So meine Lieben, hier mal ein paar neue Ansätze. Mal schauen, zu welchen Diskussionen uns das bringen wird.
Wo fange ich nur an ? Vielleicht bei Adam und Eva. Ist doch das naheliegendste. Ich bedanke mich bei meiner Religionslehrerin, die mir diese Geschichte damals als die einen Tatsachenbericht verkaufen wollte und mich damit schon als Kind dazu gebracht hat meine eigenen Gedanken zu entwickeln. Ich darf wohl die Behauptung aufstellen, dass es sich hierbei um eine Metapher handelt. Mag mir wer wiedersprechen ?
Irgendwann fing ich dann an mich mit der scheinbar nicht zu beantwortenden Frage aller Fragen auseinander zu setzen. Mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und nach dem Ursprung allen Seins. Das es, wie Goethe schon so schön sagte, mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als sich unserer Schulweisheit erträumen lässt, liegt irgendwann ganz zwangsläufig auf der Hand. Verweilen wir nochmal kurz beim Sinn des Lebens. Hier gibt es zwei Grundsätzliche Theorien die wir annehmen können oder auch nicht. A) Das Leben hat einen Sinn und B) Das Leben ist sinnlos. Ich hatte schon immer eine große Vorstellungskraft, aber bei aller Offenheit und kreativen Fantasie Antwort B) konnte und kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es verblieb also nur die Antwort A.
Damit dieser Bericht jetzt nicht vollkommen ausufert erspare ich euch meine natürlicherweise begrenzte Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und konzentriere mich zunächst nur auf einen Aspekt meiner Überlegungen der da sagt: Wenn es schon uns Menschen nicht möglich ist den Sinn des Lebens zu ergründen, es ihn aber gleichzeitig geben muß, so muß es etwas geben, dass ausserhalb unseres begrenzten Denkvermögens in der Lage ist diese Antwort in all ihrem Umfang parat zu halten. Das war für mich der erste Gottesbeweis dem noch viele weitere folgen sollten.
Da war sie also, die Welt hinter der Welt. Später verwendete ich übrigens zu gern ein Zitat von Edwin Conklin, welches ich auch euch nicht vorenthalten möchte.
Die Entstehung des Lebens auf der Erde mit dem Zufall erklären heisst, von der Explosion einer Druckerei das Zustandekommen eines Lexikons zu erwarten. Was aber ist tatsächlich entstanden ? Ein Objektiver Realismus ? Was ist Materie und wie manifestiert sie sich ?
Quantenobjekte manifestieren sich in der Raumzeit erst durch die Beobachtung. Die Idee vom Dualismus zwischen der materiellen Welt und den geistigen Erfahrungen ist nicht nur aus diesem Grund mehr als mangelhaft. Das Denken z.B. ist eine geistige Erfahrung, die keine Materialität zu haben scheint. Es kann auch nicht erklärt werden wie ein, von allem abgetrennter, nicht materieller Geist, in Wechselwirkung mit einem materiellen Körper stehen kann. Durch die Quantenphysik und speziell durch das Komplementaritätsprinzip sollten wir eigentlich die Erkenntnis gewinnen, dass es wenig Sinn macht, unseren Blick auf eine Situation zu richten, in der wir ( scheinbar ) von allem getrennt sind.
Die Erfahrungen in unserer Welt finden über unsere 5 Sinne statt. Nehmen wir einmal den Sehsinn. Was sehen wir denn überhaupt ? Das Original einer realistisch materialistischen Welt ist das nicht. Ich muß zur Erklärung zunächst in der physischen Illusion verweilen, die ich später versuchen werde auszuhebeln. Das Auge wandelt das Licht in elektrische Impulse um, diese erreichen das Gehirn in dessen Sehzentrum und hier findet der Sehvorgang statt. Es sind also die elektrischen Impulse die das räumliche Bild im Gehirn entstehen lassen. Wenn wir in diesen Fleischklops reinschauen könnten würden wir allerdings kein Bild entdecken. Im Gehirn entsteht nicht wirklich ein Bild, vielmehr vermittelt uns das Gehirn lediglich die Vorstellung eines Bildes. Eine Realität ausserhalb des Gehirns ist nicht wahrnehmbar, denn auch die Vorstellung davon, dass wir mit Organen ausgestattett sind, die es uns erlauben etwas zu sehen, zu fühlen, etwas zu hören, etwas zu riechen oder schmecken entsteht in unserem Kopf. Eine tatsächlich vorhandene externe Realität, die sich ausserhalb von uns selbst befindet ist vollkommen überflüssig. Man bedenke, dass die Existenz des Gehirns selbst nur darum von uns als etwas reales empfunden wird, weil die Wahrnehmung dessen nach genau den selben Prinzipien verläuft.
