den Eltern *die Ehre geben*

Wie viel Zündstoff doch in dieser Formulierung steckt.
Mir scheint, wir sind uns all einig darüber, dass wir unser Schicksal so, wie es ist, und damit auch unsere Eltern, genaus so, wie sie sind, annehmen können und damit aus der Opferrolle treten.
Das mit der Ehre erhellt sich für mich immer noch nicht, scheint aber auch nicht so wichtig zu sein, es sei denn, ein Ablenkungsmanöver muss her.....
:escape:
Eva
 
Werbung:
Aber es ist unsinnig, von einem misshandelten Kind zu erwarten, dass er/sie seine/ihre Eltern ehrt.
Ich hab's doch gerade erst geschrieben: Es ist alles andere als ein Standard in AufstellerInnen-Kreisen, dass das erwartet wird. Es wird aufgestellt, es wird genau hingeschaut, es zeigt sich immer genau das, was sich im einzelnen, konkreten Fall zu zeigen vermag, und dann wird an Lösungen gearbeitet. An individuellen, nicht an formel- und klischeehaften. Ansonsten verweise ich auf das, was ich gerade erst geschrieben habe, und zieh mich jetzt wieder zurück. Ich hab null Interesse, irgendwen zu missionieren und zu irgendwas zu bewegen oder von irgendwas abzuhalten. Und wenn jemand den Widerstand gegen eine Formulierung für sein Seelenheil braucht: bittesehr bittegleich...

Alles Liebe,
Jake
 
Hallo Jake,

vielleicht ist es nicht Standard bei den Aufstellern, aber hier im Forum habe ich nun (in diesem Thread) schon öfter gelesen, dass man das tun sollte, weil man sonst keinen Frieden findet...

LG
Ahorn
 
Hallo Jake,

vielleicht ist es nicht Standard bei den Aufstellern, aber hier im Forum habe ich nun (in diesem Thread) schon öfter gelesen, dass man das tun sollte, weil man sonst keinen Frieden findet...

LG
Ahorn
Ach Ahorn, was hab ich hier im Forum nicht schon alles gelesen... Du konntest (in diesem Thread) auch schon etliche differenzierte Ansichten dazu lesen. Liegt nun bei Dir, Dir ein Bild zu machen - und vielleicht nicht nur und nicht einmal vorwiegend aus diesem Forum, sondern aus der Begegnung mit den originalen Quellen und/oder (noch besser) aus eigener Anschauung gängiger Aufstellungspraxis. Sei sicher, wenn Du Dir sowas als Interessierte/r anschaust, verlangt niemand als "Eintrittskarte" von Dir, dass Du ein Eltern-Ehren-Ritual absolvierst... ;-)

Alles Liebe,
Jake
 
JAKE
Wie gesagt, lassen wir die persönlichen Sachen jetzt mal endgültig weg und ich hab auch keinen Tau was das alles soll - sind das irgendwelche Rituale die ich nicht verstehe oder ganz einfach nur Aggressionen ........ich wills auch gar nicht mehr wissen .....ich finde auch den Ton na sagen wir mal seltsam und kann das mit deinem augenscheinlichen Bildungsstand nicht in Einklang bringen.

FYI - Universität Wien
Der Index librorum prohibitorum (1559-1967) war eine durch Staat und Kirche kontrollierte Zensur, um Bücher mit "verbotenem" Inhalt für die Öffentlichkeit nicht zugänglich zu machen. Hierzu zählten zum Beispiel aufgrund ihres "Revolutionsgeistes" Autoren wie Voltaire und Rousseau..............auch Kant war mit seiner "Kritik der reinen Vernunft" seit 1827 da drauf.
Der Index wurde 1965 faktisch außer Kraft gesetzt, d.h. bis dahin konnte man zumindest auf der Wiener Uni diese Bücher nicht entlehnen, dass sich Professoren darüber hinwegsetzten ist wieder eine andere Sache.

und jetzt bitte Frieden ich schreib eh nichts mehr zu dem Thema

Gerhard
 
Wie gesagt, lassen wir die persönlichen Sachen jetzt mal endgültig weg und ich hab auch keinen Tau was das alles soll - sind das irgendwelche Rituale die ich nicht verstehe oder ganz einfach nur Aggressionen ........ich wills auch gar nicht mehr wissen .....ich finde auch den Ton na sagen wir mal seltsam und kann das mit deinem augenscheinlichen Bildungsstand nicht in Einklang bringen.
Welche persönlichen Sachen? Ich bezieh mich ausschließlich auf Sätze, die Du schreibst, und hab keine Ahnung von Deiner Person. Und was aggressiven Tonfall etc. angeht - wer hat denn rhetorische Highlights wie "geistige Masturbation", "Seelen-Wischi-Waschi" oder "Gelangweilte Eso-Freaks" in die Diskussion eingebracht? Was Du nicht verstehen oder verstehen oder in Einklang bringen willst, lass ich gern bei Dir :-) Was "wir" weglassen, entscheidest hingegen nicht Du - ich diskutiere, wann und worüber ich will.
FYI - Universität Wien
Der Index librorum prohibitorum (1559-1967) war eine durch Staat und Kirche kontrollierte Zensur, um Bücher mit "verbotenem" Inhalt für die Öffentlichkeit nicht zugänglich zu machen. Hierzu zählten zum Beispiel aufgrund ihres "Revolutionsgeistes" Autoren wie Voltaire und Rousseau..............auch Kant war mit seiner "Kritik der reinen Vernunft" seit 1827 da drauf.
Der Index wurde 1965 faktisch außer Kraft gesetzt, d.h. bis dahin konnte man zumindest auf der Wiener Uni diese Bücher nicht entlehnen, dass sich Professoren darüber hinwegsetzten ist wieder eine andere Sache.
Der von Dir zitierte Index war ein rein kirchlicher - mehr bei Wikipedia - , in der Praxis eher belanglos und für die Wiener Unibibliotheken zumindest im 20. Jahrhundert völlig irrelevant. Lächerliche Vorstellung, an der Unibibliothek weder Rousseau noch Voltaire oder Kant ausleihen zu können... möchtest Du da noch eine Verschwörungstheorie lancieren? Lassen wir halt die Unibibliothek Wien selbst zu Wort kommen...
und jetzt bitte Frieden ich schreib eh nichts mehr zu dem Thema
Wo wär der Unfrieden, wenn es um eine offene Debatte geht, in der ich schlicht gegen Vorurteile und Pauschaldiffamierungen und Falschinformationen anschreibe? Ich fühl mich sehr friedlich und einfach an Klärung interessiert... und im übrigen, siehe oben: ich schreibe, wann und wo ich will und mich die mods lassen ;-)

