Wahrsagerei und Aufstellungsarbeit

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That's life... aber da ich 2006 mein 40-jähriges Maturatreffen hatte, gesteh ich mir die eine oder andere Lücke in meinem Emmentaler von Gehirn gern zu - zumal die Pointe der Geschichte ja nicht davon berührt wird, ob da nun ein großes Reich (Krösus) oder was auch immer zerstört wurde.
Hallo Jake,

Es ging auch nicht um den Namensirrtum - sondern Kinny hat geholfen nachzuschauen, was die wirkliche Pointe der Geschichte war - und genau die wird berüht. Insoeferne ist kein Vergleichspunkt zwischen Majeas Frage und Krösus - ganz im Gegenteil. Majea sagt ja nicht : "Juhuu, da isses lustig - da geh ich hin." Sie wird vorsichtig und fragt nach : "Hey Leute, was könnte das Lachen bedeuten". Und genau das macht Krösus nicht. Wenn er das Orakel wirken hätte lassen, hätte er stutzig werden können : "Warum hat das Orakel gesagt, dass ich EIN Reich zerstören werde ??? Warum sagt es mir nicht, dass ich gewinnen werde, dass das Reich des Gegners zerstört wird. Warum antwortet es so vage ?"

Die Krösus-Geschichte ist eben gerade nicht ein Argument gegen Orakel an sich (wie es sich in Deiner flapsigen Wiedergabe anhört) - sondern eine Lehrgeschichte, wie man mit Orakeln (nicht) umgehen darf.

Und insoferne sehe ich persönlich eben gerade keinen Zusammenhang zu Majeas Frage.

Gawyrd
 
Ja, danke, das hab ich gemeint...

Ich hab übrigens darüber so lachen müssen: auf welche Art sichtbar wurde, daß diese altgriechische Orakel-Geschichte durch und durch nicht paßt.
 
Einmal wurde jemand angebrüllt, minutenlang, da wäre ich persönlich gegangen, mich hat es damals gewundert, daß derjenige sitzengeblieben ist ob der moralischen Vorwürfe, die ihm gemacht wurden.
Das hat zwar jetzt nichts mit dem Thema hier zu tun - aber das ist das Erstaunliche in der Provokationstherapie : was ein Mensch sich gefallen läßt, wenn der Therapeut sich in seinen Denk- und Verhaltensmustern bewegt. Ich habe das selbst in einer Gruppe erlebt, wo die Therapeutin einer Teilnehmerin des Langen und Breiten ausführte, was für eine Versagerin und Niete sie sei. Der ganzen Gruppe wurde schon ganz anders - nur die Angesprochene saß ganz ruhig da und nickte und fühlte sich offensichtlich bestens verstanden. Die Therapeutin sprach lediglich laut aus, wovon die Teilnehmerin ohnehin für sich selbst überzeugt war : dass sie eine absolute Null wäre. Bis die Therapeutin soweit übertrieb - bis die Angesprochene endlich bemerkte, was los war.

Beeindruckend ist die Geschichte von Milton Erickson : Zu ihm wurde ein nach einem Schlaganfall gelähmter Deutscher im Rollstuhl geschoben, der nicht mehr reden konnte. Den beschimpfte er die ganze Zeit als Nazi - und zum Schluss sagte er ihm, dass er das die nächste Stunde wieder machen würde. Da brachte der Deutsche mit aller Anstrengung das erste Mal seit dem Schlaganfall ein Wort heraus : "Nein !". Als man Erickson fragte, wie er so rücksichtslos vorgehen könne, antwortete er "Ich habe nach einer Kraft gesucht, die den Mann helfen kann, sich nicht seiner Gelähmtheit zu ergeben. Die größte Kraft in ihm war sein Ehrgefühl. DAS habe ich angesprochen." (so in etwa dürfte es gewesen sein - aus meiner Erinnerung.)

