Wer bin ich?
Wie würdest du diese Frage für dich beantworten?
Bin gespannt auf eure Antworten.
Eine sich flackernd vergänglich wandelnde,
in der Raumzeit verkörpernde Illusion eines, sich in scheinbarem Getrenntsein und Unterscheidbarkeit zu anderen Wesen und Dingen befindliches, einzigartig individuellen Lebenslichtes.
Wobei ich als Vergleich allerdings für das Ich lieber eine Zwiebel als eine Kerze heranziehen würde.
Die Kerze ist für mich eher ein Symbol der 4. Dimension (Zeit), in der der mein Ich-Hirn-Körper seine Energien (in jungen Jahren noch problemlos wieder regenerierend) aufbraucht bis er im Idealfall eines hoffentlich noch fernen Tages aus Altersschwäche heraus erlischt ihm die Seele entweicht wie ein sanfter Frühlingshauch im Abendwind.
Das ich selbst ist aber meiner subjektiven Ansicht nach, wie gesagt, eher einer Zwiebel ähnlich, die ihren Wohnsitz im Gehirn hat.
Man kann dieses Ich (die einzelnen Zwiebelschalen) zwar theoretisch analysieren und Teilaspekte daran verändern, austauschen, alte ablegen, neue hinzufügen
so etwas wie einen festen Ich-Kern konnte soweit ich weiß allerdings bisher noch niemand entdecken.
Hinter der letzten Schale vermute ich jedenfalls bloß gähnende Leere.
Vor vielen Jahren, bei einem meiner ersten tieferen Yoga-Erlebnisse hatte ich mir übrigens selbst diese Frage (Wer bin ich?) ebenfalls schon mal gestellt
und blickte in einen Spiegel.
Zuerst betrachtete ich meinen gesamten Körper darin, dann nur noch mein Gesicht, um Antwort zu finden. Da tat sich aber nichts wirklich Aufschlussreiches.
Also ging ich ganz langsam noch näher und immer näher an die spiegelnde Oberfläche heran
und plötzlich sah ich es das Bild einer winzig unscheinbar durchscheinenden Urzelle oder Amöbe, um es mal hinkend zu umschreiben zu versuchen.
Damals hatte ich das so interpretiert, dass da zwar nix Festes existiert, sich aber dennoch alles aus diesem wesenlosen (seelischen) Potenzial heraus manifestiert.
Kurzum, mein Ich verkörpert sich immer nur aus dem jeweiligen Moment heraus.
Und immer nur in vermeintlich (vom Beobachter wahrgenommenen) gebündelten Teilaspekten dieses ansonsten austauschbaren losen Bündels unzähliger Prägungen, Informationen , Meinungen, moralischen Vorstellungen, Weltbildern, subjektiven Geschmäckern etc. gewissermaßen also eigentlich aus einem Fass ohne Boden heraus.
Ich bin bloß der, der ich im jeweiligen Hier und Jetzt zu sein denke.
Ohne Denken, kein Ich.