Seitensprung und uneheliches Kind

Alex63

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7. August 2008
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Hallo an alle,

ich habe hier zum ersten Mal von Familienaufstellung gelesen. Bisher kannte ich das überhaupt nicht.
Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Mein Mann ist vor 2 Jahren fremd gegangen und hat aus dieser Affäre eine Tochter. Die Frau war viele Jahre mit unserer Familie bekannt, könnte vom Alter her meine Tochter sein, ihre Eltern sind so alt wie mein Mann und ich. Früher hat sie immer versucht, mich als "Ersatzmutter" und Ratgeberin zu benutzen. Irgendwann wurde es mir zu grenzenlos und ich wies sie etwas zurück, aufgrund ihrer psychischen Lage mit Bulimie usw. empfahl ich ihr auch, sich professionelle Hilfe zu holen.
Leider kam es dann zu einer von ihr geschaffenen Situation, in der sie meinen Mann nachts an seinem Arbeitsplatz überraschte.....Trotz der Gewissheit, einen riesigen Fehler zu machen, ließ er sich drauf ein. Eine Affäre begann, die dann in eine Schwangerschaft mündete.
Die Affäre ist schon lange vorbei, das Kind ist geboren und die Geschichte bestimmt in negativster Weise meine Familie. Alles ist in Unordnung geraten.
Wegen der Unterhaltszahlungen an die beiden, die vorrangig vor unseren eigenen Bedürfnissen geleistet werden müssen, habe ich einmal das Problem, das Gefühl zu haben, nicht mehr meine Position in der Familie inne zu haben - weil sie sich da rein gedrängt hat und durch das Kind jetzt immer eine Bindung zu meinem Mann haben wird. Meine Kinder werden ebenfalls durch das uneheliche Kind zurück gedrängt. Da es soviel jünger ist, als meine Kinder, wird es in ein paar Jahren das "einzige" Kind sein, jedenfalls vom Gesetzgeber in Sachen Unterhaltsverpflichtungen so gesehen. D. h. nämlich, wenn meine Kinder vielleicht mal studieren wollen, können wir ihnen das vielleicht nicht finanzieren, weil der Staat verlangt, zuerst die Unterhaltsleistungen an das andere Kind in voller Höhe zu leisten, Kürzungen sind zugunsten der Halb-geschwister verboten. In einer intakten Familie ist das ja kein Thema, wenn mal ein Kind etwas mehr braucht, muss das andere eben mal eine Zeit lang etwas zurück stecken und umgekehrt. Bei unehelichen Kindern hat man keinen Einfluss mehr, da gibt es feste Sätze.
Die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf die beiden (Mutter und Kind), denn die Mutter macht ordentlich Krawall und stört weiterhin unsere Beziehung durch Versuche, gegen meinen Mann maximale Unterhaltsforderungen durch zu drücken. Außerdem lässt sie sich ab und zu im Umfeld unserer Wohnung blicken.
Mein Mann hat sich für mich und unsere beiden Kinder entschieden - er hatte auch nie vor, sich zu trennen - aber ich empfinde unsere Familie jetzt als unvollständig. Aus einem Kreis ist ein Teil raus gebrochen. Es fließt was raus. Mein Mann steht (gefühlsmäßig) für mich draußen. Ich empfinde ihn als nicht mehr dazu gehörig, weil er jetzt auch zu den anderen gehört.
Die Frau hat sich genommen, was ihr nicht zusteht (finde ich...die Schwangerschaft war von ihr geplant, mit dem Kind hat sie eine lebenslange Bindung zu meinem Mann erreicht, die er nicht wollte). Sie hat ein Kind von meinem Mann , von dem Vater meiner Söhne....
Er geht uns verloren, oder?

Wie ist unser Familiensystem nun zu sehen?
Ich sehe immer einen Kreis mit einem fehlenden Tortenstück, dann die beiden anderen und dazwischen meinen Mann, der irgendwie zu keinem System mehr so richtig gehört.

Ich weigere mich, anzunehmen, dass die beiden jetzt zu unserer Familie dazu gehören (müssen).... Muss ich das anerkennen?

Bitte gebt mir einen Rat.
Danke
Alex
 
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Hallo Alex ,

Ich verstehe Dich , und Dein Empfinden. Es ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Aber ich sehe als Neutraler Mensch , dass es nun an Dir liegt , wie du mit dem Ganzen umgehst.
Liebst Du Deinen Mann wirklich?? ;)
Wenn Du es tust , dann darfst Du aber nicht das Finanzielle in Eure Beziehung mit einbringen.
Denn dann würdest Deine Ehe nicht vordergründig in Liebe leben , sondern aus materiellen Sicht , und da dann aber für Dich selbst nicht glücklich.
Was ich auch aus Deinen Zeilen entnehmen kann...
Du gibst dieser jungen Frau all diese Schuld. Aber auch Dein Mann war mit dabei. Und meistens sucht man die Schuld "NUR" in der anderen Person.
Und warum tut man dass?? Weil Du Deinen Mann vor Deiner eigenen Enttäuschung über ihn , für Dich schützt.
In dieser Geschichte geht es nicht um Deine Kinder , oder um das andere Kind. Es geht alleine um Dich , und um Dein Leben.

