Das klingt jetzt aber ganz anders:
Dass die Realität als Vorlage für einen Film dienen kann ist zwar richtig, aber nicht gleichbedeutend damit, dass man an ihnen ersehen kann, dass "bei wilden Verfolgungsszenen mehrere Schüsse abgegeben werden". - Würden Krimis die Realität abzeichnen, würde dies den Einschaltquoten in massiver Weise schaden.
Ich möchte mich jetzt gar nicht weiter über Krimis unterhalten. Das war ein kleiner Nebenschauplatz.
Zurück zur Realität. Ein einzelner Schuss soll idealerweise schon wirken, aber in der Praxis reichen bei einem flüchtenden Täter oft ein oder zwei Schüsse nicht, weil Menschen selbst mit schweren Verletzungen weiterlaufen oder sich wehren können (Stichwort Adrenalin, Schmerzunempfindlichkeit).
Schüsse werden übrigens in Serien abgegeben, meist zwei bis drei Schüsse hintereinander ("double-tap" oder "controlled pair") – nicht nur ein Schuss und dann abwarten.
Besonders wenn der Täter weiterhin eine Gefahr darstellt, kann und wird mehrmals geschossen.
Dieser Täter hat die Security angegriffen, hat ein Messer gezückt, ist auf die Polizisten losgegangen - fragt sie eigentlich niemand, was möglicherweise in dieser Nacht noch passiert wäre, wäre er entkommen?
Er ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern wegen Gewaltdelikten vorbestraft.
Das rechtfertigt keinen Mord.
Aber den unterstelle ich den Einsatzkräften auch erst einmal nicht, bevor weitere Ergebnisse vorliegen.