Wie....

[Gaia0]

Nur um sicher zu gehen. Du meinst mit "Teilen" die verschiedenene Intentionen in dir selbst? Dass es dich quasie gleichzeitig in verschiedene Richtungen ziehen kann? Du dir selbst durch verschiedene Ebenen widersprichst?

...

Guten Morgen Elli,

jep.

LG
Gaia

 

[Gaia0]

na, ich versteh gaias frage nicht. bin ein wenig einfach gestrickt

.....führt auch zu nichts.^^



Gaia

 

[Elli]

Guten Morgen Elli,

jep.

LG
Gaia

Auch guten Morgen Dein jep macht mir die Antwort auf die Eingangsfrage leicht.

....geht ihr mit den wiederholenden "Teilen" um, die sich manchmal zeigen?

Ich werte sie als Wegweiser und bin sehr dankbar dafür, weil sie viel der Selbstarbeit sehr erleichtern.

Erstens mal gibt es den berühmten "Reinen Willen" der Magier gar nicht. Man kann bestenfalls Annäherungen schaffen. Die menschliche Wesenheit ist zu komplex, um so auf eine gewünschte Essenz reduziert werden zu können.
Diese "Wiederholenden" Teile sind einfach psychologische Prägungen, die in dir mehr oder weniger automatisiert ablaufen. Das ist auch sinnvoll. Denn müsste man über jede Handlung erst lange nachdenken müssen, wäre man nicht lebensfähig. Während man noch am Grübeln ist, in welche Richtung der nächste Schritt gehen soll, wird man schon überfahren oder gefressen. Diese Automatismen sind ursprünglich als lebensrettend gedacht. Die moderne Zivilisation und der so hoch gelobte Verstand unserer Spezies kommen mit diesem Erbe aber nicht wirklich zurecht. Und so werden wir durch Automatismen in uns verwirrt, die zu verschiedensten Zeiten in uns installiert wurden.

Kleines Beispiel: Laut Neuropsychologie versucht jeder Mensch unterbewusst wieder die Zustände in seinem Leben herbeizuführen, die er in einem Alter zwischen ungefähr acht und dreizehn erlebt hat. Ganz egal, ob das gut oder schlecht war. Es ist ein ganz massiver Automatismus, den man nur durch bewusstes DranArbeiten loswerden kann. Ich erwähnen diesen extra, weil er wirklich besonders stark ist und viele andere verdeckt.

Ein Verhaltens-Beispiel, das ich schon öfter zur Erklärunge verwendet habe, weil ich es schon oft persönlich in meinem Umfeld getroffen habe, ist folgendes: Das Mädchen wird daheim geschlagen, wenn es nicht pariert und auch sonst missbraucht. Es schwört sich, wenn es erwachsen ist, wird alles anders. Als aus dem Mädchen eine Frau geworden ist, heiratet sie einen Typen, der auf den ersten Blick ganz nett aussieht. Nach der Hochzeit entpuppt sich so nach und nach, dass sie an einen Prügler geraten ist. Nach einiger oder auch viel Zeit des Martyriums kann sie sich aus dieser Beziehung lösen und lässt sich scheiden. Ein paar Jahre später verliebt sie sich wieder und ist glücklich, das alles hinter sich zu haben. Geht wieder eine Beziehung ein und entdeckt wieder erst als es zu spät ist, dass sie schon wieder an einen Prügler geraten ist. Etc. etc. etc.
Ich kannte schon Frauen, die waren in bis zu acht solcher Beziehungen. Alles nur, weil ihr Unterbewusstsein versucht, die Zustände ihrer Kindheit zurückzuholen. Und es wird niemals enden, solang die Frau nicht exakt diese Phase ihrer Kinderheit – wie auch immer – verarbeitet, anstatt nur wegdrängt. Sie wird von einem Prügler zum nächsten reisen. Unzählige Frauen dieser Welt beweisen das leider von Tag zu Tag. Sie wollen geliebt werden in schönen Beziehungen und laden in einer Krisenbeziehung nach der nächsten. Böser Widerspruch. (Die prügelnden Männer sind übrigens im gleichen Muster gefangen. Nur auf der anderen Seite halt. Das rechtfertigt es nicht, erklärt es aber.)

