränderung (Leben). Frei vom Verstand sind wir nur, wenn wir im JETZT leben, wenn wir im SEIN stehen und alles fliessen lassen, wenn wir aufhören zu (be-)werten und zu (ver-)urteilen.
LG. Tommy