Depressionen - Was hilft wirklich?

Hi Alice

Ja, weshalb bloß hatte sich Martha beklagt. Vielleicht deshalb, weil sie alles allein machen musste. Ich meine: Die Männer wollten doch bedient werden, nicht wahr? Ich mag ja die Bibel und Jesu Gleichnisse, aber dieses Gleichnis muss eine andere Bedeutung haben. Vielleicht wollte Jesus die Frau aus ihrer Dienerrolle erlösen. Der Hausmann ist angesagt. gg
 
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Hi Alice

Ja, weshalb bloß hatte sich Martha beklagt. Vielleicht deshalb, weil sie alles allein machen musste. Ich meine: Die Männer wollten doch bedient werden, nicht wahr? Ich mag ja die Bibel und Jesu Gleichnisse, aber dieses Gleichnis muss eine andere Bedeutung haben. Vielleicht wollte Jesus die Frau aus ihrer Dienerrolle erlösen. Der Hausmann ist angesagt. gg

nein maria, war die sorge um den alltag egal, sie war auf der suche nach sich selbst, sie suchte sich im geiste, was ist dagegen schon so a bissel kochen und abwasch...alltägliche notwendigkeiten...
martha, ist vor lauter putzen und helfersyndrom, nicht bis zu ihrem schatten gekommen..
jesus meinte damit, bleibt bei euch, in euch selbst...
Alice
 
Hi Alice

Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist, aber es gibt nun mal Pflichten, denen man nachkommen sollte, gerade wenn es um Kinder und ihre Bedürfnisse geht. Sie haben Vorrang. Ein Ego-Trip kann sich noch mancher Erziehende nicht leisten. Oder dann müssen es eben die Kinder ausbaden oder in meinem Fall die Tante und die Großmutter Ersatzdienst leisten. Helfersyndrom wäre es, wenn es nicht nötig wäre, das nun fände ich übertrieben, würde ich sicher nicht tun.

Aber was soll man tun, wenn eine Mutter sich den ganzen Tag weinend ins Bett legt und das Kind damit überfordert wird oder sogar noch Beistand leisten muss.

Deshalb ist die Frage sicher auch berechtigt: Kannst Du Dir eine Depression leisten und wer würde darunter leiden?
 
Hi Alice

Ich weiß nicht, wie das bei Dir ist, aber es gibt nun mal Pflichten, denen man nachkommen sollte, gerade wenn es um Kinder und ihre Bedürfnisse geht. Sie haben Vorrang. Ein Ego-Trip kann sich noch mancher Erziehende nicht leisten. Oder dann müssen es eben die Kinder ausbaden oder in meinem Fall die Tante und die Großmutter Ersatzdienst leisten. Helfersyndrom wäre es, wenn es nicht nötig wäre, das nun fände ich übertrieben, würde ich sicher nicht tun.

Aber was soll man tun, wenn eine Mutter sich den ganzen Tag weinend ins Bett legt und das Kind damit überfordert wird oder sogar noch Beistand leisten muss.

Deshalb ist die Frage sicher auch berechtigt: Kannst Du Dir eine Depression leisten und wer würde darunter leiden?

was für eine seltsame frage, "kannst du dir eine depression leisten" ich hab
sie zulassen müssen, dass war ein innerer befehl.
und ich habe zwei kinder allein großgezogen. habe mich immer hinten an gestellt.
an dem punkt wo sie erwachsen waren, bin ich zusammen gebrochen.

ist ja schön dass du hilfst, so lange du dich selbst darüber nicht
vergisst.
 
Hi Alice

Meine Erfahrung mit Depressiven zeigt eher, dass das Verpflichtungsgefühl zu den Kindern Depressive vor sich selbst rettet. Meine Schwester durfte nicht Suizid begehen, sie ärgerte sich oft darüber, dass wir sie nicht "gehen lassen" wollten. Depressiv sein zu dürfen klingt befreiend, führt aber u.U. in den Tod.

Auch das Geldverdienenmüssen kann Depressive immer wieder bei der Stange halten, damit sie nicht ganz abstürzen, so müssen sie morgens raus, müssen sich bewegen und die Depression spätesten in den letzten Stunden vor Arbeitsbeginn beenden, damit man wenigstens noch 2 Stunden Schlaf kriegt. Und wenn ein Depressiver ausrastet und sich beleidigt zurückzieht, wird er spätestens dann wieder vernünftig, wenn er "funktionieren muss" oder die Hilfe von anderen braucht.

