@ Katarina
Ich kenne allerdings auch Psychiater, die durchaus in der sog. "Psychose" einen spirituellen Vorstoß in einen Bereich erblicken, der dem "Normal-Wahnsinnigen" in der Regel verschlossen bleibt und die das durchaus nicht pathologisieren wollen. Das "Problem", das bleibt, sind die Fälle der Fremd- und Eigengefährdung.
Ja, die gibts, das sind diejenigen, die eben mehr tun als nur Medikamente verschreiben.
Soweit ich diese Thematik vom (mehr oder weniger hilflos bemühten) Danebenstehen und Helfenwollen kenne, denke ich, daß in einem psychotischen Zustand (Himmel was für ein furchtbares Wort) sehr wohl spirituelle Vorstöße möglich sind. Was du beschreibst, Max, von den Gefühlen von direktem göttlichen Wissen, Einfühlung in Tiere usw. habe ich in dem mir persönlich bekannten Fall auch mit-erlebt. Die einzige wirkliche Gefahr besteht darin, daß diese Bewußtweinszustände unkontrolliert erlebt werden. Es ist kein Regulativ da, kein Anker, der dich sicher wieder auf den Boden bringt.
In Traditionen, die mit solchen Ausflügen in andere Bewußtseinsebenen Erfahrung haben, landest du eben nicht in der Psychiatrie, sondern wirst vielleicht Dorfschamane oder ein großer Lama. Weil eben Kenntnisse da sind, wie man damit umgeht. Denn nicht alles, was du in einem solchen Zustand erlebst, sind Halluzinationen, es ist aber auch nicht alles die absolute Wirklichkeit. Wenn dir nun ein spiritueller Lehrer, der sich damit auskennt, aufgrund seines tradierten Wissens beibringen kann, wie du das unterscheidest, hast du einen spirituellen Schritt nach vor gemacht - und brauchst keinen Arzt.
Da du für dich bereits erkannt hast, daß eben nicht alles die reine Wahrheit ist, was du in einem "Schub" (welcher Natur er nun auch immer ist) erlebst, kommt mir dabei spontan die Idee, daß du vielleicht die Chance hättest, in irgendeiner diesbezüglich bewanderten Tradition eine Ankerkette zu finden...
Ernstzunehmende Lebensanschauungen, die sich damit traditionell befassen, haben erstaunlich viele Parallelen zu unserer Psychologie aufzuweisen. Das verträgt sich durchaus miteinander, vor allem, wenn du einen von den oben erwähnten aufgeschlossenen Therapeuten findest.
War mal so eine spontane Idee.