Anthroposophie

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Eigentlich hat die Anthroposophie Rudolf Steiners(!) den unschätzbaren Vorzug, sowohl Informationsquelle als auch Erkenntnis- und Weisheitslehre zu sein; denn wer sich ihr ernsthaft nähert, sich in sie vertieft und sie in sein Leben mit einbezieht, der ist entweder schon im Voraus moralisch dazu prädestiniert - oder aber er erfährt - umgekehrt - eine innere tiefgreifende moralische Wandlung während seiner Beschäftigung mit ihr und unmittelbar durch sie...
Ohne Zweifel!!
Ich stoße mich nur an dem Begriff * Lehre*, den Steiner selbst nie als Bezeichnung für seine geisteswissenschaftliche Arbeit verwendete...
 
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Ja, auch das...mir gehts aber eher darum, daß ich seine Bücher wesentlich verständlicher finde, als die Vorträge, bei denen man sich wirklich schon *eingelesen* haben muß, um gleich auf Anhieb zu verstehen..
Sibel, da empfehle ich Dir unbedingt zumindest die Reihe der sog. "Arbeiter-Vorträge" zu lesen! Diese hielt Steiner gerade vor den "einfach" gestrickten und weitgehend mäßig gebildeten, also auf intellektuellem Niveau noch unverbildeten und seelisch gesunden Arbeitern und Helfern an seinem ersten Goetheanum. Hierin hat man die seltene Gelegenheit, Steiner so sprechen zu hören, wie ihm sein natürlicher Schnabel gewachsen ist. Man spürt dabei sehr, wie wohl es ihm dabei selber tut, hin und wieder mal so frei und ungekünstelt und ohne komplizierte Fachtermini reden zu können wie bei jenen Gelegenheiten, und da kommt auch seine ganze Wärme und Herzlichkeit zum Vorschein, die er für die "einfachen" Leute, denen er im Grunde selber immer sich eng verbunden fühlte, empfindet. Daher unterscheiden sich diese Vorträge von den meisten übrigen durch ihre einzigartige Lebendigkeit und Frische, die es eine wahre Wonne ist, in sich aufzunehmen und die insbesondere den Neuling und Einsteiger auf die Mysterien der Welt und des Menschen neugierig zu machen...

Nach den meisten "Arbeiter-Vorträgen" gibt Steiner seinen Zuhörern Gelegenheit, Fragen zu stellen und beantwortet zu bekommen, je nach dem Themenschwerpunkt, der jeweils behandelt wurde...

Das eigentlich Bemerkenswerte und Wunderbare an diesen Vorträgen ist, dass sie, obschon in einem eingängigen schlichten Duktus gehalten, inhaltlich und sinngemäß seinen Ansprachen vor der höheren Bildungsschicht, vor Akademikern und Fachspezialisten in nichts nachstehen, also tatsächlich gezielt und exakt den Wesenskern des Gegenstandes berühren - und mithin wirklich von Menschen jedweden Bildungs- und Auffassungsgrades verstanden und nachvollzogen werden können...

Die "Arbeiter-Vorträge" umfassen insgesamt acht Bände, GA 347 - 354.
 
Ohne Zweifel!!
Ich stoße mich nur an dem Begriff * Lehre*, den Steiner selbst nie als Bezeichnung für seine geisteswissenschaftliche Arbeit verwendete...
Es erübrigt sich, bei einer Tatsache und faktischen Gegebenheit als von einer "Lehre" zu sprechen. Aber: Eine Lehre, eine Erkenntnis-Schule ist sie sicherlich dem, der sich dieser Wirklichkeit von außen her nähert und ihre Gesetzmäßigkeiten erst kennen lernt...
 
Sibel, da empfehle ich Dir unbedingt zumindest die Reihe der sog. "Arbeiter-Vorträge" zu lesen! Diese hielt Steiner gerade vor den "einfach" gestrickten und weitgehend mäßig gebildeten, also auf intellektuellem Niveau noch unverbildeten und seelisch gesunden Arbeitern und Helfern an seinem ersten Goetheanum.
Die kenne ich natürlich...;)...am schönsten finde ich den über die Bienen...
 
Ist das denn nicht genügend?
Jedenfalls stellt die Anthroposophie ebenfalls ein Dokument über Atlantis dar.
Es ist doch so, dass Platon seine Vorstellungen zu einem perfekten Staate und wie man sich gegen solche übermächtige Gegner schützen könne, auf ein fiktives Atlantis projizierte. In seiner Projektion lässt er die literarische Person Kritas mit drei weiteren Personen über diese Themen diskutieren.

In der Geschichte um Atlantis wird ja dann auch erzählt, dass zwar die Atlanter Athen angegriffen hatten, aber keinen Sieg davontragen konnten. Dieser Niederlage folgte dann auch unmittelbar der Untergang Atlantis, also ein literarisches Ende zu dieser Betrachtung.

