Häschen;4634404 schrieb:
In zeitundzahl.de unter "Saul und die Chronologie der Bibel" fand ich als Anhang ein Diagramm in Form einer Pyramide: Aufstieg und Fall des Volkes Israel.
Begonnen wird mit Mose Geburt.
Die Spitze war der Tempelbau.
Der Abstieg die Zerstörung des Jerusalemer Tempels.
Das sieht sehr beeindruckend aus, ganz nach dem Eindruck der übersetzten Bibel. Man meint, wegen der "Sünden" kam der Fall und der Abstieg.
Das stimmt zwar irgendwie - aber es war "leicht" anders.
Verschiedenen Konstruktionen sind darin falsch.
Mose ist ein Lehre.
Sie betrifft Entwicklungsgesetze und schildert zudem, zur Unterstützung, geschichtliche Ereignisse und die Erfahrungen daraus. Die ziehen sich über viele Jahrhunderte hin.
Alles Mose - oder was?
Mit den biblischen Geschichten (im Sinne der Übersetzung) gibt es keine Übereinstimmung mit historischen Daten. Es werden in der Bibel keinerlei Zeiten genannt. In Geschichtsdaten wird Mose nirgends erwähnt. Nicht mal sein Grab ist bekannt, während die Pharaonen all "sein Wissen" sich in die Grabkammern und auf Särge pinseln ließen.
Sicherlich ist die Geschichte um Moses so nicht abgelaufen, wie es in der Bibel steht, aber in vielen Mythen steckt auch ein wahrer Kern.
2 Moses 1:
[8] Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wusste nichts von Joseph ...
[11] Und man setzte Fronvögte ein über sie, die sie mit schweren Diensten drücken sollten; denn man bauet dem Pharao die Städte Pithon und Ramses zu Vorratshäusern.
Als Vater von Ramses II. verstarb, baute er nachweislich ab 1278 v.Chr. Pi-Ramesse (Ramses) als seine Metropole aus. Nach seinem Tod (1213 v.Chr.) übernahm dessen Sohn Merentpha die Regentschaft. Bedeutend wird dieser Umstand, weil Merentpah auf einer Siegessäule aus dem Jahr 1208 v. Chr. zum ersten Mal das Volk Israel erwähnt:
... Kanaan ist mit allem Übel erbeutet.
... Isrjr (Israel) ist verwüstet, seine Saat ist nicht mehr.
Zudem weiß man aus Grabungen und ägyptischen Berichten aus jener Zeit, dass in Ägypten zwischen 1250-1200 v.Chr. eine starke Trockenperiode herrschte, die zu einem Umbruch in Ägypten führte. Wenn man diese Fakten zusammenfügt, läßt sich da sehr wohl ein zeitlicher Rahmen erkennen, der einen Auszug aus Ägypten glaubwürdig erscheinen läßt (1213-1208 v.Chr.).
Sicherlich war dieser Exodus nicht ganz so spektakulär, wie es in der Bibel beschrieben wird. Die Hebräer waren kein Volk im eigentlichen Sinne, sondern eine abwertende Bezeichnung für eine Gruppierung von Recht- und Heimatlosen, die als Halbnomaden in der Levante, des Sinais und dem Nordosten Ägyptens lebten. Die Geschichte um den Exodus beschreibt dann die Geburt eines Volkes, das aus dieser sozialen Gruppierung herausgeformt wurde. Eine große Rolle dürften dabei die Umbrüche in Ägypten gewesen sein. Es wird auch nicht ein großer Auszug gewesen sein, sondern eher ein Exodus, wie wir es heute beispielsweise mit den Flüchtlingen aus dem afrikanischen Kontinent erleben.
Es ist schon möglich, dass sich hinter Moses nur eine literarische Person verbirgt. Anderseits war Moses zunächst ein ägyptischer Name, deshalb erscheint es als wahrscheinlich, dass sich hinter dem biblischen Moses auch eine reale Person verbirgt. Ein Kandidat dazu wäre der Wesir Thutmosis, der eine kürzere Zeit unter Ramses II. amtierte. Sicherlich ist er nicht mit den Israeliten durch das Land gezogen, aber eine gewisse Rolle könnte er bei der Geburt dieses Volkes schon gespielt haben. Ich erinnere daran, dass Moses das Gelobte Land nie betreten hatte (5. Moses 34[1]).
Mit der Verfassung der ersten Bibeltexte wurde erst unter König Salomon begonnen (ca. 970 v.Chr.). Der älteste noch vorhandene Bibeltext, der auf kleinen Silberrollen geschrieben wurde, stammt aus dem 7. vorchristlichen Jahrhundert.
... die zarathustristische Religion erzählt nicht nur einige Symbole gleich.
Das liegt daran, dass der Mazdaismus älter ist, als die jüdische Lehre. Diese Elemente fanden während des Babylonischen Exils und der Befreiung durch die Perser Eingang in die Bibel (z. B. durch Daniel und Esra).
Merlin