Umgang mit den Schattenanteilen.

Zauberin schrieb:
Hallo Inti!


Nein, bei mir passiert das in den letzten Jahren nur selten von außen. Aber
oft sehe ich selbst kurz NACHHER, dass ich falsch gehandelt habe = dass ich "böse" war. Ich analysiere mich, versuche meinen Fehler in Ordnung zu brin-
gen und dann bemühe ich mich vor allem, dass mir das noch nicht einmal
passiert. ;)

Vor einem Jahr habe ich bewusst "böse" gehandelt. Es war fürchterlich.
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben gehasst. Der Hass hat sich so furchtbar angefühlt, dass ich noch mehr wütend und hasserfüllt war :angry2: - auf die Person, die meinen Hass "verursacht" hat. Dazu war ich noch sehr böse
auf mich selbst, dass ich jemanden "erlauben" konnte, mich in diesen Zustand
zu bringen>>>dass ich so dumm war, jemanden zu vertrauen, der ein "gebo-
rener Verräter" ist.
In diesem Zustand habe ich ganz bewusst etwas Falsches gemacht und war
bereit auch den Preis dafür zu bezahlen.

Später habe ich mich natürlich besonnen, aber trotzdem kann ich (mindes-
tens bis heute) die konkrete Angelegenheit nicht bereuen. Es tut mir Leid in
größerem ("höherem?") Zusammenhang. :angel2: ;)

Das einzige positive - ich kann JETZT Menschen begreifen, verstehen, die
hassen. Das konnte ich vorher nicht. :D Vor allem die Hilflosigkeit dem Hass
gegenüber, wenn er schon einmal da ist, habe ich als sehr beänstigend gefun-
den. Dagegen kann man sich NUR durch "Vorbeugen" = Vorsichtsmaßnahmen
BEVOR - schützen. :rolleyes: :D

Alles Gute :)
P.




Liebe Zauberin!

Das hat mir jetzt aus der Seele gesprochen.
Mir gings auch grad so, ich habe nur mehr abgrundtief gehasst. Bin total
reingefallen in diesen Hass.
Ich bin aber der Versuchung zu vernichten nicht erlegen, sondern habe die Sache so gelöst, dass ich die Fakten der irdischen Instanz übergeben habe und die energetische Verletzung der höchsten Instanz, wie immer die Entscheidung ausfällt ist für mich in Ordnung.

Für mich persönlich war es in beiden Bereichen ein wichtiger Lernschritt.


Vielleicht schaffe ich ja irgendwann noch das Vergeben.
Da hab ich aber im Moment noch keine Eile.

L.G. Himephelien
 
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vivara schrieb:
huhu mara,

ist es dir wichtig ganz licht zu sein???

Nö. Im Gegenteil, ich möchte sein, was ich bin. Das ist mir wichtig und nicht einen Teil von mir auszuklammern, wegzudrücken.

weil weißt du in jedem wohnt licht und schatten und ich denke dies ist auch gut so!
wie ich mit meinen schattenseiten umgehe?
ich versuche beides in einklang zu halten ist manchmal ganz schön schwer :dontknow:
wie ich dies mache?
hm ich versuch´s in worte zu fassen.
:angel2:
wenn ereignisse in mein leben eintreten in denen mein schatten die überhand erlangen will. da frage ich mich ob dies angebracht ist oder eine überreaktion!
ich finde meine schattenseiten können auch sehr von nutzen sein für mich!
ein beispiel :winken5:
wenn jmd. mich oder meine familie (auch im weitläufigen sinne, mein engster freundeskreis gehört mit zu meiner family) bedroht oder schaden will. ja dann sind meine schatten von nutzen für mich aber ich handle dann immer stets wohlüberlegt... und nutze meine schattenseiten zum schutz vor bösem wie auch immer dieses aussehen mag ich mein das "böse" :schaf:

sonnige grüße
vivara :hamster:

Ja, Vivara. Das ist etwas, was ich mir gut vorstellen kann - ich meine so mit meiner "Lust am Zerstören" umzugehen.

Oder ich könnte mir auch vorstellen diese Kraft zu nutzen, um mich selbst von Situationen oder Personen zu befreien, die mir nicht guttun ... oder aber auch generell mich von eigenen Handlungsmustern zu befreien, in denen ich feststecke, wie zum Beispiel dieses Opferbild, dass ich in mir trage.

