Alienkunst

Hallo ihr zwei,

das find ich jetzt witzig. Als ich zu Weihnachten die Torte und die Krümel fotografierte, haben sich alle über mich lustig gemacht (sind auch nicht so dolle geworden). Vermutlich muß man Alien sein, um darin einen gewissen Reiz zu erkennen. :)

hi2u, danke für die wieder sehr ausführliche Erklärung. Ich werde versuchen, es mir hinter die Ohren zu schreiben. Wollte demnächst noch mal mit der Rollfilmkamera experimentieren. Da bleibt mir gar nichts anderes übrig, als alles manuell einzustellen. Irgendwie muß es sich ja mal einprägen. Bei mir hilft alles Wissen nichts, wenn ich es nicht gleizeitig praktisch umsetzen kann. Es bleibt sonst nicht viel hängen. :(

Kaji
 
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Hi, Kaji.

das find ich jetzt witzig. Als ich zu Weihnachten die Torte und die Krümel fotografierte, haben sich alle über mich lustig gemacht
Jaja, immer die anderen :) Aber stimmt schon: je mehr man fotografiert, desto langweiliger wird es, Dinge auf die "gewöhnliche Art" zu sehen. Eine angebissene Torte gibt dann mehr her als eine Auslage beim Konditor…

Wollte demnächst noch mal mit der Rollfilmkamera experimentieren. Da bleibt mir gar nichts anderes übrig, als alles manuell einzustellen.
Warum nicht einfach die Digitale manuell setzen? Rollfilm wächst ja nicht auf den Bäumen, oder habe ich etwas verpasst?

Bild vom heutigen Treiben vor dem Haus:
Snowplow.jpg

Das ist ein Schneepflug auf der Fahrt bergwärts -- mir gefallen die orangen Sternchen, die das Drehlicht in die Lichtspur gesetzt hat. Das Ganze übrigens mit f:11 und "bulb", Belichtung "frei Hand ohne Messung" beendet. Ich schätze, ich hatte den Verschluss etwa 12 Sekunden offen (ich zähle einfach mit 21 los und ich meine, ich habe bei 33 oder 34 wieder zugemacht).
 
Du gehst es auch schon ziemlich heftig an… Das Bild kann so m.E. nix werden, du wirst nie zufrieden sein. Das Problem liegt hier in der Schärfenebene:
Bei Kleinbild und Mittelformat liegen Film/Sensorebene, Linsenebene und Schärfenebene üblicherweise parallel (Ausnahme: Balgen zwischen Kamera und Objektiv). Beim Großformat ist der Balgen zwischen Film und Linse Standard, und mit den Kameras macht man auch die Bilder, die dir vorgeschwebt haben. Das Stichwort dazu lautet "Scheimpflug"…

Ne, geworden ist es wirklich nichts... Die Scheimpflug Regel beschreibt und löst ja wirklich genau das Problem. Vielleicht hat sich Hr. Scheimpflug ja auch mit einem Teller voll angetrockneter Tomatensoße übernommen. :tomate:

Damit du das Bild (einigermaßen) mit Kleinbild zum Gehen bekommst, musst du:

- Den Teller auf etwas draufstellen, damit der Abstand zur Unterlage größer wird, damit die sich nicht in Schärfe vordrängt.

- die Gabel etwas über den Teller stehen lassen, damit der Hintergrund definierter ist -- derzeit kann man keine Schärfe auf der Gabelspitze erkennen, weil die Tomaten dahinter "lauter" sind.

- einen (sehr engen) Blitz auf die Gabelspitze von der Seite führen

- aufblenden, bis der Arzt kommt, damit die Schärfentiefe klein genug wird.

Viel Licht war da nicht gewesen; mit aufblenden wär' nicht mehr so viel gegangen. Oder vielleicht, wenn ich das Blitzteil irgendwo hätte draufblitzen lassen.
Was ist denn ein enger Blitz? Wie macht man den Blitz eng?

Und wenn wir schon beim Essen sind, hier ein Alien Teller nach dem Mahl :)


Das war übrigens eine Nikon 995 Coolpix…

Ein Coolpix Teil auch noch...? Ähem... okay, nicht schlecht. :clown:
 
Hi, Pieps.

Vielleicht hat sich Hr. Scheimpflug ja auch mit einem Teller voll angetrockneter Tomatensoße übernommen. :tomate:
Ich stell mir den k.u.k. Offizier im Vatermörder vor, wie er die trockenen (italienischen?!) Tomaten aus dem Fokus bringen will :) Wie auch immer, wenn du meinst, ohne Scheimpflug Option sterben zu müssen: es gibt auch für Kleinbild / Nikon F Bajonett Scheimpflug Balgen, z.B. bei Novoflex (mit dem Link kommt gleich das ganze Handbuch, also Geduld…

Viel Licht war da nicht gewesen; mit aufblenden wär' nicht mehr so viel gegangen.
Falsch gedacht: ich sagte aufblenden, nicht abblenden. Also eine kleinere Blendenzahl einstellen (dabei geht die Blende auf, nicht zu).

