Wunsch und Wille

Hallo NetWorker, :)



Ja gerne. Lt. der Annahme, dass Wünschen und Wollen auf Angst beruhen, ist es für manche Denker erstrebenswert, diesen Zustand zu neutralisieren.

Kein Wunsch = keine Angst - kein Wollen = keine Angst
Nein Martina- umgekehrt.

Nicht: kein Wunsch = keine Angst. Keine Angst = kein Wunsch- so rum isses richtig.

Kayamea schrieb:
Wer so denkt, der kann sich nicht vorstellen, dass es überhaupt selbsterfüllte Menschen gibt, die Lotto spielen und noch weniger können sie sich vorstellen, dass sich ein selbsterfüllter Mensch über einen Lottogewinn freut und auch damit klar kommt. Denn dies wäre eine Bindung an Materielles und eine Wunscherfüllung des Egos, was beides vermeindlich ins Verderben führt.

Auch Genuss passt nicht in dieses Denkmodell, denn Genuss unterliegt Wünschen und Wünsche bedeuten Angst. Also ist es unmöglich, dass ein selbsterfüllter Mensch im Lotto gewinnt bzw. überhaupt Lotto spielt, dies genießt, sich darüber freut und frei von Ängsten ist. Ergo, ihm wird unterstellt, dass er nicht selbsterfüllt ist, sondern dass er Angst hat.

Dieses Denkmodell führt in eine theoretische Neutralisation. Keine Freude = keine Trauer, keine Hoffnung = keine Enttäuschung, keine Wünsche = keine Angst usw.

Das ist ein Denkmodell - allerdings nicht meins.
Ich kenne niemanden, der ein solches Denkmodell hat.
 
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Nicht: kein Wunsch = keine Angst. Keine Angst = kein Wunsch- so rum isses richtig.

Das versteh ich nicht ganz. Ersteres würde bedeuten, dass jemand, der keinen Wunsch mehr hat, auch keine Angst mehr hat. Zweiteres aber auch, oder?

Ich kenne niemanden, der ein solches Denkmodell hat.

Macht so ein Modell logisch gesehen für dich Sinn?
 
Ich kenne niemanden, der ein solches Denkmodell hat.
Ich kenne da Millionen - na gut, nicht persönlich. Das ist so ungefähr das Denkmodell des Buddhismus. Die Leere als Fundament der Fülle. Ich muss da nix referieren, gibt tausend Quellen zum Nachlesen.

Alles Liebe,
Jake
 
Zitat von Simi Beitrag anzeigen
Ich kenne niemanden, der ein solches Denkmodell hat.

Wer kennt nicht den Satz aus seiner Kindheit: "Sei doch zufrieden!".

Die Folge ist bei Manchen, dass damit das Wollen und Wünschen ins Unterbewußte verdrängt werden: "Du darfst nichts wollen und wünschen!" Später im Erwachsenensein sind sie dann orientierungslos.

Es ist ein Unterschied, ob Wollen und Wünschen aufgelöst oder verdrängt sind.

D.
 
Hallo alle zusammen,

ich verfolge diese Gedankengänge mit Genuss!

Ich möchte noch schnell eine Erfahrung hinzufügen. Vor Jahren an meiner früheren Arbeitsstelle stand die Entscheidung an mich zum STV zu machen. Ich habe so fürchterlich gebeten diesen Job zu bekommen. Wunsch und Wille hielten zusammen. Ich bekam den Job.

Im nachhinein muss ich sagen ich habe die schlimmsten Erfahrungen meines beruflichen Lebens darin gemacht. Als STV wurde ich nicht akzepiert, in einer innerbetrieblichen fast politisch Angelegenheit völlig verheizt. Ich habe viel gelernt über mich selber vor allem über meine Grenzen. Eigentlich war es völlig den falschen Job für mich. Wenn ich das gewusst hätte: nein danke.

Heute glaube ich fast mehr an die Kraft des Unterbewusstseins. Nicht immer ist das was wir wünschen und wollen das Beste von uns weil es zu sehr von unserem beschränkten Bewusstsein kommt. Heute vertraue ich viel mehr dem Zusammenspiel der Kräfte.

Ich versuche meinem Unterbewusstsein näher zu kommen über Träume und Kunst. Es ist nicht einfach zu entschlüsseln und zu akzeptieren, dass ich vielleicht jemand ganz anderes bin als das was ich meinte zu sein.

liebe Grüsse
Luna7
 
ich meine, am beispiel von pluto/haus 8 lässt sich zu diesem topic einiges festmachen:

über unbewusste wünsche brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denke ich ... nicht über ihre existenz, höchstens über den begriff: ist es ein wunsch, wenn ihm das bewusstsein fehlt? "trieb" wäre mir aber auch zu diffus, diese unbewusste dynamik ist oft schon recht präzis konturiert. wille ist auf jeden fall ein akt des bewusstseins - die gehirnforscher (die von der materiell orientierten disziplin) unterstellen allerdings auch dem ihrer meinung nach gar nicht so freien willen, er wäre nur die nachträgliche rechtfertigung von körperprozessen elektrischer und chemischer natur ... das feuerwerk der synapsen.

