Wissenschaft und Heilpraktiken

Energeia

Sehr aktives Mitglied
Registriert
12. März 2006
Beiträge
3.307
Ort
Milchstraße
Hallo,

mich würde eure Meinung und eure Wissen zum Thema "Wissenschaft und unterschiedliche Heilpraktiken ( Homöopathie, Kinesiologie, Akupunktur, Bioenergetik, Atemtherapie, etc. sowie Systemische Familientherapie, NL, Autogenes Training, Hypnose, etc. ) interessieren.

Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
Werbung:
Die Akupunktur beruht auf der Annahme, dass der menschliche Körper (und übrigens auch der aller anderen Säugetiere) von einem System sogenannter Meridiane durchzogen ist, die eine Art Lebensenergie leiten. Dieses "Qi" (Sprich: tschi; auf japanisch "ki") konnte bisher weder als Substanz noch als elektrischer Impuls o.ä. gemessen werden. Allerdings haben französische Wissenschaftler mit dem Isotop Technetium 99 die Existenz der Meridiane nachgewiesen. Ein erneuter Beweis gelang mit einer Wärmebildkamera.

Die Meridiane finden sich mit genau diesem Verlauf auf mehrere tausend Jahre alten Darstellungen des menschlichen Körpers aus dem asiatischen Raum. Zu den Grundideen der Akupunktur gehört das Verständnis des Körpers als einem labilen Gleichgewicht der gegensätzlichen Kräfte Yin und Yang. Yin bedeutet das Weibliche, die Substanz, das Dunkle, das Innere, die Ruhe; Yang steht für das Männliche, die Arbeit, das Helle, das Äußere und die Bewegung. Keines von beiden ist jedoch absolut: Beides enthält jeweils das Andere, eins geht ins andere über. Yin und Yang können nicht unabhängig voneinander bestehen, sie ergänzen sich. Allen ist die Monade bekannt (s. rechts).
Eine weitere Grundlage dieses Systems stellen die fünf "Elemente" dar: Wasser, Holz, Feuer, Erde und Metall (in dieser Reihenfolge). Jedes Element "ernährt" das nächste, und eins kontrolliert ein anderes. Die Organe, Funktionen, Substanzen des menschlichen Körpers, selbst die Gefühle oder beispielsweise die Jahreszeiten sind diesen Elementen zugeordnet.
Jeder Meridian versorgt nun das Gebiet, durch das er fließt und das Organ, dessen Namen er trägt (Lungenmeridian, Blasenmeridian usw.). Er steht jeweils mit anderen Meridianen in Verbindung und Abhängigkeit. Es gibt Meridiane mit Yin- und solche mit Yang-Charakter. Akupunkturpunkte sind Stellen auf den Meridianen, an denen das Qi am besten erreichbar ist.
Sticht man nun eine Nadel für eine bestimmte Dauer in eine bestimmte Tiefe und Richtung, kann man den Qi-Fluss steuern. Man kann den Qi-Fluss auf diese Weise anregen, aber auch beruhigen. Das Qi kann in seine physiologisch richtige Richtung gelenkt werden. Fließt Qi richtig, dann fließt auch Blut richtig, und die Körperfunktionen sind optimal - der Mensch fühlt sich wohl und gesund (und ist es auch). So kommt es, dass etwa eine schmerzhafte Entzündung der Nasennebenhöhlen mit einer Stimulation an einem Zeh günstig beeinflusst wird, da ein diese Region versorgender Meridian auch den Zeh durchläuft.

Was mich hier am meisten fasziniert, das ist die Tatsache, dass der Meridian-Verlauf schon vor mehreren tausend Jahren auf Karten aufgezeichnet wurde - und zwar mit Hilfer der Methode der "Introspektion". Und dass es tatsächlich tausende Jahre gedauert hat, bis wir in der Gegenwart mit einer wissenschaftlichen Methode nun "intersubjektiv" nachvollziehbar diese Meridian-Verläufe nachweisen können.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Energeia schrieb:
unterschiedliche Heilpraktiken (Homöopathie, Kinesiologie, Akupunktur, Bioenergetik, Atemtherapie, etc. sowie Systemische Familientherapie, NL, Autogenes Training, Hypnose, etc. )

Hat das einen Grund, daß die Schulmedizin und Psychologie in der Liste der Heilpraktiken fehlt ?

