den Eltern *die Ehre geben*

Dann war der Einstieg aber blöd formuliert, da hiess es nicht, innerhalb einer Aufstellung, sondern nur "den Eltern die Ehre geben". Und da denke ich - warscheinlich auch andere - an die realen Eltern...
 
Werbung:
Richtig, Ahorn, das konnte missverstanden werden. Vermutlich gingen die mehreren davon aus, dass es bekannt ist, dass es in Forumsbereich "Familienaufstellung" um Aufstellungen geht, und die eigentliche Kritik richtete sich ja auch zunächst gegen Sätze, wie sie von Bert Hellinger aus einer Aufstellung zitiert wurden. Da durfte man schon annehmen, dass das auch in diesem Kontext verstanden würde ... freilich, wenn jemand dann später einsteigt und nur noch auf das Reizwort reagiert, fehlt der Zusammenhang. Das als "blöd formuliert" zu werten, lass ich gern bei Dir.

Alles Liebe,
Jake
 
Dann war der Einstieg aber blöd formuliert, da hiess es nicht, innerhalb einer Aufstellung, sondern nur "den Eltern die Ehre geben". Und da denke ich - warscheinlich auch andere - an die realen Eltern...
Liebe Ahorn,

Das war der Einstieg :
*den Eltern die Ehre geben* : Dies bedeutet in meinem Verständnis nicht, dass ich mich vor meinen Eltern in den Staub werfen muss und alles gutheissen, was sie jemals getan haben. Es bedeutet schlicht und einfach nur, dass ich ihnen dafür danke, dass sie mir das Leben geschenkt haben. Und vielelicht ist das auch mit ein Grund, warum es vielen schwer fällt, es sich auch nur vor zu stellen, dass sie es jemals tun könnten - weil sie eigentlich mit ihrem Leben unzufrieden sind - und auch bleiben wollen. Würden sie sich jetzt für ihr Leben bedanken bei ihren Eltern, dann müssten sie vielleicht auch anfangen, sich selbst zu lieben dafür, dass sie sind, wie sie sind - und beginnen die Eigenverantwortung zu übernehmen.Was haltet ihr von meinen ganz spontanen Überlegungen?
ChrisTina hat danach gefragt, was andere von IHREN ganz persönlichen und spontanen Überlegungen halten - die nicht "blöd" sondern sehr klar formuliert sind. Da ist natürlich inkludiert, dass jemand sagt "Da halte ich nichts davon." oder "Ich finde das für mich falsch und unzumutbar." Das ist im Lauf des langen Threads anscheinend in Vergessenheit geraten, dass am Anfang eine Bitte um Meinungsäusserung stand - und nicht eine apodiktische Behauptung.

LG, Gawyrd

PS.: Mir fällt da gerade noch eine zusätzliche Problematik ein : Wie damit umgehen, wenn man ein Kind ist, dass zB. aus einer Vergewaltigung entstanden ist. Wie damit umgehen ? Wie da den Eltern "für das Leben danken" - da es der Mutter gewaltsam aufgezwungen wurde ? Wie soll man da dem "Vater" für das Leben danken (weil es ja aufs erste inkludiert, ihm zu "danken" dass er die Mutter vergewaltigt hat) ??? (Ich erwähne es nur einmal - weil es grundsätzlich zum Thema gehört. Für einen eigenen Thread ist es mir derzeit zu schwierig.)
 
Das ist sicher nicht so einfach.
Wenn man das Leben als Geschenk und als Chance begreifen kann, ist das vielleicht schon möglich, auch unter diesen Umständen den Vater, ohne den ja dieses Leben nicht entstanden wäre, zu achten, eben einfach nur dafür, daß man lebt.
In einem solchen Fall ist bestimmt sehr wichtig, wie die Mutter mit dem Kind umgeht, ob das Kind trotzdem behütet und liebevoll aufwächst, oder ob immer der stumme Vorwurf da ist, aus welcher Situation dieses Kind entstanden ist.
Denn wenn das Leben so beschattet ist von solchen Vorwürfen, ist es ja oft nicht leicht möglich, das Leben als Geschenk zu sehen.

LG, Alana
 
ich glaube, dass zwar zwei Menschen miteinander ein Kind zeugen können, aber ob wirklich neues Leben entsteht, ist nicht die Entscheidung dieser beiden. Man kann doch auch ohne Kinderwunsch Spass am Sex haben. Ich seh da nur einen biologischen Zusammenhang, sonst wären einige kinderlose Paare mit Kinderwunsch um ein bis mehrere Kinder reicher. Verdienen denn diese weniger Achtung als Menschen, die sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern?
Da gibt es noch einige Punkte, die ich nicht so ganz verstehe...
 
