Bhagavad Gita

Hallo fckw,

fckw schrieb:

Du erlebst also, das einzige Wesen mit phänomenalen Eindrücken zu sein?

Sorry, aber diesen Eindruck kann ich nicht teilen. Ich erlebe ebenso wie Du phänomenale Eindrücke, die absolut unabhängig sind von dem, was Du erfährst.

Aber ich habe auch übereinstimmende Phänomene, wie z. B. die Tatsache, daß wir in diesem Forum mit einer Sprache unsere Meinungen austauschen. Und Du anderer Meinung bist, als ich. Und ich anderer Meinung bin, als Du.

Desweiteren habe ich keinen Einfluss auf Dich, und Du hast keinen Einfluss auf mich.

Ein weiterer Beweis für die Existenz der Transphänomenalität.

Desweiteren:

Wenn Du die Existenz des äußeren verneinst, warum genau unterstellst Du mir, einen Fehler immer wieder zu begehen? Wenn es, wie nach Deiner Definition, kein "Außen" gibt, kann auch kein Fehler begangen werden, sich nur danach zu richten. Dann wäre doch eh alles "innen", oder?

Was glaubst Du eigentlich wirklich, wenn Du einerseits Vorwürfe auf Basis des Außen äußerst, dann allerdings die Existenz eben dieses Außen verneinst?

fckw schrieb:
Und was heisst das, ganz konkret?

Daß Verstand, Bewußtsein und Unterbewußtes nicht getrennt sind, sondern als Einheit funktionieren, eben die Erweiterung des Bewußtseins auch auf das Unterbewußte.

Gruß,
lazpel
 
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lazpel schrieb:
Du erlebst also, das einzige Wesen mit phänomenalen Eindrücken zu sein?
Nein, ich erlebte (Vergangenheitsform), dass es keine Wesen gibt, die Eindrücke haben. Es ist ein vollkommen sinnloser Begriff, das erlebte ich. Ich erlebte, dass es nur eine einzige amorphe Sache gibt, und diese Sache ist bar jeglicher Begrifflichkeiten. Da war nirgendwo etwas wie "ein Wesen".
Sorry, aber diesen Eindruck kann ich nicht teilen. Ich erlebe ebenso wie Du phänomenale Eindrücke, die absolut unabhängig sind von dem, was Du erfährst.
Aber ich und du existieren ebenfalls nur in deinem Verstand. Was ist das Ich, worauf du dich in diesem Satz beziehst? Die Entität, die von deiner Aussenhaut umgeben ist etwa? Die Summe deiner Gedanken und Sinneseindrücke etwa? Deine Erinnerungen etwa?
Desweiteren habe ich keinen Einfluss auf Dich, und Du hast keinen Einfluss auf mich.
Alleine schon diese Diskussion widerlegt diesen Gedanken.
Wenn Du die Existenz des äußeren verneinst, warum genau unterstellst Du mir, einen Fehler immer wieder zu begehen?
Du begehst den Fehler, die Existenz von etwas beweisen oder nachweisen zu wollen, das nur in deinem Verstand existiert. Da können wir noch lange über aussen und innen diskutieren, wir werden nie vom gleichen sprechen.
Was glaubst Du eigentlich wirklich, wenn Du einerseits Vorwürfe auf Basis des Außen äußerst, dann allerdings die Existenz eben dieses Außen verneinst?
Ich glaube nichts mehr.
Daß Verstand, Bewußtsein und Unterbewußtes nicht getrennt sind, sondern als Einheit funktionieren, eben die Erweiterung des Bewußtseins auch auf das Unterbewußte.
Im Grunde genommen weisst du gar nicht, was "Verstand, Bewusstsein und Unterbewusstsein" sein sollen. Du definierst sie allesamt wechselseitig.
 
Hallo fckw,

fckw schrieb:
Nein, ich erlebte (Vergangenheitsform), dass es keine Wesen gibt, die Eindrücke haben. Es ist ein vollkommen sinnloser Begriff, das erlebte ich. Ich erlebte, dass es nur eine einzige amorphe Sache gibt, und diese Sache ist bar jeglicher Begrifflichkeiten. Da war nirgendwo etwas wie "ein Wesen".

Kommen wir jetzt zum Thema Gott? Ich hoffe nicht.

fckw schrieb:
Aber ich und du existieren ebenfalls nur in deinem Verstand.

Ich weiß allein, was in meinem Verstand existiert. Du hast keinerlei Eindrücke davon, was mein Verstand möglicherweise transphänomenal wahrnimmt.

