Amtsenthebung Trump - es wird Zeit!

Es könnte wesentlich enger für Trump werden als ich bisher dachte, also nicht nur im Sinne von "Impeachment-Verfahren könnte seinem Wahlkampf schaden", sondern es könnte tatsächlich auf eine Absetzung hinauslaufen.

Das hieße: Trump wäre als US-Präsident Geschichte.

Das denke ich schon lange, daher dieser Faden, um mal etwas Bewegung in die Diskussion zu bringen.
 
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In dem Video wird der Ablauf verfälscht. Dort wird ja behauptet, mindestens impliziert - und das tun auch Trump und seine Boys:

Biden hat Druck ausgeübt das Wiktor Schokin (den ukrainische Staatsanwalt) gefeuert wird um weitere Ermittlungen in jene Firma (Burisma) zu verhindern, in der sein Sohn im Aufsichtsrat sitzt.

Die Wahrheit ist:

Zu dem Zeitpunkt waren die Ermittlungen gegen jene Firma schon eingestellt und Biden hat Druck ausgeübt (der Teil stimmt) weil dieser Mann zu lasch gegen Korruption vorging. Und nicht nur Biden hat Druck ausgeübt, sondern auch aus Europa und dem IWF kam das.

In dem Video wird zudem so getan, als sei es falsch, dass es keine Beweise gegen Biden gäbe. Aber das ist korrekt. Und was RT da übersieht: Ab Sekunde 29 bringen sie da sogar einen Fox-News-Mann der genau das sagt. Und bei einem kann man sicher sein: Wenn Fox News mal nicht Trumps Lügen verbreitet und verteidigt, dann sollte man genauer hinschauen.

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Der Punkt dabei ist: Es ist sicherlich fragwürdig wie der Sohn zu dem Job kam, möglicherweise sogar mehr. Aber es gibt keine Beweise, bisher nicht mal wirklich Hinweise, dass da etwas illegal gelaufen ist. Und wenn man jetzt sagt, Biden habe seinen Sohn diese Stelle verschafft und das alleine sei anrüchig: Kann man... ich sehe das ähnlich. Man sollte dann aber auf keinen Fall Trump verteidigen, denn der hat gleich mal seine Tochter und ihren Mann ins weiße Haus gebracht - beide ohne irgendeine Art Kompetenz für diese Jobs. Trump lässt Mitarbeiter und sogar das Militär sehr gerne in Trump-Hotels übernachten usw.

Wer hier also einfach nur auf Biden zeigt und so tut als ob Trump ja nur gegen Korruption vorgehen wollte, sollte da erstens präzise sein - und dann stimmt die Story schon nicht mehr - zweitens und noch wichtiger: Trump ist auf einem ganz anderen Level was Korruption betrifft.
 
Trump muss wirklich komplett bescheuert sein - ein Psycho der offenbar glaubt vollkommen unantastbar zu sein.
Wäre ich Donald Trump, würde ich das wahrscheinlich auch von mir denken. Wir reden hier immerhin von jemandem, der Präsident wurde, obwohl er sich in einem kurz vor der Wahl aufgetauchten Video darüber ausließ, dass er Frauen "an die Pussy grapscht", weil er sich das als Promi ja erlauben könne. Was dieser Mensch schon alles überstanden hat, würde unter normalen Umständen ausreichen, um mindestens ein Dutzend Politikerkarrieren zu beenden, du hast ja schon eine kleine Auswahl von Skandalen aufgezählt.

Im Wahlkampf 2016 sagte er mal, er könne mitten auf der 5th Avenue stehen und jemanden erschießen und würde seine Wähler trotzdem nicht verlieren.


Der entscheidende Punkt ist hier v.a.: Die Demokraten hätten ein Amtsenthebungsverfahren schon viele Male und aus vielen Gründen einleiten können und m.A.n. auch einleiten müssen. Sie taten es nicht, weil sie glauben dass das Trump im Wahlkampf eher helfen könnte. Insofern stellen auch sie ihre dumme Parteipolitik über Recht.
Sicher steckt da auch Taktik und Parteipolitik dahinter, aber die Möglichkeit, dass Donald Trump so ein Amtsenthebungsverfahren mehr nützen als schaden, und ihm am Ende die Wiederwahl bescheren könnte, besteht ja.
Sollte es im Senat scheitern, dann ist das Bild vom unschuldigen Opfer einer Hexenjagd von moralisch verdorbenen Demokraten und der Lügenpresse, das Trump sowieso schon gerne von sich zeichnet, endgültig perfekt.