Ja, danke Vivara. :blume:
 
mara... schrieb:
Das, mein lieber Intrabilis, hört sich für mich sehr nach einem so dahingesagten Satz an. Kann das sein ??? :)

Wobei das natürlich hieb- und stichfest wahr ist. Ohne die Schatten sind wir nur halb ... yin/yang ... hell/dunkel ... oben/unten ...

Aber das ist mir jetzt nicht konkret genug, sondern zu sehr in die Richtung "theoretisch gesehen" ... :D

Hallo Damura!

Das konnte ich nie ganz verstehen: yin/yang z.B.Frau /Mann >>> wie kann
man dazu gut/böse? oder böse/gut? anreihen? Das ist für mich nicht logisch.

Schatten kann es NUR geben, wenn es ETWAS gibt, worauf das Licht scheint
>>> der Schatten ist hinter dem ETWAS. Was ist dieses ETWAS, WOHER kommt das Licht und auf WAS fällt der Schatten? :rolleyes: In der Dunkelheit
gibt es keinen Schatten. :D

Alles Gute :)
P.
 
Inti schrieb:
hi mara du scheinst im Zwiespalt zu sein zum einen empfindest du Freude zum anderen nennst du es pervers - freude nimmst du wohl in dir wahr - die Bezeichnung pervers wo kommt die her? Wenn du es gut findest böses zu tun, warum willst du das dann ändern? Willst du dich an "gute" Regeln halten? Oder empfindest du Leid bei deinem "bösen" Tun?

Ja Inti. Aber Du mußt bitte meinen Eingangspost noch einmal lesen: Ich sagte ja, dass ich zu Anfang nur "beobachten" und erkennen konnte, aber das war "nur" der Verstand und dann sah ich mich selbst dabei Freude empfinden, ich habe dann die Stimme zu meinen Gedanken zugelassen und die war hämisch und gemein ... Die Lichtseite sozusagen fand das "pervers" ... Ich WAR im Zwiespalt, aber es hörte auf, als dieser Teil endgültig von mir angenommen werden konnte. Ich fand die Ursache dafür heraus - klar in der Kindheit und seitdem empfinde ich weder diese Lust/Freude, noch das "Perverse", sondern jetzt ist dieser Teil von mir einfach - ich weiß, er ist da - ende.

Ich wollte es ändern, weil es zum Beispiel auch meinen Sohn betrifft ... Ich sah, wie ich ihm seinen Lebensweg sozusagen verbaute, ihm immer mehr Steine in den Weg legte ... er hat das selbst artikuliert, in dem er sagte: "Der liebe Gott hat mich gleich gewarnt, dass ich nicht zu Dir gehen sollte. Aber ich wollte - ich konnte ja nicht wissen, dass Du soooo böse bist" :(

Ich liebe ihn - wie hätte ich es nicht ändern wollen können ???

Kann es sein daß Elke Recht hat und du nur bei einem bestimmten Verhalten deines Gegenübers "böse" wirst? Wenn es bestimmte "Auslöser" gibt, dann gibt es auch Situationen in der Vergangenheit in der ich die Reaktionen auf diese Auslöser installiert habe (Pavlov). Daran zu arbeiten ist Aufgabe der Psychotherapie.

Ja. Ihr habt Recht. Mir fällt gerade ein, dass ich das erste Mal vor 2 Tagen bewußt diesen Teil von mir hab handeln lassen und der Auslöser war auch der Verursacher. Der Mensch, der mich seit meiner Kindheit immer wieder in einen Zustand der Ohnmacht und Hilflosigkeit gebracht hat. Doch damit ist jetzt Schluß. Ich bin kein Kind mehr - ich bin jetzt eine erwachsene Frau, mit der man(n) rechnen muss :) ... und die sich zu wehren weiß.

