Lieber Syrius,
...
Nein, Pontius Pilatus kannte da keinen Spaß,
wenn die Interessen oder der Machtanspruch des Römischen Imperiums infrage gestellt wurden.
Das sehe ich auch so.
Wo man da eine Schuld festlegen möchte ist mir schleierhaft.
Dass er da mit harten Bandagen durchgegriffen hatte, zeigt sich in der Sache mit den Samaritanern,
die wenige Wochen nach der Kreuzigung Jesus stattgefunden hatte.
Diese Geschichte war selbst für Rom zu viel,
deshalb wurde dann auch Pilatus seines Amtes enthoben und nach Rom zurückbeordert.
Aber wie kann es sein,
dass man die Ereignisse von der Verklagung Pilatus beim Kaiser durch die Samariter
nach dem Tod von Jesus ansetzen möchte?
Einerseits fehlt jede Spur von der Ergreifung oder Tötung des Übeltäters
in dieser Posse der Samariter.
Anderseits gibt es da die vielsagende Information in Lk 13, 1 ff.
Gewiss, dieser Philippus alias LUKAS legt Jesus Worte in den Mund,
oder es handelt sich tatsächlich um originale Zitate,
die davon erzählen es wurden Galiläer abgeschlachtet,
bei einer religiösen Zeremonie.
Aber eine solche gleichartige Begebenheit wie von den Samaritern bekannt,
ist in den historischen Aufzeichnungen nicht dokumentiert.
Was der Vermutung Nahrung gibt, dass es sich um die gleiche Angelegenheit handelt,
und auf dem Boden von Samara stattgefunden hatte,
an dem heute Galiläer auch beteiligt gewesen sind,
und morgen könnte dies außerhalb der Machtbefugnis von Pilatus geschehen.
Bedeutet, als Herr über Judäa und Samara durfte Pilatus so handeln wie er es tat,
aber nicht an Galiläern die daran beteiligt waren.
Schon gar nicht war es ihm erlaubt sein Territorial zu übertreten,
denn das war nur seinem unmittelbaren Vorgesetzten erlaubt,
was Pilatus im Ansatz also als Übergriff seiner Rechte ausgelegt wurde.
Ich vertrete die Meinung, Philippus hat sich bei seinem neuen Partner, dem Paulus,
darüber informiert, wie das aus der Sicht der Römer zu verstehen gewesen ist.
Nur so ist diese Darstellung im Evangelium zu erklären,
die in ihrer Offenheit fast schon romfeindlich genannt werden darf.
Und aus den danach folgenden Zitaten von Jesus geht eindeutig hervor,
wann der Zeitpunkt gewesen ist, als das Verbot sich den Samaritern zu nähern ausgesprochen wurde.
Ganz im Gegenteil zu der Geschichte vom guten Samariters,
oder anderen ähnlichen persönlichen Begegnungen, davor.
Oder gar die Bergpredigt selbst.
Bei Johannes wird der Meister direkt gefragt:
Sagen wir nicht mit Recht, dass Du
ein Samariter bist?
Was soviel bedeutet, wie:
Du behauptest zwar der Sohn unseres Hohenpriesters zu sein,
aber könnte sich das nicht in Galiläa und Samara damals anders verhalten haben?
Thomas schreibt dazu:
(105): Jesus sagte:
"Wer Vater und Mutter erkannt hat (er selbst),
wird 'Sohn der Hure' genannt werden."
Wenn man an so einem Punkt angelangt ist in einem Gespräch,
dann gibt es kein Zurück mehr ...
Also am besten mundtot machen und sonst gar nichts.
und ein