Ich weigere mich, anzunehmen, dass die beiden jetzt zu unserer Familie dazu gehören (müssen).... Muss ich das anerkennen?

Und trotzdem solltest Du Dir selbst bewusst darüber werden ,
dass die beiden Menschen in diesem Leben da sind. Man kann sie nicht ausradieren. Warum wehrts Du Dich so stark dagegen? Du schadest Dir nur dadurch selbst. Deinem mann hast Du verziehen , aber dieser Frau ???????


Liebe Grüße
Tina:)
 
meine Meinung: (bin allerdings kein Familienausteller)
da schließe ich mich Tina an. AUCH DEIN Mann war dabei als das Kind gezeugt wurde.

das Leben ist kein Wunschkonzert. Und "nur" weil ein Trauschein vorhanden ist und ein Familienbuch ist es keine lebenslange Garantie auf eine heile Familienwelt.
Warum aus so einer Situation nicht das Beste machen? Dein Mann scheint zu dir zu halten, was willst du mehr? und warum nicht wenigstens sein kleines Kind akzeptieren? es ist auch das Halbgeschwisterchen deiner, eurer Kinder. Und wird es ein Leben lang bleiben. Vielleicht brauchen sie sich später mal irgendwann oder du sogar das Kind oder wie auch immer. Warum nicht mal einfach über den Schatten springen? dann fehlt nicht etwas zum fetten Tortenstück, sondern es ist ein schönes Stückchen dazugekommen. Als Frau in eine intakte (?) Ehe einzubrechen finde ich allerdings verwerflich, aber manchmal spielt das Leben seine eigenen Stücke und nicht wie geplant. Aber die Frau deswegen hassen, das bringt nichts. Was das Geld anbelangt, so sind eben die Gesetze und jeder der mit einem anderen ins Bett geht muß es sich vorher überlegen ob Verhütung oder nicht, wer das immer noch nicht geschnallt hat, muß eben bezahlen. Armes Kind, das kann wirklich nichts dafür! Veilleicht rätst du deinen Mann, falls die Ehe hält, dazu sich sterilisieren zu lassen.
 
Liebe Alex!

Das ist heftig, was Euch da widerfahren ist. Ich kann Deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.

Liebst Du Deinen Mann wirklich?? ;)
Wenn Du es tust , dann darfst Du aber nicht das Finanzielle in Eure Beziehung mit einbringen.
Denn dann würdest Deine Ehe nicht vordergründig in Liebe leben , sondern aus materiellen Sicht , und da dann aber für Dich selbst nicht glücklich.
Was ich auch aus Deinen Zeilen entnehmen kann...


Eine Mutter wird IMMER versuchen, das beste für ihre eigenen Kinder zu tun - dazu gehört auch die beste Versorgung von seiten des Vaters.

Das ist ein Instinkt. Den man nicht einfach wegschieben kann, der auch eine wertvolle Funktion für die Nachkommen hat.

Ich bin auch geschieden und bekam Alimente für meine Kinder - hätte mein Exmann weitere Kinder bekommen und damit die Alimentationszahlungen zwangsläufig verringert, wäre ich auch nicht erfreut gewesen.

Auch wenn ich ihm ein schönes und liebe-volles Leben wünsche und gönne, ich bin Mutter. Und als Mutter sind mir die (eigenen) Kinder am wichtigsten. Das ist völlig normal.

Und Kinder zu versorgen, umfasst eben AUCH Finanzielles. Jemanden deshalb nun keine Liebe zu unterstellen, weil der Blick auch auf die finanzielle Absicherung der Kinder gerichtet ist, empfinde ich als Negierung von biologischen Gesetzmäßigkeiten. Und irgendwie auch übergriffig.

Liebe Grüße
Suena
 
liebe alex!
stimme tina im vielen zu.nur,thema der frau zu verzeihn seh ich als schritt zu früh an.den wie du alex es beschreibst,hast du deinem mann verziehn?!
vom verstand her weißt du,sie ist nun mal da,das kind auch.aber in meinen augen gehts jetzt drum:finde deine postion wieder,deine klarheit.einen weg der dir zeigt:dein mann und du,ihr seit im hier und jetzt zusammen,aus liebe,das zählt,das schweißt zusammen.verstehst du?finde dich da wieder rein.nur so,kannst du mit ihr ohne groll klar kommen.du mußt es nicht verzeihen,das kannst du vielleicht irgendwann,es geht ums akzeptieren!ums 100%akzeptieren eurer situation.

ich will dir zeigen:gib den glauben an euch als familie nicht auf.konzentriere dich auf deine famlie,nicht zu sehr auf sie.weiß das ist leicht geschrieben,aber ich im außen seh es so!
dir viel glück!!
 
ich habe hier zum ersten Mal von Familienaufstellung gelesen. Bisher kannte ich das überhaupt nicht.

