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mitsy
Guest
hallo Déguórén,
das wirft fuer mich allerdings die frage auf: wie kann man verantwortung kollektivieren ? bei mir ist es naemlich so: mein oberster richter, bin immer noch ich selber. wenn ich mich z.B. schuldig fuehle, so kann mir dies kein kollektiv der welt abnehmen. verzeihen kann ich mir zu guter letzt nur selber. und im gegenteiligen fall, wenn mir das kollektiv schuld zuweisen wuerde, so existierte sie fuer mich nur dann, wenn ich diese ebenfalls verspuerte. ich bin ein autonomes wesen und deshalb faehig, fuer mich und meine taten verantwortung zu tragen.
und dass man die moeglichkeit hat bewusst zu entscheiden was man denkt, sagt oder tut bedeutet ja nicht automatisch, dass jede abstruse idee sich realisieren wird. aber du kann entscheiden, ob du diese idee (zb boxweltmeister zu werden) verfolgen willst. es bedeutet nicht einen masterplan fuer sein leben parat zu haben. ganz im gegenteil. die folgen meiner handlungen kann ich nicht kontrollieren. deshalb ist es die absicht, die zaehlt.
wenn ich allerdings bewusst handle, handle ich auch innerhalb meiner moeglichkeiten, da ich diese kenne.
und um auf das beispiel mit dem messer zu kommen: wenn dir das passiert, kannst du vielleicht nicht entscheiden ob dir das weh tut oder nicht. aber du kannst entscheiden was du darueber denkst, sagst, oder was du aus dieser erfahrung machst. du kannst es deinem gegenueber vergelten, oder nicht.
wenn, dann finde ich, dass, im menschlichen sein, die reine logik an sich die schwachstelle ist.
intelligenz...das ist so eine sache.
ich denke bei manchen menschen ist ein gewisses abstraktes denkvermoegen besser ausgepraegt als bei anderen. und selbst dieses ist nur zum teil angeboren.
der umkehrschluss deiner aussage liest sich fuer mich, als glaubtest du, weniger "intelligente" menschen haetten weniger kontrolle ueber die konsequenzen ihrer handlungen.
dass irgendjemand wirkliche kontrolle darueber hat, was seine handlungen zuletzt bewirken, taeuscht.
ich sage: der erfahrungsspielraum ist bei uns allen der selbe.
und das ist eben mein massstab. deshalb find ichs fair.
alles liebe
mitsy
das hattest du so aber nicht gesagt. konnte ich also nicht wissen.Déguórén schrieb:...nein, das habe ich nicht. Ich habe jedoch viele Gründe gefunden um zu rechtfertigen, dass Verantwortung kollektiviert werden muss. (Lese ich aus Deiner Wortwahl eine gewisse Feindseeligkeit heraus? Ich hoffe nicht.)
das wirft fuer mich allerdings die frage auf: wie kann man verantwortung kollektivieren ? bei mir ist es naemlich so: mein oberster richter, bin immer noch ich selber. wenn ich mich z.B. schuldig fuehle, so kann mir dies kein kollektiv der welt abnehmen. verzeihen kann ich mir zu guter letzt nur selber. und im gegenteiligen fall, wenn mir das kollektiv schuld zuweisen wuerde, so existierte sie fuer mich nur dann, wenn ich diese ebenfalls verspuerte. ich bin ein autonomes wesen und deshalb faehig, fuer mich und meine taten verantwortung zu tragen.
