"Verrücktmacher" Eltern...

Ich bin wirklich froh, dass ich meine Eltern noch habe. Es ist halt eine Gratwanderung, ihnen ihre letzte Zeit hier schön zu machen und auf der anderen Seite 'bei mir zu bleiben'.

Manchmal denke ich, es ist vielleicht - unbewußt - leichter, wütend zu sein als sich bewußt zu machen, dass ihre Zeit endlich ist.
 
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Meine Eltern machen mich noch wahnsinnig. Gestern rief mich zuerst meine Mutter an, weil mein Vater - der gerade in Reha ist - keine Verlängerung der Reha will. Ich solle mit ihm reden. Ich lehnte ab, weil er erwachsen ist und sowieso nicht auf mich hört. Dann rief sie nochmal an und sagte mir, sie habe ihm meine Telefonnummer gegeben. Gleich darauf rief er an, heulte völlig hysterisch ins Telefon, ich solle ihm einen Heimplatz suchen, weil meine Mutter ihn nicht mehr haben wolle. Dann schmiss er den Hörer auf. Ich rief daraufhin voller Sorge in der Reha-Klinik an. Man berichtete mir, dass mein Vater völlig entspannt und friedlich plaudernd im Fernsehraum säße...

Ich muss dazu sagen, dass sie schon recht alt und gebrechlich sind. Den ganzen Sommer habe ich versucht, mit ihnen gemeinsam nach Pflegekräften zu suchen, was sie abgelehnt haben. Stattdessen die ganzen Monate immer wieder telefonische Hilferufe...

Nun kommt Weihnachten. Das heißt, dass es jetzt erst recht sehr schwierig ist, sich mit ihnen auseinanderzusetzen... Meine Herren Brüder halten sich schön 'raus...

Jetzt bin ich völlig durch den Wind. Soll ich einfach nicht hingehen an Weihnachten oder ist das einfach nur Feigheit? Soll ich trotz des 'Festes der Liebe' Streit anfangen? Was würde das nützen? Was meint ihr?
Also, mmm, ich würde das Fest der Liebe nutzen, um mal darauf aufmerksam zu machen, was Dich beschäftigt. Daß Du meinetwegen eine Überlastung spürst und die Eltern nicht versorgen kannst, wie sie es wünschen und wie es Deiner Meinung nach nötig wäre. Meiner Erfahrung nach werden solche Dinge, an Weihnachten gesagt, dann leichter verziehen. Längerfristig betrachtet, ne. ;)
 
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Uff, ich habe es überstanden. Es war ein harter Kampf.

Ich denke, dass ich meiner Mutter gegenüber sehr klar war. Ich musste ihr dann noch ungefähr 20x sagen, dass ich mir nicht weiter alleine ihre Probleme anhören will, dass sie das ansprechen soll, wenn auch meine Brüder da sind.

Mit meinem Vater ist nicht zu reden. Er ist vollkommen zu, einbetoniert, hysterisch. Es tut weh, aber es ist seins.
 
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