Klick bitte mal im Bereich Familienaufstellung den obersten Thread an und lies dir bitte durch, wie Familienaufstellungen "funktionieren".

Wie ist unser Familiensystem nun zu sehen?

Gar nicht - alles, was hier geschrieben werden kann ist reine Theorie - aber kann nie das "zeigen", was eben in einer Familienaufstellung zu sehen wäre, würdest du denn eine machen.

Wenn du deine Gegenwartsfamilie "aufstellen" würdest, könntest du die Dynamiken erkennen - und sie gegebenefalls ver-ändern - hier darüber zu spekulieren was sein könnte, wenns so wäre, wie dus gerne hättest, bringt im Endeffekt schlichtweg nicht wirklich was.
 
Ich denke, man kann nicht immer nur von Liebe leben.
Es ist auch verständlich, wenn sie ihren Mann nicht mehr wirklich liebt, aber aus existenziellen Gründen die Ehe aufrechterhalten will - das ist völlig normal, auch wenn es nicht gerne ausgesprochen wird.

Um ehrlich zu sein, kann ich mir schwer vorstellen, dass da reine Liebe für den Ehemann vorhanden ist. Vielleicht finde ich diese Geschichte ZU bedrückend.
Seitensprung, einmalig, ohne daraus entstandenem Kind, OK... aber Affäre mit daraus entstehendem Kind - Nein, wäre für mich nicht tragbar.
Ich hätte Rachegelüste, würde mich zerrüttet und gestört fühlen.
Das Seitensprung-Kind kann zwar nichts dafür, aber es wäre für mich emotional ein Feindbild.

Ich wüsste nicht, ob ich aus diesem Chaos rauskomme, ohne die Ehe zu beenden.
Viel Glück Alex!
 
Hallo an alle,
also erstmal möchte ich was anmerken.
Ich weiß nicht, wie einige darauf kommen, dass ich der Frau die alleinige Schuld gebe.
Nein, ich bin nicht bereit, ihr was zu verzeihen, weshalb sollte ich und vor allem, WAS soll ich ihr verzeihen? Dass sie mich um mein Leben beneidete und versuchte sich an meinen Platz zu drängen?
Ich kenne sie zu lange und zu gut, ich hatte täglich mit ihr zu tun und sie hat sich spät abends zu meinem Mann ins Büro geschlichen. Mehrmals, bis sie ihn rum gekriegt hatte.
Er hat nicht nach ihr gerufen!
Ja, er hat mitgemacht. Das war sein Fehler.
Es trifft ihn genau die gleiche Schuld. Ich hab auch ihm noch nicht verziehen, weiß aber auch, dass das nicht von heute auf morgen geht. Schließlich ist jetzt auch unsere finanzielle Existenz bedroht und JA, man kann nicht nur von Liebe leben! Ich hab mich nicht abgerackert, um das jetzt einfach so einer Ehestörerin, die absolut berechnend vorging, zu überlassen. So heilig bin ich nicht.

Sie hat diese Schwangerschaft geplant, um zu erreichen, dass er sich von mir trennt, was er aber nie wollte und ihr auch gesagt hat. Sie hoffte, dass ICH mich dann eben trenne....

Ich bin verwundert, wie schnell immer die Moralstimmen da sind....."ja, ja, der Frau die Schuld geben, aber es waren doch zwei dabei... Dein Mann hat auch..."

Und somit ist alles nur noch halb so schlimm und der Frau wird Absolution erteilt.

Daraus zu schließen, die Ehe (18 Jahre) war nicht intakt, ist zu einfach. Schwierigkeiten gibt es immer mal und letztlich ist es erst mal ein Verhalten des Mannes, das nicht okay war. Er fand es selbst auch nicht okay, hat die Dame auch nicht drum gebeten, zu kommen, aber ist drauf eingegangen - sogar mit einem unguten Gefühl, aber vielleicht können das Männer hier besser erklären....
Sie hat ihn dann immer wieder unter Druck gesetzt und er war in einer unmöglichen Situation, als Chef, als verheirateter Chef und zu feige eben, die Sache zu klären, in der Hoffnung, es ließe sich von allein irgendwie wieder auflösen. Aber das steht hier gar nicht zur Debatte.

