Ich habe auf der Beerdigung meines am 16.01.05 nach schwerer Krankheit verstorbenen Vaters ein recht mystisches Ereignis erlebt und bitte Euch um Eure Hilfe bzw. Tipps.
Mein Beiträg ist leider sehr lang geworden, lässt sich aber aufgrund der Zusammenhänge nicht wesentlich kürzer gestalten...sorry!
Vorgeschichte:
Ich habe in meinem Leben bis auf die letzten 5 Jahre nie ein richtiges Verhältnis zu meinem Vater gehabt. Er trank seit seinem 18ten Lebensjahr regelmäßig- und als Kind prägte sich die Abneigung zu meinem Vater durch meine Mutter und Ihr Verhalten ihm gegenüber sehr stark bei mir ein.
Vor fast genau 4 Jahren heiratete ich und knapp zwei Wochen später erblickte unser Filius das Licht der Welt. Kurz nach der Geburt unseres Sohnes setzten wir meinem Vater die Pistole auf die Brust und stellten Ihn vor die Entscheidung, einen Entzug durchzuführen oder seinen Enkel nicht mehr zu sehen. Er entschied sich für seinen Enkel und machte zwei Entziehungskuren mit - seit der zweiten Entziehungskur trank er keinen einzigen Tropfen mehr. Meine Frau und ich sind/waren sehr stolz auf meinen Daddy und sein Enkel war alles für Ihn. In dieser Zeit baute sich auch meine Beziehung zu meinem Vater wieder stärker auf.
Ende März 2004 fing dann die Tragödie an. Er bekam einen Schlaganfall und war zunächst halbseitig gelähmt - zwei Tage später bekam er einen akuten Darmverschluss und musste notoperiert werden (künstlicher Ausgnag). Seine Überlebenschancen waren lt. Aussage der Ärzte bei weniger als 5%; aber er schaffte es. Als wenn es noch nicht genug wäre, stellte man bei Ihm während der Reha noch die Diagnose "Raucherbein" und amputierte in einer anderen Klinik zunächst vier Zehen- um ihm anschließend das Bein bis zum Knie zu amputieren. Erst im September 2004 kam er wieder nach Hause (wir hatten die Wohnung so gut es ging behindertengerecht eingerichtet) und er war seitdem ein Pflegefall.
Zu Hause angekommen fing er nach einigen Wochen auch wieder das Rauchen an, was er sich während seiner Klinikaufenthalte abgewöhnt hatte.
Zum Jahresende kam es zu einem heftigem Streit zwischen mir und meiner Mutter. Wir besuchten daraufhin meine Eltern NICHT zu Weihnachten und riefen auch nicht an. Zum Jahresende wollten unsere beiden Jungs dem Opa einen guten Rutsch wünschen und riefen Ihn an. Erst war unser kleiner am Telefon und als unser großer zum Hörer griff und meinen Vater fragte:"Opa, wie geht's Dir denn?", sagte mein Vater wütend: "Wie solls mir denn gehen?" UND LEGTE DEM GROßEM (er ist 9) einfach den Hörer auf. Dazu muss man wissen, dass "unser Großer" aus der ersten Ehe meiner Frau stammt und mein Vater mit Ihm von vornherein ein Problem hatte.
Meine Frau und ich waren empört - war es nicht das einzige Mal, dass mein Vater sich gegenüber unserem großen Sohn im Ton vergriffen hatte - er hatte uns alle damit sehr verletzt. Am 09. Januar wurde mein Vater 66 Jahre alt und kam am Donnerstag, den 13. Januar 2005 mit einem erneuten Schlaganfall ins Krankenhaus. Aufgrund seines Fehlverhaltens gegenüber unserem großen Sohn haben wir Ihn auch nicht zu seinem Geburtstag besucht. Einen Tag nach seinem Geburtstag rief ich Ihn an und fragte Ihn, wie es ihm gehen würde. Darauf kam nur die Antwort: Das ist doch kein Leben mehr.....
Die letzten Wochen konnte er weder seinen Stuhl, noch sein Wasser halten und lag den ganzen Tag in Pampers. Ich hatte mir vorgenommen, Ihn am Sonntag, den 16. Januar zu besuchen, weil meine Frau und ich ein sehr schlechtes Gefühl hatten (nicht wegen des Streits, aber des Gesundheitszustandes). Es war am Sonntag, den 16. Januar, als bei meiner Frau und mir plötzlich um 7.20 das Telefon klingelte und die Intensivstation mir mitteilte, dass mein Vater wegen eines Lungenödems im Sterben läge.