Ist es dagegen erfolgreich und Trump wandert ins Gefängnis, wo er sicherlich hingehört, dann könnte eine Art von Dolchstoß-Legende entstehen. Der Präsident des Volkes, der kurz vor seiner Wiederwahl vom Establishment mit Hilfe von Lügen, Intrigen und juristischen Winkelzügen aus dem Amt geputscht wurde.
Ein gefundenes Fressen für die Alt-Right-Einpeitscher, die es ja auch noch geben wird, wenn Trump weg ist. Es bestünde die Gefahr, dass die Spaltung und die Radikalisierung der Bevölkerung sich noch weiter verstärkt. Wenn militante, rechte Bürgerwehren und Trump-Verehrer dann den Zeitpunkt gekommen sehen, sich mit Waffengewalt gegen den von dunklen Mächten unterwanderten Staat zur Wehr zu setzen, könnten meiner Meinung nach sogar bürgerkriegsähnliche Zustände drohen.
Vielleicht sind diese Bedenken ja übertrieben, aber ganz außer Acht lassen kann man sie auch nicht, so sehr ein Amtsenthebungsvervahren aus rechtlicher Sicht vielleicht angebracht wäre.

Ich denke, der aktuelle Fall wird wieder im Sande verlaufen, so wie die unzähligen vorangegangenen und teilweise wirklich haarsträubenden Skandale rund um Donald Trump bisher auch, und dass die Demokraten deshalb ein "Impeachment" einleiten, halte ich für eher unwahrscheinlich. Warum sollten sie auch? Wenn es gut läuft, ist der Spuk in gut einem Jahr vorbei, und Trump wird abgewählt. Wenn Macht, Immunität und der Nimbus der Unbesiegbarkeit dann erst mal futsch sind, nimmt er hoffentlich ein unrühmliches Ende in einer Gefängnis- oder Gummizelle.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre ich Donald Trump, würde ich das wahrscheinlich auch von mir denken. Wir reden hier immerhin von jemandem, der Präsident wurde, obwohl er sich in einem kurz vor der Wahl aufgetauchten Video darüber ausließ, dass er Frauen "an die Pussy grapscht", weil er sich das als Promi ja erlauben könne. Was dieser Mensch schon alles überstanden hat, würde unter normalen Umständen ausreichen, um mindestens ein Dutzend Politikerkarrieren zu beenden, du hast ja schon eine kleine Auswahl von Skandalen aufgezählt.

Im Wahlkampf 2016 sagte er mal, er könne mitten auf der 5th Avenue stehen und jemanden erschießen und würde seine Wähler trotzdem nicht verlieren.



Sicher steckt da auch Taktik und Parteipolitik dahinter, aber die Möglichkeit, dass Donald Trump so ein Amtsenthebungsverfahren mehr nützen als schaden, und ihm am Ende die Wiederwahl bescheren könnte, besteht ja.
Sollte es im Senat scheitern, dann ist das Bild vom unschuldigen Opfer einer Hexenjagd von moralisch verdorbenen Demokraten und der Lügenpresse, das Trump sowieso schon gerne von sich zeichnet, endgültig perfekt.

Ist es dagegen erfolgreich und Trump wandert ins Gefängnis, wo er sicherlich hingehört, dann könnte eine Art von Dolchstoß-Legende entstehen. Der Präsident des Volkes, der kurz vor seiner Wiederwahl vom Establishment mit Hilfe von Lügen, Intrigen und juristischen Winkelzügen aus dem Amt geputscht wurde.
Ein gefundenes Fressen für die Alt-Right-Einpeitscher, die es ja auch noch geben wird, wenn Trump weg ist. Es bestünde die Gefahr, dass die Spaltung und die Radikalisierung der Bevölkerung sich noch weiter verstärkt. Wenn militante, rechte Bürgerwehren und Trump-Verehrer dann den Zeitpunkt gekommen sehen, sich mit Waffengewalt gegen den von dunklen Mächten unterwanderten Staat zur Wehr zu setzen, könnten meiner Meinung nach sogar bürgerkriegsähnliche Zustände drohen.
Vielleicht sind diese Bedenken ja übertrieben, aber ganz außer Acht lassen kann man sie auch nicht, so sehr ein Amtsenthebungsvervahren aus rechtlicher Sicht vielleicht angebracht wäre.