Man muss die Probleme immer als Wegweiser nehmen und bis an die Quelle des Widerspruchs reisen. Man muss nicht – wie das viele Therapeuten behaupten – die Vergangenheit nochmal durchleben. Man kann zB die Muster von Missbrauch auch aussetzen, ohne dass man seinem Therapeuten jedes Detail der Vergewaltigungen schildern muss. Es genügt, die Quelle zu kennen und die emotionale und mentale Seite zu beleuchten. Öfter als man denkt, lösen sich unerwünschte Muster allein durch ein scharfes Ausleuchten auf. Erkenntnis ist hier nicht immer nur der erste Schritt zur Besserung, sondern je nach Gewicht des Problems öfter als man denkt auch schon gleich die Lösung.

Wer die sich wiederholenden Muster, die ihn stören, nicht als Wegweiser zu den Störquellen nimmt und diese irgendwie abarbeitet, schafft mit Verdrängung. Er bildet sich nur ein, dass alles im Griff zu haben. Bei der erstbesten Krise wird alles wieder ausbrechen und dann womöglich noch schlimmer als vorher.

Menschen sind sich selbst nicht mal halb so bewusst, wie sie es sich einbilden. Der erste Schritt in die Nähe des "Reinen Willens" wäre die Erkenntnis, dass man eben nicht so toll ist, wie man es anderen und sich selbst gern vormacht. Es steckt noch sehr viel Tier in uns. Vor dem die Augen zu verschliessen, hilft kein bisschen weiter.

In einem Clinch zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein gewinnt eigentlich fast ausschliesslich das Unterbewusstsein und aus der Neuropsychologie ist bekannt, dass sich der Mensch Erklärungen enorm oft erst NACH einer Entscheidung zurechtbastelt, um vor sich selbst gut dazustehen und den Schein der eigenen charakterlichen Konsistenz zu wahren. Das Unterbewusstsein trifft nicht nur die Entscheidung für das ganze System Mensch, es liefert auch gleich die passenden Motiviationen dazu, auch wenn die nur erfunden sind. Die wenigsten können das erkennen und unterscheiden. Und – als würde das nicht schon genügen – fälscht er sozusagen auch noch Datum und Urzeit, damit keinem auffällt, dass die Korrekturen erst nachträglich kamen, um eine Entscheidung des Unterbewusstseins als solche des Bewusstseins zu tarnen.

Lies doch auch noch kurz meinen Artikel "Wirklichkeit + Wahrheit"! Du findest ihn auf meiner Webseite in der Bibliothek unter "Schlüssel". Er ist nicht sehr lange, erklärt aber etwas Essentielles zum Bewusstsein, das ich jetzt nicht auch noch hier aufführen möchte. (Link in meiner Sig)


Was die Prioritätenliste zum Abarbeiten anbelangt sortiere ich für mich persönlich entweder nach Häufigkeit des auftretenden Musters oder Intensität desselben. Was immer die meisten Störfaktoren reinbringt, ist der nächste Punkt auf meiner To-doo-Liste. Und nachdem die Wegweiser als solche erkannt sind, such ich nicht rückwärts durch die Zeit nach ähnlichen Handlungen. Diese können sich nämlich ändern. Absolut massgebend und entscheidend sind nicht die Taten und Situationen, sondern die begleitenden Gefühle. Die muss man verfolgen. Wann hab ich mich wo warum noch so oder ähnlich gefühlt? Wo kommt das her?


So genug gesagt. So wie das hier im Forum läuft, taucht gleich wieder die wilde Hunde... äh "Magier"-Meute auf und zerfetzt mich. Niemand darf in ihren heiligen Gefilden ein Wort äussern ohne beleidigt zu werden. Es sei denn, er wäre Mitglied oder Mitläufer im beisswütigen Rudel. Aber ich riskiers mal. Könnte ja sein, dass mein Erklärung jemandem weiter hilft. Ich bin sturer als ein paar verwilderte Hunde.

Hoffe, das hilft dir ein wenig weiter