Liebe @LalDed,
Zunächst möchte ich zu meinem letzten Beitrag noch ein verwirrendes
„nicht“ entfernen, das da anscheinend aus einer verworfenen Formulierung zurückgeblieben war.
Also:
Zitat von DruideMerlin:
↑
Wenn sich Emotionen entladen, ist eigentlich schon der Punkt der Kontrolle überschritten. Grundsätzlich ist es ... so, dass wir Gefühle nicht wirklich kontrollieren können, weil sie von unserem Wesen bestimmt werden.
LalDed: Oder unser Wesen bestimmen - so ganz klar ist das ja nicht.
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Es geht mir hier um die Strategien, wie ich lernen kann, mit meinen negativen Emotionen umzugehen. Diese Gedanken spielen zum Beispiel bei der Gewaltprävention eine große Rolle. Da ist es einfach wichtig, genau den Punkt zu kennen, an dem die Situation eskaliert und unumkehrbar wird. So ist das auch bei all den anderen negativen Emotionen. Wenn da einmal die Gefühle losgetreten sind, gibt es da kaum noch eine Chance aus dem Karussell auszusteigen.
An welcher Stelle einer Situation und mit was überschreite ich zum Beispiel die Grenzen der Habgier, die Bosheit oder der Perfektion. Gerade in diesem letzten Punkt liegt die große Gefahr den Moment des Glücklichseins zu zerstören – indem wir nicht nur 100% erfüllen wollen, sondern 200%, obwohl eigentlich auch schon 80% reichen würden.
Diese überzogenen Neigungen stecken mit dem Belohnungssystem der Botenstoffe in uns festgeschrieben werden. Es spornt uns an, die Belohnung bei 200% zu ergattern – aber wir können diese Fata Morgana nicht erreichen und machen uns mit dieser Wettlauf vom Hasen und dem Igel kaputt. Die Seele ist etwas Ganzheitliches, also schaden wir bei diesem Tun auch dem gesamten Organismus Mensch.
Im Grunde sind wir alle Junkies, die hoffnungslos diesen Stoffen verfallen sind. Wie sagte schon Schopenhauer:
„Der Mensch kann tun was er will; er kann aber nicht wollen, was er will.“ Auch Einstein hatte schon bemerkt, dass der frei Wille des Menschen eine Illusion ist. Etwas, das sich auch durch die Erkenntnisse der neuronalen Wissenschaften bestätigt. Inzwischen begnügt man sich mit einem eingeschränkten Willen und überlässt den freien Willen den Juristen.
LalDed: Sind das "verschiedene" Schatten? Für mich ist Schatten einfach Schatten.
Das Problem bei den negativen Schatten ist, dass sie uns zwar in den Träumen begegnen, wir sie aber meist nicht erkennen und einordnen können. Ein Schatten, der sich über die Seele legen kann, sie nicht mehr zur Ruhe kommen lässt und sie auch zerstört. Nein glücklich kann man damit nicht werden.
Ich denke man sollte sich gut überlegen, welchen Geist man in sein Seelenhaus einlädt. Das erinnert mich an Goethes Gedicht vom Zauberlehrling, der am Ende auch den Geist des Besens nicht mehr loswerden konnte.
Merlin