Entfremdete Kinder

Ich denke, wenn ein Kind das tut, dann weiß man als Elternteil tief drinnen warum.

Bei meiner Familie bin ich mir da nicht so sicher.
Ich denke, beides kann zutreffen!
Eltern, die - im Verhältnis, wie sie selbst von ihren Eltern behandelt wurden - glauben es mit ihren eigenen Kindern viel besser gemacht zu haben -
und dann gar nicht verstehen, wenn die Kinder das nicht zu schätzen wissen -
und sich diese sogar aus dem Staub machen.
In diese Falle bin ich sogar selbst gerannt,
obwohl ich es so gut, so richtig machen wollte!
Jetzt zwar nicht mit dramatischen Konsequenzen - weil auch mein Verhalten nicht wirklich dramatisch war.
Kindererziehung ist überhaupt nicht leicht -
und Eltern sein ein schwerer Job,
man muss schon froh sein, wenn die Kinder es schaffen ein halbwegs glückliches Leben zu führen - egal welche Rolle man selbst als Elternteil darin spielt!
 
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Aber innerlich ist bestimmt das Wissen da, das ihnen sagt, was Sache ist.

Ich bin mir da ziemlich sicher ...
Glaube ich nicht. Bei meiner Mama ist es so, dass sie sehr fixe Vorstellungen davon hat, wie man richtig und wie man falsch lebt. Dementsprechend hat sie uns Kindern auch immer mehr oder weniger stark das Gefühl gegeben, dass wir ihren Vorstellungen nach nicht ganz richtig sind. Nicht so, wie wir ihrer Meinung nach eigentlich hätten sein sollten.

Mir und meinem Bruder gegenüber hat sie gelernt sich auf die Zunge zu beißen, was Bewertungen angeht. Aber bei mir lästert sie darüber wie mein Bruder sein Leben führt. Und ich wette, bei anderen findet sie auch ständig Haare in der Suppe wie ich mein Leben führe. Unsere Schwester hatte lange Zeit die geringsten Probleme mit unserer Mama. Bis sie selbst Kinder bekommen hat. Seitdem geht sie auch auf Distanz. Weil sie ständig zu hören bekommt, was andere Menschen mit ihren Kindern alles richtig machen. Was sie selbst halt ganz anders macht. Dadurch fühlt sie sich auch abgewertet.

Kinder großzuziehen ist wirklich eine schwere Aufgabe. Aber ich denke, es ist schon ganz viel gewonnen, wenn man sich selbst nicht für zu 100% richtig und unfehlbar hält. Sondern den Kindern auch vorlebt, dass man selbst auch ein Mensch mit Makeln ist. Dass niemand perfekt ist. Dass man dennoch liebenswert ist. Und dass man sich auch als Erwachsener bei Kindern entschuldigen soll, wenn man etwas falsch gemacht hat.

Von meinem Papa weiß ich, dass er Dinge reflektiert hat und über manches Vergangenes nicht glücklich ist. Und dass ihm das leid tut. Von meiner Mama habe ich noch nie auch nur ansatzweise eine Entschuldigung erlebt. Oder Einsehen.
 
Ja. Wenn Eltern oder ein Elternteil zu toxisch ist, schon.

Vor sich selber schon, sonst nicht.
Ist es eine Rechtfertigung oder eher eine Klarheit FÜR sich selbst 🙏 Wenn wir anfangen uns selbst zu lieben, achten und wertschätzen wir uns so sehr, dass Toxisches keinen Platz mehr um uns und in uns haben kann. Ich empfinde es als Liebeserklärung an mich selbst, dass ich , nach 30 Jahren mentalen und physischen Missbrauch, die klare Entscheidung für mich getroffen hatte🙏 Vergebung hat mir Frieden geschickt🙏Doch der Kontaktabbruch ist und bleibt für mich klar🙏 In Liebe für mich
 
Doch. Aber wenn ich dem Kind mehr schade als unterstützend bin, werde ich, was immer das Kind sagt, es weder verstehen noch akzeptieren.
Kein Kind wendet sich leichtfertig von den Eltern ab.... Da muss schon viel passiert sein.
Vor allem narzistische Elternteile werden nie einsehen, dass es (auch) ihre Schuld ist.
 