Jede Deiner Erklärungen, die die Existenz einer Transphänomenalität widerlegen will, kann nur falsch sein:

- Wenn Du sagst, ich wäre nur ein Bestandteil Deiner phänomenalen Welt, sage ich: Nein, ich habe ein eigenes Empfinden. Und ich fühle mich nicht als Teil von Dir.
- Wenn Du sagst, Du wärst nur ein Bestandteil meiner phänomenalen Welt, sage ich: Nein, denn ich unterscheide zwischen phänomenaler Welt und transphänomenaler Welt. Und ich weiß, daß Du, fckw, nicht Bestandteil meiner phänomenalen Welt bist, da Du selbstständig denkst. Ich denke, also bin ich. Du denkst aber auch, also bist auch Du. Und zwar temporär in einem gleichen Verständnishorizont wie ich, unserer Transphänomenalität.

fckw schrieb:
Was ist das Ich, worauf du dich in diesem Satz beziehst? Die Entität, die von deiner Aussenhaut umgeben ist etwa? Die Summe deiner Gedanken und Sinneseindrücke etwa? Deine Erinnerungen etwa?

Meine phänomenale Sicht.

fckw schrieb:
Alleine schon diese Diskussion widerlegt diesen Gedanken.

Nein, da Du definitiv keinen weiteren Einfluss auf meine Aktionen hast. Ich richte mein Leben kaum nach dem aus, was Du schreibst, wenn ich meinen Schreibtisch verlasse. Sorry, aber so weit ist es dann doch noch nicht :)

fckw schrieb:
Du begehst den Fehler, die Existenz von etwas beweisen oder nachweisen zu wollen, das nur in deinem Verstand existiert. Da können wir noch lange über aussen und innen diskutieren, wir werden nie vom gleichen sprechen.

Es ist nur aus Deiner Sicht ein Fehler, da Du der mehrfach widerlegten Idee anhängst, es gäbe einzig und allein die Phänomenalität, bzw. sie wäre als einzigstes maßgeblich. Argumente zur Widerlegung habe ich bereits mehrfach genannt.

fckw schrieb:
Ich glaube nichts mehr.

Das ist zunächst ein guter Ansatz. Allerdings läufst auch Du Paradigmen hinterher. Wie z. B, es gäbe den bzw. es zählt nur der subjektive Eindruck. Das ist falsch, es gibt auch die subjektiven Eindrücke anderer, und auch den einzelnen subjektiven Eindruck vieler. Und wer das verkennt, vergisst zwei wichtige Aspekte aller möglichen Eindrücke und Erkenntnisse.

Wie willst Du Verstand, Unterbewußtsein und Bewußtsein vereinen, wenn Dir nur das Unterbewußte wichtig ist?

fckw schrieb:
Im Grunde genommen weisst du gar nicht, was "Verstand, Bewusstsein und Unterbewusstsein" sein sollen. Du definierst sie allesamt wechselseitig.

Das ist eine Unterstellung, denn ich definiere sie ziemlich eindeutig:

Verstand: Die Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen. Definiert sowohl phänomenales, als auch transphänomenales.
Bewußtsein: Beschreibt die Fähigkeit, sich kraft Beobachtung, Urteil und Verhalten im Kontrast zu seiner Umwelt zu erleben und sie zu beeinflussen. Bestimmt die transphänomenale Sicht der Dinge.
Unterbewußtsein: Motive und gespeicherte Eindrücke des Bewußtseins, welche selbstreflektierend im eigenen Bewusstsein nicht zugänglich sind, sondern unsere Handlungsweisen und Denkmuster bestimmen. Bestimmt die phänomenale Sicht der Dinge. Das Unterbewußtsein ist ein Massenspeicher mit zwei Zensoren, die die Informationen nur in bestimmten Situationen freigeben, und sie zusätzlich in Metaphern wandeln.

Das Bewußtsein auf das Unterbewußte zu erweitern, bedeuted, das man sämtliche Erlebnisse, die man jemals hatte, alles Wissen, was man jemals gelernt hat, ohne große Anstrengung reflektieren kann. Das Bewußtsein auf das Unterbewußtsein zu erweitern, bedeutet desweiteren, auch die Erfahrungen des Unterbewußten zu beobachten, sie im Kontrast der eigenen Umwelt (der Transphänomenalität) zu erleben, und sie zu beeinflussen. Sind Bewußtsein und Unterbewußtes verbunden, sollten auch die Zensoren überflüssig sein. Denn sowohl der Vergessens-Zensor als auch der Zensor der Metaphern sind Vorsichtsmaßnahmen, die eigene Erfahrungen fürs Bewußtsein erträglich gestalten.

