den Eltern *die Ehre geben*

Lieber Gawyrd,

ich denke, dass erst die Eltern die Kinder achten sollten, dann kann auch Achtung gegenüber den Eltern entstehen. Und da die Eltern die Erwachsenen und die Verantwortlichen sind, ist es ihre Aufgabe, damit anzufangen.
Im Berufsleben bekommt man das auch sehr schnell mit. Wenn der Chef seine Angestellten achtet, dann ist die Produktivität sehr viel höher als wenn er es nicht tut, weil im Gegenzug auch die Angestellten den Chef achten.... Derjenige mit der Verantwortung für einen oder mehrere Menschen, muss den ersten Achtungs-Schritt tun, sonst funktioniert es nicht...

LG
Ahorn
 
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Ich habe lange darüber nachgedacht.
Und eigentlich fällt es mir immer leichter, andere zu achten, für das was sie sind. Hätten sie anders gekonnt, hätten sie es wohl auch anders gemacht.
Insofern kann ich meine Eltern achten und sie ehren dafür, daß ich hier und heute da bin und die bin, die ich halt bin mit allen meinen guten und schlechten Seiten. Ich glaube fast, es ist egal, wer nun anfängt mit der Achtung - denn es hängt ja auch mit Selbstachtung zusammen.
Und war ich jetzt daraus mache, das bleibt ja mir überlassen. Hängenbleiben in der Vergangenheit oder endlich vielleicht leben?

LG, Alana
 
Und eigentlich fällt es mir immer leichter, andere zu achten, für das was sie sind. Hätten sie anders gekonnt, hätten sie es wohl auch anders gemacht.
Insofern kann ich meine Eltern achten und sie ehren dafür, daß ich hier und heute da bin und die bin, die ich halt bin mit allen meinen guten und schlechten Seiten.
Tausend Dank für diese Zeilen
Und was ich jetzt daraus mache, das bleibt ja mir überlassen. Hängenbleiben in der Vergangenheit oder endlich vielleicht leben?
Korrekt, genau darum gehts (zumindest mir)

Solange ich meine Energie damit verschwende, zu glauben, meine Eltern hassen zu müssen, bleibt sie dort gebunden - wenn ich mich davon befreien kann, bleibt viel mehr Energie für sinn-vollere Aktivitäten :daisy:
 
Ich habe lange darüber nachgedacht.
Und eigentlich fällt es mir immer leichter, andere zu achten, für das was sie sind. Hätten sie anders gekonnt, hätten sie es wohl auch anders gemacht.
Insofern kann ich meine Eltern achten und sie ehren dafür, daß ich hier und heute da bin und die bin, die ich halt bin mit allen meinen guten und schlechten Seiten. Ich glaube fast, es ist egal, wer nun anfängt mit der Achtung - denn es hängt ja auch mit Selbstachtung zusammen.
Und war ich jetzt daraus mache, das bleibt ja mir überlassen. Hängenbleiben in der Vergangenheit oder endlich vielleicht leben?

LG, Alana

Liebe Alana,

es ist gut, wenn Du Dich selbst achten kannst, und aus dieser Achtung heraus auch andere achten kannst. Doch wie soll sich jemand, der von seinen Eltern nicht gelernt hat, was Achtung bedeutet, sich selbst achten?
Später kann man das zwar noch lernen, aber dann wird man als erstes denjenigen achten, der einem selbst Achtung entgegenbringt, denn dieser hat einem das nötige Handwerkszeug beigebracht - und in vielen Fällen waren das nicht die Eltern.
Und deswegen achte ich meine Eltern nicht mehr als andere Menschen. Wenn ich jetzt nochmal hingehen würde und ihnen "Ehre erweisen", dann entspräche das 1. nicht meiner inneren Wahrheit und 2. würde ich mich wieder von ihnen abhängig machen (denn dann würde ich vielleicht dem Trugschluss erliegen, dass ich bestimmte Dinge vielleicht doch noch von ihnen bekomme, zB Achtung und ein Annehmen von mir, wie ich bin. Doch das können sie nicht. Achtung vielleicht, aber sie werden mich nie so sehen, wie ich wirklich bin, weil das jenseits ihres Horizontes ist).

