@lightning: Und wenn Du jetzt an dem Punkt bist, wo Dir diese Aussagen einfach weh tun dann respektier das für Dich und versuche eben nicht damit klar zu kommen. Wenn Du diesen Frust nach außen bringst wird sich irgendwann etwas neues dahinter zeigen. Was das ist kann ich Dir nicht sagen aber es wird kommen, dass ist sicher.
Kannst du mir bitte ein praktisches Beispiel hierfür geben?
Nun, wenn wir durch einen Schmerz gehen verändert sich oftmals die Perspektive in uns. Ich habe z.B. einen Stiefvater, der mich geschlagen hat. Weil ich keine Hausaufgaben gemacht habe, weil ich faul in der Schule war und ich schlechte Noten nach Hause gebracht habe. Lange Zeit habe ich ihm "die Hand vor den Arsch" gehalten, denn ich war wirklich faul, hatte 10 Schuljahre lange "keine Hausaufgaben" auf. Die blauen Briefe habe ich auch nie gezeigt. Kam natürlich alles raus. Und ich meinte immer, es wäre im Grunde irgendwie auch richtig so, dass er Druck machte. Es war nicht so, dass er mich jeden Tag schlug aber er kontrollierte ständig und ich hatte täglich Angst vor ihm. Wenn ich ihn auf der Treppe hörte gefror mir das Blut in den Adern. Soviel zu Vorgeschichte...
Als ich endlich an dem Punkt war an dem ich akzeptierte, dass meine Faulheit und der Schmerz nichts miteinander zu tun hatten, ich also nicht für beides die Verantwortung übernehmen musste, kam natürlich die Wut hoch. Die bearbeitete ich. Und so veränderte sich die Perspektive das ich z.B. irgendwann erkannte, dass ich mehr darunter litt wenn meine Stiefschwester sah wie er mich schlug statt das mich seine Schläge störten. SIE war mir viel wichtiger. Und irgendwann wurde mir klar, als ich die Wut und den Schmerz noch weiter nach außen brachte, dass ich ihn bewusst provozierte. Er war nämlich genau das Gegenteil von meinem Vater. So ein sympathischer, so ein netter, der jedem Streit aus dem Weg ging und lieber alles aussaß statt mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Es war zum heulen. Er war so ein Weichei, ich fand es furchtbar. Er taugte nichts zum Vorbild und er ging überhaupt nicht in seine Kraft (was nichts mit Schlagen zu tun hat). Er war im Grunde nie der Große von uns und meine einzige Chance, ihn groß zu machen war, ihn zu provozieren wo es nur ging, damit er mal eine klare Position bekennt. Also nahm ich die Schläge bewusst in Kauf. Zwischendurch wurde mir dann auch noch klar, dass ich wegen ihm Leistungsverweigerung betrieben habe, weil ich nicht wollte, dass er Stolz auf mich ist. Er war schließlich nicht mein Vater.
So hat sich beim Weg durch diesen Schmerz und durch die Wut die Perspektive verändert. Nicht im Kopf, sondern im Gefühl. Heute bin ich ihm nicht mehr böse, denn er hat nichts getan...
Schau also, was bei Dir hinter Deiner Wut und Deinem Frust raus kommt. Gut möglich, dass Dich die Sätze von Deinem Vater in Dir drin eigentlich garnicht stören, aber ein Teil von Dir einen auf beleidigt macht. Kann sein, dass hinter Deinen "Gewichtsproblemen" etwas ganz anderes steckt. Das kann sich zeigen, wenn Du beginnst, die Zwiebel ein wenig zu schälen um zu sehen, was unter den Schalen ist...
Wut- und Schmerzarbeit ist etwas, was wir nur mit uns alleine ausmachen. Es ist der Schmerz des sog. inneren Kindes. Er sitzt "energetisch" auf der 2. Aura-Ebene und blockiert uns so am Vorwärtskommen, denn immer wieder fallen wir in die Muster von damals, die uns dann wieder an diesen Schmerz erinnern. Damit er erlöst wird. Dauert halt. Dauert lange. Aber es funktioniert...
Wie immer etwas länger aber ich denke Du verstehst, was ich meine...
Lieben Gruß
Andreas