Ist für meine Frage völlig egal. Die Frage war, welche Position das Kind und die Frau jetzt aus Familienstellersicht in meiner Familie einnehmen?

Was das Finanzielle betrifft: Jemanden, der versucht, sich in das Leben Dritter zu drängeln und sich dann noch von den Leidtragen aushalten lässt, in Schutz zu nehmen, finde ich schon merkwürdig.
Die Dame könnte ja schließlich auch arbeiten gehen, wie viele andere Mütter (und ich übrigens auch), nur weil Gesetze ihr die "Wahl"freiheit lassen, muss sie sich nicht aushalten lassen.

Aber auch das hab ich nur erzählt, damit klar wird, in welcher persönlichen Situation wir sind, weil es auch dazu gehört, ob zwei Leute zusätzlich von unserem EInkommen leben müssen und ob sie aus gesetzlicher Sicht in der "Rangfolge" jetzt ganz oben stehen. Wenn diese Rangfolge mit Familienaufstellung nichts zu tun hat, okay. Dann ist meine Frage in diesem Punkt geklärt.


Das Kind kann nichts dafür, stimmt. Aber lieben muss ich es trotzdem nicht. Ich muss nur hinnehmen, dass es da ist und da bleiben wird. Dass das nicht zu ändern ist, hab ich akzeptiert, was bleibt auch sonst. Ist auch unabhängig davon, ob mein Mann und ich diese Krise überwinden oder nicht.
Dass es keine Bereicherung darstellt, empfinde ich eben so, wüsste auch nicht, warum ich mich über seine Existenz freuen sollte. Ein weiteres Geschwisterchen für unsere beiden Kinder wollten mein Mann und ich nie. Jetzt ist gezwungenermaßen eines da. Und um es mal ganz auf den Punkt zu bringen: Wenn ein Mann einmal einen Fehler gemacht hat und ihm die Konsequenz klar wird und die Frau bittet, am nächsten Tag die "Pille danach" zu nehmen, sie sich aber weigert... dann weiß ich nicht, warum ich der Frau irgendwas verzeihen soll, dann hat sie noch VOR Entstehen der Schwangerschaft über seinen Kopf und über den seiner Familie für sich Entscheidungen getroffen. Und das bringt mich zur Weißglut, weil sie sich egoistisch und berechnend verhalten hat und wir vier die Zeche zahlen müssen. Vielleicht erklärt das meine Wut besser.

Ich wollte wissen, welchen Platz nun mein Mann und sein uneheliches Kind in unserer Familie aus Aufstellersicht einnehmen und wenn man das nicht sagen kann, dann hab ich Familienaufstellung eben falsch verstanden.
Ich dachte immer, jeder hat irgendwo seinen Platz im System. Ichwerde dem Rat von Christina folgen und genau im Threat lesen.

Danke trotzdem für die Versuche.
Alex
 
Hallo Alex
Deine Wut springt einem direkt aus dem Internet ins Gesicht! Du kannst mit den Hufen scharren wie du willst, das Kind ist da und nichts ist mehr wie es war. Ihr müßt zahlen solange ihr könnt und das Kind hat sogar Erbansprüche ist mit deinen Kindern gleichgestellt. Ein Mann, bei dem was zu "holen" ist muß deswegen aufpassen was er macht, man sieht ja was bei rum kommt. Und ich möchte nicht wissen wieviele ihren Mann deswegen in die Wüste schicken und dann ist er nur noch der Depp und Zahlemann und verliert uU sogar sein Zuhause. Man kann machen was man will es ist nichts zu machen, deswegen mein Vorschlag das Beste daraus zu machen. Was bleibt euch anderes übrig? Es wird wohl immer leider berechnende Frauen geben die sich ein Kind in der Besenkammer oder sonstwo zeugen lassen und dann haben sie erstmal ausgesorgt. Daß vielen Männern der Verstand in die Hose rutscht und sie noch nichtmal in der Lage sind ein Kondom zu benutzen, ist mir allerdings ein Rätsel. Manche packen das Mädel ein, fahren ins Ausland und zwingen zur Arbtreibung, nicht gerade die feine Art, aber wenn die eigene Existenz davon abhängt, kann man es verstehen.
Aber was solls, passiert ist passiert. Das Kind hat sehr viele Rechte, das wird euch jeder Anwalt sagen und ist aus meiner Sicht mit euren eigenen gleichgestellt. Berechnung und Unverschämtheit der Mutter hin oder her...
Alles Gute euch wünsche
puenktchen
 
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Hallo Alex,:)

ich wünsche dir von Herzen, dass du irgendwann diesen Verrat verarbeiten und deinen inneren Frieden wiederfinden wirst.:umarmen:


Alles Liebe
Urajup
 
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