Was ist denn ein enger Blitz? Wie macht man den Blitz eng?
Zum "Engermachen" gibt es üblicherweise einen Wabenvorsatz. Damit wird der Blitz durch eine Art Trichter, in dem viele Trennwände liegen, einerseits stark gerichtet und per Verschwenkung auch in der Richtung geformt. Das ist schön und praktisch, aber in der Praxis reicht es meist völlig, in einen Karton ein passendes Loch zu schneiden und den Blitz mit etwa ein Meter Abstand durch dieses Loch zu zu jagen. Sowas nennt man dann korrekt "Vignette" und die Größe des Lochs und der Abstand zu Objekt und Blitz entscheiden über z.B. Beugungseffekte. Einfach probieren… Was auch geht: eine Architekturrolle (kann auch ein Röllchen von aufgebrauctem Klopapier sein) an einn Karton pappen, in den Karton ein Loch schneiden (damit das Licht durch die Rolle kann) und die Konstruktion zur Lichführung nutzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die tollsten Konstruktionen sind jene, die es nicht zu kaufen gibt :)

Ein Coolpix Teil auch noch...? Ähem... okay, nicht schlecht. :clown:
Die hat den Versand zurück nach Europa nimmer überlebt und liegt nun als elektronische Leiche hinter mir im Versandkarton…*Das Dings war sein Geld wert, aber um den Preis, den ich damals dafür bezahlt habe, hast du jetzt wohl schon die D80 gekriegt. Zuletzt war das Ding nur noch für Panoramen zuständig, aber wie gesagt, jetzt auch das nimmer, weil irgendwas elektronisches den USA Einsatz nicht überlebt hat…
 
Hi 2 u, Pieps.



Holy smokes -- du willst es wirklich mit der Brechstange, oder? Mein Tipp, denn bei 800 Auslösungen machst du dich ja selbst mit der Informationsverarbeitung fertig, drehe das Dings auf manuell, überlege dir, welche Einstellung du vornehmen willst und warum und dann drück' ab. Schau das Ergebnis an und frage dich, warum es anders ist, als gewünscht. Korrigiere die Einstellungen und drücke wieder ab. Das dauert am Anfang vielleicht mal eine Minute zwischen zwei Auslösungen, aber wenn man diesen Weg konsequent geht, sieht man irgendwann die Einstellungen über jeder Szene schweben -- wie beim Terminator :)

Cool, das kann ich machen. :) Gibt dann wahrscheinlich erstmal lauter schwarze und weiße Rechtecke. :D

Auf alle Fälle solltest du deine Ansprüche an dich erstmal runterschrauben. Schau, dass du z.B. einen schwarzen und einen weißen Würfel, leicht verkantet, richtig einstellen kannst -- weiß und schwarz sind die Extreme, die man beherrschen sollte, die Grautöne dazwischen können die meisten Kameras ganz gut selber :)

Ja, dieser Tip ist mir nicht fremd. Besagte Ruhe und Geduld ist jedoch eine ganz fürchterliche Sache. Wirklich.
Schwarze und weiße Würfel? :confused: Du meinst, dass die dann... äh, auch richtig weiß und richtig schwarz sind? Ne... Weißabgleich belasse ich lieber mal auf auto :clown:
Ich verstehe nicht ganz, welche Meisterschaft man beim Ablichten von schwarzen und weißen Würfeln erwerben kann? Oder meinst du als bewusstes Gestaltungsmittel?
 
Hi, Pieps.


Ich stell mir den k.u.k. Offizier im Vatermörder vor, wie er die trockenen (italienischen?!) Tomaten aus dem Fokus bringen will :) Wie auch immer, wenn du meinst, ohne Scheimpflug Option sterben zu müssen: es gibt auch für Kleinbild / Nikon F Bajonett Scheimpflug Balgen, z.B. bei Novoflex (mit dem Link kommt gleich das ganze Handbuch, also Geduld…

Wenn's mal wieder dringend wird; denke ich darüber nach :clown: aber dann kann ich mir wirklich bald eine "Nikon-Weste" erwerben.

Falsch gedacht: ich sagte aufblenden, nicht abblenden. Also eine kleinere Blendenzahl einstellen (dabei geht die Blende auf, nicht zu).

Huh, ja? :confused: Ich meinte, im Raum war nicht viel Licht. Da war die Blende schon fast ganz offen und die Schärfentiefe kuschelig gering. Die Automatik stellt bei den Lichtern im betreffenden Raum eine extrem große Blendenöffnung und eine verhängnisvoll langsame Verschlusszeit ein.
Aber das hab ich erst den Tag darauf geschnallt, als selbst beim x-ten verblitzten Bild die Mieze ihre Augen geschlossen hat... :)

