Was tun bei schwierig gestelltem Uranus?

Liebe Sternja!

Also erstmal... ich hab mein erstes Posting an sich weniger auf Dich bezogen, sondern etwas zum Thema sagen wollen, mit dem Stefan diesen Thread eröffnet hatte...

Bin Dir aber für Deine Reaktion dankbar, denn wenn etwas konkret wird, lassen sich die "blumig klingenden Allgemeinplätze"s, als die mancher mein erstes Posting vielleicht auch gelesen haben mag, ja leichter überprüfen :)
je nach Gesprächspartner, fühle ich mich halt bei dem einen gut aufgehoben, verstanden............ok, da ist ein Kompromiss, ein Austausch möglich................ und der andere verursacht mir nur ein ungutes Gefühl.................“Wie jetzt, du willst mir jetzt erzählen, alles was ich sage, tue, denke ist Blödsinn?“............................dann geh ich lieber auf Abstand. Was andere vielleicht Provokation nennen mögen. Ich nenne es Verteidigung.

Auch kotze ich anderen nicht ins Gesicht, solange sie mich nicht herausfordern. Bin nicht das wahllos spuckende Lama.
Auch dieses Beispiel wollte Dir nicht unterstellen, dass Du das tust, sondern einfach die Bandbreite aufzeigen: Wir leben mit den Folgen unseres Tuns und in der Verantwortung dafür. Und wie Du Deinen Umgang mit den Menschen beschreibst: Ich sehe da einen Menschen, der klug differenziert und sich auf verschiedene Situationen und Gesprächspartner einzustellen weiß. Sieht so aus, als hätte deine zweifellos happige Konstellation da eh schon nahrhafte Früchte getragen :)
Aber was ich sicher sehr intensiv habe, ist das Bedürfnis, mich und meine Meinung zu vertedigen. Deshalb dräng ich sie noch lange keinem anderen auf. Bin nämlich genauso bereit, mir auch die Meinungen anderer Leute anzuhören.
Was ich davon annehme oder nicht, ist dann wiederum meine Sache ,die ich auch mit mir selber ausmache.
Hast Du mal beobachtet, wann und von wem bzw. in welchen Situationen Du Dich angegriffen fühlst? Und was empfindest Du als Angriff, der Dein Bedürfnis auslöst, Dich zu verteidigen? Was gerät durch einen solchen Angriff in Gefahr? (Ich will Dich nicht ausfragen, ich schlage eher vor, Dir diese Fragen zu stellen - vielleicht hast Du's ja eh schon längst getan).
Auch war mein Problem immer, dass ich auf die Leute zugegangen bin, auf die ich eigentlich besser hätte pfeiffen sollen, hat mich nicht besonders glücklich gemacht. Warum sollte ich das jetzt wieder von Neuem so machen?
Da denke ich auch, dass Du so ein Muster eher nicht fortsetzen solltest ... Musterunterbrechungen sind ein Musterbeispiel (*g*) uranischer Lösungen. Wenn Du "immer" auf Leute zugegangen bist, auf die Du eher hättest pfeifen sollen ... wird da irgendeine Resonanz erkennbar, die Dir auch über Dich etwas sagt? Aber wie gesagt, ich halte da auch Systemisches für denkbar (wegen der Lilith-Einbindung in Dein Powerviereck).

Damit gleich zu Deiner eingefügten Frage: "Systemische Verstrickungen" gehen von der These aus, dass sich innerhalb von - in erster Linie - Familiensystemen über die Generationen hinweg ungelöste Dinge bemerkbar machen ... und die Lösungen geschehen in der Regel dann, wenn man auf diese Dinge schaut, sie würdigt und sie dort belässt, wo sie hingehören. Das ist eine Form, Dinge im System "in Ordnung" zu bringen und zu lösen, und solche Lösungen, das hab ich schon oft erlebt, können tatsächlich plötzlich, wie über Nacht eintreten, auf einmal schaut die Welt anders aus. Wäre unseriös, das zu versprechen ... andere legen da Wege voller Arbeit zurück. Es ist einfach eine Möglichkeit und eine uranische Erfahrung, von der viele berichten. Ist aber keine Astrologie, gehört eher in den Bereich der Systemischen Aufstellungsarbeit und ist auch nicht unumstritten.

Ich muss mit meinem 12. Haus erst mal sehen, wie ich es schaffe hinter mir selbst zu stehen, anstatt wie bis vor Kurzem mich von allen beeinflussen zu lassen und es ja jedem recht zu machen.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott?
Ja, göttliche Tanja :) ... vor allem auch dann, wenn die Selbsthilfe darin besteht, auch Hilfe annehmen zu können und zu wollen ... was ja immer die vorangehende Öffnung des Selbst voraussetzt. Ich finde, Du berichtest da eh schon von einem guten Schritt: Sich daraus zu befreien (Uranus!), es jedem recht machen zu wollen... es ist eine ganz normale "saturnische) Erfahrung, dass das nicht möglich ist.