Ich denke, der aktuelle Fall wird wieder im Sande verlaufen, so wie die unzähligen vorangegangenen und teilweise wirklich haarsträubenden Skandale rund um Donald Trump bisher auch, und dass die Demokraten deshalb ein "Impeachment" einleiten, halte ich für eher unwahrscheinlich. Warum sollten sie auch? Wenn es gut läuft, ist der Spuk in gut einem Jahr vorbei, und Trump wird abgewählt. Wenn Macht, Immunität und der Nimbus der Unbesiegbarkeit dann erst mal futsch sind, nimmt er hoffentlich ein unrühmliches Ende in einer Gefängnis- oder Gummizelle.


Ich sehe das sehr ähnlich und die Demokraten gehen natürlich ein Risiko ein, denn was Du sagst ist möglicherweise richtig:

"Sollte es im Senat scheitern, dann ist das Bild vom unschuldigen Opfer einer Hexenjagd von moralisch verdorbenen Demokraten und der Lügenpresse, das Trump sowieso schon gerne von sich zeichnet, endgültig perfekt."

Es ist nur auch so, dass diese Sache zu groß ist um (aus Perspektive der Demokraten) nicht aktiv zu werden. Sie haben ihm schon so viel durchgehen lassen ohne ein Verfahren zu starten... wenn nicht jetzt, dann ist auch das ein schwerer Präzedenz-Fall, würde kommunizieren dass....

1) Ein Präsident (v.a. dieser) über dem Recht steht
2) Die Demokraten ausschließlich parteipolitisch denken, aus Angst (vor dem was Du beschreibst) kein Verfahren anstrengen

Es gibt aber auch noch zwei Szenarien die den Demokraten helfen könnten, ohne das Trump tatsächlich "entfernt" wird:

1) Senat stimmt dagegen, aber eben nur weil die Republikaner dort eine Mehrheit haben. Dennoch ist so viel herausgekommen, dass Trump im Wahlkampf schadet, dass das Verfahren die Chance der Demokraten für den Wahlkampf verbessert.
2) Das Impeachment-Verfahren wird gar nicht mehr bis zur Wahl abgeschlossen, hilft den Demokraten aber im Wahlkampf

Wie es kommen wird, ob es eher Trump helfen oder zumindest nicht schaden wird oder den Demokraten helfen wird kann man natürlich nicht absehen.
 
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Und bei einem kann man sicher sein: Wenn Fox News mal nicht Trumps Lügen verbreitet und verteidigt, dann sollte man genauer hinschauen.

Beispiel:


Chris Wallace ist selbst ein Fox-News-Moderator und er sagt sinngemäß:

"Das Spinning (Verfälschung/Manipulation) der Trump-Administration der letzten 24 Stunden, seit die sehr schädigende (für Trump) Whistleblower Beschwerde rauskam, ist nicht überraschend aber es ist erstaunlich (im Sinn von "negativ-extrem") und zutiefst irreführend."

Im Weiteren geht er darauf ein was der Whistleblower in seinem Schreiben sagt und weist dann darauf hin, dass alle Informationen die bisher rauskamen (etwa, aber nicht nur, das Transkript des Telefonats) den Whistleblower bestätigen - das es also sachlich definitiv falsch ist ihn diskreditieren zu wollen bzw. das zu versuchen.

Genau das tut die Trump-Administration. Sie wollen den Eindruck erwecken, der Whistleblower hätte keine Infos aus erster Hand, sondern würde Hören-Sagen wiedergeben. Korrekt ist: Der Whistleblower hat tatsächlich keine Informationen als direkter Zeuge. Aber er hat die Informationen nicht nur von einem WH-Mitarbeiter sondern dutzenden. Und bisher hat sich alles bestätigt was er sagte, oft genug haben Trump und Giuliani und das weiße Haus ihn selbst bestätigt.


Was daran so interessant ist: Es gibt in den USA in gewisser Weise zwei mediale Welten. Da sind die Mitte-Links-Mainstream-News (CNN, MSNBC, CBS etc.) und dann ist da Fox News. Und nur Fox News erreicht wirklich die Trump Basis, denn die gucken nix anderes oder aber glauben denen nichts. Wenn sich Brüche in der "Trump-Verteidigungs-Mauer" bei Fox zeigen und zur Abwechslung mal sachlich berichtet wird, dann ist das sehr aussagekräftig und sehr gefährlich für Trump.
 
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