Wie kann ich lernen, meinen Eltern zu verzeihen?

Hallo Ihr Lieben,

Jetzt aber ehrlich: ich möchte das wirklich lernen. Es spüren lernen.
Im Kopf ist es schnell vollbracht, aber ich leider unter wahnsinnigen Schuldgefühlen, wenn ich an mein Elternhaus denke.
Bin schließlich schon erwachsen, sollte mich "zusammenreißen", und habe einen Groll entwickelt, den ich auflösen möchte....

Ich meinte zu verstehen, dass alles was passiert ist, nicht mehr rückgängig zu machen ist, wollte aber schließlich das Blatt umrehen, auf meine Eltern zugehen...aber sie werden alt, kapseln sich mehr und mehr ab, oder überanstrengen sich, ihnen Arbeiten abzunehmen würde bedeuten, dass sie sich noch mehr aufhalsen.
Danach bin ich trotzig geworden: Schaut Euch in den Spiegel, und schaut, was Ihr Euch selbst antut! Aber mir wird klar, dass sie das ja nie tun werden.

Ich selbst aber leide darunter. Sie haben eine sehr unausgeglichene Ehe geführt, mein Vater Egomane und Choleriker, meine Mutter ist total auf ihn eingegangen, und hat ihre Instinkte darüber verloren.

Ich hab' selbst Angst, dass meine Instinkte nicht gesund sind. Aber die Analyse darüber hilft nicht weiter.

Ich versuche, meine eigenen Kräfte zu stärken, und fühle mich nahezu neurotisch, denn es ist ein Prozess ins Rollen gekommen, der nicht zulässt, dass ich eine "normale" (wie es bei uns als normal empfunden wurde) Beziehung weiter zulässt. Im Moment habe ich eine totale Abneigung gegen sie.

Klartext verstehen sie nicht, weil sie sich mit dem Unterbewusstsein nicht beschäftigen wollen, das haben sie mir auch schon gesagt.
So tun als wär nix kann ich schlecht. Ich fühe mich aufmüpfig, etwas erwacht, aber ich will es zum Guten wenden.
Denn es ist nicht nur angehaucht von Negativität im Moment, mein Bild über Familie ist eindeutig negativ.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ein bisschen helfen könntet....
und ich hoffe, es war nicht allzu unverständich geschildert!

Vielen Dank fürs Lesen!!!

:danke:

also bei mir gabs ein phase in der analyse...da war ich wütend ...und konnte damit aber auch nicht so recht landen ..bei mir nicht und bei ihnen schon gar nicht ...dann hab ich eine andere analyse gemacht und mich verliebt...da wusste ich erstmal ..wie anders doch gefühle erlebt werden können und hab zu meinen eltern eine erste wirkliche distanz geschaffen....und in dieser analyse wurde nicht mit dem schuldbegriff gearbeitet....das hat mir sehr geholfen ...sie weiterhin als menschen zu sehen ...die es eben auch nicht besser gewusst haben ...aber ich sah auch die zusammenhänge von stress und ärger ...nach einem besuch bei ihnen in meiner partnerschaft....erst wollte ich es nicht glauben aber es wurde immer deutlicher...
dann erkannte ich ihre methoden ...(der eltern)wie sie einfluss und macht auf mich ausüben konnten .das musste ich dann auch erst lernen ..um mich dagen zu wappnen...
sie arbeiteten viel mit trauer und schuldgefühlen ...zb...sieh doch mal ...was wir alles für dich getan haben....etc....
doch ich wusste wie sie in früher kindheit auch ihre wut an mich ausgetobt hatten ...nun gut ...hier kann man verzeihen üben und sich so nach innerlich zu lösen beginnen.vielmehr kann ich in der kürze dazu nicht sagen ...sonst wird es zu lang...:)
 
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nach innen.....und mich wundert, dass viele sich wundern, dass ich nicht robotorisch auf Knopfdruck mich positiviere...... :D
verstehe ...
das wundert mich nicht ...niemand kann dies auf "Knopf - druck"
es ist ne Menge "Hirn - arbeit" und viele (hoffentlich)positive Er-lebnisse weiter Weg ...
wichtig ist , das man nicht "blind" wird ...