LG, Gawyrd

PS.: Mir fällt da gerade noch eine zusätzliche Problematik ein : Wie damit umgehen, wenn man ein Kind ist, dass zB. aus einer Vergewaltigung entstanden ist. Wie damit umgehen ? Wie da den Eltern "für das Leben danken" - da es der Mutter gewaltsam aufgezwungen wurde ? Wie soll man da dem "Vater" für das Leben danken (weil es ja aufs erste inkludiert, ihm zu "danken" dass er die Mutter vergewaltigt hat) ??? (Ich erwähne es nur einmal - weil es grundsätzlich zum Thema gehört. Für einen eigenen Thread ist es mir derzeit zu schwierig.)

meine zwillinge, die ja genau dieses problem hatten, konnten diesen weg gehen - AUCH dank einer sehr guten familienaufstellung !

es war sehr berührend, wie sie lange nach dem tod ihres vaters die kraft aufbrachten, an seinem grab ein licht zu entzünden - trotz allem!!!

ich habe sie begleitet, das war sehr wichtig, um ihnen zu zeigen, dass es ok ist.

war auch für mich keine ganz einfache situation, aber wir haben ALLE unseren frieden gefunden!

lg
sandy
 
Liebe Sandy!

Danke für diese berührende Schilderung. Das bestätigt mich in der Meinung, dass es kein Patentrezept gibt, wie "man" damit umgehen sollte - wer sich dazu in der Lage sieht, mag es aufstellen und dann seine Lösung - oder einen Schritt auf einem Lösungweg - finden, und es steht vorher wohl kaum fest, wie eine solche Aufstellung verlaufen müsste. Darum macht man's ja, damit sich das in der Aufstellung zeigt. Und was für A eine Lösung ist, mag für B noch lange keine sein ... wobei ich schon meine, dass es bewundernswert viel Mut braucht, sich das wirklich anzuschauen!

Alles Liebe,
Jake
 
Liebe Sandy,

Ich kann auch nur Danke sagen und meinen großen Schlapphut ziehen (so tief, dass die Feder den Boden putzt). Was und wie Du schon alles in Deinem Leben gemeistert hast - da komme ich aus dem Staunen ohnehin nimmer raus. Du musst wohl aus einem besonderen Holz geschnitzt sein ...

Gawyrd
 
Liebe Sandy,

Ich kann auch nur Danke sagen und meinen großen Schlapphut ziehen (so tief, dass die Feder den Boden putzt). Was und wie Du schon alles in Deinem Leben gemeistert hast - da komme ich aus dem Staunen ohnehin nimmer raus. Du musst wohl aus einem besonderen Holz geschnitzt sein ...

Gawyrd

paß halt auf, dass du dir dabei nicht das kreuz verrenkst (bist ja auch nimmer der jüngste) :stickout2

tja, ich hab eh schon mit meiner seele ein ernstes wort gesprochen (du weißt schon, sie sucht sich ja angeblich vor der inkarnation alles selber aus) und sie hat mir geantwortet:

"ich dachte mir, packen wir gleich ALLES in EIN leben, dann haben wir´s hinter uns und die erleuchtung ist nahe" :D

bin eh schon (fast) ein :engel: ..........aber nur FAST :D

sandy
 
Werbung:
Angeregt durch einen anderen Thread, möchte ich noch eine Anmerkung machen zur Thematik von

*den Eltern die Ehre geben*

Dies bedeutet in meinem Verständnis nicht, dass ich mich vor meinen Eltern in den Staub werfen muss und alles gutheissen, was sie jemals getan haben.

Es bedeutet schlicht und einfach nur, dass ich ihnen dafür danke, dass sie mir das Leben geschenkt haben.

Und vielelicht ist das auch mit ein Grund, warum es vielen schwer fällt, es sich auch nur vor zu stellen, dass sie es jemals tun könnten - weil sie eigentlich mit ihrem Leben unzufrieden sind - und auch bleiben wollen.

Würden sie sich jetzt für ihr Leben bedanken bei ihren Eltern, dann müssten sie vielleicht auch anfangen, sich selbst zu lieben dafür, dass sie sind, wie sie sind - und beginnen die Eigenverantwortung zu übernehmen.

Was haltet ihr von meinen ganz spontanen Überlegungen?

Hallo ChrisTina,

dein Beitrag könnte von mir sein, kann ich voll unterschreiben.

Lieben Gruß

Martin
 
Zurück
Oben