Wenn ja, dann beinhaltet die Frage ja die Aussage, daß es hier eine Grenze zwischen "Wissenschaft" und "Heilpraktik" gibt.

Die ist aber glaube ich sehr flatterhaft und von der hat jede Gesellschaft zu jeder Zeit eine andere Vorstellung und sogar die einzelnen Menschen werden hier unterschiedliche Grenzen ziehen.

Die einzig offizielle könnte nur die sein, was die Kasse zahlt und was nicht und wofür man studieren muß und wofür nicht.

Da das aber von den einzelnen Lobbies abhängt, die auf die Gesetzgebung Einfluß ausüben, ist das ja eigentlich eine politische Frage.

jm2c.
 
Dann möchte ich (aus gegebenem Anlaß) die Psychoanalyse als Beispiel nehmen:

Da war es so, daß die Wissenschaft ihr anfangs sehr skeptisch gegenüberstand, es als Zauberkunststückchen belächelt hat, ihr Wirkung und Wissenschaftlichkeit abgesprochen hat.
Später geriet sie dann in die politischen Wirren und wurde von der Wissenschaft difamiert.
Als sie das auch überstand war sie geduldetes Stiefkind und wurde von der Wissenschaft ignoriert.
In den 68ern erlebte sie einen Aufschwung und wurde von der Wissenschaft hofiert und in höchsten Tönen gelobt.
In den 80ern erlitt sie wieder einen Einbruch und galt der Wissenschaft plötzlich als alt und verstaubt.

Ähnliches Auf und Ab gibt es z.B. ganz aktuell bei der Akupunktur und gab es bei der Homöopathie.
("Akupunktur ist ein Jahrtausende altes Heilverfahren, das muß logischerweise richtig sein."
"Akupunktur ist schon tausende von Jahren alt, das ist doch logischerweise total veraltet.")

Bei Zahnmedizin und Hygiene passierte das gleiche vor längerer Zeit.
Davor hat noch der Scherenschleifer die Zähne gezogen.

Bei der Stammzellenforschung und der Sterbehilfe steht uns das vielleicht
noch bevor.

Die Einstellung der Wissenschaft den Heilkünsten gegenüber scheint mir also eher eine Art Mode oder Zeitgeist zu sein.

Gruß.
 
Energeia schrieb:
Was mich hier am meisten fasziniert, das ist die Tatsache, dass der Meridian-Verlauf schon vor mehreren tausend Jahren auf Karten aufgezeichnet wurde - und zwar mit Hilfer der Methode der "Introspektion". Und dass es tatsächlich tausende Jahre gedauert hat, bis wir in der Gegenwart mit einer wissenschaftlichen Methode nun "intersubjektiv" nachvollziehbar diese Meridian-Verläufe nachweisen können.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia

Ja, das fasziniert mich auch. Ist aber auch nachvollziehbar. Die Menschen vor mehreren tausend Jahren hatten noch eine viel empfindlichere Wahrnehmung des Chi, Ki, Prana usw., was alles das gleiche ist. Besonders sensible Menschen haben dankenswerterweise diese Karten erstellt.

Was verstehst Du unter "intersubjektiv" ?

Die Entwicklung nach Einführung der "Wissenschaft" hat leider zu einer Desensibilisierung gegenüber diesen "methodologisch" nicht nachweisbaren Energien geführt.

Hast Du eine Quelle bezüglich dieser Studie mit dem Isotop Technetium 99 ?
Das würde mich mal interessieren, wie das gemacht wurde.

LG A.
 
@Akwaba,

Ist aber auch nachvollziehbar. Die Menschen vor mehreren tausend Jahren hatten noch eine viel empfindlichere Wahrnehmung des Chi, Ki, Prana usw., was alles das gleiche ist. Besonders sensible Menschen haben dankenswerterweise diese Karten erstellt.

Das kann ich auch sehr gut verstehen. Das, was ich so aussergewönlich finde, das ist, dass es so lange gedauert hat, bis es wissenschaftlich nachgewiesen wurde - ich meine den soziolkulturellen Prozess der Entwicklung und Etablierung der Technik über die Jahrtausende.