Bei Frauen wirken teilweise auch Eitelkeiten. Wenn sie äußerlich bemäkelt werden, weil ihre Augen verweint aussehen und das Weiße bedenklich rot geworden ist, werden sie aufhören, um ihre Schönheit zu bewahren.Das klingt jetzt hart, aber so sieht die ungeschönte Realität eines Depressiven aus.

"Da durchgehen", klingt so romantisch, kenn ich alles, Todessehnsucht etc. Für die Angehörigen ist es die Hölle. Ich könnte das nie meinem Neffen antun, auch wenn ich ebenso viele Gründe hätte und ich auch am Rande einer Depression stände, gerade durch diese Umstände, aber ich verkneife es mir. Mein Neffe will mittlerweile nichts mehr hören von seiner Mutter. Er kann es nicht mehr hören, dieses ewige Klagelied.
 
Bei Frauen wirken teilweise auch Eitelkeiten. Wenn sie äußerlich bemäkelt werden, weil ihre Augen verweint aussehen und das Weiße bedenklich rot geworden ist, werden sie aufhören, um ihre Schönheit zu bewahren.Das klingt jetzt hart, aber so sieht die ungeschönte Realität eines Depressiven aus.

Da du das immer wieder anführst: Depressionen = heulen und heulend den ganzen Tag im Bett liegend...ich kann das nicht bestätigen. Ich habe z. B. überhaupt nicht weinen können auf dem Höhepunkt der Depression - als ich es endlich wieder konnte, ging es mir bereits um einiges besser. Und selbst wenn ich es gekonnt hätte: Verweinte Augen wären an diesem Punkt sicherlich das Allerletzte gewesen, was mich interessiert hätte.

Dass die Depression für die Angehörigen sehr belastend ist, ist sicher richtig. So wie sich jede schwerere Krankheit letztlich als Belastung für die Familie auswirkt. Instinktiv habe ich sicherlich deshalb in der Zeit jegliche Partnersuche für mich abgestellt und mich komplett zurückgezogen. Mir war klar, dass ich keine Beziehung eingehen darf, solange es mir so geht. Obwohl ich auch depressive Menschen kennengelernt habe, mit sehr liebevollen Partnern, wo es gelungen ist - durch den Zusammenhalt aller - die Krise zu meistern.

Es klingt jetzt meinerseits sicherlich auch etwas hart: Aber so, wie du über Depressionen im Zusammenhang mit deiner Familie sprichst und über die Rolle, in der du steckst, habe ich das Gefühl, dass bei dir (euch) bestimmte negative familiäre Dynamiken und Verstrickungen vorhanden sind, die deinerseits auch noch nicht gelöst worden sind.
 
Da du das immer wieder anführst: Depressionen = heulen und heulend den ganzen Tag im Bett liegend...ich kann das nicht bestätigen. Ich habe z. B. überhaupt nicht weinen können auf dem Höhepunkt der Depression - als ich es endlich wieder konnte, ging es mir bereits um einiges besser. Und selbst wenn ich es gekonnt hätte: Verweinte Augen wären an diesem Punkt sicherlich das Allerletzte gewesen, was mich interessiert hätte.

Dass die Depression für die Angehörigen sehr belastend ist, ist sicher richtig. So wie sich jede schwerere Krankheit letztlich als Belastung für die Familie auswirkt. Instinktiv habe ich sicherlich deshalb in der Zeit jegliche Partnersuche für mich abgestellt und mich komplett zurückgezogen. Mir war klar, dass ich keine Beziehung eingehen darf, solange es mir so geht. Obwohl ich auch depressive Menschen kennengelernt habe, mit sehr liebevollen Partnern, wo es gelungen ist - durch den Zusammenhalt aller - die Krise zu meistern.

Es klingt jetzt meinerseits sicherlich auch etwas hart: Aber so, wie du über Depressionen im Zusammenhang mit deiner Familie sprichst und über die Rolle, in der du steckst, habe ich das Gefühl, dass bei dir (euch) bestimmte negative familiäre Dynamiken und Verstrickungen vorhanden sind, die deinerseits auch noch nicht gelöst worden sind.