Wir brachten die Kinder kurzerhand bei Freunden unter und fuhren mit meiner Mutter und meiner Frau ins Krankenhaus. Das der Tod meines Vaters unabdingbar war, wurde uns anhand eines Röntgenbildes des Brustkorbes sofort klar. Sein Herz hatte lt. Aussage der Ärzte schon fast den gesamten Brustkorb eingenommen. So blieben wir den ganzen Tag im Krankenhaus. Mein Vater war nicht mehr ansprechbar, da er Morphin bekam. Wir haben den Tag genutzt, um Abschied von ihm zu nehmen. Ich weiss nicht, ob er mich gehört hat, aber ich habe ihm gesagt, wie leid es mir täte, dass er den kleinen nicht mehr zu Gesicht bekam. Auch habe ich ihm gesagt, dass ich stolz auf ihn bin und unser Filius natürlich auch. Unvorstellbar: mein Vater....tot? Das kann doch nicht sein....er atmete zwar schwer...aber dennoch regelmäßig. Vielleicht wird's ja wieder, dachte ich....
Es war gegen 18.00 am Sonntag, als ich mit meiner Mutter in die Kaffeeteria des Krankenhauses ging, weil die Schwestern ihn nochmals frisch machen und versorgen wollten. Da kam die Intensivschwester und winkte meine Mutter und mich hastig zu sich. Als wir in sein Zimmer kamen, hatte bereits seine Atmung ausgesetzt...und die Schwester sagte nur: Er ist jetzt auf dem Wege...gönnen Sie es ihm...!
Das Mysteriöse Ereignis:
Wir ließen meinen Vater in einem Krematorium einäschern. Einen Abend vor der Beerdigung erschien lt. Aussage meiner Mutter mein Vater und bat Sie, seine Urne aus der Leichenhalle nach Hause zu holen. Er wolle da nicht sein, sagte er angeblich. Da ich nicht unbedingt spirituell veranlagt bin, dachte ich, dass Verstand meiner Mutter ein wenig verrückt gespielt hatte.
Dann kam die Beerdigung. Wir saßen in einer kleinen Friedhofskapelle in der Leichhalle. Während der Predigt unseres evangelischen Pastors schien auf einmal die Sonne in die Kapelle (obwohl es den ganzen Tag sehr diesig war). Es war ein schönes und beruhigendes Gefühl. Just als der Pastor die Anweisung gab, die Urne auf den Friedhof zu geleiten und wir den ersten Schritt nach draußen machten, zog sich der Himmel sehr dunkel zu. Als wir am Grab standen, fing es dermaßen an zu schneien und zu stürmen, wie es vielleicht nur einmal im Jahr vorkommt. Als die Urne ins Grab herabgelassen wurde (genau zu diesem Zeitpunkt) gab es einen gewaltigen Donnerschlag und Blitze zuckten über den Friedhof. Alle Trauergäste hatten mittlerweile Ihre Schirme aufgespannt. Als wir zusammen das Vater Unser beteten, riss es mir mit einem gewaltigen Windstoß fast den Schirm aus der Hand und er war verbogen. Ich meine nicht nur ein bischen verbogen...sondern unbrauchbar. Und es war ein äußerst stabiler Schirm...nicht nur so ein Knirps. Unter dem Schirm standen meine Mutter und ich. Bei keinem anderen Taruergast passierte etwas ähnliches. Der Großteil der Trauergäste verließ fluchtartig den Friedhof. Ich ging noch einmal zu der Friedhofskapelle, in die sich mittlerweile auch der Pastor geflüchtet hatte. Kladdernass und vor Wasser triefend schauten der Pastor und ich uns an...und mussten auf einmal lachen. "Ihr Vater hatte bestimmt Sinn für Humor", sagte er zu mir. Ja, dass hatte er wohl, entgegnete ich ihm. Als wir den Friedhof verließen, klarte mit einem Mal das Wetter auf.
Das sich das Ganze für außenstehende wie ein Gruselgeschichte anhört, ist verständlich. Aber von vielen Trauergästen haben wir zu hören bekommen, dass so etwas typisch für meinen Vater gewesen wäre. Er habe sich mit einem gewaltigen Donnerwetter verabschiedet und meine Frau meinte nur, dass mein Vater und wir jetzt quit wären.
Ich mache mir riesige Vorwürfe, weil ich ihm in den letzten Tagen seines Lebens seinen Enkel verwehrt habe und ich denke, dass mich das noch sehr lange quälen wird. Hätte ich gewusst, dass er stirbt, hätte ich anders gehandelt...HÄTTE...HÄTTE...
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es ihm da wo er jetzt ist, besser geht. Jedoch habe ich das Bedürfnis, mit ihm Kontakt aufzunehmen, um ihm nochmal zu sagen, wie leid mir das tut. Meine Frau meint, dass er es wüsste und ich auch langsam loslassen muss. Aber mich quält diese Ungewissheit...geht es ihm besser? ... hat er mir bzw. uns verziehen?