Zum "Engermachen" gibt es üblicherweise einen Wabenvorsatz. Damit wird der Blitz durch eine Art Trichter, in dem viele Trennwände liegen, einerseits stark gerichtet und per Verschwenkung auch in der Richtung geformt. Das ist schön und praktisch, aber in der Praxis reicht es meist völlig, in einen Karton ein passendes Loch zu schneiden und den Blitz mit etwa ein Meter Abstand durch dieses Loch zu zu jagen. Sowas nennt man dann korrekt "Vignette" und die Größe des Lochs und der Abstand zu Objekt und Blitz entscheiden über z.B. Beugungseffekte. Einfach probieren… Was auch geht: eine Architekturrolle (kann auch ein Röllchen von aufgebrauctem Klopapier sein) an einn Karton pappen, in den Karton ein Loch schneiden (damit das Licht durch die Rolle kann) und die Konstruktion zur Lichführung nutzen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die tollsten Konstruktionen sind jene, die es nicht zu kaufen gibt :)

Ah, ich verstehe. Im Fotostudio gab's da auch ein Wabengitter, für die Normal-Reflektoren, deren Zweck ich bislang vergessen hatte. Und das längliche namens "Tubus-Strahler" o.ä. ist wohl kongruent mit der Klopapier-Konstruktion.

Zuletzt war das Ding nur noch für Panoramen zuständig, aber wie gesagt, jetzt auch das nimmer, weil irgendwas elektronisches den USA Einsatz nicht überlebt hat…

Das konnte die? :confused: Ah, wobei... ich hab hier einen Knochen herumliegen. Coolpix X2000. 5.8-17.4mm steht da drauf.
 
Hi, Pieps.

Schwarze und weiße Würfel? :confused: Du meinst, dass die dann... äh, auch richtig weiß und richtig schwarz sind? Ne... Weißabgleich belasse ich lieber mal auf auto :clown:
Ja, das hat nix mit Weißabgleich zu tun…

Ich verstehe nicht ganz, welche Meisterschaft man beim Ablichten von schwarzen und weißen Würfeln erwerben kann?
Wenn du es richtig machst, kriegst du den schwarzen Gürtel :D

Nö, ich sage mal ganz salopp: mach' mal, und dann schau, was dabei rauskommt. Das ist eine der schwierigsten Übungen -- und wenn du die beherrscht, darfst du zum Beispiel ein weißes Häufchen Zucker nebem einem weißen Häuchen Mehl auf einem schwarzen Bogen Naturpapier ablichten. Das ist definitiv die ultimative Schule für richtige Belichtung…
 
Hi, nochmal.

Huh, ja? :confused: Ich meinte, im Raum war nicht viel Licht. Da war die Blende schon fast ganz offen und die Schärfentiefe kuschelig gering. Die Automatik stellt bei den Lichtern im betreffenden Raum eine extrem große Blendenöffnung und eine verhängnisvoll langsame Verschlusszeit ein.
Tja, Licht machen kann sie halt auch nicht, die Automatik :) Obwohl da von links ein Blitz reinschlägt, aber der war wohl auf dem zweiten Verschlussvorhang?

Ah, ich verstehe. Im Fotostudio gab's da auch ein Wabengitter, für die Normal-Reflektoren, deren Zweck ich bislang vergessen hatte. Und das längliche namens "Tubus-Strahler" o.ä. ist wohl kongruent mit der Klopapier-Konstruktion.
Yup. Und was meinst du, was sich alles mit Alu-Folie, Styropor-Platten und künstlichen Palmen alles anfangen lässt?

Die 995 konnte keine Panoramen, aber ich habe dafür einen Pano-Kopf, der auf das Stativ geschraubt die 995 in 18 Schritten einmal im Kreis führt und dann werden die Einzelbilder am Rechner in ein Panorama montiert.

Mehr davon siehst du (mit Quicktime) hier
 
Wenn du es richtig machst, kriegst du den schwarzen Gürtel :D

Nö, ich sage mal ganz salopp: mach' mal, und dann schau, was dabei rauskommt. Das ist eine der schwierigsten Übungen -- und wenn du die beherrscht, darfst du zum Beispiel ein weißes Häufchen Zucker nebem einem weißen Häuchen Mehl auf einem schwarzen Bogen Naturpapier ablichten. Das ist definitiv die ultimative Schule für richtige Belichtung…

Okay... :clown:
Bei solch einfarbigen Dingen, besonders schwarzen und weißen, ist es schwieriger mit der Darstellung der Oberflächenstruktur. Da läuft es dann leicht zusammen oder etwas reißt aus.
 
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Hi 2 U

Hi, nochmal.


Tja, Licht machen kann sie halt auch nicht, die Automatik :) Obwohl da von links ein Blitz reinschlägt, aber der war wohl auf dem zweiten Verschlussvorhang?

Ne. :clown: zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht so genau, wo ich Rear einstelle. Dürfte eine Lampe gewesen sein.

Yup. Und was meinst du, was sich alles mit Alu-Folie, Styropor-Platten und künstlichen Palmen alles anfangen lässt

Alu! Wow, ich bespann mir morgen gleich einen Karton mit Alu. Light deluxe. :) Künstliche Palmen? :clown: Ne, mit denen weiß ich nix an zu fangen, außer Urlaubs-Feeling.
Wenn ich dann bald mal ein Stativ habe, hab ich dann auch die Hände frei.
 
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