ich bin der ansicht, dass meine aussage auch auf dich zutrifft. es ist ein unterschied, ob du nicht bewusst entscheiden kannst, oder willst....das ist mit absoluter Sicherheit nicht möglich! Ich kann Dir versichern, dass Deine Aussage falsch ist. Beweis: Ich bin ein Mensch. Demzufolge müsste Deine Aussage auch auf mich anwendbar sein. Das ist sie jedoch nicht. Es gibt eine schier unendliche Anzahl von Situationen, in denen ich nicht "bewusst" entscheide(n kann), was ich denke/ sage/ tue. Ich kann nichts dafür, dass gewisse Dinge mich interessieren, andere jedoch nicht. Die Interessen und darüber hinaus natürlich meine Begabungen und Schwächen sind jedoch wesentliche Grundlage meiner "Entscheidung", wie mein weiteres Leben aussehen soll (Schule, Studium, Beruf). Ganz fundamentale Entscheidungen meines Lebens beruhen also auf Unwägbarkeiten. Selbst wenn ich mich dafür "entschiede": ich werde niemals Weltmeister im Schwergewichts-Boxen sein, da ich z.B. keine 2Meter groß und 1,5Meter breit bin. Mir fehlen die körperlichen Voraussetzungen - kann ich was dafür? Anderer Fall: Wenn mir jemand ein Messer in die Hand kloppt - welche Möglichkeiten habe ich dann? Kann ich frei entscheiden darüber, ob dies schmerzt oder nicht? Nein, ich für meinen Teil kann es nicht. Es folgt: deine Aussage ist falsch... q.e.d.
und dass man die moeglichkeit hat bewusst zu entscheiden was man denkt, sagt oder tut bedeutet ja nicht automatisch, dass jede abstruse idee sich realisieren wird. aber du kann entscheiden, ob du diese idee (zb boxweltmeister zu werden) verfolgen willst. es bedeutet nicht einen masterplan fuer sein leben parat zu haben. ganz im gegenteil. die folgen meiner handlungen kann ich nicht kontrollieren. deshalb ist es die absicht, die zaehlt.
wenn ich allerdings bewusst handle, handle ich auch innerhalb meiner moeglichkeiten, da ich diese kenne.
und um auf das beispiel mit dem messer zu kommen: wenn dir das passiert, kannst du vielleicht nicht entscheiden ob dir das weh tut oder nicht. aber du kannst entscheiden was du darueber denkst, sagst, oder was du aus dieser erfahrung machst. du kannst es deinem gegenueber vergelten, oder nicht.
ich habe keine ahnung, ob in deiner logik eine schwachstelle liegt. das ist nicht mein terrain......ich habe an Hand einer rein logischen Gedankenkette (Ursache - Wirkung) dargelegt, dass dies nicht möglich ist. Zeige auf, wo die Schwachstelle meiner Logik liegt.
wenn, dann finde ich, dass, im menschlichen sein, die reine logik an sich die schwachstelle ist.
das kann ich so stehen lassen....nein. Das spielt in meinen Ausführungen keine Rolle. Ich wiederhole den Kern meiner Aussage: menschliches Verhalten ist kausal. Jede Handlung hat eine Ursache. Ob Emotion oder nicht - vollkommen wurscht.
...ich finde dies außerordentlich unfair. So sind z.B. besonders intelligente Menschen sehr viel besser in der Lage, die Konsquenzen ihres Handelns abzuschätzen. Sie besitzen einen ANGEBORENEN Vorteil gegenüber den normal oder weniger intelligenten. Vor allen Dingen kann ich aber wiederum nur sagen: wenn Du meine rein logischen Darstellungen nicht widerlegen kannst, dann habe ich allen Grund, von deren Gültigkeit auszugehen. Das bedeutet aber dann ganz eindeutig, dass es eben nicht "fair" wäre.
intelligenz...das ist so eine sache.
ich denke bei manchen menschen ist ein gewisses abstraktes denkvermoegen besser ausgepraegt als bei anderen. und selbst dieses ist nur zum teil angeboren.
der umkehrschluss deiner aussage liest sich fuer mich, als glaubtest du, weniger "intelligente" menschen haetten weniger kontrolle ueber die konsequenzen ihrer handlungen.
dass irgendjemand wirkliche kontrolle darueber hat, was seine handlungen zuletzt bewirken, taeuscht.
ich sage: der erfahrungsspielraum ist bei uns allen der selbe.
und das ist eben mein massstab. deshalb find ichs fair.
alles liebe
mitsy