haus 8 sagt einiges über die natur der unbewussten triebdynamik - über die verbindlichkeiten, die in der realität ausgeglichen werden müssen, um das innere gleichgewicht zu wahren. und das sind oft ganz andere schienen als jene, auf denen wir gern freiwillig fahren. das drängt in die realisierung, und das limitiert durchaus den freien willen. plutonische machtkämpfe - was da im außen als wechselspiel von macht und ohnmacht erlebt wird, ist durchaus die projektion der inneren auseinandersetzungen in die umwelt. es gibt ja den boshaften spruch "mögest du bekommen, was du dir wünschst, und nicht das, was du verdienst!" ... ein wenig umgepolt ließe sich da bei wunsch und wille sagen: mögest du bekommen, was du willst, und nicht das, was du dir unbewusst wünschst.

es sei denn, du seist auf dem weg, mit deinem unbewussten freundschaft zu schließen, es anzunehmen mit allem und zu erlösen, weit vorangekommen. das halte ich auch für eine gute möglichkeit, mit pluto halbwegs ins reine zu kommen. wenn's von ganz innen - aus dem tiefenselbst - gut nach außen fließen kann und wenn du damit im fluss bist... wow. das ist dann magie.

alles liebe,
jake
 
hm, wer in sich ruht, sich gefunden hat, der braucht nichts, und ist deswegen
gluecklich; weil ja nichts fehlt. weil nichts gewuenscht werden muss und auch
nichts gewollt. es fliesst, nichts blockiert...

aber auch wenig andersherum funktioniert es sich dem zu naehern:
wenig wuenschen und wollen, weil man sich genau bewusst ist was man will,
aus dem (unterbewussten) wunsch* heraus, der dann ueber das wollen in die
realitaet umgesetzt wird.
also die alte thematik: was will ich? warum will ichs? will ichs ueberhaupt?
wenn man mal dorthin sieht, merkt man, dass man das allerwenigste davon
wuenscht und will, weil man es nicht braucht.

und das ist ein anderer wichtiger punkt: was brauche ich?
denn daraus wird der wunsch ''geboren''. wie kommt es also, dass menschen
sich viel mehr dinge wuenschen, als sie brauchen?
ich vermute, weil sie damit andere beduerfnisse befriedigen wollen, die noch
unbefriedigt sind. frage waere dann, woher kommen diese beduerfnisse?
und wieso werden sie nicht erfuellt, sondern kompensiert**.







* hoffe das ist bei mir nicht zu sehr von der h.12 thematik eingefaerbt...
** von diesem punkt aus gesehen, liegen kompensation und konsum dicht
zusammen...
 
hm, wer in sich ruht, sich gefunden hat, der braucht nichts, und ist deswegen
gluecklich; weil ja nichts fehlt. weil nichts gewuenscht werden muss und auch
nichts gewollt. es fliesst, nichts blockiert...

Das ist schön......
Ich glaube aber nicht, dass es Menschen gibt die so vollständig in sich ruhen, dass alles wollen und wünschen sich auflöst. Nicht in diesem irdischen Leben.
Hier brauchen wir genau dieses Wollen und und Wünschen, dass so viel Freude und auch Leid erzeugen kann, um uns zu entwickeln und zu wachsen.
Leid entsteht immer dann, wenn das Wollen und Wünschen nicht mit der höherer kosmischen oder göttlichen Ordnung in Übereinstimmung ist. Astrologisch treten dann die Regulatorien Saturn, Uranus und Neptun in Kraft. So gesehen, ist eigentlich jeder Leidensdruck ein Hinweis, dass wir nicht mehr im Gleichklang mit der höheren Ordnung sind.

lg
Gabi
 
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Hallo Jake, hallo Luonnotar,

hier einige Anmerkungen, die ich aus meinem Umgang mit meinen Wünschen, und, meinen bisherigen Erfahrungen daraus ableite:

ich meine, am beispiel von pluto/haus 8 lässt sich zu diesem topic einiges festmachen:

über unbewusste wünsche brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, denke ich ... nicht über ihre existenz, höchstens über den begriff: ist es ein wunsch, wenn ihm das bewusstsein fehlt? "trieb" wäre mir aber auch zu diffus, diese unbewusste dynamik ist oft schon recht präzis konturiert. wille ist auf jeden fall ein akt des bewusstseins - die gehirnforscher (die von der materiell orientierten disziplin) unterstellen allerdings auch dem ihrer meinung nach gar nicht so freien willen, er wäre nur die nachträgliche rechtfertigung von körperprozessen elektrischer und chemischer natur ... das feuerwerk der synapsen...