Der Begriff "intersubjektiv nachvollziehbar" wird in der Wissenschaftstheorie recht einheitlich gebraucht. Während ich meine phänomenale Introspektion mit niemanden teilen kann, so hat die Wissenschaft das Selbstverständnis, auf methodisch kontrollierte Weise Erkenntnisse zu gewinnen, die im Prinzip von jedem hinreichend Sachkundigen in prinzipiell allen Einzelheiten nachvollziehbar und überprüfbar sind.
Das Erkenntnisobjekt ist in der Wissenschaft also intersubjektiv beobachtbar ("Jeder kann die grüne Lampe leuchten sehen"). Während das Erkenntnisobjekt der Introspektion nicht intersubjektiv nachvollziehbar ist ("Ich kann meine Chakren in mir fühlen").

Es gibt einige englische und französische Links dazu im Netz.

@Joseph

Lieber Joseph, auch wenn wir die Geschichte, die soziokulturelle Evolution - oder den "Weltgeist", wie Hegel ihn nennt - wie einen Film durch unser Wissen vor uns sehen können, so sind wir durch unsere Existenz dennoch auf das Hier und Jetzt, den Zeitgeist als die sinnhafte Lebenswelt verwiesen, der uns diese zu aller erst als "Geschichte" vermittelt.

Die Einstellung der Wissenschaft den Heilkünsten gegenüber scheint mir also eher eine Art Mode oder Zeitgeist zu sein.

Niemand hat irgendwie bezweifelt, dass dem nicht so wäre. Und genau, weil es die Frage des Zeitgeistes ist, deshalb stellen wir hier diese Frage.



Liebe Grüße :liebe1:
E.
 
Hallo Energeia,

wie schön, dass du so fasziniert bist. Aber leider sind
deine Fakten gar keine, es sind einfach Behauptungen.

1) Meridiane wurden vor mehreren tausend Jahren
auf Karten aufgezeichnet

2) Die Methode zur Entdeckung dieser Meridiane
war Introspektion

3) Die Wissenschaft hat die Existenz von Meridianen
nachgewiesen.

Dazu lässt sich folgendes sagen:

Ad 1) Falsch.
Das Denkmodell der Meridiane ist mit einem Alter
von „nur“ etwa 1500 Jahren deutlich jünger als die
sonstige traditionelle Literatur zur Akupunktur.
Vorher wurden zwar einzelne Punkte und ihre
Wirkungen beschrieben, aber die Zusammenfassung
zu Organkreisen fand erst recht spät statt.

Quelle: Wikipedia

Ad 2) Höchst zweifelhaft.
Da die ollen Chinesen nicht dumm waren, haben
sie nicht "Introspektion", sondern Beobachtung der
Natur als Basis ihrer Theorien verwendet.

Bitte um Belege!

Ad 3) Falsch.
Es gibt nicht den mindesten wissenschaftlichen Nachweis
von Meridianen, noch von anderen vor-wissenschaftlichen,
auf Aberglauben und Magie basierenden Konzepten
der TCM.

Schau, dass du unheimlich gern möchtest, dass etwas wahr
ist, hat nicht das mindeste damit zu tun, ob es tatsächlich
wahr ist.

Wir hatten diese ganze Diskussion ja schon im Thread
"Esoterik - eingeschränkte Sichtweise", wo du deine
eingeschränkte Sichtweise lang und breit vorgetragen
hast. Muss das nochmal sein, damit du dich gut fühlst?

Gruss LB

Energeia schrieb:
Was mich hier am meisten fasziniert, das ist die Tatsache, dass der Meridian-Verlauf schon vor mehreren tausend Jahren auf Karten aufgezeichnet wurde - und zwar mit Hilfer der Methode der "Introspektion". Und dass es tatsächlich tausende Jahre gedauert hat, bis wir in der Gegenwart mit einer wissenschaftlichen Methode nun "intersubjektiv" nachvollziehbar diese Meridian-Verläufe nachweisen können.

