Depressionen.....was tun?

Liebe Katarina,

so heisst eine liebe, alte gute Bekannte von mir....

Wenn Du so stark bist und mit Deiner Depression umgehen kannst, nur Du und diese Depression, dann sei Gott dankbar für diese Kraft!
Wie Du damit umgehst, finde ich wirklich bemerkenswert und ich habe mich gefragt, warum ich nicht so gehandelt habe, als ich depressiv war. Das ist wirklich eine gute Lösung, die jeder mal probieren sollte, der depressiv ist.

Aber nicht jeder hat diese "Begabung", Katarina, und was kann derjenige dann anders tun, als Hilfe suchen?

Lg
Maike
 
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Schönen Guten Morgen! :kiss3:


@Katharina: Ich finde Deinen Beitrag super!

Ich habe mir leider nicht die Mühe gemacht, alle Beiträge (der Thread ist ja schon ganz schön lang) durchzulesen...

Ich hatte vor vielen Jahren eine hormonelle Depression (ich hab auf eine Pilleneinnahme mit Depression reagiert, hatte Angst vor jedem Fenster, weil ich mich überall runterschmeissen wollte...), sonst kann ich nur über Beobachtungen in meinem Bekanntenkreis schreiben, also wird mein Posting sicher nicht für alle gelten ;)

Vor der Depression waren diese Menschen ausnahmslos längere Zeit in einer Lebenssituation, in der sie "nicht auskamen", am liebsten geflüchtet wären.

D.h. z.B. einen Job hatten, den sie nicht aushielten, in der Partnerschaft Probleme ohne Möglichkeit, Distanz zu schaffen.... Oft kamen Panikattacken, als Zeichen, dass man am Rand der Belastbarkeit stand.

Also immer der Hintergrund, zu etwas "Ja" sagen zu müssen, obwohl alles in einem "Nein" schreit.

Und irgendwann - die Reaktion: Rückzug in sich selbst, Perspektivelosigkeit, Stillstand, "Streik"....

Auch wenn es auf den ersten Blick unlogisch klingen mag: Die Depression kann eine Hilfe sein, ein Zeichen, dass etwas geändert werden muss.
Sie gibt die Möglichkeit, dass man nichts mehr spürt - alles relativiert sich, nichts ist wichtig.

So schlimm dieser Zustand auch ist, die Depression ist etwas ähnliches wie ein Kreislaufkollaps, der den Körper durch künstliche Ruhestellung vor dem "schlimmsten" bewahrt.

Das waren ein paar Gedanken dazu, wie gesagt, wird sicher nicht für alle gelten, aber vielleicht als Ansatz verwertbar....;)

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Maike,

Wenn Du so stark bist und mit Deiner Depression umgehen kannst, nur Du und diese Depression, dann sei Gott dankbar für diese Kraft!
Wie Du damit umgehst, finde ich wirklich bemerkenswert und ich habe mich gefragt, warum ich nicht so gehandelt habe, als ich depressiv war. Das ist wirklich eine gute Lösung, die jeder mal probieren sollte, der depressiv ist.

Weißt Du, mit meiner Stärke einerseits korrespondiert eine große Schwäche/Verwundbarkeit andererseits. Je nach Blickwinkel sieht man das eine oder das andere. Also liegt das "Problem" nicht an der mangelnden Kraft (denn die ist definitiv bei jedem vorhanden, der die Stärke aufbringt, an einer Depression festzuhalten), sondern am Willen. Ich weiß, das klingt "brutal", aber eine Depression hat, wer eine Depression haben will, wer an ihr festhält. Das ist dem oder der Betroffenen wahrscheinlich in der Regel nicht bewußt, weil er/sie ja furchtbar leidet und warum sollte man an etwas festhalten, worunter man leidet?
Es ist aber so und das wird einem sehr schnell bewußt, wenn man mit seinen Gefühlen und Gedanken so umgeht wie ich das in meinem Fall getan habe. Man läßt die Gedanken und Gefühle kommen und gehen (egal, völlig egal, was das für welche sind) und beobachtet sich dabei. Man tritt sozusagen mit einem Bein heraus und schaut sich selber an, was man da inszeniert. Wer das will, der kann es auch und der- oder diejenige stellt ganz schnell fest, das das "Problem" die Identifizierung mit dem Gefühl ist und das man an diesen Gefühlen klebt wie Kaugummi, dass man sie will , - aus welchen Gründen auch immer. Und in dem Moment, wo man das erkennt, kann man ihnen "Adieu" sagen.

Aber nicht jeder hat diese "Begabung", Katarina, und was kann derjenige dann anders tun, als Hilfe suchen?

Oh, liebe Maike, ich habe keine "Begabung". Ich schau`nur aufmerksam hin. Das kann absolut jeder, der es will. Garantiert! Und wer sich Hilfe suchen möchte, der soll sich Hilfe suchen. Idealerweise macht er sich dabei aber klar, dass er genau die Hilfe bekommt, die er "verdient". Will sagen: wenn ich an einen Therapeuten gerate und bleibe, der mich mit Medikamenten versorgt, ohne mit mir zu des Wurzels Übel zu gehen, dann hat das seine guten Gründe, die in mir selbst liegen.....

Liebe Grüße

Katarina
 
@ Katarina:

Deine Beiträge sind wirklich super ! :danke:

Ich denke auch, dass es "jeder" schaffen "kann"...es geht wie du bereits schreibst, um AUFMERKSAMKEIT (der Situation und sich selbst gegenüber)und Ehrlichkeit (zu sich selbst).
Zudem bin ich der Meinung, dass ein Mensch mit Depressionen an und für sich bereits eine große innere Stärke besitzt, die er hier (noch) gegen sich selbst richtet, und die Situation so schwer zu verlassen scheint, weil man innerlich an diesem Zustand "festhält"....aus Angst vor dem nächsten Schritt...der Wandlung.
Doch: Es ist alles eine Erfahrung, und man sollte sich dafür nicht verurteilen...jeder geht seinen Weg und letztendlich führt es in Richtung Annahme und Bewusst-heit...Bewusst-sein....

