Also wenn ich alles glaube nur das?

Selbstverständlich sollte man sich seiner eigenen Möglichkeiten und Grenzen bewusst sein, und diese Möglichkeiten innerhalb der Grenzen aktiv angehen.
Sich einer Sache bewusst zu sein, ist aber niemals selbstverständlich.

Dann kann man sich genauso gut ins Bett legen und sich für den Rest seines Lebens fremdbestimmen lassen und den Umständen, dem Umfeld, den Planeten, den Karten oder gar Gott die Schuld an der eigenen Misere in die Schuhe schieben.
Ja, kann man.

Man kann natürlich auch die Augen vor der Realität verschliessen und sich eine fiktive Realität erschaffen.
Es geht hier nicht darum, was du oder ich für real oder fiktiv halten. Zumindest kann ich dir vollumfänglich zustimmen, was mich persönlich betrifft.
Das Konzept von Parallelrealitäten verwäscht allerdings die Grenzen zwischen Fiktion und Realität vollkommen. Zumindest, wenn man sich mal wirklich in die Thematik vertieft.
Denn wenn eine Realität parallel existiert, muss sie automatisch gleichwertig sein, sonst ist sie keine Parallelrealität.

Die Psychiatrien sind voll von solchen Menschen.
Genauso könnte man sich fragen, in welcher Art von Psychiatrie wir gerade in einer Parallelrealität wohl sein mögen. Wenn man sich auf die These der parallelen Realitäten für einen Moment einlässt, ist doch zu bemerken, dass es derer unendlich viele geben müsste, sonst ginge die These nicht auf; und es folglich auch eine gäbe, in der du und ich in der Psychiatrie wären. Womit das Psychiatrie-Argument gegenstandslos werden würde...

Worauf ich ja hinweise, ist doch, dass dieses Parallelrealitäts-Konzept die Wahrnehmung nihilisiert. Was ich hier schreibe, ist nicht meine persönliche Meinung, sondern das, was dabei rauskommt, wenn ich mich in das Konzept hineindenke.

Auf diese Diskussion bezogen: nur weil man sich der Realität entziehen kann, heißt es nicht, dass es auch von Nutzen ist.
Nutzenorientierung war und ist nicht mein Fokus in dieser Diskussion. Ich untersuche hierbei den Glauben an Parallelrealitäten und wie er sich auf den Geist auswirkt. Es ist natürlich offensichtlich, dass du nicht daran glaubst. Ich auch nicht. Aber ich versuche so zu tun, als ob, um der inneren Bewegung nachzuspüren, wie sie jeder Glaube besitzt, egal ob man ihn als konstruktiv oder destruktiv einstuft. Entweder spielst du mit oder du musst dich damit zufrieden geben, dass wir aneinander vorbei reden. ;)

Aus der Sicht von jemandem, für den jede Realität relativ - weil parallel zu anderen - ist, sind deine Argumente leider haltlos und Begriffe wie "Wahnideen" klingen wie Voreingenommenheit - allein die simple Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität ist in diesem speziellen Weltbild nicht mehr möglich, weil deine Werte auf einer Skala gründen, die ich nicht teilen könnte, wenn ich an Parallelrealitäten glaubte.
Sich in fantastische Welten mit unerreichbaren Möglichkeiten zu flüchten, mag verlockend sein.
Wir befinden uns völlig jenseits von Verlockungen. Es geht um den Glauben, dass etwas IST und darauf aufbauend alles diesem Glauben entspricht. Du musst dich erst tief hineindenken, um es zu verstehen.
Ich finde es aber auch völlig nachvollziehbar, falls du das nicht tun willst.
 
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Ja.
Das Konzept "Tod" gäbe es in unserem Verständnis überhaupt nicht, wenn dem nicht so wäre, und die Erinnerung würde nicht irgendwann nach dem Zeitpunkt der Geburt beginnen.
Tod und Vergessen sind ein und dasselbe.

Wenn die Seele den Körper verlässt, ist das gleichbedeutend damit, dass die Seele den Körper vergisst.
Nun, dann ist dies Deine Sicht darauf und ok so... denn jeder kann es sehen wie er mag.

Doch ist die meine eine andere...

Kannst Du mir aus Deiner Sicht erklären, warum Tod und Vergessen dasselbe sind?

