Anhang:
Die Originalfassung der Offenbarung des Johannes:
Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss; und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt: Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt und alles, was er geschaut hat. Selig, wer diese prophetischen Worte liest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben steht:
Johannes, Gnade sei mit euch und Friede von Ihm, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron; Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommt, der Allmächtige.
Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus Christus standhaft ausharrt, ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus Christus. Am Tag des Herrn war ich im Geiste und hörte hinter mir eine laute Stimme, wie von einer Posaune. Die Stimme sprach, Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte: Und schreib das, was du siehst, in ein Buch.
Da wandte ich mich um, weil ich sehen wollte, wer zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter; und mitten unter den Leuchtern einen, der wie ein Menschensohn aussieht, bekleidet mit einem Gewand, das bis auf die Füße reicht, und um die Brust trug er einen goldenen Gürtel. Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie weiße Wolle, leuchtend weiß wie Schnee, und seine Augen wie Feuerflammen;
seine Beine glänzten wie Golderz, das im Schmelzofen glüht, und seine Stimme war wie das Rauschen von Wassermassen. In seiner Rechten Hand hielt er sieben Sterne und aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert und sein Gesicht leuchtete wie die kraftvoll strahlende Sonne. Als ich ihn sah, fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder.
Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
und der Lebendige und ich habe die Schlüssel zur Hölle und zum Tod. Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird.
So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten Hand hält und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht: Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt. Du hast geduldig ausgeharrt und um meines Namens willen die schwere Last getragen und bist nicht müde geworden.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist sagt: Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes steht.
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist sagt: Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben. Ich werde ihm einen weißen Stein geben und auf dem Stein steht ein neuer Name, den nur der kennt, der ihn empfängt. So spricht Er, der die sieben Geister des lebendigen Gottes und die sieben Sterne hat. Sei wachsam. Denk also daran, wie du die Lehre empfangen und gehört hast. Halte daran fest! Wenn du aber nicht wachsam bist, wirst du nicht wissen, zu welcher Stunde ich komme.
Wer überwindet, wird ebenso mit weißen Gewändern bekleidet werden. Und ich werde mich vor meinem Vater und vor seinen Engeln zu ihm bekennen. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist sagt. So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel hat, / der öffnet, sodass niemand mehr schließen kann, / und der schließt, sodass niemand mehr öffnen kann. Ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. Du hast dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu dir halten und dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über die ganze Erde kommen soll, um die Bewohner der Erde auf die Probe zu stellen.
Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit dir keiner deine Krone nimmt. Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir. Wer überwindet, der darf mit mir auf meinem Thron sitzen, so wie auch ich überwunden habe und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe. Wer Ohren hat, der höre, was der Geist sagt.
Danach sah ich: Eine Tür wurde geöffnet im Himmel; und die Stimme, die vorher zu mir gesprochen hatte und die wie eine Posaune klang, sagte: Komm herauf und ich werde dir zeigen, was dann geschehen muss.
Sogleich war ich im Geiste. Und ich sah: Ein Thron stand im Himmel; und auf dem Thron saß einer, der wie ein Jaspis und ein Karneol aussah. Und über dem Thron wölbte sich ein Regenbogen, der wie ein Smaragd aussah. Und rings um den Thron standen vierundzwanzig Throne und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kronen auf dem Haupt.
Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. Und sieben lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; Und vor dem Thron war etwas wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall. Und ich sah in der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, ein Buch, beschrieben innen und außen, versiegelt mit sieben Siegeln. Das Buch glänzte weiß und hatte ein lebensgroßes Bild des Lammes auf der Vorderseite. Das Buch war mehr hoch als breit. Und ich sah: Ein starker Engel rief mit lauter Stimme: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?
Und niemand, weder im Himmel noch auf Erden noch unter der Erde, konnte das Buch öffnen und es lesen.
Und da weinte ich sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und es zu lesen.
Und da sagte einer von den Ältesten zu mir: Weine nicht!
Und ich sah: Inmitten des Throns und mitten unter den Ältesten stand ein Lamm dass die sieben Geister des lebendigen Gottes hat. Ich sah und ich hörte die Stimme von vielen Engeln des Lichts rings um den Thron. Sie riefen mit lauter Stimme: Würdig ist das Lamm.
Dann sah ich: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel, und ich hörte Donnerstimmen. Und ich sah, und siehe, Jesus, majestätisch strahlend, und gekleidet in einem weißen Gewand. Und er hatte das Schwert der Wahrheit und Gerechtigkeit und ein schützender Kampf-Helm wurde ihm gegeben.
Und das Lamm öffnete das zweite Siegel. Da erschien ein Reiter in braunem Gewand auf einem Pferd dessen Farbe ein helles kastanienbraun war. Und dem, der darauf saß, wurde Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen, so dass die Menschen sich gegenseitig töten. Und es wurde ihm ein großes Schwert gegeben.
Und das Lamm öffnete das dritte Siegel, und siehe da, ein anderer Reiter in schwarzem Gewand auf einem schwarzen Pferd; und der, der auf ihm saß hielt in der Hand eine Laterne die nicht leuchtet.
Und das Lamm öffnete das vierte Siegel. Und ich sah, und siehe da! Ein Reiter in silber-grauem Gewand auf einem grauen Pferd. Und der, der auf ihm saß, heißt «der Tod»; und die Hölle folgte mit ihm. Und ihnen wurde Macht gegeben über ein Viertel der Erde, Macht, zu töten durch Schwert, Hunger und Tod und durch die wilden Tiere der Erde.
