x__y schrieb:
was ist liebe, ausser ein gefühl ? gefühle sind für mich niemals wirklich... fckw. denn sie verändern sich immer wieder... und etwas was sich verändert, kann niemals wirklich sein.
...
ich habe keine wirklichkeit. aber wenn du so willst... wirklich ist für mich das, was sich niemals verändert. (anders gesagt: die wirklichkeit hat "mich").
Was wäre, wenn wir mal - nur Versuchsweise! - ein paar Definitionen ändern. Wir sagen folgendes:
1. Wirklich ist, was sich niemals verändert. (Gemäss x__y.)
2.
Neue Definition von Liebe (als Vorschlag gemeint): Liebe ist das, was wirklich ist. (Darüberhinaus definieren wir Hass NICHT als das Gegenteil von Liebe, sondern lassen vorerst die Definition offen, was Hass ist und auch, was das Gegenteil von Liebe ist.)
3. Somit ist Liebe das, was sich niemals verändert.
4. Liebe ist gemäss dieser Idee KEIN Gefühl, sondern letztlich nichts als Wirklichkeit.
5. Somit umfasst Liebe auch eine ganze Reihe sehr schrecklicher Dinge, also Raub, Totschlag, Mord, Krieg, Vergewaltigung.
6. Ein Mensch hat demgemäss nur die Möglichkeit, die Wirklichkeit - also die Liebe - anzunehmen oder sie abzulehnen. Selbst ein Ablehnen der Wirklichkeit ändert aber die Wirklichkeit (also die Liebe) nicht, sondern nur seine Einstellung zu ihr.
7. Auf der andern Seite braucht ein Mensch nicht erst Liebe zu "erarbeiten", sondern er darf sich gewiss sein, dass sie bereits da ist, denn sie ist nichts als Wirklichkeit. Es geht für einen Menschen deshalb darum, ob er die Wirklichkeit als ganzes, so wie sie ist, egal ob angenehm oder schrecklich, zulassen kann ohne sie abzulehnen. Das heisst ungefähr: "Sich für die Liebe öffnen." Liebe braucht also nicht erst erstrebt zu werden, sondern sie ist bereits da.
8. Das heisst aber auch: Liebe ist tatsächlich nicht einfach nur angenehm. Ein heftiger Streit mit der Freundin muss ebenfalls als wirklich angesehen werden. Kann ein Mensch das annehmen oder nicht? Es liegt an jedem Menschen, an sich zu arbeiten, dass er in der Lage ist, die Wirklichkeit in allen ihren Belangen zu akzeptieren, und darum die bereits vorhandene Liebe vollauf zu empfangen.
9. Sich selbst zu lieben heisst demgemäss, die eigene Wirklichkeit so gut es geht zu akzeptieren. Je besser einer sich selbst akzeptieren kann, desto offener ist er, Liebe zu empfangen.
10. Liebe kann darum nicht verlorengehen oder gekauft werden oder weitergegeben werden, denn jeder besitzt bereits die
volle Wirklichkeit - wenn auch die Umstände durchaus äusserst verschieden sein mögen.
Es ergeben sich also interessante Implikationen, vorausgesetzt, man ist bereit, die aufgestellten Definitionen dafür, was Liebe ist, für einen Moment über Bord zu werfen.