ich wurde als Kind auch geschlagen ...aber ich schwor mir selber , das ich dieses Verhalten bei meiner Tochter nicht an den Tag legen werde ...
es ist mir gelungen diese "Tradition des Schlagens " aufzulösen ...
darüber bin ich glücklich , obwohl es manchesmal nicht leicht war ;)
sehr herzliche Grüsse von der Fee:)
 
Liebe Fee777,

also, ich musste fast ein bisschen schmunzeln, nimm's mir nicht übel, aber da gab's ja die Rudi-Karell Show, wo er immer am Schluss sagte, "nach ihrer Reise haben wir sie getrennt voneinander befragt".
nein, ganz im Ernst, ich finde es gut, dass Du das konntest.

Ich war früher eher so: ich will es wissen, sagt es mir.
Im Moment muss ich aber arbeiten daran, dass in mir Frieden und Akzeptanz entstehen.


und da kann ich mich mit dem , was Du, Sternenatemzug gesagt hast, sehr identifizieren, denn ich hatte vorgestern ein Gespräch mit meiner Mutter, und immer, wenn sie was "Gutes" meint, meint sie Schuld und Unterwürfigkeit.
Ich habe sie herausgefordert, und irgendwie die Bstätigung bekommen, dass sie die Ehe akzeptiert hat, um im Westen leben zu können, denn sie war aus Ungarn, und es war für sie anscheinend der einfachste Weg, "estwas zu schaffen", wie sie es nannte.

Erst dadurch, dass ich dann sagte, ich kümmere mich NICHT um sie (meine Eltern), ich tue NICHT, was in ihrem Programm steht, fühlten sie sich von selbst motiviert, sich auf die Suche zu machen.
Es ist das erste mal, dass sie nicht zu einem Schulmediziner gehen oder MICH zu einem Heiler schicken. Sie gehen selbst.

Nicht, dass ich das "verlangt" hätte, aber ich war dessen überdrüssig, dass sie stets Mitleid mit mir armen gestörten Tochter haben, wo bei ihnen alles so fein läuft.
Mein "Rückzug" tat mir selbst gut, und sie schauen sich ihre Ehe, ihr Haus noch einmal an.

Deswegen bin ich mir nicht so sicher, ob die Konfrontation, die Gespräche auf einer tieferen Ebene immer sinnvoll sind.

Wobei ich mich aber ertappe:
Ich habe selbst Schuldgefühle, den "Besserwisser" zu spielen, und komme in eine Rolle, wo ich mich "kleiner" mache.
Ich werde weiterhin an mir "arbeiten", an meinem Körper, mich dehnen und strecken, vielleicht machte es irgendwann wieder einmal "klick"....

Nicandra, was Du erzählst ist furchtbar, aber auch nicht wirklich fremd.
Man musste sich einfach einfügen. Ich bin nur hin und weider geschlagen worden, nicht schlimm, aber ich denke auch, hoffentlich geben wir all das nicht an unsere Kinder weiter...oder so.
Kannst Du denn jetzt "nach außen" gehen und Dich dabei gut fühlen?


Ich bin ja gespannt, wie es weitergeht, jetzt wo Wiehnachten vor der <tür steht...:rolleyes:


aber im Endeffekt hoffe ich auf weniger Zynismus und mehr Optimismus, echt.



:umarmen: machts gut inzwischen!
 
Hallo Ihr Lieben,

Jetzt aber ehrlich: ich möchte das wirklich lernen. Es spüren lernen.
Im Kopf ist es schnell vollbracht, aber ich leider unter wahnsinnigen Schuldgefühlen, wenn ich an mein Elternhaus denke.
Bin schließlich schon erwachsen, sollte mich "zusammenreißen", und habe einen Groll entwickelt, den ich auflösen möchte....