Woher weißt Du, dass die Seele den Körper wirklich vergisst, wenn sie ihn verlassen hat?
Du bist dir da nicht sicher, weil du es vergessen hast. So einfach ist das.
Woher willst oder kannst Du wissen, dass dies so ist (bei mir)?
Kannst Du es mir erklären?

Mein Empfinden auch dabei, also bei diesem Thema...

Kann der Mensch sich denn wahrhaft dessen sicher sein, z. B. so wie Du es hier beschreibst?
Aus meiner Sicht nein, er kann es zum einen vermuten, zum anderen glauben, was andere meinen, ihm glauben machen zu wollen - aus welchen Gründen auch immer.
Doch wirklich wissen tun wir es alle nicht. Oder etwa doch?

Wir könn(t)en uns jedoch auf unsere innere Stimme, unser Bauchgefühl (... auch oft Bauchhirn genannt) berufen, auf unsere eigene von der Außenwelt, dem Umfeld und anderen Menschen beeinflussende unkonditionierte Intuition (wieder) verlassen lernen... und hier beginnt dann auch die Individualität des Menschen, der er sich wert und würdig sein kann.

Glauben ist nicht Wissen und Wissen allein ist keine Macht. Auch wenn es oft auf den ersten Blick so scheint...
 
Kannst Du mir aus Deiner Sicht erklären, warum Tod und Vergessen dasselbe sind?
Körper, Geist und Seele bestehen nur aus Erinnerungen.
Entdeckt habe ich es aufgrund meiner Fähigkeit, mich von alten Geistern besetzen zu lassen. Sie sind letztlich nichts weiter als Manifestationen alter Erinnerungen.
Unsere Körper sind die Erinnerungen unserer Vorfahren. Unsere Seelen sind die Erinnerungen unserer Erlebnisse.

Es gibt keine einzige Sache auf der ganzen Welt, die du aufzählen könntest, deren Existenz nicht auf Erinnerungen basieren würde. Das finde ich phänomenal, diese Erkenntnis hat meine Weltsicht geprägt.
Deshalb betrachte ich den Tod als gleichbedeutend mit dem Vergessen.

Woher weißt Du, dass die Seele den Körper wirklich vergisst, wenn sie ihn verlassen hat?
Weil der Körper aus Erinnerungen besteht. Was glaubst du, was Reproduktion ist? Warum es Altlasten gibt, die wir aus x-ter Generation erben können?
Unser Körper besteht aus sich reproduzierenden Zellen, die somit also das formen, was ihre vorangehenden Zellen ihnen an Erinnerungen ihrer selbst weitergeben. Unsere DNS ist ein Informationsstrang, der aus den Erinnerungen der Körper unserer Vorfahren besteht.
Wenn all diese Erinnerungen aufhören, erinnert zu werden, dann hört der Körper auf, sie zu reproduzieren und folglich zu funktionieren. Das nennen wir dann Leiche, welche in Wirklichkeit ein letztes Bild von den Erinnerungen ist, die aufgehört haben, weiterzuleben/sich zu reproduzieren. Die Seele hat somit diese Erinnerungen abgelegt wie ein Gewand. In unseren Kindern leben so einige der Erinnerungen fort.

Nach und nach erkennen wir im Leben, dass wir nicht mehr sind, was oder wer wir waren. Diese Erkenntnis findet anscheinend mit dem Tod ihren Höhepunkt und führt zum Loslassen der Erinnerungen.
Wenn wir bspw. jedoch verfrüht einen gewaltsamen Tod sterben, dann bleiben unsere Seelen oftmals unerlöst zurück, weil sie die Erinnerungen noch nicht loslassen konnten, aber von ihrem Zugriff getrennt wurden und somit keine materielle Reproduktion mehr möglich ist.