Liebe Grüße :liebe1:
Energeia
 
Lieber Baron,

Da Du immer wieder den Anspruch auf Logik und Beweisbarkeit erhebst und dann auch noch so zuverlässige und anspruchsvolle Quellen, wie die wikipedia anführst, würde ich Dir gerne folgendes Buch empfehlen. :liebe1:

Chasing the Dragon's Tail
von Yoshio Manaka, Kazuko Itaya, Stephen Birch​

Manaka (bereits tot) hat in Japan an einer Uni Medizin unterrichtet und in seiner Freizeit bzw. zu Studienzwecken eigentlich sein ganzes Leben damit verbracht, Fakten und "Beweise" für die TCM zu finden (zu messen?). Für mich ist der Kerl ein Wissender und ich brauche sicher noch ein paar Jahre bis ich den Kerl verstehe. Er hat auch ein paar nette Innovationen,... im Bereich TCM erarbeiten können.

g*

:banane:
 
Werbung:
Hallo LeBaron,

Wir hatten diese ganze Diskussion ja schon im Thread
"Esoterik - eingeschränkte Sichtweise", wo du deine
eingeschränkte Sichtweise lang und breit vorgetragen
hast. Muss das nochmal sein, damit du dich gut fühlst?

Also lass uns lieber solche pesönlichen Aussagen vermeiden. Ich werde nicht sagen, was ich von deiner Kompetenz persönlich halte.

Du nennste 3 Punkte:

1) Meridiane wurden vor mehreren tausend Jahren
auf Karten aufgezeichnet

2) Die Methode zur Entdeckung dieser Meridiane
war Introspektion

3) Die Wissenschaft hat die Existenz von Meridianen
nachgewiesen.


Und Du bringst 3 Argumente:

Ad 1) Falsch.
Das Denkmodell der Meridiane ist mit einem Alter
von „nur“ etwa 1500 Jahren deutlich jünger als die
sonstige traditionelle Literatur zur Akupunktur.
Vorher wurden zwar einzelne Punkte und ihre
Wirkungen beschrieben, aber die Zusammenfassung
zu Organkreisen fand erst recht spät statt.
Quelle: Wikipedia

Ad 2) Höchst zweifelhaft.
Da die ollen Chinesen nicht dumm waren, haben
sie nicht "Introspektion", sondern Beobachtung der
Natur als Basis ihrer Theorien verwendet.

Bitte um Belege!

Ad 3) Falsch.
Es gibt nicht den mindesten wissenschaftlichen Nachweis
von Meridianen, noch von anderen vor-wissenschaftlichen,
auf Aberglauben und Magie basierenden Konzepten
der TCM.

Zum ersten:
Ich habe gesagt, und Du zitierst das auch sehr schön, dass die Meridiane auf Karten gezeichnet wurden. Du versuchst dem zu begegnen, indem Du auf das das Alter des "Denkmodells der Meridiane" verweist.
Nun, dir müsste klar sein, dass hier überhaupt kein Widerspruch besteht. Du verwechselt Theorie und Praxis.

zum zweiten:
Da die ollen Chinesen nicht dumm waren, haben
sie nicht "Introspektion", sondern Beobachtung der
Natur als Basis ihrer Theorien verwendet.

Hast Du irgend welche Beweise für deine Behauptung ?
Und schon wieder verwechselt Du "Praxis" mit "Theorie".
Übrigens hat "Introspektion" nichts mit Dummheit zu tun.
Dir scheint irgendwie nicht klar zu sein, dass auch in der Gegenwart,
die Introspektion eine wichtige Methode ist, allerdings wird sie in der gegenwärtigen Hirnforschung mit der Beobachterperspektive gekoppelt.

zum dritten:
Es gibt nicht den mindesten wissenschaftlichen Nachweis
von Meridianen, noch von anderen vor-wissenschaftlichen,
auf Aberglauben und Magie basierenden Konzepten
der TCM
Das ist dein Privatglaube. Es gibt viele Links im Netz (PDF-Dateien), wo diese Experimente auf 30-40 Seiten beschrieben werden.

Dein gesamter Beitrag bestehst aus persönlichen Annahmen und Affektivität.

Liebe Grüße :liebe1:
e.

@Hotei
Ich glaube nicht, dass LeBaron wirklich viel Ahnung von Logik bzw. er sich jemals mit Gödel oder mehrwertiger Logik, Wissenschaftstheorie oder ähnlichen formalen Wissenschaften intensiver beschäftigt hat.

Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher und die Gescheiten so voller Zweifel sind.
(B. Russell)
(Quelle: LeBarons Profil)
 
Zurück
Oben