LG
Ahorn

LG
Ahorn
 
Ja, liebe Ahorn, meine Eltern werden mich hier auch nicht mehr so sehen, wie ich wirklich gewesen wäre, weil sie beide schon gestorben sind.
Und ich habe wirklich sehr lange dazu gebraucht, so etwas wie Achtung für mich selbst zu empfinden, da einem ja, wenn die Selbstachtung fehlt, von vielen Seiten immer wieder bestätigt wird, daß man nicht viel wert ist.
Und daher habe ich angefangen, meine Eltern, insbesondere meinen Vater, zu achten. Einfach dafür, daß er mir doch mein Leben geschenkt hat. Meine Mutter zu achten dafür. Nur dafür . Nicht dafür, was sonst noch alles gewesen ist. Und ich weiß nur zu genau, daß sie beide nicht anders konnten, daß es ihr eigenes Unglück war, das sie gelebt haben und nicht meines. Daß ich das sehr wohl von mir trennen kann, daß ich das nicht für sie tragen muß, daß ich ihnen das auch zurückgeben kann.
Ich habe meinen Eltern das mental mitgeteilt und ich fühle mich seitdem recht erleichtert und freier. Und ich habe bemerkt, daß es mir leichter fiel , mich selbst zu achten, obwohl ich wirklich nicht der perfekte Mensch bin.
Ich glaube einfach, daß der bewußte Gedanke, sie zu achten, genügt. Muß ja doch nicht mehr Achtung sein, als man anderen Menschen entgegenbringt.

LG, Alana
 
Liebe Alana,

da ich viele Menschen achte, wieso sollte ich meine Eltern besonders achten. Wenn es nur um die Achtung ginge, das wäre vielleicht noch ok. Aber wieso sollte ich sie ehren? Ich ehre einen Gott oder eine Göttin, aber sonst niemanden! Vielleicht ver-ehre ich noch einen Mann oder eine Frau, je nachdem, wen ich gerade liebe. Aber wirklich ehren, nö, ich überhöhe keine Menschen, denn damit werde ich ihnen nicht gerecht!

LG
Ahorn
 
Tja... wenn Du Dich selbst auf das begrenzt, was Du von Deinen Eltern gelernt hast, dann ist der permanente Kreislauf vorgezeichnet...

Hallo Jake,

nein, ich lasse mich eben nicht auf meine Eltern begrenzen. Ich sehe mehr Menschen - als nur sie. Und dadurch bin ich nicht mehr auf eben diese fixiert. Wenn ich sie ehren würde, würde ich mich wieder auf meine Eltern fixieren - da habe ich keine Lust drauf!

Wer, meinst Du, würde Dich denn zwingen oder unterwerfen wollen oder können? Es ist einfach nur Deine freie Entscheidung...

es wurde hier mehrfach gefordert, dass man seine Eltern ehren muss - bei mir kommt das als Dogma an - es tönt sogar sehr christlich - und christliche Dogmen produzieren bei manchen Menschen (auch bei mir) einen Widerwillen... Sie fühlen sich dann gezwungen, etwas zu tun, was ihnen nicht entspricht!

LG
Ahorn
 
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Hallo Ahorn :)

es wurde hier mehrfach gefordert, dass man seine Eltern ehren muss - bei mir kommt das als Dogma an - es tönt sogar sehr christlich - und christliche Dogmen produzieren bei manchen Menschen (auch bei mir) einen Widerwillen... Sie fühlen sich dann gezwungen, etwas zu tun, was ihnen nicht entspricht!

Witzig, ich habe das hier nie als "Forderung" gelesen.

Christlich? Du, auch im Buddhismus ist davon die Rede, dass man sich selbst einen Gefallen tut, wenn man den Eltern dafür "dankt", dass sie einem das Leben schenkten - unabhängig davon, was sie sonst noch taten.

Wie Alana gehe ich davon aus, dass Eltern es so gut machten, wie sie konnten. Hätten sie Besseres gekonnt, hätten sie es sicher getan. Ich merke es ja an mir selbst - heute wünsche ich mir macnhmal, ich hätte mit meinem Sohn anders umgehen können. Konnte ich aber nicht, mein Sosein und die Lebensumstände gaben es nicht her. Und seit ich das "gerafft" habe, kann ich meine Eltern auch dafür "danken" bzw. sie dafür achten, dass sie taten, was sie konnten. Und nichts anderes habe ich darunter verstanden, wenn hier von "Ehre" die Rede war.

Ich schätze mal, es tut mir nicht gut, mich über oder unter meine Eltern zu stellen. Es geht einfach um die Anerkennung der Tatsache, dass sie meine Eltern sind.

Lieben Gruß
Rita
 
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