Woher willst oder kannst Du wissen, dass dies so ist (bei mir)?
Weil du sagtest, dass du dir nicht sicher bist.
Du wärst dir sicher, wenn du Erinnerungen diesbezüglich hättest.
Kann der Mensch sich denn wahrhaft dessen sicher sein, z. B. so wie Du es hier beschreibst?
Aus meiner Sicht nein, er kann es zum einen vermuten, zum anderen glauben, was andere meinen, ihm glauben machen zu wollen - aus welchen Gründen auch immer.
Doch wirklich wissen tun wir es alle nicht. Oder etwa doch?
Es ist eigentlich recht einfach zu beobachten. Man muss nur schauen, was Erinnerungen sind und wie sie funktionieren. Das ist keine große Sache und erst recht keine große Magie.
Wir könn(t)en uns jedoch auf unsere innere Stimme, unser Bauchgefühl (... auch oft Bauchhirn genannt) berufen, auf unsere eigene von der Außenwelt, dem Umfeld und anderen Menschen beeinflussende unkonditionierte Intuition (wieder) verlassen lernen... und hier beginnt dann auch die Individualität des Menschen, der er sich wert und würdig sein kann.
Der Versuch, sich auf seine unkonditionierte Intuition zu verlassen, mündet darin, dass sie einen verlässt.
Sie ist nicht greifbar, sondern sehr flüchtig - und das muss sie auch sein, sonst wäre sie längst konditioniert.

Diese Intuition ist aber nach meiner Auffassung nicht das, was uns individuell macht, sondern das, was uns alle verbindet und vereint.
 
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Angeblich will die Wissenschaft endlich entdeckt haben, das es uns alle und unseren Planeten noch hunderte Male mehr gibt, also das es Parallel Universen gibt.

Die https://de.wikipedia.org/wiki/Viele-Welten-Interpretation der Quantenmechanik will den Kollaps der Wellenfunktion vermeiden, damit da nicht möglicherweise Subjektivismus/Idealismus hineinkommt. Ich bin natürlich Idealist, und der Kollaps ist für mich damit identisch, dass die Bewusstseinsmatrix eine mögliche Welt aus dem mathematischen Reich der Wahrscheinlichkeiten durch Manifestation auswählt. Superposition (wie in Schrödingers Katze) ist ein Zeitpunkt, wo sich der subjektive quantenmechanische Beobachter noch nicht entschieden hat. Insofern ist/wäre die Realität nur real, wenn sie beobachtet wird, und zusätzlich wird sie auch in der Tat nicht immer beobachtet.

Viele Welten erklärt auch nicht, warum wir doch offenbar einer zufälligen Zeitlinie folgen. Insofern bleibt der Zufall, und genau eine Realität, und die anderen angeblichen Welten sind außerhalb jeder Erfahrung, weshalb es keinen Sinn macht sie anzunehmen.

Darüber hinaus, könnte das Universum so groß sein, dass irgendwo ein Planet dann zufällig der Erde ähnlich ist. Aber ist für mich absurd, dass die Ähnlichkeit über eine gewisse oberflächliche Ähnlichkeit hinausgeht. Evolution kann natürlich zur Konvergenz führen, so wie sich Delphine und Fische ähnlich sind, oder Beutelmarder und echte plazentale Marder, obwohl sie nicht nahe verwandt sind. Aber diese können sich zum Beispiel auch nicht mit der jeweils anderen Spezies fortpflanzen.

Bin mir sicher, dass es nur eine Menschheit gibt, und zwar hier. Es sei denn, irgendwelche Aliens haben Leute entführt (oder Embryos künstlich inkubiert) und irgendwo anders angesiedelt...

P.S: Und wenn uns jemand klonen würde, wird man auch nicht verdoppelt. Es ist schlicht ein Zwilling, und sowas gibt es ja schon.
 
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Es ist durch einen Punkt nicht zu beschreiben, vielleicht eher durch einen Kreis und der sich dadurch harmonierenden Schwingung(en). Allerdings eint beide Fälle, dass irgendwo angefangen wird - die Suche ist (m/d)eine Entscheidung -

Die Wissenschaft meint so viel entdeckt zu haben, dabei schafft das Wissen vorallem eins - neues Wissen und das was entdeckt wurde, war vorher auch da (entver-deckt). Mit anderen Worten die Wissenschaft schafft Wissen, und die Wissen-schafftler wissen wohl was Wissen-schaft, also sie bleiben einfach auf ihrem Karussell und spielen weiter so als würden uns Tage der Erfolge trennen. Vorallem aber, der Glaube daran, nicht alles zu wissen - nicht bereits das gewesen zu sein, das gereicht hat - eben Akzeptanz die eint.
 
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