Wenn Ihr mir den ein- oder anderen Tipp geben würdet, wäre ich Euch sehr dankbar...
Mein Beiträg ist leider sehr lang geworden, lässt sich aber aufgrund der Zusammenhänge nicht wesentlich kürzer gestalten...sorry!
Vorgeschichte:
Ich habe in meinem Leben bis auf die letzten 5 Jahre nie ein richtiges Verhältnis zu meinem Vater gehabt. Er trank seit seinem 18ten Lebensjahr regelmäßig- und als Kind prägte sich die Abneigung zu meinem Vater durch meine Mutter und Ihr Verhalten ihm gegenüber sehr stark bei mir ein.
Vor fast genau 4 Jahren heiratete ich und knapp zwei Wochen später erblickte unser Filius das Licht der Welt. Kurz nach der Geburt unseres Sohnes setzten wir meinem Vater die Pistole auf die Brust und stellten Ihn vor die Entscheidung, einen Entzug durchzuführen oder seinen Enkel nicht mehr zu sehen. Er entschied sich für seinen Enkel und machte zwei Entziehungskuren mit - seit der zweiten Entziehungskur trank er keinen einzigen Tropfen mehr. Meine Frau und ich sind/waren sehr stolz auf meinen Daddy und sein Enkel war alles für Ihn. In dieser Zeit baute sich auch meine Beziehung zu meinem Vater wieder stärker auf.
Ende März 2004 fing dann die Tragödie an. Er bekam einen Schlaganfall und war zunächst halbseitig gelähmt - zwei Tage später bekam er einen akuten Darmverschluss und musste notoperiert werden (künstlicher Ausgnag). Seine Überlebenschancen waren lt. Aussage der Ärzte bei weniger als 5%; aber er schaffte es. Als wenn es noch nicht genug wäre, stellte man bei Ihm während der Reha noch die Diagnose "Raucherbein" und amputierte in einer anderen Klinik zunächst vier Zehen- um ihm anschließend das Bein bis zum Knie zu amputieren. Erst im September 2004 kam er wieder nach Hause (wir hatten die Wohnung so gut es ging behindertengerecht eingerichtet) und er war seitdem ein Pflegefall.
Zu Hause angekommen fing er nach einigen Wochen auch wieder das Rauchen an, was er sich während seiner Klinikaufenthalte abgewöhnt hatte.
Zum Jahresende kam es zu einem heftigem Streit zwischen mir und meiner Mutter. Wir besuchten daraufhin meine Eltern NICHT zu Weihnachten und riefen auch nicht an. Zum Jahresende wollten unsere beiden Jungs dem Opa einen guten Rutsch wünschen und riefen Ihn an. Erst war unser kleiner am Telefon und als unser großer zum Hörer griff und meinen Vater fragte:"Opa, wie geht's Dir denn?", sagte mein Vater wütend: "Wie solls mir denn gehen?" UND LEGTE DEM GROßEM (er ist 9) einfach den Hörer auf. Dazu muss man wissen, dass "unser Großer" aus der ersten Ehe meiner Frau stammt und mein Vater mit Ihm von vornherein ein Problem hatte.
Meine Frau und ich waren empört - war es nicht das einzige Mal, dass mein Vater sich gegenüber unserem großen Sohn im Ton vergriffen hatte - er hatte uns alle damit sehr verletzt. Am 09. Januar wurde mein Vater 66 Jahre alt und kam am Donnerstag, den 13. Januar 2005 mit einem erneuten Schlaganfall ins Krankenhaus. Aufgrund seines Fehlverhaltens gegenüber unserem großen Sohn haben wir Ihn auch nicht zu seinem Geburtstag besucht. Einen Tag nach seinem Geburtstag rief ich Ihn an und fragte Ihn, wie es ihm gehen würde. Darauf kam nur die Antwort: Das ist doch kein Leben mehr.....
Die letzten Wochen konnte er weder seinen Stuhl, noch sein Wasser halten und lag den ganzen Tag in Pampers. Ich hatte mir vorgenommen, Ihn am Sonntag, den 16. Januar zu besuchen, weil meine Frau und ich ein sehr schlechtes Gefühl hatten (nicht wegen des Streits, aber des Gesundheitszustandes). Es war am Sonntag, den 16. Januar, als bei meiner Frau und mir plötzlich um 7.20 das Telefon klingelte und die Intensivstation mir mitteilte, dass mein Vater wegen eines Lungenödems im Sterben läge.