Es ist also eine Geschichte, in der Platon mit sich selbst diskutiert, wie sich Athen gegen solche übermächtigen Bedrohungen behaupten könne. Worin siehst Du da jetzt den Beweis für die Existenz von Atlantis?

Einige Jahrhunderte später (63 – 23 v.Chr.) hatte dann der Geschichtsschreiber Strabon diese Thematik nochmals aufgenommen. Auch Steiner fand in Atlantis, eine ideale der Projektionsfläche für seine Fantasie. Nun ja, bei Platons Dialog Symposium waren es die Kugelmenschen und bei Steiner waren es halt die Ätherköpfe und manch andere Wunderlichkeiten der Atlanter.


Merlin
 
Lehre ist nicht gleich Lehre!


Ohne Zweifel!!
Ich stoße mich nur an dem Begriff * Lehre*, den Steiner selbst nie als Bezeichnung für seine geisteswissenschaftliche Arbeit verwendete...
Mag sein, aber ich sehe mich als seinen Schüler, wozu ich mich selbst ernannt habe. Gründe dafür beschreibt Werdender im Zitat ganz unten. Deshalb tritt Steiner mir gegenüber als Lehrer auf und zu einem Lehrer gehört eben eine Lehre. Zu unterscheiden aber ist dieser Begriff, wie es Inti im Beitrag 184 schön macht:

Ja das kann man so sagen - wobei der Untertschied ist, dass ein Lehrer ja nichts selber erforscht hat, sondern sich nur die Ergebnisse anderer angeeignet hat und zusätzlich Didaktik gelernt hat. Und Rudolf Steiner war ja nicht nur Lehrer, sondern er hat das, was er vorstellte selber erforscht.
In uns allen mag tief der Schock durch die Schule mit ihren autoritären Methoden sitzen, wo wir wie Sklaven behandelt worden sind, die dumm auswendig zu lernen haben, was der Lehrer sagt, weshalb wir dazu neigen, den Begriff Lehre abzulehnen.
Eine sehr schön geäußerte Ansicht über das, was Lehre leider unbekanntermaßen noch sein kann, berichtet uns Werdender im Beitrag 199:

Eigentlich hat die Anthroposophie Rudolf Steiners(!) den unschätzbaren Vorzug, sowohl Informationsquelle als auch Erkenntnis- und Weisheitslehre zu sein; denn wer sich ihr ernsthaft nähert, sich in sie vertieft und sie in sein Leben mit einbezieht, der ist entweder schon im Voraus moralisch dazu prädestiniert - oder aber er erfährt - umgekehrt - eine innere tiefgreifende moralische Wandlung während seiner Beschäftigung mit ihr und unmittelbar durch sie...

Auf die Anthroposophie wird die autoritäre Seite des Begriffs Lehre oft vorschnell projiziert, wenn die Seele sich noch nicht vom Autoritären lösen und sich noch nichts anderes vorstellen kann.
Wir befinden uns aber - nach anthroposophischer Lehre - in der fünften nachatlantischen Kulturepoche, wobei die Bewusstseinsseele entwickelt werden soll, wofür wir noch einiges zu ihrer Heranreifung tun müssen. Und ich finde, dazu gehört die Überwindung jener verdummenden autoritären Haltung, wie sie nicht nur die Schule praktiziert, hin zum reifen Urteil, hin zum moralisch reifen Urteilen.
 
So ist es.
Zudem handelt es sich bei der Anthroposophie nicht um eine Lehre, sondern um eine Geisteswissenschaft...sie hat -wenn man es salopp sagen möchte- einen informativen Charakter...eine Lehre wiederum beinhaltet u.a. auch eine Verhaltensvorgabe und geht von einem Lehrer/Schüler-Verhältnis aus...das wiederum ist nicht in der A.verankert.
So viel ich weiß hat Steiner in den letzten Jahren eine esoterische Schulung durchgeführt, mit Lehrer-Schüler-Beziehung. Aber ich glaube, dass ging nicht lang. Und sein Büchlein "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten" ist doch auch ein Schulungsbuch.

LGInti
 
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??
Steiner hat durchaus u.a. auch über Atlantis ( im Zusammenhang mit den sogenannten *Kulturepochen*) geschrieben, trotzdem macht dieser Punkt in der A. nur einen winzigen Prozentsatz aus.
Das ist das eine - zum anderen erscheint mir das Atlantis des Platon völlig unterschiedlich zum Atlantis R. Steiners. Und noch schwieriger ist es, dieses Atlantis zu lokalisieren, jedenfalls gibt es bisher keinerlei seriöse Funde aus einer technologisch hochstehenden Kultur vor der Zeit von 10.000 vor Christus.

LGInti
 
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