Leid ist die Folge einer ungünstigen Programmierung, sowohl genetischer als auch memetischer Art, was wiederum ein Resultat ungünstiger Erziehungsfaktoren ist. Und die Wurzel dieser ungünstigen Programmierung liegt in der Differenz der Geschlechter begründet.
Ein wesentlicher Schlüssel zur Überwindung des Leides wäre demnach, günstigere Erziehungsfaktoren zu schaffen, denn im allgemeinen reproduzieren Kinder die Fehler ihrer Eltern und geben sie wiederum an ihre Kinder weiter. Leid ist in diesem Fall ein essentieller Erkenntnisfaktor, denn es ist ein definitives Signal, dass in der Gesamtprogrammierung etwas nicht stimmt. Das ist für diejenigen, die sich ungerne im Leid suhlen, ein Aufruf, genauer hinzuschauen, zu einer holistischeren Sichtweise zu gelangen bezüglich dessen, wie sich die Dinge wirklich zu einander verhalten.
Das könnte dann in Einzelfällen schon mal zu der Erkenntnis führen, dass man sich selbst unnötig viel Leid durch destruktive, scheinbar tief verwurzelte Verhaltensautomatismen (Reaktionsmuster in gewissen zwischenmenschlichen Situationen, etc) aufbürdet und eben genau da ansetzen muss, um dies in Zukunft zu verhindern.
Man kann das ganze auch mit der Struktur eines Computers vergleichen, denn ein Computer ist gewissermaßen die statische Variante des organischen Computers namens "menschliches Gehirn". Der Mensch hat sich damit, ohne es zu wissen, einen hervorragenden Spiegel geschaffen, was seine eigene Funktionsweise angeht.
Ein Computer folgt seiner Programmierung und führt Befehle aus, die in der Registry gespeichert sind. Wenn Viren einen Computer befallen, schreiben sie gewisse Befehle in der Registry um und nur wenn man sie dort wiederum umschreibt und in die ursprüngliche Form zurückbringt, hören die Viren auf zu wirken. Heißt also analog, dass es im menschlichen Gehirn auch eine Art Registry geben muss, von wo aus selbst- oder fremdeingeflößte memetische Viren ihr Werk vollbringen und den Menschen in seinem Gesamtverhalten beeinträchtigen und nur wenn er die Dateien dort tatsächlich umschreibt, werden Sabotage-Verhaltensmuster auch wirklich verschwinden. So reicht beispielsweise die bloße Erkenntnis, dass Rauchen eventuell schädlich ist, mit Sicherheit nicht aus, um damit aufzuhören, sondern man muss die psychologische Wurzel in Gänze erforschen, muss wissen, wofür genau das Rauchen im eigenen Fall eine Ersatzbefriedigung bildet und vor allem wo im Gehirn der Befehl eingraviert ist, der dafür sorgt, dass man trotz Erkenntnis doch wieder zur Zigarette greift.
Demnach wäre es für die Menschheit durchaus sinnvoll, das Gebiet der Gehirnforschung von der bisherigen rein materiellen Forschung auf die inhaltliche Forschung zu erweitern, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass die memetische Umprogrammierung wesentlich leichter fallen wird als die genetische bzw. dass es durch memetische Umprogrammierung (umwandeln von inadäquaten Glaubensmustern in tatsächliches Wissen) sogar möglich ist, auch die genetische Umprogrammierung zu konstruktivieren, denn das Konkrete ist ja bekanntlich die Projektionsfläche des Abstrakten.