Gawyrd
 
Die Krösus-Geschichte ist eben gerade nicht ein Argument gegen Orakel an sich (wie es sich in Deiner flapsigen Wiedergabe anhört) - sondern eine Lehrgeschichte, wie man mit Orakeln (nicht) umgehen darf.
Und insoferne sehe ich persönlich eben gerade keinen Zusammenhang zu Majeas Frage.
Da sind wir uns völlig einig. Wir sind hier auch nicht im Thread von Majea, sondern in dem über Wahrsagerei und Aufstellungsarbeit. Und da stellte Alana die Frage, ob es grundsätzlich möglich wäre, eine Frage wie die nach dem künftigen Wohnort (freilich angeregt durch Majeas Thread) durch Aufstellung zu bearbeiten. Dazu habe ich differenziert Stellung genommen, und ich habe auch meine "flapsige Wiedergabe" (wenn Dir die Apostrophierung am Herzen liegt - bittschön, juckt mich ned so...) so formuliert, dass sie nicht gegen "Orakel an sich" geht, sondern schlicht darauf hinweist, was geschehen kann, wenn jemand eine orakelhafte Antwort aus seinem Wunschdenken heraus vorschnell und einseitig interpretiert. Und so wie ich's formuliert habe, lässt sich m.E. nur herauslesen, dass ich auch beim Beispiel des Lachens in Majeas Aufstellung dafür plädiere, das nicht vorschnell als "Signal für einen guten Ort" zu nehmen, sondern genauer hinzuschauen, wie es ja möglicherweise eh geschehen ist - auch das hatte ich einschränkend erwähnt gehabt, dass ich bei der Aufstellung nicht dabei war und nur den stichwortartigen Bericht gelesen habe... so what?

Wenn ich Argumente gegen "Orakel" formulieren wollte, fiele mir schon noch das eine oder andere ein, mal abgesehen von meiner eigenen Neigung und Versuchung, immer wieder mal "Orakel zu befragen". Jedenfalls würde kaum irgendein stumpfes "ich bin dafür - ich bin dagegen" rauskommen. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Diskussion zur Sache.

Alles Liebe,
Jake
 
sie nicht gegen "Orakel an sich" geht, sondern schlicht darauf hinweist, was geschehen kann, wenn jemand eine orakelhafte Antwort aus seinem Wunschdenken heraus vorschnell und einseitig interpretiert
Fein. Da sind wir einer Meinung. Durch's Reden kommen d'Leut zsamm.
 
Wozu? :confused:

Lohnt eh nicht mehr. Musste inzwischen schon wieder dauernd über die Absurdität des Lebens lachen und wie man sich 's doch schwer machen kann. :D

:lachen:

Und jetzt bin ich auch noch beim Zitieren verrutscht und hab mich selbst, statt dich zitiert! :D


So, hallo Believe!
Hab mal kurz in dein Profil gesehen, auch in deine Freundschaftliste - alles klar soweit. Wir sind beide Jahrgang 53 - der beste überhaupt - hab ich gesehen. Nur mag ich keine solchen Spielchen, wo kurze Einwürfchen vieldeutig rübergebracht werden.
Und schön fände ich es ohnehin, wenn du auch mal was zur Sache sagen würdest, statt eben dieser kurzen Sätzchen. Aber es ist ja auch nicht mein Thread, von daher.....
 
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Da sind wir uns völlig einig. Wir sind hier auch nicht im Thread von Majea, sondern in dem über Wahrsagerei und Aufstellungsarbeit. Und da stellte Alana die Frage, ob es grundsätzlich möglich wäre, eine Frage wie die nach dem künftigen Wohnort (freilich angeregt durch Majeas Thread) durch Aufstellung zu bearbeiten. Dazu habe ich differenziert Stellung genommen, und ich habe auch meine "flapsige Wiedergabe" (wenn Dir die Apostrophierung am Herzen liegt - bittschön, juckt mich ned so...) so formuliert, dass sie nicht gegen "Orakel an sich" geht, sondern schlicht darauf hinweist, was geschehen kann, wenn jemand eine orakelhafte Antwort aus seinem Wunschdenken heraus vorschnell und einseitig interpretiert. Und so wie ich's formuliert habe, lässt sich m.E. nur herauslesen, dass ich auch beim Beispiel des Lachens in Majeas Aufstellung dafür plädiere, das nicht vorschnell als "Signal für einen guten Ort" zu nehmen, sondern genauer hinzuschauen, wie es ja möglicherweise eh geschehen ist - auch das hatte ich einschränkend erwähnt gehabt, dass ich bei der Aufstellung nicht dabei war und nur den stichwortartigen Bericht gelesen habe... so what?

Wenn ich Argumente gegen "Orakel" formulieren wollte, fiele mir schon noch das eine oder andere ein, mal abgesehen von meiner eigenen Neigung und Versuchung, immer wieder mal "Orakel zu befragen". Jedenfalls würde kaum irgendein stumpfes "ich bin dafür - ich bin dagegen" rauskommen. Vielleicht ergibt sich ja noch eine Diskussion zur Sache.

Alles Liebe,
Jake

So habe ich das auch verstanden, als ich es gelesen habe. Warum es Grund für eine solche (schadenfrohe?) Erheiterung war, das verschließt sich mir. Im Grunde erschließt es mir jedoch das Erfassen von hintergründigen Strömungen, die dann doch wieder einiges in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Liebe Grüsse, Alana
 
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