Triebkraft

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Ach Du lieber Gott, jetzt ist in diesem typischen Frauenthema auch noch der Pferde-Trieb ausgebrochen. Mädels, ein weiches Becken kann man auch durch Yoga erreichen und einen Mann mit einem grossen Kopf und einem langen Schweif findet man doch an jeder Strassenecke.

Ich protestiere also: Ihr verfallt kindlichen Bedürfnissen nach Schaukelbewegungen, übergrossen Kulleraugen und weissen Prinzessinnenpferden.


Mit Trieben hat das nichts zu tun. Das sind für mich eher nie reflektierte Bedürfnisse kindlicher Natur, wie gesagt. Naive Verliebtheiten.



Triebe dagegen - sind ja was ganz ganz Schreckliches. Auf der einen Seite. Sie veranlassen mich zur Peinigung meines Selbst, zum Beispiel, durch Vernachlässigung von Sinn und Zweck meiner Handlungen und durch abartiges Getue - nach Christenmeinung. Und muslimisch werde ich gesteinigt, einfach nur weil ich bin, wie ich bin. Ja da hört's sich doch auf. Auswandern will man, auf den Mond. Vielleicht findet man dort Gescheite.

Tirebhaft ist dieses Schimpfen in mir. Denn Gerechtigkeit ist ein Trieb des Menschen. Man liest es: ein Trieb. Kann nicht aufhören. *hilfe, mami, schlag mich, ich schimpfe schon wieder...* ~klaps~ *merci* ~ümmesöns~


Triebhaft ist auch der Hang zur Durchsetzung der eigenen Bedürfnisse. Und der Mangel an Rücksichtnahme auf den Nächsten. Jesus Christus ist dagegen angelaufen - erfolglos, wie ich finde. Weitgehend. Ein Rudel Tiere funktioniert in vielerlei Hinsicht sozialer und erfolgreicher als ein Haufen "zivilisierter" Menschen.



Triebhaft ist auch die Neigung zur Dummheit. Dummheit grenzt sich von Intelligenz ab, aktiv, sie verteidigt sich in mir, in Dir, in uns allen, gegen alles Bessergewusste und Sinnstiftende, Wahrhaftige und im eigentlichen Weltsinne Relevante. Dummheit ist das niedrigste, das Menschen überhaupt denken können, und sie ist allerorten vorhanden. Schon allein daß die Banane, die ich heute kaufte, so billig ist, obwohl sie die halbe Welt bereist hat, während die Verkäuferin einen Mindestlohn verdient und der Bananenbauer schlecht leben kann, ist doch unglaublich dumm. Also intelligent ist es wenigstens nun nicht.


Wäre Intelligenz der Trieb, so wäre es besser. Und daher ist ja auch die Anwendung von Intelligenz tatsächlich ein Trieb, z.B. in Sachen des Krieges und des Friedens.


Ebenso ein Trieb ist der Erhalt der Familie und das Schaffen derselben. Sagt man wenigstens hierzulande so. Und ich glaub es ist auch sonst in weiten Teilen der Erde so, wenngleich nicht alle das Gleiche unter "Familie" verstehen. Manche fassen den Begriff enger, Andere fassen ihn weiter.

Ein Trieb ist auch, Einzugreifen, wenn Böses oder Übles geschieht. Aber dieser Trieb ist weitestgehend verkommen, zugunsten einer kommerzialisierten Jammer- und Bedauer- und Ich-habe-keine-Alternative-Mentalität.



Tip zum Schluss: differenziere die Begriffe Trieb, Bedürfnis, Sucht. Wenigstens. Sonst kommste da bei Deinem Thema über Hoppehoppe-Reiter nicht hinaus.


lg
Trixi Maus


P.s.: Und liebe Grüsse an Salaya, die sich jetzt vermutlich beim Lesen totgelacht hat, oder.
 
Oha! TrixieMaus? Da wird ja plötzlich eine ganz ungewohnte - wenn auch noch gebremste - Power bei Dir spürbar:).
Was genau hat Dich denn da jetzt wie genau und (evtl. wo genau) angepiekst? Mindestens eins dieser Filmchen muss Dich offenbar irgendwo in der Tiefe beeindruckt haben.


Tip zum Schluss: differenziere die Begriffe Trieb, Bedürfnis, Sucht. Wenigstens. Sonst kommste da bei Deinem Thema über Hoppehoppe-Reiter nicht hinaus.

Ich bin ganz Ohr für Deine Differenzierung:)
Und was genau du jetzt in diesem Kontext mit "Hoppehoppe-Reiter" meinst, wäre vielleicht auch interessant.

Tanita
 
Ach Du lieber Gott, jetzt ist in diesem typischen Frauenthema auch noch der Pferde-Trieb ausgebrochen. Mädels, ein weiches Becken kann man auch durch Yoga erreichen und einen Mann mit einem grossen Kopf und einem langen Schweif findet man doch an jeder Strassenecke.

Ich protestiere also: Ihr verfallt kindlichen Bedürfnissen nach Schaukelbewegungen, übergrossen Kulleraugen und weissen Prinzessinnenpferden.


Ich protestiere auch! Das klingt für mich nach einer Frischdrauflosinterpretation aus übermütiger Stimmung heraus. ;)

Ein bisschen frech auch...
 
Ich protestiere auch! Das klingt für mich nach einer Frischdrauflosinterpretation aus übermütiger Stimmung heraus. ;)

Ein bisschen frech auch...

Jaaa, das hast Du ganz gut erkannt. Beides war durchaus absichtlich vorhanden.

Es war mir ein Bedürfnis, so zu schreiben.

