Anevay
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Daran triggert mich nichts. Nur finde ich nicht, dass das Wort "aufzeigen" passend ist. Das ist es dann, wenn Du es auf etwas beziehst das real stattfindet oder stattfand. Es passt etwa zu der Kolonialisierung Amerikas. Aber es passt nicht auf "was wäre wenn - Szenarien" die eben nicht der Realität entsprechen.
Wenn Du darauf hinaus willst das Amis auch nur Menschen sind und Menschen zu Imperialismus neigen, sind wir einer Ansicht. Wären die USA wie die Schweiz würden vermutlich andere Supermächte die Lücke in irgendeiner Art füllen. Das ist aber eben nicht der Fall. Und es gibt kein anderes Imperium in der Gegenwart. Und die USA verhalten sich eben schon seit langer Zeit absolut aggressiv und rücksichtslos. Und gleichzeitig sind sie sehr geschickt darin, bzw. liegt das natürlich auch an der geografischen Lage, sich vor Konsequenzen des eigenen Handelns zu schützen. Sie nehmen weniger Syrer in Jahren auf als Berlin in nur einem Monat.
Und sie müssen auch keine große Angst davor haben dass das eigene Gebiet Kriegsgebiet wird. Das ist hier wirklich anders. Wenn Russland weiter derart in die Enge getrieben wird das Putin gar nicht anders kann als zu reagieren, und es zwischen Russland und den USA krachen sollte, dann braucht man kein Raketen-Wissenschaftler sein um sich auszurechnen wo die sich zum Duell verabreden werden - v.a. weil Nato-Staaten dann blöderweise eh mit im Boot sitzen.
Insofern gibts m.A.n. wirklich ne Menge zu kritisieren... und man kann anhand von Fakten diskutieren wie viel oder wenig und wie das nun im einzelnen aussieht und welche Ansicht jeder für sich vertritt. Aber ich habe echt kein Interesse an Grundsatz-Diskussionen die oberflächlich bleiben. Das kann man in 2 Posts abhandeln und sich schnell einig werden.
Ja, ich will darauf hinaus, dass all die Greueltaten in der Welt menschlich sind. Und diese resultieren aus Gier und Angst vor Verlusten. Hast Du das Interview mit Verheugen gelesen, den ich verlinkte? Es wird gesehen, dass der Frieden einer Gesellschaft wesentlich davon abhängt, wie gut es den Menschen geht.
Und das sehe ich auch so.
Europa wird ein Krisengebiet werden, aber nicht so schnell wie einige Menschen befürchten. Bei uns wird das ganz langsam passieren und passiert auch bereits seit Jahren. Und warum so langsam? Weil wir hier noch immer einen ordentlichen Spielraum nach unten haben.
Das mag sich oberflächlich anhören, ist aber mein Eindruck, je mehr Mosaiksteine (Aspekte und Perspektiven) zusammentrage. Die Komplexizität lässt sich am Ende wieder auf recht einfache Aussagen reduzieren, man darf allerdings nicht den Fehler begehen, und aus diesen einfachen Erkenntnissen Gegenmaßnahmen formulieren. Genau den Fehler machen jene Menschen, die für Grenzzäune oder eine Verschärfung des Asylrechts sind. Auch die Politiker machen diesen Fehler derzeit.
Es müsste antizyklisch gehandelt werden, also massive Investitionen in die Flüchtlingshilfe gepumpt werden. Auch in die Schaffung von anständig bezahlten Arbeitsplätzen. So ein künstlich geschaffener Aufschwung kann die Chance beinhalten, dass sich die Gesamtlage beruhigt. Auch wenn gesehen wird, dass Europa sich nicht bedrohen lässt oder unter Druck setzen durch diese massive Völkerwanderung (meiner Ansicht nach sind die Flüchtlinge auch eine Art Waffe, die politisch instrumentalisiert wird). Zudem würden die Menschen dann vermehrt Geld in die Heimat schicken, was auch zur Entlastung beitragen würde.
Was meinst Du, wie die Stimmung im Land gemildert würde, wenn man die ehrenamtlichen Helfer anständig bezahlt, also daraus Arbeitsplätze schaffen würde? Stellen ausschreibt, anstatt von vorhandenen Bereichen Leute einfach abzieht. Aber dazu müsste auch die Wirtschaft mitziehen, die diese sozialen Verluste mit schultert.
Lg
Any