D
Déguórén
Guest
mara... schrieb:selbst wenn ich als kind mißhandelt wurde, so habe ich als erwachsener die volle verantwortung für meine taten und dieses gesetz greift dann - ob uns das gefällt oder nicht. es hat auch bei den erwachsenen gegriffen, die in der kindheit mißhandelt haben ... auch da erntete man, was man ausgesäht hatte - das kind ebenso wie der erwachsene. ich kenne es nicht anders.
dieses gesetz setzt ja nichts außer kraft, dass heißt: es verhindert kein leid. nur die art wie du damit umgehst, was du daraus machst, letztendlich, das fällt dann unter dieses gesetz. ob das gerecht ist, weiß ich nicht. ist auch müßig darüber zu grübeln oder zu philosophieren. ich jedenfalls für meinen teil, erlebe es immer wieder so: wir sind verantwortlich für unsere taten nicht für das was wir erleiden. aber was wir erleiden, dass formt uns und läßt uns später eben wieder handeln und dann greift es schon wieder ... dieses gesetz ...
wir ernten, was wir sähen.
wenn du das erleiden rausnimmst, bleibt nur das handeln und die handlung ist die saat.
mit dem erleiden fängt es uU an ...
Hallo Mara,
ich eröffne dazu mal einen neuen Thread:
Wenn ein Kind ein traumatisches Ereignis erlebt, so wird dieses integraler Bestandteil seiner Gefühlswelt. Genau deshalb ist es ja wichtig, dass z.B. die Kinder von Beslan psychologisch betreut werden - allein würden sie damit nicht fertig werden - teilweise vielleicht sogar nicht mal MIT Betreuung. Es wurde diesen Kindern etwas "eingeimpft". Sie dann für ihre späteren Taten voll verantwortlich zu machen, erachte ich als unfair.
...dann greift dieses Gesetz aber nur, wenn man jedesmal die komplette Vorgeschichte ausblendet. Du schreibst es ja selbst - ich raffe es: "was wir erleiden, lässt uns später wieder handeln". Da besteht eine eindeutige Kausalität - wohlgemerkt: Du schreibst es ja selbst. Was wir erleiden, geht - z.B. im Falle des Kindes - auf die "Saat" eines anderen zurück. Und genau diese Saat ist es, welche über den Zwischenschritt des Erleideten in unserer dadurch INDUZIERTEN Handlung zur Blüte reift.mara... schrieb:aber was wir erleiden, dass formt uns und läßt uns später eben wieder handeln und dann greift es schon wieder ... dieses gesetz
...Damit gehst Du im Wesentlichen konform mit unserer Justiz - doch es ist mit dem Kausalitätsprinzip eigentlich nicht vereinbar. In diese Zwickmühle kommt die Justiz mit ihrer Haltung immer wieder (Gerichtspsychologen!! - eigentlich nicht konsequent)"Wir sind verantwortlich für unsere Taten."
Ein Teil der Ernte (meiner Meinung nach alles) geht eben NICHT auf unsere eigene Saat zurück.
Daneben ist ja auch zu bedenken: es sind nicht nur andere MENSCHEN, die uns prägen, sondern auch die Umwelt. Wenn nun das Kind nicht in Besland traumatisiert wurde, sondern in Folge eines Erdbebens in Pakistan - wer ist dann verantwortlich? Mutter Erde?
LG