Ahorn
Sehr aktives Mitglied
ja, darüber reden wir hier (und nicht über mein vorheriges Beispiel).Jetzt mal langsam. Wir reden von der Situation, dass ein Mensch A (wie Anton, männlich) gar nichts tut, sondern lediglich etwas denkt oder empfindet, und ein Mensch B (wie Berta, weiblich) dieses Denken und Fühlen wahrnimmt und als belastend empfindet.
Ich glaube nicht, dass es zu diesem Thema irgendwelche Statistiken gibt.Diese Idee hat Jenny12 aufgegriffen, und ich halte das zwar nicht für völlig abwegig, finde es aber ziemlich abenteuerlich.
Ich würde da gern wissen, wie häufig es vorkommt, dass ein Mensch die Gedanken und Gefühle eines anderen Menschen (der lediglich anwesend ist und nichts weiter tut oder sagt) wahrnimmt, und auch, wie häufig es vorkommt dass man sich lediglich *einbildet* irgendwelche Gedanken oder Gefühle eines Anderen wahrzunehmen.
Ich weiss jedoch, dass manche Menschen sich schon allein durch Gestik und Mimik verraten (andere nicht). Wenn dann noch eine gute Intuition des Gegenübers dazu kommt, dann kann es vorkommen, dass diese Gefühle wahrgenommen werden. (ohne in diesem Fall Anton und Berta näher zu kennen weiss ich aber weder das eine noch das andere).
und woher weisst Du jetzt, dass Berta (ich nenn sie einfach mal so) Dich gemeint hat als sie von Belästigungen geredet hat?Das passt aber nicht zu der Geschichte die ich erlebt hab. Denn erstens hat die Frau mich ausdrücklich eingeladen, und wir haben uns auf der Hinfahrt nett unterhalten und allerlei Ideen gehabt was man künftig gemeinsam machen könnte, und es war jedenfalls nichts davon zu merken dass sie sich belästigt fühlt - zweitens hatte sie mir zwei Tage davor (als der Trip schon längst ausgemacht war) ihr Herz ausgeschüttet dass sie mit ihrem Freund schlussgemacht hat und warum und wieso undsoweiter. Und ich denk das alles tut man nicht gegenüber jemandem von dem man sich belästigt fühlt...
Hat sie das gesagt oder könnte es evtl. auch eine Projektion Deinerseits sein?
Ein Erklärungsversuch: es kann sein, dass diese Frauen Dich als guten Kumpel ansehen, mit dem man über alles mögliche quatschen kann. Wenn sie dann merken, dass Du mehr Interesse hast, wollen sie Dir zeigen, dass sie (im sexuellen Bereich) andere Männer vorziehen.Dann passiert aber folgendes: sowie ich dann den Gedanken hab, dass ich mich für dieser Frau interessiere und mir was näheres, persönliches vorstellen könnte, schnappt sie sich den nächstbesten Kerl der ihr grad über den Weg läuft und hüpft mit ihm ins Bett - sogar dann wenn sie vorher die ganze Zeit allein war und angeblich gar nichts von Männern wissen will. Das hab ich bestimmt schon ein dutzend mal so erlebt.
Wenn sie nicht wollen würden, dass Du ihre Bettgeschichten mitkriegst, würdest Du davon auch nicht erfahren.
Ist ein blödes Spiel, was da getrieben wird, aber vielleicht können diese Frauen (warum auch immer) nicht direkt sagen, dass Du als Partner nicht in Frage kommst. Da steckt häufig die Angst dahinter, den anderen Menschen nicht verletzen zu wollen (und damit verletzt man wahrscheinlich mehr, als wenn man direkt ehrlich sein könnte, denke ich).
Diese Möglichkeit gäbe es, abe was meinst Du, wieviele Menschen dafür bereit wären? In meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist genau eine Frau, die dazu bereit wäre - und bei den Männern weiss ich es nicht so genau, weil ich mit diesen nicht über solche Dinge rede.Aber es gibt auch die Möglichkeit, sich wirklich aufeinander einzulassen, sich einander anzuvertrauen und hinzugeben, sich in seelischer Tiefe füreinander zu öffnen. Und das ist dann wirklich "gefährlich" - weil dabei echte Veränderung passieren wird - man kann sich nicht für jemanden öffnen und dabei so bleiben wie man ist. (Das ist aber auch gerade das Schöne was die Schöpfung uns ermöglicht!)
Und das muss wirklich jeder Mensch selbst entscheiden, was er in welchem Rahmen leben möchte. Es steht niemandem an, darüber zu urteilen, wie andere Menschen ihr Leben leben wollen.Das hiesse dann, dass sie ihr persönliches Innenleben in wirklichkeit gar nicht mit jemandem teilen will. Oder aber - dass sie damit lieber zum Therapeuten geht, weil das eine neutrale Situation ist, ohne ein Interesse an Gemeinsamkeit?
Und dass sie sich vielleicht auch gar nichts anderes vorstellen kann, als dass das seelische Innenleben zur Therapie da wäre - und sich nicht vorstellen kann, dass man sich damit gegenseitig beschenken und daran erfreuen kann? (Aber was sonst würde das Leben lohnend und erfüllend machen?)
Natürlich kann es enttäuschend sein, wenn man seinen Traum nicht mit der Herzensdame (oder auch der männlichen Variante davon) teilen kann, aber dann wäre sie (oder er) sowieso nicht der richtige Mensch gewesen, weil er gar nicht bereit ist, das zu leben, was Du in einer Beziehung erstrebst.