Hallo Stefan,
jetzt haste mich abba inspiriert.
ich hoffe, Du erlaubst mir folgende Feststellung:

Dein Posting vermittelt - für mich lustigerweise - eine von Dir doch ziemlich "kritische" Betrachtungsweise des Zeichens Jungfrau/6. Haus. Du vermittelst mir persönlich damit, dass es für mich immens wichtig erscheint, sich dem gegenüberliegenden Pol verstärkt zuzuwenden, (was Du mit Deiner starken 12.Haus-Besetzung ja hiermit tust), und damit an sich selbst zu erkennen, dass einem gerade die Eigenschaften, die man an der "anderen Seite" nicht so mag, selbst nach außen präsentiert, auch oder gerade unbewusst.
man behauptet immer, dass es wichtig sei, die realitaet (haus 6) zu erfahren -
Ich halte das auch für wichtig! Sehr sogar. Nur wer die Realität kennt, kann aus ihr flüchten.

.... weißt Du, mit Fische-Venus, Jup und Nep in 12 und meinem Jungfrau-Mond sind mir die verschiedenen Dimensionen der Qualitäten 12 und 6 durchaus geläufig. Insbesondere auch in Beziehungen. Venus in Fische geht (über-)idealisierend und verliebt in Kontakte und Jungfrau-Mond holt mich runter manchmal anstrengend, doch meist für mich selbst und meine Mitmenschen durchaus gesund. Mein 12. Haus bewahrt mir den Kontakt zur Allliebe und das tiefe Vertrauen in den Kosmos, dass wir eben aus gutem Grund alle anders sind. Die Jungfrau bewahrt mir das Vertrauen in die "Erde".
pflichterfuellung, inhalt im zweifelsfalle egal, hauptsache pflicht. und es wird im 6. haus ja auch erfuellt - allerdings haeufig mit beleidigtsein bzw. mit dem finger auf andere zeigen, die nicht diesen standards entsprechen
Allliebe erwächst aus dem Verständnis für alle Verhaltensweisen und wenn wir uns vor Augen führen, dass auch das Verhalten der Jungfrau einen bestimmten kosmischen Zweck erfüllt, um das Gesamtgefüge auf seine Weise mit zu gestalten, dann können wir vielleicht auch lernen, über die überkritischen und beleidigten Jungfrauen, die ja in solch einem Fall recht unerlöst wären, nicht gleich das Beil zu erheben, sondern sie so anzunehmen wir sie sind.
Denn nicht umsonst schmerzt es eben eine solche Jungfrau, dass neptunische Menschen einfach nicht zur Ordnung zu rufen sind, dass neptunische Menschen die Welt ständig durch Flucht, durch Passivität, durch was weiß ich was durcheinander bringen.
Im 12. Haus steckt die Möglichkeit der allumfassenden Toleranz und Liebe nur was wir tolerieren, können wir lieben (also auch uns selbst) und damit das Verständnis, dass es "aller" Qualitäten bedarf, um das große Ganze am Laufen zu halten. Auch die weniger schönen Ausprägungen der einzelnen Qualitäten sind notwendig, um zu erkennen, wie es denn "schöner" wäre. Es gibt nichts außerhalb der Realität, wenn wir diese nicht wenigstens mal angeschaut haben.
Schiller sagt zwar: "Ewig schön ist nur die Fantasie" aber woraus schöpfen wir diese Fantasie? Aus der Realität, die wir umwandeln und zwar so, dass sie uns besser gefällt - und dann nenne wir diese umgewandelte Realität "Fantasie".
wenn man in haus 12 danach streben soll, sich selbst zu lieben, dann muesste ja logischerweise haus 6 alle egoisten beherbergen, die selbstverliebt vor sich hinarbeiten - und anderen ihre moralvorstellungen und regeln aufzwingen. und wenn diese nicht mitgemacht werden, ist man beleidigt.
Wer sagt das? Ich frage mich schon länger, was hier eigentlich damit gemeint ist, sich selbst zu lieben ? Für mich heißt das, mich mit all meinen Fehlern, Launen, meinen Stärken und Schwächen, mit meinem Wesen als Ganzem zu versöhnen und mich so anzunehmen wie ich bin. Mehr ist das nicht und doch so schwierig. Es heißt nicht, dass ich andere nur lieben kann, wenn ich selbst stets ausgeglichen, perfekt und unfehlbar bin.
ich denke - und das ist ja auch schon von kayamea angesprochen worden - es geht ums loslassen und ums vertrauen. das motto heisst nicht: ich arbeite (haus 6), sondern ich vertraue. ich vertraue meine existenz ..... an.
Ja, so sehe ich das für das 12. Haus. Aber wenn ich nur meiner Existenz vertrauen würde, dann könnte es passieren, dass ich verhungere.
und in haus 6 vertraut man ueberhaupt nicht, hoechstens auf seine eigene kleine arbeitsleistung, auf die man wunder wie stolz ist. in haus 12 kann man toleranz ueben und andere so lassen wie sie eben sind - in haus 6 versucht man, an ihnen herumzuerziehen und sie in die "richtige" richtung zu lenken - ohne zu begreifen, dass das leben ganz viele, wunderbare richtungen enthaelt. deshalb ist die jungfrau das letzte der individuellen zeichen: sie sieht eher sich selbst und ihre masstaebe.
Warum vertraut man im 6. Haus nicht? Mein 6. Haus ist leer. Vielleicht fehlt mir von daher die persönliche Erfahrung. Dennoch weiß ich für mich, dass die Jungfrau-Qualität sehr wohl Vertrauen entwickeln kann und das sogar in einem viel größeren Umfang als ich mir das selbst vorstellen konnte.
Gerade dort, wo kritisch hinterfragt wird, steht doch die deutlich erkennbare Motivation, Vertrauen in das Leben schaffen zu wollen. Und vielen Jungfrau-Betonten gelingt das auf wundersame Weise.
Und gerade dort findet man dann auch die wirklich selbstlos dienenden Menschen, die dies aus einem inneren Vertrauen in das Leben heraus verwirklichen.
Ich meine neptun-betonte Menschen könnten durchaus erkennen lernen oder es zumindest versuchen, dass Arbeit, Hilfsbereitschaft, Nächstenliebe, Ordnung und Dienstbarkeit, die sich in der Realität manifestieren, keine Schwächen sind, sondern so konkret, dass sie unbedingt notwendig sind, um die Menschen untereinander zu versöhnen.
Was hilft mir eine höhere innere Bereitschaft zur Allliebe, zur Hilfsbereitschaft, wenn ich sie in der Realität nicht manifestieren kann? Im Grunde verwirklicht sich jeder betonte 12.Häusler, der sich z.B. sozial engagiert, letztendlich doch in der Realität, das muss er nur noch begreifen wollen.
Einem Jungfrau-Mond sagt man ja z.B Unsicherheit, Ängstlichkeit, Durchsetzungsschwäche, Gefühllosigkeit etc. nach. Aber ich glaube, dass mein persönliches Vertrauen in die Existenz sehr wohl etwas mit meinem Vertrauen in die Erde zu tun hat. Das ist so einfach, wie dem Mond-Rhythmus zu vertrauen. Jeder Tag ist neu, jeder Tag hat seine Qualität und zwar sowohl real als auch dahingehend, wo er meine Fantasien hinlenken möchte.
Jetzt habe ich wohl meine 12. Haus-Seite mit meiner durchaus kritischen Jungfrau-Seite wieder einmal vermischt *g* -
Liebe Grüße
Martina