@opti:
Übrigens heisst es ja auch im von dir zu den Skandhas verlinkten Wikipedia-Artikel weiter unten:
Es gibt hier (leider) keine einheitliche Terminologie. Allerdings ist mir sehr wohl bewusst, dass es abweichende Nuancen in den Begrifflichkeiten gibt, man sollte sich aber nach meiner Meinung nicht daran aufhängen.
Milon sagt es richtig: Die Lehre der 5 Skandhas soll aufzeigen, dass ein Ich keine hermetisch abgeschlossene Einheit ist. Das "Ich" besteht nach Buddha aus 5 Komponenten, ist also "zusammengesetzt" und daher keine echte Einheit. Und das gilt wiederum für jede der 5 Komponenten, keine davon ist eine echte Einheit, sondern sie ähneln vielmehr Prozessen. Das ist einfach verifizierbar, wenn man mal den Gedankenstrom beobachtet. Da tauchen neue Gedanken auf, alte gehen weg, oft sind Gedanken gar nicht richtig ausformuliert. Es gibt in diesem Sinne keinen "Verstand", also kein viertes Skandha, es gibt lediglich einen Strom von Gedanken. Das vierte Skandha ist folglich "leer" von unabhängiger Existenz. Oder anders ausgedrückt: Es ist nur als Idee in unserm Kopf vorhanden, nämlich als Idee eines "Verstandes", aber bei genauer Betrachtung ist diese Idee gar nicht real, bloss eine Illusion. Das heisst NICHT, dass es keine Gedanken gäbe, es heisst also nicht, dass Gedanken nicht-existent seien, sondern es heisst, dass es einen Verstand bzw. ein viertes Skandha als hermetisch abgeschlossene Einheit nicht gibt. Und das gilt eben für alle Skandhas.
Maya als "Illusion" darf also nicht verstanden werden im Sinne, dass es die Welt gar nicht gäbe. Sondern es muss so aufgefasst werden, dass es "irgendetwas" gibt, aber wir eine falsche Vorstellung darüber hegen, woraus das "Irgendetwas" seinem Wesen nach besteht. Tatsächlich wissen wir gar nicht richtig oder können gar nicht richtig bestimmen, was dieses "Irgendwas" wirklich ist.
Übrigens heisst es ja auch im von dir zu den Skandhas verlinkten Wikipedia-Artikel weiter unten:
Das ist genau das, was Milon oder ich meine. Buddha sprach von "Anatta". Dieser Begriff wird häufig als die Lehre vom "Nicht-Selbst" übersetzt, ich benutze den Begriff "Nicht-Ich" oder sage manchmal "Es gibt kein Ich" und meine genau das gleiche. Der Begriff "Selbst", den ich manchmal benutze, entspricht ungefähr dem Begriff "Buddha-Natur", den die Buddhisten oft benutzen. Ramana Maharshi weist darauf hin, dass kein Ich auffindbar sei, und das Selbst verwirklicht werden solle, meine Terminologie geht also mit (der deutschen Übersetzung) seiner konform.Wikipedia schrieb:Diese fünf Faktoren sind wechselnd, nicht steuerbar, rasch vergänglich und abhängig voneinander, so dass auch der Mensch ihren Veränderungen unterworfen ist. Er ist ein dauernd wechselnder Prozess und keine dauerhafte Substanz. Somit hat der Mensch auch keine unsterbliche Seele und keine Persönlichkeit, die sein Handeln und denken bestimmt, also kein Ich.
[...]
Wenn man diese Komponenten untersucht, aus denen wir gemäß der Lehre des Buddha zusammengesetzt sind, können wir feststellen, dass darin kein "Ich" und kein festes Selbst zu entdecken sind. Häufig wird hier das Gleichnis eines Wagens verwendet, der nur eine bestimmte Zusammenstellung von Einzelteilen ist, aber einen Wagen an sich gibt es eigentlich nicht. Spezielle Kontemplationen und Meditationen mit den fünf Skandhas fördern diese Erkenntnisse. Für gewöhnlich betrachten wir uns aber als eine feste Einheit, was der Buddha als Haupthindernis auf dem Weg zur Erleuchtung bezeichnet hat. In dieser illusorischen Annahme eines festen "Ichs" ist die Ursache allen Leidens zu erkennen.
Es gibt hier (leider) keine einheitliche Terminologie. Allerdings ist mir sehr wohl bewusst, dass es abweichende Nuancen in den Begrifflichkeiten gibt, man sollte sich aber nach meiner Meinung nicht daran aufhängen.
Milon sagt es richtig: Die Lehre der 5 Skandhas soll aufzeigen, dass ein Ich keine hermetisch abgeschlossene Einheit ist. Das "Ich" besteht nach Buddha aus 5 Komponenten, ist also "zusammengesetzt" und daher keine echte Einheit. Und das gilt wiederum für jede der 5 Komponenten, keine davon ist eine echte Einheit, sondern sie ähneln vielmehr Prozessen. Das ist einfach verifizierbar, wenn man mal den Gedankenstrom beobachtet. Da tauchen neue Gedanken auf, alte gehen weg, oft sind Gedanken gar nicht richtig ausformuliert. Es gibt in diesem Sinne keinen "Verstand", also kein viertes Skandha, es gibt lediglich einen Strom von Gedanken. Das vierte Skandha ist folglich "leer" von unabhängiger Existenz. Oder anders ausgedrückt: Es ist nur als Idee in unserm Kopf vorhanden, nämlich als Idee eines "Verstandes", aber bei genauer Betrachtung ist diese Idee gar nicht real, bloss eine Illusion. Das heisst NICHT, dass es keine Gedanken gäbe, es heisst also nicht, dass Gedanken nicht-existent seien, sondern es heisst, dass es einen Verstand bzw. ein viertes Skandha als hermetisch abgeschlossene Einheit nicht gibt. Und das gilt eben für alle Skandhas.
Maya als "Illusion" darf also nicht verstanden werden im Sinne, dass es die Welt gar nicht gäbe. Sondern es muss so aufgefasst werden, dass es "irgendetwas" gibt, aber wir eine falsche Vorstellung darüber hegen, woraus das "Irgendetwas" seinem Wesen nach besteht. Tatsächlich wissen wir gar nicht richtig oder können gar nicht richtig bestimmen, was dieses "Irgendwas" wirklich ist.