Dass die Region (und es ist nicht nur eine) im Chaos liegt hat zum großen Teil mit exakt den Zuständen zu tun.
IS spielen hier keine Rolle, wenn sie aus Deutschland 740 Kämpfer mobilisieren können, die ihr Leben komplett aufs Spiel setzen? Soll auch heißen, dass es in keinster Weise logisch ist, dass das dann schon alle Sympathisanten sind, denn das Risiko ist maximal.
Und gegen die USA habe ich auch schon argumentiert, aber deren Vorgehen ist wirklich nicht vergleichbar mit den Islamisten. Sie wurden sogar von einem großen Teil der Iraker als Befreier begrüßt damals. Sage ich obwohl ich denke, dass der Irakkrieg falsch war, was ich ebenfalls immer wieder gesagt habe. USA ist aber trotzdem keine Terrorgruppe, die ich als Gefahr für Zivilisten in Deutschland einschätze. Selbst nicht auf systematischer Ebene für Zivilisten im arabischen Raum.
Drohnenkrieg schön und gut, aber der Gegner muss genauso bekämpft werden wie die Nazis damals, und da auf den Boden zu gehen um eventuell weniger Zivilisten zu gefährden ist ja kaum oder gar nicht zumutbar. Und das Krankenhaus... der Angriff wurde angefordert von den Afghanen gegen die Taliban. Es war ein Versehen und es gibt auch keinen rationalen Grund das absichtlich zu machen.
Schön und gut, selbst wenn die USA so schlimm wären, was im Verhältnis zum IS aber völliger Quatsch ist kommen keine Millionen Amerikaner nach Deutschland, und im Krieg sind die auch nicht mit uns.
Wirklich Psi.... menschlich finde ich Dich absolut sympathisch und ich weiß dass Du alles andere als dumm bist. Aber bei diesem Thema hier ist mein Eindruck dass Dein Kopf total zugemüllt ist. Du bringst in fast jedem Beitrag der länger als 5 Zeilen ist eine ganze Menge was ich schwer erträglich finde weil es zum Teil absolut falsch ist und zum anderen Teil echt verdreht ist. Und es bringt nicht viel mit Informationen darauf einzugehen, das habe ich auch schon gemerkt.
Das Problem das ich sehe ist: Es ist eben wirklich Angst. Und Angst ist, v.a. wenn sie mediale Ursachen hat, selten rational. Man sollte m.A.n. immer hinterfragen worauf sich Angst gründet, auf welche Informationen und auf welche individuellen Reaktionen. Sowohl die Informationen kann man hinterfragen und ich weiß sicher, dass Du da einiges mit Dir herumschleppst dass so nicht ganz richtig ist, v.a. ist es unvollständig. Und was die eigenen Reaktionen angeht... das ist individuell. Ich kann z.B. sagen, dass ich mal ne zeitlang kein Rindfleisch mehr gegessen hatte als der Rinderwahnsinn durch die Medien ging (glaube das war Ende der 90er). Dann wurde mir klar: Bringt nix... weil ich es dann eh schon längst hätte.
Der Punkt dabei ist: Der Unterschied zwischen einer nüchternen Betrachtungsweise und Angst ist schwer erkennbar, gleichzeitig ist er aber durchaus groß. Denn wenn man Dinge tendenziell nüchtern betrachtet landet man ja nicht zwingend bei "Alles ist bestens", man übersieht weder gegenwärtige noch kommende Probleme. Aber man übersieht v.a. nicht das größere Bild, was Du m.A.n. definitiv tust - auch Deine Bewertungen betreffend. Denn die Verteidigung der vom Westen geführten Kriege ist m.A.n. wirklich irrational und ziemlich egozentrisch. Ich meine, da haben Millionen von Menschen Angehörige verloren. Es geht ja nicht nur um die direkten Opfer... sondern v.a. um jene die zurückgeblieben sind und nach wie vor nicht in Frieden leben können. Das ist begründete Angst, die sind wirklich traumatisiert. Du weißt nur was in den Nachrichten kommt und vielleicht hast Du mal mit irgendeinem Moslem schlechte Erfahrungen gemacht oder was auch immer... aber die Relationen stimmen eben absolut nicht. Dazu kommt, dass die Nachrichten viele Wahrheiten verschweigen und zum Teil selbst, und eigentlich sogar massiv, Islamophobie geschürt haben. Und wenn ich den Begriff benutze meine ich das übrigens nicht abwertend und auch nicht als "rechts" oder in einem rassistischen Kontext. Phobie = Angst... Also Angst vor dem Islam.