Ich meinte zu verstehen, dass alles was passiert ist, nicht mehr rückgängig zu machen ist, wollte aber schließlich das Blatt umrehen, auf meine Eltern zugehen...aber sie werden alt, kapseln sich mehr und mehr ab, oder überanstrengen sich, ihnen Arbeiten abzunehmen würde bedeuten, dass sie sich noch mehr aufhalsen.
Danach bin ich trotzig geworden: Schaut Euch in den Spiegel, und schaut, was Ihr Euch selbst antut! Aber mir wird klar, dass sie das ja nie tun werden.

Ich selbst aber leide darunter. Sie haben eine sehr unausgeglichene Ehe geführt, mein Vater Egomane und Choleriker, meine Mutter ist total auf ihn eingegangen, und hat ihre Instinkte darüber verloren.

Ich hab' selbst Angst, dass meine Instinkte nicht gesund sind. Aber die Analyse darüber hilft nicht weiter.

Ich versuche, meine eigenen Kräfte zu stärken, und fühle mich nahezu neurotisch, denn es ist ein Prozess ins Rollen gekommen, der nicht zulässt, dass ich eine "normale" (wie es bei uns als normal empfunden wurde) Beziehung weiter zulässt. Im Moment habe ich eine totale Abneigung gegen sie.

Klartext verstehen sie nicht, weil sie sich mit dem Unterbewusstsein nicht beschäftigen wollen, das haben sie mir auch schon gesagt.
So tun als wär nix kann ich schlecht. Ich fühe mich aufmüpfig, etwas erwacht, aber ich will es zum Guten wenden.
Denn es ist nicht nur angehaucht von Negativität im Moment, mein Bild über Familie ist eindeutig negativ.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir ein bisschen helfen könntet....
und ich hoffe, es war nicht allzu unverständich geschildert!

Vielen Dank fürs Lesen!!!

:danke:

Du wirst und kannst deine Eltern nicht ändern und auch keine Entschuldigung erzwingen, auch das Geschehene nicht rückgängig machen.

Was du tun könntest, so du wolltest: Eine Familienaufstellung machen oder mit deinem Inneren Kind arbeiten.
 
Deinen Eltern zu verzeihen, erfordert Bewußtheit von Dir. Du brauchst es nur zu wählen, dann wird es geschehen, denn die Energien richten sich nach dem, was Du für Dich wählst, aus. Es erfordert Vertrauen in Dich selber und Geduld. Und wenn Du kannst, verlasse diesen Ort, der Dir nicht guttut.

Schuldgefühle sind etwas, das uns die Kirchen eingeredet haben. Wenn wir dran glauben, fühlen wir Schuld, aber eigentlich gibt es keine Schuld, denn wir Seelen sind auf die Erde gestiegen, um bestimmte Erfahrungen zu machen. Und jeder einzelne ist für sein eigenes Leben verantwortlich, niemals für das anderer (wenn man von kleinen Kindern mal absieht, für die wir die Verantwortung für ihr Gedeien für eine Zeit übernommen haben).

Schuldgefühle erübrigen sich also. Und auch Analyse und Psychotherapien, wenn man bereit ist, sich selber kennenzulernen. Das geht praktisch von allein, wenn man erst einmal die Entscheidung getroffen hat. Du wirst alle entsprechenden "Werkzeuge" am "Wegesrand" finden. Du selber hast Dir Probleme erschaffen, um Erfahrungen mit bestimmten Situationen oder Menschen zu machen. Du selber hast aber auch die Lösungen von allem parat. Vertrau Dir. Und entferne Dich aus einem Umfeld, das Dir nicht guttut. Das ist die erste Lektion. Sei gut zu Dir selber und tue alles, was Dir wohltut.

Shasti
 
Hallo!


Die Familienaufstellung kenne ich leider nicht.
Ich habe darüber gelesen, und fürher daran gedacht, es mal zu probieren, aber es kam nie "zu mir", es waren eher andere (esoterische oder therapeutische) Methoden.

Ich schicke meinem inneren Kind manchmal Reiki, aber es stimmt, dass ich mir mit der Vorstellung mnachmal schwer tue.
Damit bin ich jetzt ganz ehrlich, also, ich hatte Zeiten, wo ich sosehr daran geglaubt habe, aber es waren Zeiten des großen Zweifels.