Wie kommst du darauf daß du etwas in dir nicht mehr ändern kannst? Alles ist veränderbar auch Auswirkungen von vergangenem - "es ist nie zu spät, eine schöne Kindheit zu haben"

Ich weiß nicht genau. Vielleicht weil ich es nicht schaffe und weil ich spüre, dass mit jedem neuen Versuch , der scheitert, meine Kraft nachläßt und ich resigniere, aufgebe ...

du könntest bei der Mafia anheuern

:D :eviltongu :D
 
intrabilis schrieb:
Hallo Caya :winken5:

Lange nichts gelesen.

Eigentlich keine Ausrede. Die Betonung liegt bei KANN.

alles liebe
Miau! :)
Alles was einem Zweck dient, eine Strategie darstellt, ein Mittel (zum Zweck) ist eine Objekt-ivierung(zum Objekt reduzieren) ist genaugesehen dem Schatten zuzuordnen.

(Für Fortgeschrittene Liebhaber des Wissens und der Quelle ;))

Alles Liebe, Dir.

Caya
 
intrabilis schrieb:
Hallo Mara,

Ich meinte es in etwa so.

Eine sogenannte schlechte Eigenschaft kann ich "verwenden" um etwas gutes zu tun. Ist es dann eine schlechte oder eine gute?

lg


Ich habe genau das getan, was Du sagst und aus dieser Erfahrung sage ich Dir:

Caya (sei gegrüßt und :umarmen: ) hat Recht: Es IST eine Ausrede. Es bleibt etwas "schlechtes" ... aber es kann etwas "gutes" bewirken ? Mir ist jetzt klar, ich kann diese Fähigkeit nutzen, aber ich muss mir über die Folgen klar werden, dass haben die anderen hier in dem Thread auch schon gesagt ...

So wie die Zauberin, die bewußt etwas "böses" getan hat und sich über die Folgen klar ist. Ich habe zum Beispiel jemandem Angst gemacht, ganz miese kleine furchtbare Existenzangst ... das hat meine eigene Angst wieder aufleben lassen - es ist mir bewußt geworden und ich habe es an- und in Kauf genommen.

Dennoch werde ich nicht damit aufhören, bis ich erreicht habe, was ich will. Bis ich ernst genommen werde und ich erreicht habe, was ich erreichen will.

Aber nur weil ich es aus angeblich "guten" Gründen tue, ändert sich nichts an der Qualität der Tat.

Da hab ich wieder was gelernt ...

Es geht also nicht darum, nichts "böses" zu tun (wir haben diese Teile also nicht umsonst in uns, sozusagen), sondern es geht darum, es zu tun und sich völlig darüber im klaren zu sein und es nicht zu beschönigen, zu verurteilen oder wohlmöglich sogar zu unterlassen.

Wenn ich jetzt - bei dem Gespräch hier mit Euch - so recht überlege, dann ist es sogar so, dass ja diese Schattenanteile sich bilden, weil wir sozusagen irgendwann verletzt wurden, unsere Seele Schaden genommen hat. Sie hat sich geschützt, indem sie gewisse Eigenschaften gebildet hat, die uns halfen trotz der seelischen Verstümmelung zu überleben - was wir immer so als selbstverständlich hinnehmen - es aber gar nicht ist. Zu diesen Eigenschaften gehört aber eben immer auch die Kehrseite. Manche Menschen entscheiden sich dafür diese Kehrseite zu leben und werden das was wir als "böse" bezeichnen.

Die meisten aber schieben diese Kehrseite der Medaille in den Schattenbereich, wo er dann vor sich hin gammelt und auch immer wieder in unseren Handlungen durchscheint und uns in der Außenwelt begegnet, egal wie "gut" wir nun auch leben mögen.

Und jetzt kommt der Hammer. Denn es sind genau diese Schattenanteile, die wir wiederum brauchen, um uns selbst von diesen Verletzungen, seelischen Verstümmelungen zu heilen.

Hier schließt sich dann der Kreislauf und ich hoffe mal, dass das Ende vom Lied dann wäre, dass wir wieder ganz werden ... beides also gehen lassen können. Sowohl die eine als auch die andere Seite der Medaille, weil wir diese Eigenschaften nicht mehr brauchen, wenn die Seele wieder heil ist.

Wenn wir uns also nicht trauen, unsere "bösen" Eigenschaften auch einzusetzen, werden wir uns nicht befreien können ...

Ich vermute mal, dass die meisten von Euch mit dieser Erkenntnis nicht einverstanden sein werden ???

