Schön, wenns klappt...
Nochmal zur Erinnerung ein Auszug aus einem Artikel vom 19.2.1990 nach dem Mauerfall, den
@Lucia gestern schon mal verlinkt hat:
(und dabei handelte es sich "nur" um "Ostdeutsche", also Menschen aus demselben Kulturkreis)
Die Situation in den Heimen und Lagern spitzt sich immer mehr zu, Meldungen über Saufereien und Raufereien häufen sich. In einigen Einrichtungen herrsche eine derart "aufgeputschte Stimmung", berichtet der Essener Sozialdezernent Günter Herber, daß er es nicht mehr wage, "da einen Sozialarbeiter hinzuschicken, das ist schon beinahe lebensgefährlich".
Sein Kölner Amtskollege Lothar Ruschmeier bestätigt: "Die Auswüchse gehen über das normale Maß hinaus." Städtische Bedienstete seien nachts überfallen und beraubt worden, Mitarbeiterinnen der Verwaltung würden sexuell belästigt.
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507374.html
Der Text könnte auch von heute stammen ....
Richtig & da ging es nicht um Probleme mit der Kultur.
Ich kann verstehen, daß es in einer völlig überfüllten Unterkunft zu Konflikten kommt.
Ich schrieb es ja schon.
Wenn in einer Unterkunft, die für 500 Menschen ausgestattet ist, plötzlich das 3-Fache an Menschen leben muß, dann kann schon der Gang zur Toilette zum Konflikt werden.
Wenn man dann noch bedenkt, was diese Menschen z.T. hinter sich haben, dann sollte das zum Verständnis beitragen?
Mir wird immer wieder mal vorgeworfen, daß ich ja nicht mit der hohen Anzahl von Flüchtlingen konfrontiert werde, was ja auch stimmt.
Doch arbeite ich in der Flüchtlinghilfe, habe auch welche als direkte Nachbarn & es zeigt sich gerade hier, daß die Situation wesentlich gewaltfreier ist, wenn die Flüchtlinge nicht in Massenunterkünfte gepfercht werden.
Natürlich ist es in Städten wie z.B. München momentan nicht anders möglich, doch ist das noch lange kein Grund, immer wieder nach Dingen zu suchen, die einige Flüchtlinge falsch machen.
Das Anprangern nützt m.E. garnichts, wenn man selbst nicht bereit ist zu zeigen, wie es denn richtig gemacht wird.