Liebe Grüße, :kiss4:
Sterngeborene
 
Schönen guten morgen....

Habe mir eure Beiträge sehr aufmerksam durchgelesen..... :danke:

Was denke ich mal eine große Rolle dabei spielt, komme ich gleich dazu,
hat mich ziemlich überwindung gekostet, das hier überhaupt rein zu schreiben...

Fast genau vor 3 1/2 Jahren bekam ich eine Psychose....

Die meisten konnten sich das bestimmt auch schon denken.... :rolleyes:

Dies hat mein Leben drastisch verändert....
Ich hab ein halbes Jahr später eine Therapie gemacht......diese ein halbes Jahr ging....
Nun ja, ich hörte von ziemlich vielen Ärzten bzw. Therapeuten, das es danach immer auf und ab geht mit z.b. depressionen und gefühlen....
Am Anfang merkte ich davon noch nichts, aber als die Therapie vorbei war fingen die Depressionen an und ich wehrte mich dagegen.
Es dauerte allerdings nicht lange, das ich es nicht mehr aushielt.
Ich nahm 3-4 Monate Johanneskraut und hab es wieder abgesetzt nachdem es mir ne zeitlang gut ging...
Kurze zeit später fings wieder an....
Es war so schlimm, das ich es mit meinem Arzt besproch und dieser gab mir dann Medikamente...
Ich hab das Gefühl meine Antidepressiva bringen bei mir nicht viel...
Es geht immernoch auf und ab...
1 1/2 Jahre nach meiner ersten Psychose, flatterte ich wieder (falls das jemanden was sagt) und bekam ein leichten Schub, der sich aber schnell mit Medikamenten wieder einfing...
Ende letzten jahres bekam ich erneut ein psychotischen Schub, der sich auch wieder beheben lies mit Medikamenten....
Nun war meine Medikation so hoch, dass ich fast leblos war, durfte kein Auto fahren geschweige denn arbeiten...
Vor ca. 1 1/2 Monaten fing ich an Basketball zu spielen (weiss nicht ob das damit was zu tun hat) .....kurze zeit später (ca. 2 Wochen) gings es mir einfach blendent, ich erlebte das gefühl das es mir blendet geht wie ich es schon lang nicht mehr erlebte....Und zack ich bekam einen psychiotischen Schub....
Ich erlebe das so, das wenn es mir richtig gut geht, kann ich es einfach nicht fassen da es mir nie wirklich gut geht, und schwubs kommt ein psychiotischer Schub.....


So, das wars erstmal......

Liebe Grüße
Max
 
Liebe(r) mad max,

Fast genau vor 3 1/2 Jahren bekam ich eine Psychose....
Die meisten konnten sich das bestimmt auch schon denken.... :rolleyes: Dies hat mein Leben drastisch verändert....
Ich hab ein halbes Jahr später eine Therapie gemacht......diese ein halbes Jahr ging....
Es dauerte allerdings nicht lange, das ich es nicht mehr aushielt.
Ende letzten jahres bekam ich erneut ein psychotischen Schub, der sich auch Ich erlebe das so, das wenn es mir richtig gut geht, kann ich es einfach nicht fassen da es mir nie wirklich gut geht, und schwubs kommt ein psychiotischer Schub.....

Was heißt "ich bekam eine Psychose"? Magst du das vielleicht mal beschreiben, ohne das Wort "Psychose" zu benutzen?
Und was heißt "schwups, kommt ein psychotischer Schub"? Und was macht das "nicht mehr aushalten können" aus?

Viele Grüße

Katarina
 
Hallo Katarina...

Das ist eine Gedanken-Überflutung und man kann seine gedanken nicht mehr richtig zuordnen....Die Gedanken überschneiden sich....

Und ein Schub ist wenn sich wieder so etwas nähert, also praktisch du kurz davor bist, wieder so etwas zu bekommen...


Liebe Grüße
Max
 
Das klingt, als ob Du Dir selbst nicht gestattest ,dass es Dir gut geht.

ich habe auch ab und zu Depressionen, aber bei Dir steckt sehr viel mehr dahinter, glaube ich.

Aber Du hast selbst den Zusamenhang erkannt, es geht Dir blendend und ein schub kommt. Bleib dran, wahrscheinlich bist Du auf dem richtigen Weg.
:kiss3:
 
Das ist eine Gedanken-Überflutung und man kann seine gedanken nicht mehr richtig zuordnen....Die Gedanken überschneiden sich....

Ich stell´mich jetzt mal absichtlich ein bißchen doof. Was ist so schlimm an sich überschneidenden Gedanken, dass sich "das nicht mehr aushalten läßt"?

Wir haben ja alle den lieben langen Tag dieses "lallenden Affen" im Kopf, der unaufhörlich vor sich hinplappert. Was ist das "Besondere" an Deiner Überflutung?

Katarina :)
 
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Katarina schrieb:
Wir haben ja alle den lieben langen Tag dieses "lallenden Affen" im Kopf, der unaufhörlich vor sich hinplappert. Was ist das "Besondere" an Deiner Überflutung?

ich denke mal..das eine seite immer ja und die andere seite immer nein sagt...
so das man sich für nichts mehr entscheiden kann, man sich andauernd selber fertig macht..so das man fast ausflippen könnte.. oder?
 
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