Und die drei Reiter hatten riesige Armeen. Die Armee geführt von dem Reiter auf dem braunen Pferd war außerordentlich stark und unverbraucht. Der Reiter auf dem schwarzen Pferd fiel zu Boden, als ob er tot ist. Dann kommt der Reiter in dem silber-grauen Gewand um den schwarzen Reiter hochzuheben. Der schwarze Reiter und seine Armee vermengten sich mit der silber-grauen Armee geführt von dem Reiter in dem silber-grauen Gewand. Zusammen kämpften sie gegen den Reiter im braunen Gewand und seine Armee. Die Armee des silber-grauen Reiters und die Armee geführt von dem Reiter im schwarzen Gewand waren entschlossen aber müde. Als die braunen, schwarzen und silber-grauen Armeen sich bekriegten, schaute Jesus ruhig zu.
Als das Lamm das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des Wortes des lebendigen Gott des Lichts und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt hatten.
Und jedem von ihnen wurden weiße Roben gegeben, und ihnen wurde gesagt, dass sie noch eine kurze Zeit warten sollten, bis ihre Mitknechte und ihre Brüder ebenfalls gekommen sind.
Und ich sah: Das Lamm öffnete das sechste Siegel. Da gab es ein gewaltiges Erdbeben. Die Sonne wurde
schwarz wie ein Trauergewand und der Mond wurde wie Blut. Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie wenn ein Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt. Der Himmel verschwand wie eine Schriftrolle, die man zusammenrollt, und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle weggerückt. Und die Könige der Erde, die Großen und die Heerführer, die Reichen und die Mächtigen, alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Höhlen und Felsen der Berge. Sie sagten zu den Bergen und Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Blick dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Lamm; denn der große Tag ist gekommen. Wer kann da bestehen?
Danach sah ich vier Engel der Dunkelheit stehen an den vier Ecken der Erde. Sie hielten die vier Winde der
Erde fest, damit kein Wind auf die Erde blase noch auf das Meer noch gegen irgendeinen Baum.
Dann sah ich vom Osten her einen Engel des Lichts emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen Gottes
und rief den vier Engeln der Dunkelheit, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem Meer Schaden
zuzufügen, mit lauter Stimme zu: Fügt dem Land, dem Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres lebendigen Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben.
Danach sah ich: eine große Schar, die kein Mensch zählen kann, aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen! Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet mit weißen Roben und Palmzweigen in ihren Händen; und riefen mit lauter Stimme: Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm. Und das Lamm zeigte mir einen puren Strom lebendigen Wassers, klar wie Kristall; er geht vom Thron Gottes und des Lammes aus.
Und mitten des Weges, und auf beiden Seiten des Stromes stehen Bäume des Lebens. Zwölfmal tragen sie Früchte, jeden Monat einmal; und die Blätter der Bäume dienen zur Heilung der Völker. Und es soll keinen Fluch mehr geben: Nur der Thron des lebendigen Gottes und des Lammes wird da sein, und seine Knechte sollen ihm dienen. Sie werden sein Angesicht schauen und sein Name wird in ihrer Stirn sein. Es wird keine Nacht mehr geben und sie brauchen weder das Licht einer Kerze noch das Licht der Sonne. Denn der Herr, ihr Gott, gibt ihnen Licht und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
Als das Lamm das siebte Siegel öffnete, trat im Himmel Stille ein. Und ich sah: Sieben Engel des Lichts standen vor dem lebendigen Gott; ihnen wurden sieben Posaunen gegeben. Und da gab es Donner und Stimmen und Blitze und ein Erdbeben.
Dann machten sich die sieben Engel des Lichts bereit, die sieben Posaunen zu blasen. Der erste Engel des Lichts blies seine Posaune um vor der Gefahr von der Dunkelheit zu warnen. Da fielen Hagel und Feuer, die mit Blut vermischt waren, auf die Erde. Es verbrannte ein Drittel der Bäume und alles grüne Gras.
Der zweite Engel des Lichts blies seine Posaune um vor der Gefahr von der Dunkelheit zu warnen. Da wurde etwas, das einem großen mit Feuer brennenden Berg glich, ins Meer geworfen; und ein Drittel des Meeres wurde zu Blut. Und ein Drittel der Geschöpfe, die im Meer leben, kam um; und ein Drittel der Schiffe wurde vernichtet.
Der dritte Engel des Lichts blies seine Posaune um vor der Gefahr von der Dunkelheit zu warnen. Da fiel ein großer Stern vom Himmel; er brannte wie eine Fackel und fiel auf ein Drittel der Flüsse und auf die Wasserquellen. Und viele Menschen starben durch das Wasser, weil es bitter geworden war.
Der vierte Engel des Lichts blies seine Posaune um vor der Gefahr von der Dunkelheit zu warnen. Da wurde ein Drittel der Sonne und ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne getroffen, sodass sie ein Drittel ihrer Leuchtkraft verloren und der Tag um ein Drittel dunkler wurde und ebenso die Nacht.
Und ich sah und hörte: Ein Engel des Lichts flog mitten am Himmel und rief mit lauter Stimme: Wehe! Wehe! Wehe den Bewohnern der Erde! Noch drei Engel des Lichts werden ihre Posaunen blasen um vor weiteren Gefahren zu warnen!
Der fünfte Engel des Lichts blies seine Posaune um vor der Gefahr von der Dunkelheit zu warnen. Und da sah ich einen Stern vom Himmel auf die Erde fallen. Und einem Engel der Dunkelheit wurde der Schlüssel zu dem Schacht gegeben, der in den bodenlosen Abgrund führt. Und er öffnete den Schacht des bodenlosen Abgrunds. Da stieg Rauch aus dem Schacht auf, wie aus einem großen Ofen, und Sonne und Luft wurden verfinstert durch den Rauch aus dem Schacht.