Aber mein Trieb war es nicht.

Ich war auch nicht abhängig davon, es zu tun. Sondern es ist aus freiem Willen so entstanden.

lg
 
Oha! TrixieMaus? Da wird ja plötzlich eine ganz ungewohnte - wenn auch noch gebremste - Power bei Dir spürbar:).
Was genau hat Dich denn da jetzt wie genau und (evtl. wo genau) angepiekst? Mindestens eins dieser Filmchen muss Dich offenbar irgendwo in der Tiefe beeindruckt haben.
Mhm, ja, der ganze Film des Threads beeindruckt mich. Seit der Thread existiert lese ich und lese ich und denke immer das Gleiche (insbesondere bezüglich Deiner Verwirrung, die Du ja klären willst): was ein Sammelsurium von Begriffen, die alle meines Erachtens nicht richtig differenziert werden.

Eine einfache Situation zeigt es ganz gut: angenommen Du gehst im Dunkel durch einen Park und ein böser Bube kommt aus dem Gebüsch gesprungen, baut sich vor Dir auf und ruft: "Geld her oder Leben".

Dann gibt es zweierlei Arten des Mißverständnisses, wie man herausfand:
1. Man meint, es sei ein Trieb in einem bösen Menschen, der diesen Menschen nicht anders handeln lassen kann.
2. Dieser Mensch tut es, weil er Dein Geld will oder Dein Leben, also aus einem Bedürfnis heraus.

Richtig ist, daß der Mensch es tut, weil er sozialisiert ist, wie er sozialisiert ist, weil er nichts Besseres gelernt hat als andere Leute zu bedrohen und auszurauben und weil er Geld braucht, um zu leben. Daher will er folgerichtig Dein Geld, oder Dein Leben. Denn es geht um nichts Anderes: um Geld oder Leben. Und daß es so ist, ist in seiner Situation ein Zwang. Er ist "abhängig" davon, so zu handeln.

Leben ist ein Trieb.
Geld ist ein Bedürfnis.
Die Abhängigkeit ist etwas komplexer.


Triebe sind ganz grundsätzliche Dinge, Triebe sind tief in uns drin und haben mit unserer Sozialisation nichts zu tun. Sie sind "vor Mama und Papa" und allem was danach kommt. Sie existieren ganz einfach nur, weil wir ein Lebewesen mit einem bestimmten Genom sind. Wir können an ihnen nichts ändern, sondern können nur erlernen, sinnvoll mit ihnen umzugehen so, daß wir uns selber und Anderen nicht schaden.


Bedürfnisse dagegen sind zum Einen, wie oben gesagt, erlernt. Zum Anderen stecken sie aber auch schon, wie man weiß, in den Genen drinne durch die Besonderheit der Genpaarung von Mama und Papa.

Davon unterscheiden muß man Süchte, oder Abhängigkeiten, die entstehen, wenn ein Mensch seine Bedürfnisse nicht anders befriedigen kann. Ich bin z.B. davon abhängig, daß die im Rewe-Laden vor Ort regelmässig meinen Tabak bestellen, sonst kriege ich ihn nicht. Nach dem Tabak selber aber bin ich süchtig. Abhängig dagegen bin ich von dem Zeug nicht, wie ich weiß, denn ich habe ja lange Jahre nicht geraucht und sehe bei Anderen, daß sie nicht rauchen. Es handelt sich also nicht um Abhängigkeit von Tabak, es ist mir auch eigentlich kein Bedürfnis zu rauchen, sondern es ist meine Sucht.

So einfach sollte man das unterscheiden, sprachlich. Liebe - ist ein Bedürfnis. Partnerschaft - kann in Abhängigkeit erfolgen. Sex - kann zur Sucht werden. Immer fein säuberlich trennen.

Tanita schrieb:
Ich bin ganz Ohr für Deine Differenzierung:)
Ich versuch's ja, krampfhaft. Jedes Mal, wenn ich den Thread lese, versuche ich es. Ich lösche es dann aber wieder, weil mir der letzte Drive fehlt, es zu goutieren.

Es ist auch wirklich schwierig. Denn sobald man sich von einem Blickwinkel wie z.B. der Psychologie einfangen lässt, verwendet man die Sprache anders. Ich versuche also die ganze Zeit in mir herauszufinden, wie eigentlich die deutsche Sprache das differenzieren würde, ohne daß man sich auf ein bestimmtes Wissen bezieht. Wie ich bemerkte, versteht man durch das einfache Verstehen der Sprache meist mehr als durch komplizierte Erklärungen aus Fachgebieten heraus.

Aber ich schaff's nicht so recht. :) Hilfmer mal...

Tanita schrieb:
Und was genau du jetzt in diesem Kontext mit "Hoppehoppe-Reiter" meinst, wäre vielleicht auch interessant.

Tanita
Ja, damit meinte ich eben dieses Hin und Her im Text, das "Bedürfnis zu rauchen" (gibt es nicht) - der "Trieb zu Reiten" (???) - der "Trieb zum Sex" (gibt's nicht, ist ein Bedürfnis und der Trieb ist die Fortpflanzung) ----- das alles ist "hoppehoppereiter" für mich. Es schüttelt mich durch, und ich find' keinen Boden, um mich gezielt zu äussern.

:)
 
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O.k. So wars auch meinerseits.:)
Dann hoffe ich, daß es Dich zum Schmunzeln brachte - bei mir war es so.

(und dieses Schmunzeln war übrigens während des gesamten Post's vorhanden - also bitte nicht allzu ernst nehmen, ich werde niemanden erschiessen und mich nicht aus dem Fenster stürzen. (wohne eh im ersten Stock))
 
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