Ist es eine Rechtfertigung oder eher eine Klarheit FÜR sich selbst 🙏 Wenn wir anfangen uns selbst zu lieben, achten und wertschätzen wir uns so sehr, dass Toxisches keinen Platz mehr um uns und in uns haben kann. Ich empfinde es als Liebeserklärung an mich selbst, dass ich , nach 30 Jahren mentalen und physischen Missbrauch, die klare Entscheidung für mich getroffen hatte🙏 Vergebung hat mir Frieden geschickt🙏Doch der Kontaktabbruch ist und bleibt für mich klar🙏 In Liebe für mich
Du scheinst sehr viel zu beten.?
Schön und mutig, dass du den Absprung geschafft hast und dein Leben nun selbst lebst. Dass erfordert viel Kraft und Willensstärke (auch immer mal wieder; bei mir zumindest).
Alles Gute weiterhin.
 
Der Stanpunkt der kinder, die sich abgrenzen wollen ist noch einigermaßen nachvollziehbar. Aber als jemand der nie kinder hatte kann ich nur schwer begreifen was es bedeutet ein kind gehen zu lassen. Elternschaft wird sehr oft als etwas sakrales, beinahe okkultes behandelt. Es scheint als wüssten eltern, die die erfahrung der elternschaft gemacht haben, stillschweigend um dieses 'mysterium'. Kann man überhaupt alle aspekte des eltern-seins ohne weiteres erklären, darüber sprechen oder gar mit wissenschaftlicher expertise herangehen?
 
Elternschaft wird sehr oft als etwas sakrales, beinahe okkultes behandelt. Es scheint als wüssten eltern, die die erfahrung der elternschaft gemacht haben, stillschweigend um diese 'mysterien'. Kann man überhaupt alle aspekte des eltern-seins ohne weiteres erklären, darüber sprechen oder vielleicht sogar mit wissenschaftlicher expertise herangehen?
Genau das ist der Punkt. Elternschaft ist weder etwas sakrales noch romantisches. Es ist ein Knochenjob. Es ist anstrengend. Es bringt einen an seine Grenzen und darüber hinaus. Es lässt einen verzweifeln. Und zweifeln an sich selbst. Man hat Angst und hadert und hinterfragt.

Genau dieses romantisieren von Schwangerschaft und Mutterschaft hat mich in eine tiefe Sinnkrise gestürzt. Viele frische Mütter haben einen Selbsthass entwickelt weil sie nicht so sind und so empfinden "wie man es soll".

Es wird verschwiegen und weggelächelt. Alles supi. Alles toll. Alles wie es die Gesellschaft erwartet.

Ich liebe mein Kind über alles. Sie ist mit Abstand das Beste, was mir je passieren durfte. Trotzdem habe ich das Recht zu sagen, dass ich nicht sicher bin, ob ich mich nochmal für Mutterschaft entscheiden würde.

Und ich habe mir viele Feinde gemacht, als ich begonnen habe, diese Themen offen anzusprechen aber es ist einfach so wichtig.
 
Aber gerade wenn elternschaft jemanden so an die eigenen grenzen bringt ist das doch ein hinweis darauf daß aus spiritueller sicht etwas signifikantes darin liegen könnte.
 
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Aber gerade wenn elternschaft jemanden so an die eigenen grenzen bringt ist das doch ein hinweis darauf daß aus spiritueller sicht etwas signifikantes darin liegen könnte.
So ein Quark, sorry.

Was soll daran Spiritualität sein, wenn du nach gefühlt einer Woche ohne wirklichen Schlaf und warmen Mittagessen, dir noch anhören darfst, warum man sich nicht ordentlich um sich selbst kümmert und aussieht wie der Tod auf zwei Beinen und warum man keine Zeit hat, weil man sich doch bloß um den Nachwuchs kümmert uswusf....?

Warum werden vor allem Mütter immer dazu genötigt, zu betonen, das sie ihre Kinder lieben, während sie eigentlich auf dem Zahnfleisch gehen und sich einfach mal auskotzen wollen?

Es gibt so viele Beispiele. Und wie man es macht, macht man es sowieso falsch. Spirituell ist das alles wirklich nicht.
 
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