Wir brachten die Kinder kurzerhand bei Freunden unter und fuhren mit meiner Mutter und meiner Frau ins Krankenhaus. Das der Tod meines Vaters unabdingbar war, wurde uns anhand eines Röntgenbildes des Brustkorbes sofort klar. Sein Herz hatte lt. Aussage der Ärzte schon fast den gesamten Brustkorb eingenommen. So blieben wir den ganzen Tag im Krankenhaus. Mein Vater war nicht mehr ansprechbar, da er Morphin bekam. Wir haben den Tag genutzt, um Abschied von ihm zu nehmen. Ich weiss nicht, ob er mich gehört hat, aber ich habe ihm gesagt, wie leid es mir täte, dass er den kleinen nicht mehr zu Gesicht bekam. Auch habe ich ihm gesagt, dass ich stolz auf ihn bin und unser Filius natürlich auch. Unvorstellbar: mein Vater....tot? Das kann doch nicht sein....er atmete zwar schwer...aber dennoch regelmäßig. Vielleicht wird's ja wieder, dachte ich....
Es war gegen 18.00 am Sonntag, als ich mit meiner Mutter in die Kaffeeteria des Krankenhauses ging, weil die Schwestern ihn nochmals frisch machen und versorgen wollten. Da kam die Intensivschwester und winkte meine Mutter und mich hastig zu sich. Als wir in sein Zimmer kamen, hatte bereits seine Atmung ausgesetzt...und die Schwester sagte nur: Er ist jetzt auf dem Wege...gönnen Sie es ihm...!
Das Mysteriöse Ereignis:
Wir ließen meinen Vater in einem Krematorium einäschern. Einen Abend vor der Beerdigung erschien lt. Aussage meiner Mutter mein Vater und bat Sie, seine Urne aus der Leichenhalle nach Hause zu holen. Er wolle da nicht sein, sagte er angeblich. Da ich nicht unbedingt spirituell veranlagt bin, dachte ich, dass Verstand meiner Mutter ein wenig verrückt gespielt hatte.
Dann kam die Beerdigung. Wir saßen in einer kleinen Friedhofskapelle in der Leichhalle. Während der Predigt unseres evangelischen Pastors schien auf einmal die Sonne in die Kapelle (obwohl es den ganzen Tag sehr diesig war). Es war ein schönes und beruhigendes Gefühl. Just als der Pastor die Anweisung gab, die Urne auf den Friedhof zu geleiten und wir den ersten Schritt nach draußen machten, zog sich der Himmel sehr dunkel zu. Als wir am Grab standen, fing es dermaßen an zu schneien und zu stürmen, wie es vielleicht nur einmal im Jahr vorkommt. Als die Urne ins Grab herabgelassen wurde (genau zu diesem Zeitpunkt) gab es einen gewaltigen Donnerschlag und Blitze zuckten über den Friedhof. Alle Trauergäste hatten mittlerweile Ihre Schirme aufgespannt. Als wir zusammen das Vater Unser beteten, riss es mir mit einem gewaltigen Windstoß fast den Schirm aus der Hand und er war verbogen. Ich meine nicht nur ein bischen verbogen...sondern unbrauchbar. Und es war ein äußerst stabiler Schirm...nicht nur so ein Knirps. Unter dem Schirm standen meine Mutter und ich. Bei keinem anderen Taruergast passierte etwas ähnliches. Der Großteil der Trauergäste verließ fluchtartig den Friedhof. Ich ging noch einmal zu der Friedhofskapelle, in die sich mittlerweile auch der Pastor geflüchtet hatte. Kladdernass und vor Wasser triefend schauten der Pastor und ich uns an...und mussten auf einmal lachen. "Ihr Vater hatte bestimmt Sinn für Humor", sagte er zu mir. Ja, dass hatte er wohl, entgegnete ich ihm. Als wir den Friedhof verließen, klarte mit einem Mal das Wetter auf.
Das sich das Ganze für außenstehende wie ein Gruselgeschichte anhört, ist verständlich. Aber von vielen Trauergästen haben wir zu hören bekommen, dass so etwas typisch für meinen Vater gewesen wäre. Er habe sich mit einem gewaltigen Donnerwetter verabschiedet und meine Frau meinte nur, dass mein Vater und wir jetzt quit wären.
Ich mache mir riesige Vorwürfe, weil ich ihm in den letzten Tagen seines Lebens seinen Enkel verwehrt habe und ich denke, dass mich das noch sehr lange quälen wird. Hätte ich gewusst, dass er stirbt, hätte ich anders gehandelt...HÄTTE...HÄTTE...
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass es ihm da wo er jetzt ist, besser geht. Jedoch habe ich das Bedürfnis, mit ihm Kontakt aufzunehmen, um ihm nochmal zu sagen, wie leid mir das tut. Meine Frau meint, dass er es wüsste und ich auch langsam loslassen muss. Aber mich quält diese Ungewissheit...geht es ihm besser? ... hat er mir bzw. uns verziehen?
Wenn Ihr mir den ein- oder anderen Tipp geben würdet, wäre ich Euch sehr dankbar...