Mein Pluto als Häuserherrscher von 8, befindet sich in Haus 12. Zu meinen Wünschen hinsichtlich meines Lebens und meines Familienstandes kann ich im Rückblick nur sagen: Sie haben sich in den letzten Jahren erfüllt – leider zu meinem Nachteil bzw. nicht in der Form, in der es meine Prägung durch meine sonstige Radix erfordert.

Wie ich seit letztes Jahr (und da erst!!!) ohne Zweifel erkannte, waren meine bisherigen Wünsche im Bezug zu Partnerschaft und meinem häuslichen Leben mehr als widersprüchlich zu der Art, wie ich mit der Welt umgehe, wie ich meine berufliche Karriere gelebt habe. Früher hatte ich den Wunsch, meine komplette Familie, dazu noch die Familie des Mannes mit dem ich zusammen leben würde, um mich zu versammeln. Ansätze dazu waren da, aber die positive Erfüllung meiner Wünsche nicht. Zurück blieb Frust.;)

Was habe ich gelernt? Meine Wünsche dahingehend zu differenzieren, was wohl meiner Seele entsprechen würde, meinem sonstigen Leben aber nur Steine in den Weg legen würde. Mit Sonne und Merkur in Haus 10 gehöre ich in meinen Job und damit brauche ich meine „Unabhängigkeit“ – was im kompletten Gegensatz zu meinen seelischen Wünschen steht. Abwägen und ein gesundes Mittelmaß finden sollte also der Antrieb sein

Ich finde, recht gut erkennbar durch die Aspekte meines Plutos in Haus 12, nämlich: Sextil Neptun, Trigon Saturn, Quadrat Jupiter, Sextil Merkur, Quadrat MC – ich interpretiere mal oberflächlich: alles was ich wünsche ist realistisch und von dieser Welt – von daher nicht unerreichbar. Würde ich es aber erreichen, würde es gegen meine Lebensart und damit gegen meine Entwicklung als Mensch stehen.



haus 8 sagt einiges über die natur der unbewussten triebdynamik - über die verbindlichkeiten, die in der realität ausgeglichen werden müssen, um das innere gleichgewicht zu wahren. und das sind oft ganz andere schienen als jene, auf denen wir gern freiwillig fahren. das drängt in die realisierung, und das limitiert durchaus den freien willen. plutonische machtkämpfe - was da im außen als wechselspiel von macht und ohnmacht erlebt wird, ist durchaus die projektion der inneren auseinandersetzungen in die umwelt. es gibt ja den boshaften spruch "mögest du bekommen, was du dir wünschst, und nicht das, was du verdienst!" ... ein wenig umgepolt ließe sich da bei wunsch und wille sagen: mögest du bekommen, was du willst, und nicht das, was du dir unbewusst wünschst. ...
Ich glaube, dass ich diese Interpretation mit meiner vorhergehenden Schilderung „bestätigt“ habe. Der Teil in mir, der Nähe und die Geborgenheit durch Familie und Partner sucht, muss den Teil in mir (10. Haus) berücksichtigen, da ansonsten wieder ein Ungleichgewicht herrschen würde


hm, wer in sich ruht, sich gefunden hat, der braucht nichts, und ist deswegen
gluecklich; weil ja nichts fehlt. weil nichts gewuenscht werden muss und auch
nichts gewollt. es fliesst, nichts blockiert...

Ich habe mich sicherlich gefunden, und finde mich jeden Tag mehr. Ich hatte schon erwähnt, die für mich erkennbare Wandlung meiner Person vom letzten Jahr auf dieses ist gewaltig. Hätte man mir das so 2008 so geschildert, hätte ich gefragt: "Wer soll das sein?"
Wenn ich aber aufhöre zu wünschen, begrabe ich meine Träume und damit höre ich auf zu leben. Selbst wenn ich glücklich wäre, was ich in meinen Räumen bin, sobald ich die Tür öffne, müssen sich mein „Glücklichsein“ und meine Wünsche in einem realen System bewähren.


und das ist ein anderer wichtiger punkt: was brauche ich?
denn daraus wird der wunsch ''geboren''. wie kommt es also, dass menschen
sich viel mehr dinge wuenschen, als sie brauchen?
ich vermute, weil sie damit andere beduerfnisse befriedigen wollen, die noch
unbefriedigt sind. frage waere dann, woher kommen diese beduerfnisse?
und wieso werden sie nicht erfuellt, sondern kompensiert**.......

Das beantworte ich so:: was ich nicht für gut erachte nicht zu akzeptieren, aber akzeptieren was ich nicht ändern kann – also in erster Linie Selbsterkenntnis. Und mit diesem Wissen kann ich dann „wünschen“ und bekomme die Wünsche erfüllt, die mich zurzeit zufrieden und glücklich machen.

Was ich allerdings beachte: das Wertesystem ist heute und vielleicht morgen für mich gültig. Da ich mich als Mensch ja weiter entwickeln will, müssen die Wünsche von heute, morgen nicht mehr zu mir und meinem Leben passen ;)
 
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