R. L. Gregory hat den Irrtum einer realistischen Wahrnehmung, die Idee von der Verarbeitung einer tatsächlichen Welt durch das Gehirn einmal sehr schön formuliert: Man sollte nicht der Versuchung anheim fallen zu behaupten, dass die Augen im Gehirn Bilder hervorrufen. Ein Bild im Gehirn würde eine Art inneres Auge erforderlich machen um das Bild zu sehen doch um das Bild dieses Auges sehen zu können, würde man ein weiteres Auge benötigen und so müsste es weitere geben in einer endlosen Folge von Augen und Bildern. Doch das ist absurd.
Ein Bild, dass wir in unserem Kopf haben ist tatsächlich genauso wenig ein Bild, wie eine Landkarte das Land ist. Man müsste sagen: Ich sehe ein Bild von einem Bild in meinem Kopf, dass durch die Sinneseindrücke hervorgerufen wird, welches von einem geistigen Bild eines Bildes vom Bild stammt.
Insgesamt kann dem zu Folge nur das Bewußtsein eine Realität erschaffen, die wir als physisch real annehmen, was nichts anderes bedeutet, als das Materie schlicht metaphysischen Charakter hat. Wozu brauchen wir noch eine externe Realität ausserhalb von uns selbst ?
Ist es wirklich annehmbar, dass Bewußtsein aus den Folgen materialistischer Prozesse besteht oder ist es nicht wesentlich logischer zu postulieren, dass Materie auf das Bewußtsein zurückzuführen ist ?
Anzunehmen, das Gehirn sei verantwortlich für die Übertragung einer materialistischen Welt in unsere Wahrnehmung ist so, als würde man einen Spielfilm auf die Existenz des Fernsehgerätes zurückführen.
Wie kann ein idealistischer Kosmos das Erscheinen des Realismus hervorrufen ?
Eigentlich gibt es überhaupt keinen logischen Grund, nachdem man aus einem Traum erwacht, anzunehmen, man befände sich nun in der tatsächlichen Welt die aus der wahrhaften Materie besteht. Warum wirkt die Welt der Erscheinungen so objektiv ? Klassische Körper besitzen gewaltige Massen, was bedeutet, dass sich sich ihre Quantenwellen ziemlich behäbig ausbreiten. Infolgedessen können bei makroskopischen Objekten die Bahnkurven ihres Massezentrums ganz genau vorausberechnet werden und der Mond z.B. befindet sich immer da wo wir ihn erwarten. So entsteht der Eindruck einer Kontinuität, die zusätzlich durch unseren eigenen Wahrnehmungsapparat verstärkt wird. Außerdem sind makroskopische Objekte so komplex, dass sie eine lange Erneuerungsdauer haben. Insofern können sie gewissermaßen Vergangenes festhalten, so temporär sie am Ende auch sein mögen. Aufgrund ihrer Vorleben sind wir versucht, die Welt durch eine kausale Brille zu sehen und die Vorstellung zu haben, die Zeit bewege sich in einer Richtung und sei von unserem Bewußtsein unabhängig. Aber im nichtlokalen Bewußtsein sind alle Phänomene, selbst sogenannte emprirische, klassische Objekte, Objekte im Bewußtsein, womit ich eben zur Folgerung gelange, dass die Welt aus Bewußtsein besteht. Die Paradoxie der Wahrnehmung wird durch die Nichtlokalität aufgelöst.
Bezeichnend für mich ist übrigens die Tatsache, dass es keinen plural von Bewußtsein gibt. Was man mit dieser Überlegung anfangen kann, soll jedem ( sofern man da noch von jedem sprechen mag) überlassen sein.