Alles Liebe und gute Wege,
Jake
 
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Lieber Stefan!
Es scheint, als würde für jemanden, der Uranus als Problem (oder Schwierigkeit) erfährt, irgendetwas im Argen liegen, wo Uranus ähnlich Pluto dann konfrontiert. Die Uranus Kraft fliesst sozusagen nicht abgestimmt auf das übrige, kann blockiert sein und verursacht irgendwie (zB durch "Explosionen" der Verkrustung) immer etwas unvorhergesehen Neues, was einen vielleicht schon mal übertölpelt.
Ja, und wenn er das als Uranus-Problem (oder seinen Uranus als Problem) sieht, dann ist das eh schon weit in Richtung Lösung gegangen, meine ich. Viele (er)leben ihren Uranus ja eh nur als "plötzlichen Einbruch" in ihr wunschloses Unglück, da bleibt es dann halt beim "Unfall"... das mit den abgestimmten Kräften kann ich auch so sehen, wobei ich das grundsätzlich auf das gesamte "Kräftespiel" des Horoskops ausweiten möchte. Uranisch ausbrechende Kraft macht sich halt oft ein wenig drastischer bemerkbar ... und weil du Pluto erwähnt hast, der ja ebenso gern über den Haufen schmeißt: Ich meine, die uranischen Bruchlinien sind dort angesiedelt, wo es eher um die äußere Ordnung geht (das andere Gesicht Saturns), während Pluto es eher mit der subjektiven inneren Ordnung zu tun hat, mit den Arrangments mit dem eigenen und dem kollektiven Unbewussten etc., und dort Blockaden sprengen kann.
das vielleicht manchmal etwas zu eigensinnig, energisch oder (Wassermann ist ein fixes Zeichen): starrsinnnig ist.
Den Wassermann bzw. das 11. Haus als fix zu begreifen, das hab ich lange nicht auf die Reihe gebracht. Mittlerweile glaube ich: es hat mit der Sicherung des Lebens zu tun. Die fixe Qualität hat (mal ganz grob) damit zu tun, dem kardinalen Impuls Form, Ausdruck und Bestand zu verleihen. Und wenn der kardinale Impuls Struktur, Festigkeit, Ordnung ist, dann kann das nur dann in lebendiger Weise Form, Ausdruck und Bestand erlangen, wenn es nicht in die Erstarrung des Todes, sondern in die Entwicklung des Lebens mündet ... das Aufbrechen der toten Form bringt die Stabilität des Lebens, die in permanenter Veränderung besteht (wie uns ja auch unser Körper zeigt: Beispiel die Rundumerneuerung der Zellen bzw. der Alterungsprozess, wenn das nimmer so flutscht). Ich seh das ganz gern auch vor dem Hintergrund des 4. Quadranten ... als Yin des Saturn, als Yang des Uranus und als transzendente Vereinigung/Lösung/Erlösung der Gegensätze mit Neptun.
Wie ist das eigentlich, wie man so ungefähr sagt, dass, wenn man einen Planeten nicht wirklich lebt, diese Energie von aussen zu einem kommt um für die Erfahrung zu sorgen? Ich meine, es entsteht da ja im Radix eine Resonanz, und irgendein Transit zB mag das im Uranus angelegte Thema vielleicht "antippsen".... - umso mehr, wie man selbst mit der Kraft nicht umgeht (und sie zB im blockierten Zustand lässt)...
Ist da was dran? Gilt das vielleicht für Uranus in ganz besonderer Weise (wie auch bei Pluto evtl.)?
Ich denk schon, dass da was dran ist ... wobei, wie gesagt, Uranus und Pluto halt auffälliger wirken - und auch die "Hartnäckigkeit" der Langsamläufer im Transit oft besonders lästig erscheint, erst recht, wenn du das Pech hast, dass einer an einer sensiblen Stelle grad seinen Retro-tango im Wiegeschritt absolviert: einmal drüber, dann rückläufig, dann wieder drüber...
Ich bin allerdings vorsichtig mit dem "einen Planeten nicht wirklich leben" - wenn, um beim Beispiel zu bleiben, die Energie dann von außen kommt... dann ist das doch auch diesem Planeten entsprechend. Dann lebe ich ihn schon auch wirklich... nur eben in scheinbar weniger konstruktiver Weise (aus der Sicht meiner eigenen Wünsche und Hoffnungen betrachtet). Ich zweifele zunehmend an der Möglichkeit, meinen Astrocode durch den Einsatz von Bewusstsein und Willen so leben zu können, dass ich quasi bestimmen kann, was mir widerfährt. Das bitte nicht als Fatalismus missverstehen ... ich sehe das als Dialog mit den astrologischen Attraktoren meines Lebens: im Annehmen dessen, was da ist (auch als eine über-geordnete Ordnung dessen, was ich als meine subjektive, vorläufige Ordnung entwickelt habe) bekomme ich den Boden unter die Füße, der mir das Vertrauen für den nächsten Schritt gibt. Dabei versuche ich, die Astrologie zur Orientierung zu nutzen ... und gleichzeitig das Lesen der Landkarte nicht mit der Bewegung in der Landschaft zu verwechseln. Jetzt bin ich weit abgeschweift, fürchte ich... vielleicht ist für mich Fisch doch eher der Neptun das "Problem" :escape:

Alles Liebe,
Jake
 
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Hallo Jake,:)

die vorherige, war die Antwort auf dein zweites Posting, in dem du ein Zitat von mir hinzugenommen hast, also fühlte ich mich angesprochen.

Die Muster erkennen? Familienkarma?
Hilfe nicht schon wieder!?
Das sind mir sehr vertraute Begriffe.

Auch Hilfe annehmen können.
Konnte ich erst mit 28 Jahren. Damals habe ich mich endlich zu einer Psycho-Therapie durchgerungen, die mich ganz erheblich weiter gebracht hat, in meinem Uranus-Chaos, Familien-Chaos, Karma-Chaos.
Der Pluto stand damals auf meinem Mond, also konnte ich gar nicht aus, irgendwie.

Und der Saturn soll ja auch nicht umsonst im August meinen Radix-Saturn besucht haben.
Man will sich ja wenigstens ausgetauscht haben, wenn man sich schon trifft................

Lieben Dank für deinen aufschlussreichen Beitrag, Jake! Ehrlich! Danke!

Lieben Sternengruß:liebe1:
Tanja
 
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