Hallo mitsy,
mitsy schrieb:
hast ja viele gruende gefunden um zu rechtfertigen, dass mensch sich aus der verantwortung stiehlt.
...nein, das habe ich nicht. Ich habe jedoch viele Gründe gefunden um zu rechtfertigen, dass Verantwortung kollektiviert werden muss. (Lese ich aus Deiner Wortwahl eine gewisse Feindseeligkeit heraus? Ich hoffe nicht.)
was du bis jetzt aussen vor gelassen hast, ist die tatsache, dass jeder mensch sich in jeder sekunde seines lebens bewusst entscheiden kann, was er denkt/sagt/tut.
...das ist mit absoluter Sicherheit nicht möglich! Ich kann Dir versichern, dass Deine Aussage falsch ist. Beweis: Ich bin ein Mensch. Demzufolge müsste Deine Aussage auch auf mich anwendbar sein. Das ist sie jedoch nicht. Es gibt eine schier unendliche Anzahl von Situationen, in denen ich nicht "bewusst" entscheide(n kann), was ich denke/ sage/ tue. Ich kann nichts dafür, dass gewisse Dinge mich interessieren, andere jedoch nicht. Die Interessen und darüber hinaus natürlich meine Begabungen und Schwächen sind jedoch wesentliche Grundlage meiner "Entscheidung", wie mein weiteres Leben aussehen soll (Schule, Studium, Beruf). Ganz fundamentale Entscheidungen meines Lebens beruhen also auf Unwägbarkeiten. Selbst wenn ich mich dafür "entschiede": ich werde niemals Weltmeister im Schwergewichts-Boxen sein, da ich z.B. keine 2Meter groß und 1,5Meter breit bin. Mir fehlen die körperlichen Voraussetzungen - kann ich was dafür? Anderer Fall: Wenn mir jemand ein Messer in die Hand kloppt - welche Möglichkeiten habe ich dann? Kann ich frei entscheiden darüber, ob dies schmerzt oder nicht? Nein, ich für meinen Teil kann es nicht. Es folgt: deine Aussage ist falsch... q.e.d.
jeder mensch kann bestimmen was er aussaeen moechte.
...ich habe an Hand einer rein logischen Gedankenkette (Ursache - Wirkung) dargelegt, dass dies nicht möglich ist. Zeige auf, wo die Schwachstelle meiner Logik liegt.
du gehst in deinen ausfuehrungen davon aus, dass der mensch auf emotionale eindruecke emotional reagieren muss.
...nein. Das spielt in meinen Ausführungen keine Rolle. Ich wiederhole den Kern meiner Aussage: menschliches Verhalten ist kausal. Jede Handlung hat eine Ursache. Ob Emotion oder nicht - vollkommen wurscht.
so gesehen ist es eigentlich mehr als fair, die konsequenzen fuer das eigene handeln zu tragen.
...ich finde dies außerordentlich unfair. So sind z.B. besonders intelligente Menschen sehr viel besser in der Lage, die Konsquenzen ihres Handelns abzuschätzen. Sie besitzen einen ANGEBORENEN Vorteil gegenüber den normal oder weniger intelligenten. Vor allen Dingen kann ich aber wiederum nur sagen: wenn Du meine rein logischen Darstellungen nicht widerlegen kannst, dann habe ich allen Grund, von deren Gültigkeit auszugehen. Das bedeutet aber dann ganz eindeutig, dass es eben nicht "fair" wäre.
LG
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Hallo Satnaam,
Stimmt schon, nur wo willst einen Anfang in etwas setzen wodrin es weder Anfang noch Ende gibt ??
...natürlich muss man irgendwo einen mehr oder weniger willkürlichen Anfang setzen - also schnippeln. Ich jedoch setze diesen Anfang so, dass die Last nicht dem Menschen zufällt, sondern den Naturgesetzen. Der Mensch ist im Gegensatz zu diesen ein empfindsames Wesen. Unterstelle ich ihm also - ungerechterweise - die volle Verantwortung, so leidet er darunter. Hingegen erscheint es mir reichlich absurd, dass die Naturgesetze ähnlich leiden würden.
Jahrmilliarden haben nur im Raumzeit-Kontinuum Gültigkeit.
...also in dem Kontinuum, in dem wir leben, denken, reden, fühlen, handeln, sterben.
Eine Schöpferisch-Geistige Vision ist zeitlos auch wenn sie sich zeitlich über Jahrmilliarden Jahre *entwickelt*
...in der statistischen Physik gibt es ein ähnliches Konzept: das der "statistischen Ensembles". Die gesamte Zeitentwicklung eines Systems wird durch gewisse Kniffe auf einen einzigen Zeitpunkt zusammen gepresst. Doch letztlich ist es nur eine Umformulierung. Irgendein Ordnungsparameter existiert immer, ob ich diesen nun Zeit oder Klaus oder x nenne, ist nebensächlich.
Also warum sollten *wir* nicht daran beteiligt gewesen sein ???
...aufgrund des Kausalitäts-Schutzes.
Deine ist genauso gleichwertig wie meine
...Zustimmung. Ich stimme jedoch nicht mehr zu, wenn jemand Weltanschauungen benutzt, um die Schwachen im Stich zu lassen oder "abzustempeln". Dies ist quasi meine Religion: ich behaupte dann einfach, dass meine Ansichten wertvoller sind, da sie sich eignen, Leid zu mindern.
LG
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Hallo Mara,
wir ernten unweigerlich was wir säen.
und dem gesetz ist es egal, warum wir was gesät haben und auch die ernte nimmt null rücksicht darauf, warum wir was gesät haben ...
...hier stimme ich Dir noch zu. Mein Widerspruch setzt erst ein, wenn ein einzelner Mensch "voll verantwortlich" gemacht werden soll. Vielleicht haben wir einfach ein anderes Verständnis von "voll verantwortlich". Nach meiner Deutung heißt volle Verantwortung, dass man selbst der alleinige Urheber der betrachteten Ergeinisse ist. Da ich dies für prinzipiell unmöglich halte (schon allein, weil der Mensch ein "Vielteilchensystem" ist), habe ich mit dieser Aussage eben meine Probleme.
...in gewisser Weise ja: Naturgesetze.
...dies jedoch muss ich wieder verneinen - zumindest in dieser Allgemeinheit. Natürlich: die "Schwächsten" einer Gruppe sind im allgemeinen tatsächlich hilflos, was sich in oftmals erbärmlichen Lebenssituationen manifestiert. Doch wir sind eher den "Starken" zu zurechen. Wir genießen Freiheit, Wohlstand, Sicherheit,... Diese Dinge verleihen uns eine gewisse Macht. Wir haben uns diese Macht nicht etwa verdient. Sie ist quasi ein Geschenk an uns - Generationen vor uns mussten dafür leiden. Worin besteht nun unsere Macht? Ganz einfach darin, dieses Geschenk auch anderen - also den derzeit noch Schwachen - machen zu können, sie also stark zu machen.
LG
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Hallo Intrabilis,
Die Freiheit nehmen, sich Freiheit zu nehmen, frei zu werden...
...ich würde es anders formulieren:
Die Freiheit erhalten, Freiheit zu geben...
LG