Hi Nithaiah

Ja, eine wirklich gute Lösung gibt es nicht, wenn Maria sich einfach fallen lässt und Martha alles allein tun muss, weil sonst alles den Bach runter geht. Klar, dass es Maria nicht gut geht und bei Martha auch viel Verständnis und Liebe vorhanden ist, aber Martha ist eben auch nur ein Mensch und kein Koloss. Doch darf sie nicht wie Maria schwach sein, denn irgendjemand muss stark bleiben und das Boot durch den Sturm lenken. Ja, Martha macht es sich selbst schwer, sie könnte alle im Stich lassen, tut sie aber nicht, kann sie nicht, so ist sie nicht, denn sie liebt Maria und die Familie. Und wenn sie dabei auch ihr eigenes Leben nur schwer auf die Reihe kriegt, kinderlos und allein geblieben ist, denn sie hatte ja nie Zeit für ein eigenes Leben, nicht einmal für die eigene Existenzsicherung.
 
Hi Nithaiah

Ja, eine wirklich gute Lösung gibt es nicht, wenn Maria sich einfach fallen lässt und Martha alles allein tun muss, weil sonst alles den Bach runter geht. Klar, dass es Maria nicht gut geht und bei Martha auch viel Verständnis und Liebe vorhanden ist, aber Martha ist eben auch nur ein Mensch und kein Koloss. Doch darf sie nicht wie Maria schwach sein, denn irgendjemand muss stark bleiben und das Boot durch den Sturm lenken. Ja, Martha macht es sich selbst schwer, sie könnte alle im Stich lassen, tut sie aber nicht, kann sie nicht, so ist sie nicht, denn sie liebt Maria und die Familie. Und wenn sie dabei auch ihr eigenes Leben nur schwer auf die Reihe kriegt, kinderlos und allein geblieben ist, denn sie hatte ja nie Zeit für ein eigenes Leben, nicht einmal für die eigene Existenzsicherung.

das ist eine ausrede...
du hast das so gemacht, dich für andere unersetzlich gemacht.
weißt du was ich mir bei dir so denke, irgendwie kompensierst du da
was, was du dich selbst nicht getraust auszuleben.

du kannst in wahrheit niemand retten außer dich selbst. mir düngt
du hast ein helfersyndrom.
das weißt du doch gar nicht, ob es deine
schwester nicht auch so schaffen würde, vielleicht hegst du mit
deinem verhalten ihre depression, und sie kann dadurch liegen bleiben,
du bist ja da.
du schiebst die schuld, von der du immer sprichst, ja auch auf andere...
weil du so gut und selbstlos bist, kannst du dein eigenes leben nicht leben,
da stimmt doch was nicht.
vielleicht bist du ja süchtig danach, gebraucht zu werden.
und jetzt stell dir mal vor, da ist niemand mehr, der dich braucht..
denke mal, da würde eine große welle, der depression, über dich herein
brechen. depressionen entstehen, ja im nicht ausleben, von sich selbst.
Alice
 
das ist eine ausrede...
du hast das so gemacht, dich für andere unersetzlich gemacht.
weißt du was ich mir bei dir so denke, irgendwie kompensierst du da
was, was du dich selbst nicht getraust auszuleben.

du kannst in wahrheit niemand retten außer dich selbst. mir düngt
du hast ein helfersyndrom.
das weißt du doch gar nicht, ob es deine
schwester nicht auch so schaffen würde, vielleicht hegst du mit
deinem verhalten ihre depression, und sie kann dadurch liegen bleiben,
du bist ja da.
du schiebst die schuld, von der du immer sprichst, ja auch auf andere...
weil du so gut und selbstlos bist, kannst du dein eigenes leben nicht leben,
da stimmt doch was nicht.
vielleicht bist du ja süchtig danach, gebraucht zu werden.
und jetzt stell dir mal vor, da ist niemand mehr, der dich braucht..
denke mal, da würde eine große welle, der depression, über dich herein
brechen. depressionen entstehen, ja im nicht ausleben, von sich selbst.
Alice

Ja, so hab ich es gemeint. Mich erinnert das einfach zu sehr an eine Freundin, die ihre eigene Depression ganz stark kompensiert, in dem sie sich ständig für andere Menschen aufopfert, und sich auch nur bedürftige Menschen in ihrem Umfeld sucht. Sie verübelt es mir auch stark, dass ich mir bei ihr so gut wie keine Hilfe gesucht habe, als es mir schlecht gegangen ist.