Gruß,
lazpel
 
Viertes Kapitel - Vers 21: Ein Mensch mit einem solchen Bewusstsein handelt mit vollkommen beherrschtem Geist und vollkommen beherrschter Intelligenz, gibt jeden Anspruch auf Besitz auf und handelt nur für die zum Leben allernotwendigsten Dinge. Aus diesem Grunde wird er von sündhaften Reaktionen nicht berührt.

Meine Interpretation: Der Selbstverwirklichte ruht in sich selber. Er hat weder Angst, noch aufgewühlte Emotionen. Seine Ausstrahlung ist liebevoll und freundlich, seine Intelligenz klar. Er strebt nicht mehr um jeden Preis nach materiellem Besitz, weiss aber auch die angenehmen Dinge des Lebens zu schätzen. Er ist weder Asket noch Materialist. Sein Streben nach Besitz hält sich in vernünftigen Grenzen.

Da er in sich selber ruht, kennt er weder Zorn noch Neid und steht auch dem erotischen Verlangen gleichgültig gegenüber. Seine Ausdrucksweise ist ruhig, überlegt und sachlich und sein Verhalten anderen Menschen gegenüber freundlich, höflich und warmherzig. Er steht immer im Einklang mit seiner inneren Erkenntnis und ist emotional nicht mehr verletzbar.

Alles Liebe. Gerrit
 
Hat denn der Erleuchtete überhaupt noch ein Verlangen, geschweige denn ein erotisches Verlangen ? Wenn ja, dann steht er dem wohl eher gleichmütig denn gleichgültig gegenüber. Er kann zwar - muss aber nicht. Verzicht wirft ihn nicht aus dem inneren Gleichgewicht. So würde Niemand das sehen. :)
 
Hallo

Kapitel 4 - Vers 22: Wer mit Gewinn zufrieden ist, der von selber kommt; wer frei von Dualität ist und keinen Neid kennt und wer sich sowohl bei Erfolg wie auch Misserfolg stetig ist, wird niemals verstrickt, obwohl er handelt.

Erläuterung: Wer Bewusstsein erlangen möchte, bettelt und borgt nicht, sondern arbeitet selber für seinen Lebensunterhalt und ist mit dem zufrieden, was er durch seine Arbeit verdient. Hat er ein gutes Einkommen, so sollte er trotzdem ein genügsames Leben führen, einen Teil für schlechte Zeiten beiseite legen und einen Teil für soziale Zwecke spenden.

Er sollte ein spirituelles Leben führen, sich fürsorglich um seine Familie kümmern oder enthaltsam leben, wenn er das Mönchsgelübte abgelegt hat, seinen Intellekt und sein Bewusstsein schulen und meditieren, damit er sich von allen negativen Emotionen befreien kann. Damit reinigt er sein Inneres, damit es aufblühen und sich entfalten kann. So steht er am Ende sowohl dem Glück als auch dem Leid mit der Distanz des Wissenden, des Weisen, entgegen.

Er lässt sich weder vom Erfolg, noch vom Misserfolg beeindrucken und nimmt sie als Geschenk oder Prüfung, die er zu bestehen hat. Dabei handelt er stets aus seiner inneren Zufriedenheit und verliert dabei nicht seine Gelassenheit und das Ruhen in seinem innersten Kern.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Hallo

Kapitel 4 - Vers 22: Wer mit Gewinn zufrieden ist, der von selber kommt; wer frei von Dualität ist und keinen Neid kennt und wer sich sowohl bei Erfolg wie auch Misserfolg stetig ist, wird niemals verstrickt, obwohl er handelt.

Erläuterung: Wer Bewusstsein erlangen möchte, bettelt und borgt nicht, sondern arbeitet selber für seinen Lebensunterhalt und ist mit dem zufrieden, was er durch seine Arbeit verdient. Hat er ein gutes Einkommen, so sollte er trotzdem ein genügsames Leben führen, einen Teil für schlechte Zeiten beiseite legen und einen Teil für soziale Zwecke spenden.

