Hallo ihr Lieben,
Mein damaliger Lehrer Bruno Huber ist zu diesem Schluss gekommen, was nicht heißen soll, dass die Chinesen damals keine gescheiten Leute gewesen sind. Sie waren ebenso wie die Ägypter hervorragende Astronomen, aber keine Astrologen. Man sollte wissen, die Astrologie hat ihren eindeutigen Ursprung bei den Sumeren, welche schon vor Babylon eine Mysterienwelt der Planeten schufen und dies 3000 Jahre vor den Griechen. Die Griechen wiederum bezogen ihre Mysterien letztlich von den Chaldäern, welche wiederum aus dem mesopotamischen Raum kamen und die Kulturen des Mittelmeerraumes erheblich beeinflussten.
Man muss natürlich auch heutzutage sehen was alles unter dem Begriff "Astrologie" läuft. Anscheinend verwundert es hier niemanden, dass die chinesischen Tierkreiszeichen Jahre und nicht Monate zugeordnet sind! Alleine diese Tatsache dürfte schon ein wenig nachdenklich machen. Die chinesische Astrologie ist eigentlich keine Astrologie, man müsste sie eher in eine Form von Mantik, als Orakel oder der Divinatorik einstufen, wie sie in allen antiken Kulturen bestand.
Unter den heutigen Praktiken lässt sich die chinesische Astrologie wohl eher mit der Kabbala ( Numerologie ) vergleichen, so wie man das I-Ging mit dem Tarot vergleichen könnte. Das I-Ging hat übrigens Bezug zur chinesischen Astrologie. Es ist eines "der neun Bücher" ( 5 Ging und 4 Schu ), aus denen sich im Laufe der Jahrtausende die Substanz der chinesischen Astrologie angesammelt hat. Die frühesten Schriften stammen hier aus der Zeit um etwa 1700 v. Chr.
Astrologie in unserem Sinne basiert auf der ganz realen Beobachtung der astrologischen Vorgänge zu jeder gegebenen Zeit. Konkret werden für den gewollten Zeitpunkt die Bewegungen der Planeten im Sonnensystem vor dem kosmischen Hintergrund berechnet, in eine Horoskopzeichnung umgesetzt und nach dem Analogiegesetz "wie oben, so unten" ( Makrokosmos - Mikrokosmos ), auf menschliche Charaktere und menschliches Handeln bezogen.
In der chinesischen Astrologie hingegen ist dies nicht der Fall. Zwar wurden in der Frühzeit um 1700 v. Chr. grundsätzliche Schlüsse aus geographischen und astronomischen Realitäten wie Windrichtungen, Naturelementen, der jahreszeitlich unterschiedlichen Lage von Sternkonstellationen und der verschiedenartigen Erscheinung und Verhaltensweisen von Planeten gezogen und in den Weisheitsfundus der Astrologie einbezogen, doch scheinbar kam dieser Prozess 200 Jahre später zum Stehen. Zu diesem Zeitpunkt war den Chinesen die Präzession ( Verschiebung der Äquinoktien und Solstizen ) noch nicht bekannt. Deshalb zeigen alle im Schrifttum vorhandenen astronomischen Grundlagen noch den Stand der Konstellationen von ungefähr 1700 v. Chr.
Die bis dahin angesammelte Weisheit wurde in Form von Prinzipien der chinesischen Philosophie in eine wenn auch sehr komplexe, so doch völlig starre und gleichförmige Zyklenmechanik übernommen, die mit den ungleichförmigen, wirklichen Bewegungen von Himmelskörpern im Sonnensystem nichts mehr gemein haben.
So diente zum Beispiel ursprünglich der Jupiter-Zyklus von zwölf Jahren zur Einteilung der Jahre in zwölf Abschnitte und später zur Zuteilung dieser zwölf Jahre zu den Tierkreiszeichen, denn Jupiter hält sich bekanntlich im Mittel während einem Jahr in einem Zeichen auf. Aber mit dem wirklichen Lauf Jupiters am Himmel oder gar dem wirklichen Zeichenstand des Jupiters zu einem bestimmten Zeitpunkt hat dies längst nichts mehr zu tun.
Die Jahreslänge ihrerseits wird nicht mit dem Sonnen- sondern mit dem Mondlauf bestimmt. Deshalb ist Neujahr jedes Jahr an einem andern Datum, irgendwann Ende Januar oder im Februar. Zwar kannten schon die alten Chinsen die Umlaufzeit der Sonne ( Erde ), aber sie haben - ähnlich den Ägyptern - daraus nie einen Kalender gemacht. Alle matriachalen Kulturen verwenden einen Mondkalender.
Zu den Elementen in der chinesischen Astrologie melde ich mich gleich wieder!
Alles liebe!
Arnold