Eine ganze Weile habe ich sie bewundert und auch bedauert dafür, dass sie auf so vielen Ebenen den Laden schmeisst und soviel Verantwortung tragen muss. Aber dann habe ich erkannt, dass sie davon lebt für andere dazusein. Ihre Kraft daraus bezieht. Dass sie über ihren übertriebenen Aktionismus ihre eigenen Schatten und Schmerzen kompensiert und vor allem: Dass sie sich in der Rolle des Märtyrers SEHR gut gefällt.

@ sunnygirl:


Es fällt mir einfach sehr stark auf, dass du sehr ablehnend bis verächtlich über die vermeintliche Schwäche deiner Schwester sprichst. Und ein gewisser Stolz mitschwingt, dass du es schaffst, so "stark" zu sein, gekoppelt mit einem gewissen Trotz, dass du dir Depressionen nicht leisten kannst, weil die ganze Familie unter deinen Armen Zuflucht finden muss. Natürlich folgt daraus auch eine gewisse Erwartungshaltung an die anderen: Du selbst verbietest es dir schwach zu sein, also dürfen es andere auch nicht. Sie sollen sich "zusammenreißen". Wobei man genau weiß, dass dies das letzte ist, was man einem Depressiven sagen darf.

Sehr gut möglich, dass du mit deinem Verhalten deine Schwester von jeglicher Verantwortung befreist. Und sie dadurch unmündig bleibt. Sehr gut möglich auch, dass deine Schwester als Sekundärgewinn der Krankheit (wenn es denn überhaupt auch wirklich eine Depression ist...) die Familie auf ihre Art durch ihr Leiden tyrannisiert. Was bei dir verständlicherweise dann Ablehnung und Aggressionen hervorrufen würde.

Ich denke mal, es würde sich für dich lohnen, dir deine eigenen Verstrickungen und Kompensationsmodelle anzuschauen. Und das ist jetzt nicht böse gemeint von mir.
 
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Hi Nithaiah

Ja, eine wirklich gute Lösung gibt es nicht, wenn Maria sich einfach fallen lässt und Martha alles allein tun muss, weil sonst alles den Bach runter geht. Klar, dass es Maria nicht gut geht und bei Martha auch viel Verständnis und Liebe vorhanden ist, aber Martha ist eben auch nur ein Mensch und kein Koloss. Doch darf sie nicht wie Maria schwach sein, denn irgendjemand muss stark bleiben und das Boot durch den Sturm lenken. Ja, Martha macht es sich selbst schwer, sie könnte alle im Stich lassen, tut sie aber nicht, kann sie nicht, so ist sie nicht, denn sie liebt Maria und die Familie. Und wenn sie dabei auch ihr eigenes Leben nur schwer auf die Reihe kriegt, kinderlos und allein geblieben ist, denn sie hatte ja nie Zeit für ein eigenes Leben, nicht einmal für die eigene Existenzsicherung.
Das ist so ja eine Art der Abhängigkeit, die viele Menschen leben. Richtig helfen wäre ja, die Beteiligten aus ihrer Lethargie heraus zu führen. Dafür müßte man sie aber auch selber alles machen lassen, was sie können. Und wenn Deine Angehörigen nicht behindert sind, können sie alles, was Du jetzt tust. Wenn Du morgen vom Auto überfahren wirst, müssen sie das auch.

Martha erinnert mich an ein schwarzes Loch, das alle Potentiale der anderen, sich selber aus dem von Martha vermuteten Leid heraus zu entwickeln, zunichte macht. Indem sie das Wort Fürsorge falsch versteht. Fürsorge übernimmt man normalerweise für Kinder und für Behinderte. Alle anderen schränkt ein Übermaß von Fürsorge eher ein, gell, so etwas beschneidet Freiheit und macht abhängig, krank. Wie soll Martha helfen, wenn sie selber dabei ist, auszubrennen?

:liebe1:

finde das interessant: die "lethargische" Familie.
 
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