:bwaah:

:)
 
Zauberin schrieb:
Hallo Damura!

Das konnte ich nie ganz verstehen: yin/yang z.B.Frau /Mann >>> wie kann
man dazu gut/böse? oder böse/gut? anreihen? Das ist für mich nicht logisch.

Schatten kann es NUR geben, wenn es ETWAS gibt, worauf das Licht scheint
>>> der Schatten ist hinter dem ETWAS. Was ist dieses ETWAS, WOHER kommt das Licht und auf WAS fällt der Schatten? :rolleyes: In der Dunkelheit
gibt es keinen Schatten. :D

Alles Gute :)
P.


Hallo Zauberin.

Ich weiß es nicht und das sind Fragen auf die ich keine Antwort mehr habe. Ich habe eins gelernt in den vergangen Jahren hier im Forum.

Ich möchte sein was ich bin und die Beschäftigung mit solchen Theorien über Vollkommenheit die bringen mich von mir weg, weil ich dann so bin, dass ich versuche Vollkommen zu sein. Ich bin aber (noch) nicht soweit. Ich bin jetzt, ich bin hier. Und das alleine ist das was zählt.

Wenn ich dort bin, ist es früh genug. Verstehst Du ?

Ich war sehr unglücklich in den letzten Jahren. ich habe es mal so ausgedrückt, das ich mich selbst verloren habe und ich verlor mich im Licht. Was hilft es, wenn man sich im Licht verliert und noch gar nichts da zu suchen hat ?

Nicht das es mir nichts gebracht hätte - eher im Gegenteil. Vielleicht durch diese Überbetonung des Lichtanteils in mir - oder besser gesagt, dem Streben danach ganz Licht zu sein, bzw. das, was wir uns darunter vorstellen: also "gut" zu sein, hilfsbereit, selbstlos, für andere da usw. - ist dieser Schattenanteil in mir mitgewachsen und wurde irgendwann so groß, dass ich ihn einfach nicht mehr ignorieren KONNTE ...

Deshalb sei mir bitte nicht böse, wenn ich auf solche Sachen nicht mehr antworte (n kann). Ich werde sie von nun an bewußt ausblenden und nur das in mir wahrnehmen, artikulieren und leben, was auch wirklich da ist.
 
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mara
Wenn ich jetzt - bei dem Gespräch hier mit Euch - so recht überlege, dann ist es sogar so, dass ja diese Schattenanteile sich bilden, weil wir sozusagen irgendwann verletzt wurden, unsere Seele Schaden genommen hat. Sie hat sich geschützt, indem sie gewisse Eigenschaften gebildet hat, die uns halfen trotz der seelischen Verstümmelung zu überleben
genau so seh ich das auch - da wir heute aber über andere Mittel und Fähigkeiten verfügen, müssen wir dieses Verhalten nicht mehr so leben, wie wir es unbewusst verankert haben und nun immer wieder abspulen.
Wir haben vom Auslöser gesprochen und dieser Auslöser wird in der Regel als Böse angesehen und damit legitimieren wir unser eigenes böses Verhalten - Rache, Auge um Auge etc. Wenn wir die Verursachung erlösen und wenn wir in dem anderen, dem Bösen auch den Hintergrund und die Ursache des Bösen bei ihm sehen, löst das nichts Böses mehr bei uns aus, sondern wir können den anderen bedauern.
Und jetzt kommt der Hammer. Denn es sind genau diese Schattenanteile, die wir wiederum brauchen, um uns selbst von diesen Verletzungen, seelischen Verstümmelungen zu heilen.
das glaube ich nicht - zur Heilung braucht es Verständnis und Liebe - was aber mit der Selbsterhaltung und dem Schutz der eigenen Sphäre nichts zu tun hat - schützen kann ich mich wenn ich ein genügendes Selbstwertgefühl habe und wenn ich den Willen habe zu mir und meinem Weltbild zu stehen. Wenn ich den Mut und den Willen habe, dem anderen meine Meinung zu sagen, ihm meine Wünsche und Erwartungen offenbare. Und wenn ich zu mir stehe, habe ich auch keinen Wunsch mehr Druck auszuüben.

Liebe Grüße Inti
 
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