Das ist sehr komisch, wie man in Zeiten, wo alles ein bisschen besser läuft, auf einmal sagen kann: na, da brauche ich mich nicht so zu kümmern.
Diese rationale Überheblichkeit möchte ich aufgeben, ich glaube, sie ist es, die sich ja auch in meinem Umfeld wiederspiegelt....
(der innere Kritiker oder so)

Ja, danke für den Tipp, ich werde mich mehr damit beschäftigen!


Shasti,

ein bisschen ist es so, als würde ich anfangen, etwas davon zu spüren.
Glauben tu ich dran: alles ist in uns, nur gehe ich manchmal wie ein blinder durchs Leben, sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht....
weißt Du, was ich meine.
Gedanken, Erlärungen...Zweifel halt.
Ich werde mich weiter auf die Suche begeben, schon zu sein. schon zu haben, was ich brauche, es zu spüren, es zuzulassen.
Ja, es zulassen, ohne es zu bewerten, das kommt nämlich dann dazu, dieses: ich bin so besonders, Mini-Esoterik-Narzismus.
Aber in Wahrheit dürfen wir das, in uns selbst gehen, die Antworten von innen bekommen.

Du sprichst Geduld an. Diese muss ich hegen und pflegen und üben.


Danke für Eure Beiträge!
 
Hallo Kookoo,
versuche es (in erster Linie für DICH) von allen Seiten.
Hierbei können Dir Texte zur Meditation hilfreich sein.
Falls Du dazu keinen Zugang findest, helfen manchmal philosophische Texte und Gedichte.
Wenn Du lieber den pschologischen Weg beschreiten möchtest, so rate ich Dir zu professionellem Beistand.

Hier ein paar Ideen.
Viel Erfolg und liebe Grüße :)
Verbena


Metta-Sutra
…. Unsere liebenswerten Seiten sehen
"Metta" wird die Liebende-Güte-Meditation im altindischen Pali genannt und bedeutet im Wortsinn Sanftheit. Eine Meditation, die uns zu einem sanftmütigen Geist führt, der Widerstände und geistige Härten gegen uns und unsere Umwelt aufgibt. Wir haben so viele Aspekte, so viele liebenswerte Seiten an uns, dass wir nicht erst etwas schaffen oder erreichen müssen, um uns von ganzem Herzen annehmen zu können. …
aus:
http://www.siddharta-magazin.de/

….Das „Metta-Sutta“ (pali mett&#257;-s&#363;tta; skt. maitr&#299;-sutra) ist eine Lehrrede (s&#363;tta) über Metta, die insbesondere im Theravada-Buddhismus sehr populär ist. Es wird nach Form und Intention ähnlich wie ein Gebet rezitiert. Ein bekanntes Zitat aus dem Metta-Sutta lautet:

„ Was es an Lebewesen hier auch gibt,
Die schwachen und die starken, restlos alle;
Mit langgestrecktem Wuchs und groß an Körper,
Die mittelgroß und klein, die zart sind oder grob.
Die sichtbar sind und auch die unsichtbaren,
Die ferne weilen und die nahe sind,
Entstandene und die zum Dasein drängen, -
Die Wesen alle: Glück erfüll' ihr Herz!“

– Sutta-Nip&#257;ta, Vers 146-147[4]….
aus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metta

 
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Hallo KooKoo.

Ich habe das auch durch mit meinen Eltern. Es war ein langer Prozess der aber erst gestartet werden konnte, nachdem ich den Kontakt völlig abbrach. Musste mich einfach vor weiteren Verletzungen schützen.

Heute ist der Kontakt zu meiner Mutter (Vater hat uns verlassen als ich etwa 4 oder 5 war) recht gut. Ich liebe sie.

geholfen hat mir ein Buch von Colin C. Tipping: Ich vergebe.

Das ist ein Buch welches ich bestimmt 1000x in die Ecke geschmissen habe vor Schmerz und Wut. Habe mich aber doch immer wieder dran getraut und bin dankbar dafür.

LG
Azuzena


Wahre Vergebung ist, wenn ich erkannt habe, das es nichts zu vergeben gibt!
 
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