Er sollte ein spirituelles Leben führen, sich fürsorglich um seine Familie kümmern oder enthaltsam leben, wenn er das Mönchsgelübte abgelegt hat, seinen Intellekt und sein Bewusstsein schulen und meditieren, damit er sich von allen negativen Emotionen befreien kann. Damit reinigt er sein Inneres, damit es aufblühen und sich entfalten kann. So steht er am Ende sowohl dem Glück als auch dem Leid mit der Distanz des Wissenden, des Weisen, entgegen.

Er lässt sich weder vom Erfolg, noch vom Misserfolg beeindrucken und nimmt sie als Geschenk oder Prüfung, die er zu bestehen hat. Dabei handelt er stets aus seiner inneren Zufriedenheit und verliert dabei nicht seine Gelassenheit und das Ruhen in seinem innersten Kern.

Alles Liebe. Gerrit

So ist es und es wäre erfreulich, wenn Du das für Dich auch so realisieren könntest. :)

Alles Gute
 
Hallo

Die Veranlagung der Menschen ist das Ergebnis von körperlichen, emotionalen und sozialen Bedingungen. Verstehen wir das, so können wir einen Menschen nicht hassen, selbst wenn er sich brutal verhält. Aber wir können bestrebt sein, mitzuhelfen, seine körperlichen, emotionalen und sozialen Bedingungen zu verändern.

Verstehen erzeugt Mitgefühl und Liebe, und beides bewirkt richtiges Handeln. Um lieben zu können, ist es vor allem notwendig zu Verstehen. Daher ist das Verstehen der Schlüssel zur Befreiung. Ein klares Verstehen erlangen wir, wenn wir achtsam leben, einen unmittelbaren Kontakt zum Leben im gegenwärtigen Moment herstellen, und wirklich sehen, was in und um ums gerade geschieht.

Achtsam zu sein, verstärkt unsere Fähigkeit, genau hinzuschauen. Und schauen wir tief in das Herz aller Dinge hinein, so werden sie sich uns von selbst enthüllen. Das ist der geheime Schatz der Achtsamkeit. Sie führt zur Befreiung und Erleuchtung. Das Leben wird erhellt durch rechtes Verstehen, rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechten Lebenserwerb, rechtes Bemühen, rechte Achtsamkeit und rechte Konzentration. Buddha nannte dies den edlen achtfachen Pfad.

aus: Wie Siddhartha zum Buddha wurde

Alles Liebe. Gerrit
 
Das Lied von der Gottheit oder die Lehre vom göttlichen Sein

64. Wer aber den sinnlichen Dingen mit Sinnen, frei von Neigung oder Abneigung, begegnet, und sich selbst beherrscht, der erlangt den Frieden, weil seine Seele von Ruhe erfüllt ist.

Das ist nur ein wunderschönes Beispiel aus der Bhagavad Gita.

Es geht um den Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Darth Vader und den Jedis, zwischen Mr. Smith und Kanue Reeves, zwischen Mordor und Frodo,...

Den Kampf gewinnt man nur, wenn man inneren Frieden gefunden hat, wenn man wirklich cool ist und alles nimmt wie es kommt, sei es positiv oder negativ, das war einer der wichtigsten Botschaften Shri Krishnas: Die Zeugenschaft, das heisst, die Welt als Schauspiel zu sehen.

Vor ihm war Shri Rama in Indien inkarniert, um die Menschen wieder Sinn für ein gottgefälliges Leben zu geben, doch die Menschen wurden zu "ritualistisch" oder zu dogmatisch. Shri Krishna kam rund vor 6000 Jahren auf die Erde, um die strengen Glaubensregeln wieder zu lockern. Freude sollte wieder in die Religion einkehren. In der Bhagavad Gita ist das Gespräch zwischen ihm und Ardschuna beschrieben, aber das ist nur ein kleiner Auszug aus seinem Leben.

Shri Krishna war wahrlich ein großer König in Indien.

Wer eine gute Übersetzung der Bhagavad Gita lesen möchte, dem empfehle ich Übersetzungen von Dr. Franz Hartmann
 
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Hallo Tru Hu

Für mich liesst sich die Gita etwas anders. Für mich ist sie eine ganz klare Handlungsanweisung im Sinne des Yoga. Dort ist von Karma-Yoga, von Bhakti-Yoga und von Dhyana-Yoga die Rede. Und das 18. Kapitel heisst nicht zufällig "Die Vollkommenheit der Entsagung".

Bis man soweit ist, dass man alles so nehmen kann, wie es kommt, ist in der Regel ein langer Weg und der ist nicht mit Rosen gepflastert, so wie Du uns das offensichtlich sagen möchtest.

Alles Liebe. Gerrit
 
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