Ich verstehe einfach nicht, wo Du andauernd drauf raus willst. Natürlich hat das nichts mit mir zu tun. *kopfschüttel*
Um das mal rein theoretisch zu beleuchten, wie solche Dinge ablaufen
können (und mir ist klar, dass du selbst völlig unbeeinflusst von irgendwelchen äußeren Einflüssen aufgewachsen bist, sozusagen in einem sozialen Vakuum. Oder dich zumindest völlig von Einflüssen befreit hast):
Es kann z.B. sein, dass Menschen aus starken Schuldgefühlen als Folge des eigenen Verhaltens (oder der Eltern, oder der Traumatisierung) während der Nazi-Zeit heraus sich sehr stark einer Religion zuwenden. Da die Ursachen dieses sich Zuwendens aber verdrängt werden, hat das Ganze dann eher einen Zwangscharakter. Und so, wie sie vorher der Obrigkeit hörig waren, sind sie es im Rahmen der Religion dann auch. Sie wiederholen ihre Verhaltensmuster unbewusst, nur, dass sie es in einem anderen Rahmen tun, einem, der sie selbst der eigenen Verantwortlichkeit enthebt. Es heißt dann nicht mehr: Der Führer hats gesagt, sondern der Pastor hats gesagt. Und alle, die dem widersprechen, werden als Feind ausgegrenzt.
Die Kinder dieser Menschen haben dann die Möglichkeit, sich zu fügen, oder zu rebellieren. In beiden Fällen fällt es ihnen aber später meist schwer, sich selbst zu hinterfragen, weil sie es nie gelernt haben. So übernehmen auch sie dann die Verhaltensmuster, die die Eltern ihnen vorgelebt haben. Nur dann wieder unter anderen Vorzeichen. Der veränderte äußere Rahmen gaukelt ihnen vor, sie wären völlig anders als die Eltern. In Wahrheit leben sie unter der gleichen Glocke der Unbewusstheit und werden von ihren inneren Mustern gesteuert.
So gibt sich das dann von Generation zu Generation weiter, bis jemand sich mal mit diesen Zusammenhängen befasst und sie sich selbst bewusst macht. Erst dann ist ein Mensch in seinem Verhalten und Denken wieder frei, und kann kompensatorische Muster loslassen.
Es ist sicher kein Zufall, dass die Menschen der 50er und 60er Jahre extrem prüde und kirchenhörig waren. Daraus entwickelte sich dann allgemein eine Revolte der Jugend, weil die Zwänge einfach zu groß waren. Es ist aber sicher auch kein Zufall, dass viele dieser jungen Revoluzzer später doch in die Fußstapfen der Eltern traten, und wir heute ein System haben, das ( völlig aufgeklärt...) mehr als je zuvor Menschen manipuliert, kontrolliert und in einem System unterdrückt, in dem zwar nicht mehr offen gesagt wird "Arbeit macht frei", in dem aber genau dies ständig suggeriert wird, um die Menschen besser für die Zwecke der Wirtschaft ausbeuten zu können.
Brot und Spiele waren nicht nur im 3. Reich erprobte Mittel (es gab dieses Prinzip auch schon bei den Römern), aber das Nazi-Regime hat es wieder aufleben lassen. Und heute bedient man sich dieser Mechanismen in einem Maße, dass es schon Wahnsinn ist, dass es Menschen nicht auffällt.
Und so gibt es viele Beispiele dafür, wie die Nazi-Zeit immer noch weiterlebt.
Solche Dinge werden aber in irgendwelchen Fernsehdokus nicht vermittelt. Den Menschen wird vorgegaukelt, das alles sei Vergangenheit, und sie werden darin unterstützt, sich vorzumachen, in einer völlig anderen Welt zu leben, in der sie selbstbestimmt ihr Dasein gestalten können, wenn sie nur weiter die entsprechenden "demokratischen" Parteien wählen.
Und dann rennen sie zu Pegida-Deminstrationen, schimpfen über die faulen Griechen, wollen keine Flüchtlinge hier und fühlen sich überfremdet. Sie haben ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis, geboren aus der Angst vorm schwarzen Mann im Innern wie dann auch im Außen.
Sich selbst ins Auge blicken, sich der eigenen persönlichen Vergangenheit und Prägung bewusst werden (wie auch immer das beim Einzelnen gelaufen ist), und wie diese das eigene Verhalten steuert, das ist etwas, was in Schulen gelehrt werden sollte.