Und jene die Angst vor dem Islam haben, haben sie deshalb weil ihr Bild auf das Klischee fokussiert. Und das ist alles nicht falsch, weil alle diese Klischees in der Realität existieren. Aber die Relationen sind wichtig. Der IS z.B. ist eine totale Minderheit. Die berufen sich auf den Islam, aber sie stehen ja nicht für Muslime insgesamt. Auch die Extreme die wir aus Deutschland kennen... Ehrenmorde etwa, oder missionierende Salafisten. Letztlich ist die Anzahl der Muslime, die mehr oder weniger gläubig aber unproblematisch hier leben viel viel höher.
Und würdest Du Dir mal die Zeit nehmen, nur mal so als Test, wirklich Informationen zu prüfen und gewisse Ereignisse wie etwa 9/11 in der Tiefe durchzugehen, dann könnte das auch einiges an Angst nehmen. Allerdings kann es auch Neue schaffen.
Unterm Strich lässt es sich mit der Wahrheit und einer etwas sachlicheren Sicht auf die Dinge aber definitiv leichter leben. Und ich bin wirklich niemand der ne rosarote Brille auf hat. Ich bin sogar davon überzeugt dass ich Probleme sehe die andere so noch nicht sehen. Mein Pessimismus ist ziemlich ausgeprägt. Aber es ist nicht der IS der mir Sorgen macht. Der IS wurde massiv unterschätzt und wird jetzt massiv überschätzt.
Was aber massiv unterschätzt wird, nach wie vor: Wie viel Hass der Westen und v.a. die USA säen. Und Du relativierst das alles, drehst einige Pirouetten um Deinen Standpunkt zu begründen, dass hunderttausende tote Zivilisten ja trotzdem etwas anderes seien und die Kriege doch irgendwie gerechtfertigt waren... vielleicht Fehler, aber was soll man machen. Aber in der islamischen Welt sind die Länder besetzt und/oder im Chaos! Da haben Millionen ihre Angehörige verloren! Millionen fühlen sich dauerhaft bedroht... selbst jene die nicht fliehen müssen kennen doch das Gefühl der Sicherheit wie wir es hier kennen, gar nicht! Selbst der Iran, der ein stabiler Staat ist, muss sich radikalisieren weil er ständig bedroht wird. Und nein, damit will ich nicht deren Drohungen Richtung Israel verteidigen... mir gehts um die Dynamik die im nahen Osten herrscht! Das vergiftet die Psyche, aber die Menschen können nichts dafür! Du hast Angst vor dem islamischen Staat und das Deutschland über Flüchtlingsströme islamisiert wird, aber die haben ständige Angst... sie kennen Frieden, aber sie kennen keinen Frieden ohne Angst vor Krieg. Und viel zu viele kennen mittlerweile ja gar nichts anderes mehr als Krieg. 20jährige in Afghanistan oder dem Irak haben Frieden so gut wie nicht bewusst erlebt und sie stehen zwischen allen Fronten.
Was ich damit sagen will: Konzentrier Dich mal auf die Menschen... auf die ganz normalen Menschen, nicht die Diktatoren und nicht die Freaks wie jene vom islamischen Staat. Versuch Dir mal vorzustellen wie sehr Deine Angst exponentiell steigen würde wenn Du so etwas auch nur einen Monat ertragen müsstest und die leben damit seit sehr langer Zeit.
Und wenn Du die Distanz zu all dem verlierst.. dann solltest Du sie auch gegenüber dem Westen verlieren. Denn Folter bleibt Folter. Mord bleibt Mord. Und ob jemand ständig Angst vor dem IS hat oder vor unberechenbaren Drohnen die da herumschwirren... da gibts keinen Unterschied. Und ob ne Terror-Einheit ein Dorf überfällt oder das von Drohnen plattgemacht wird, da gibts auch keinen großen Unterschied. Was der Westen dort unten angerichtet hat ist Terror... und das in vielfacher Hinsicht. Von Pakistan ist bekannt das die Menschen dort "nur" wegen der vielen Drohnen und der Angst davor psychische Probleme haben. So etwas macht psychisch krank. Und es erzeugt Hass. Das ist die perfekte Kombi um Extremisten zu züchten.
All das solltest Du mal überdenken... und Dich dann fragen, wie gerechtfertigt dann Deine Angst im Verhältnis dazu ist. Dann solltest Du lieber Angst davor haben über ne Fußgänger-Ampel zu laufen. Wir haben weit mehr "terroristische Autofahrer" als islamistische Terroristen.