Hallo,
in letzter Konsequenz kann man seine schlechten Eigenschaften entweder ablehnen, oder sie akzeptieren.
Ablehnung heißt nicht gleich Verdrängen, sondern bedarf eines bewußten Auseinandersetzens mit diesen Eigenschaften, und bedarf der Feststellung, ob man dieses Gefühl, diese Angst, diese ethische Forderung, diesen Wunsch für sich als wahr und wichtig erkennt, oder ob die Angst unbegründet, die Forderung überzogen, und der Wunsch praktisch umsetzbar und dem entspricht, was man als ethisch empfindet. Ethik, also der Bezug dazu, was man für sich und andere als richtig erachtet, spielt keine unwichtige Rolle, meiner Meinung nach.
Kann man z. B. Egozentrik akzeptieren? Ja, wenn es um die eigene Selbsterkenntnis geht, z. B., und Nein, wenn es darum geht, soziale Interaktion zu üben.
Kann man Hass generell als Gefühl ablehnen? Nein, weil es z. B. gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit beflügelnd sein kann. Man kann es ablehnen, wenn es nur aus Vorurteilen entstehet.
Ist Liebe generell gut? Nein, weil die Liebe zum Gewalttäter die Gewalt weiter eskalieren läßt. Kompromisslose Liebe zur Religion erzeugt Fanatiker. Liebe ist gut, wenn sie als Gefühl zwischen Menschen gelebt wird, und nicht als Ideal.
Es gilt, jedes Gefühl und jede Anst, jede Forderung oder jeden Wunsch einzeln zu bewerten.
Gruß,
lazpel