Alles Liebe,
Jake
 
AW: den Eltern *die Ehre geben*
Meine Meinung >>>
Im günstigsten Fall machen sich Familienaufsteller folgenden "Spruch" zunutze:

"Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben.
Was Dich in Wahrheit hebt und hält
muß in Dir selber leben."

Tja, wer es eben nicht schafft, sich selbst die Ehre zu geben, fange zunächst bei den Eltern an und arbeite sich dann aber bitte zu sich durch. Ziel erfüllt- wunderbar.:liebe1:
 
Also ich hab ja auch Schwierigkeiten, vor allem einem Elternteil gegenüber, *die Ehre zu geben*. Weiß noch nicht mal richtig warum. Würde es als innere Vergewaltigung empfinden, wenn mich jemand im Rahmen einer Familienaufstellung dazu auffordern wollte. Habe auch schon davon gehört, daß dieser Satz schon oft kontrovers diskutiert wurde. Für mich wäre es heilsam und erlösend, wenn akzeptiert werden könnte, daß ich diese inneren Widerstände haben dürfte. Habe ein großes Verantwortungsbewusstsein und die Unfähigkeit meinen Eltern die Ehre zu geben löst bei mir Verzweiflung und Schuldgefühle aus, die einer Lösung sicherlich alles andere als dienlich sind und einen Rückschritt bedeuten würden. Ich bräuchte den Segen dafür, daß ich das nicht brauche. Vielleicht ist das so eine Art Entwicklungsschritt und ich bin irgendwann mal so weit, daß ich freien Herzens sagen kann, daß ich Dankbarkeit und Mitgefühl für diesen Elternteil empfinde, aber soweit bin ich noch lange nicht. Und das wird sich durch Zwang und Unterwerfung auch nicht forcieren lassen, eher im Gegenteil.

Hoffe, daß das andere auch so sehen.

lieben Gruß,
Yoni
 
Liebe Yoni,

Du musst Deinen Eltern nicht "die Ehre geben", wenn es mit Deiner inneren Wahrheit nicht übereinstimmt. Wichtiger ist es, dass Du Deine innere Mitte findest. Und wenn Du dort angelangt bist, ist es vielleicht auch relativ egal, wie Du zu Deinen Eltern stehst.
Ich selbst ehre meine Eltern nicht mehr als andere Menschen. Ich bin zwar dort aufgewachsen, sie haben versucht und mir das ihnen Bestmögliche gegeben, aber ich hab soviel Sch**** bei/mit ihnen erlebt. Ich bin froh, dass ich sie inzwischen als eigenständige erwachsene Menschen sehen kann, von denen ich glücklicherweise nicht mehr abhängig bin. Mit dieser Erkenntnis geht es mir gut. Wenn ich ihnen nun die Ehre geben würde, würde das eine ungesunde Beziehung wieder zum Leben erwecken, die mir nicht gut tut.

Von mir bekommst Du den Segen, dass Du Deine eigene Wahrheit leben darfst. Ich bin zwar kein Pfarrer oder Psychologe, einfach nur Mensch - doch gerade durch meinen eigenen Weg habe ich gelernt, dass äussere Wahrheiten für einen Selbst schnell zum Irrweg werden können.

LG
Ahorn
 
Werbung:
"Die Eltern ehren" - das ist ja eigentlich das "4. Gebot" im Alten Testament. Und seltsamerweise steht dort als Begründung : damit Du lange lebst und es Dir gut geht im Leben. (und nicht : damit es den Eltern gut geht.)

Und hier liegt auch das eigentliche Missverständnis :

Die 10 Gebote sind eigentlich keine "Gebote" sondern Verheißungen für die Zeit der Fülle (im Land, wo Milch und Honig fließt) : Nicht "Du sollst ... " - sondern "Du wirst ... " (nicht töten, nicht lügen, die Eltern ehren etc.).

Und das wäre wirklich ein Paradies : eine Zeit, in der Frieden zwischen den Menschen ist (und in der ganzen Welt - wo Löwe und Lamm friedlich nebeneinander liegen) - und wo die Menschen einander lieben, ehren und achten. (Mann und Frau, Eltern und Kinder, Männer und Frauen untereinander.)

Gawyrd
 
Zurück
Oben