Erinnerungen der Kraft

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Amaros

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Erinnerungen der Kraft

Es war finstere Nacht. Der Wind heulte durch die Hausruine. Niemand war da, außer der eisige Wind.
Dennoch flackerte ein Teelicht in einer Ecke auf und ab. Was war hier geschehen?
Zeichen an der Wand, eine Sense in der Ecke. Ein umgeworfener Schemel und ein alter maroder Kamin.
Die Dachbalken schienen jeden Moment zu brechen und auf einen herunterzufallen.
Nichts war hier.
Ich ging durch das Haus und suchte nach Anzeichen, was hier mal gewesen sein könnte.
In einer Ecke, wo auch das Teelicht flackerte fand ich Dinge wie Münzen, kleine bunte Säckchen, ein Messer und eine Flasche Whiskey.
Sollte hier ein Obdachloser wohnen, den ich verschreckt habe, als ich die alte Tür aufmachte!?
Frische Fussspuren waren am Boden. Leider konnte man nicht mehr genau erkennen wo sie hinführten. Der Wind der durchs Gebälk bließ lies den Staub aufwirbeln und verwischte die Spuren.
Ich war allein in diesem Haus. Etwas unheimlich war mir schon. Alleine die alten Geschichten über dieses Haus ließen mir einen Schauer über den Rücken jagen.
Aber ich musste nachschauen. Meine Neugier trieb mich hier hin.
Als ich mich weiter umschaute, sah ein düsteres Nebenzimmer. Irgendetwas zog mich dort hinein...dort ins Dunkel.
Mitten im Zimmer, drehte sich mir mein Magen um. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Luft verdichtete sich und ich fühlte mich wie gelähmt.
Was war das? Etwas hielt mich fest und rief die lähmende Angst in mir hervor.
Sollten die Geschichten war sein? Sollte es hier wirklich spuken? Würde es stimmen, dass jeder der hier in diesem Haus verrückt wurde?
Ich wusste es nicht. Aber deutliche Anzeichen für das Verrückt werden, merkte ich auch an mir. So stand ich da und rührte mich nicht, der Wind heulte immer lauter. Nur war es komisch, denn ich vermochte im Heulen des Windes eine zarte Stimme zu hören, die mich rief.
Bevor ich überlegen konnte, rannte ich aus dem Haus raus, schloss die Tür und setzte mich in mein Auto.
Mein Herz pumpte, ich dachte es würde platzen. Zitternd suchte ich nach meinen Zigaretten und fand sie auch. Erstmal eine anmachen dachte ich mir, dann wird es wohl wieder gehen.
Erleichtert atmete ich auf und nahm einen tiefen Zug von der Zigarette.
Ich beruhigte mich langsam, aber irgendwas war immer noch da.
Vom Wagen aus, konnte ich ein kleines Licht sehen, es war wohl das Teelicht, was ich eben im Haus sah.
Doch was war das? Das Licht bewegte sich. Es könnte ein Flackern gewesen sein oder meine Fantasie geht mit mir durch.
Ich nahm noch einen Zug und schaut vom Wagen aus wieder durch das zerbrochene Fensterglas des Hauses.
Nein, ein Teelicht konnte es nicht sein. Dafür war das Licht zu hell und es bewegte sich auch noch durch das gesamte Haus.
Ich verfiel in Panik und atmete hastig und laut...................................
Plötzlich klopfte etwas an meine Fahrertür. Ich erschrak und war gewiss kreidebleich.
Langsam dreht ich mich zum Fenster von der Fahrertür, mein Herz klopfte schneller und schneller und da..........................
Da stand jemand. Eine alte Frau, ziemlich abgemagert mit zerzaustem Haar. Sie trug ein gräuliches Kleid, soweit ich es in der Dunkelheit erkennen konnte.
Sie lächelte mich an.
Langsam machte ich das Fenster runter und fragte sie mit zitternder Stimme, was sie um diese Zeit hier machen würde.
Sie sagte nur, sie wäre spazieren gegangen, sie liebte den Wind und diese Gegend.
Ein bisschen seltsam fand ich das schon. Klar die Gegend war am Tag, wenn die Sonne schien, sehr schön, aber in der Nacht!? Nun ja, es gibt Menschen die haben komische Anwandlungen, dachte ich mir.
Sie fragte mich, was ich hier machen würde und ich erzählte ihr meine Geschichte, was in dem Haus passiert sei.
Lächelnd und mit einem traurigen Ausdruck in den Augen schaut sie mich an und fragte was ich jetzt vorhabe. Eigentlich wollte ich wieder ins Haus erzählte ich ihr. Weiterreden konnte ich nicht, sie unterbrach mich und meinte, dass sie meine Angst wahrnehmen könne.
Ich fand es ziemlich unfreundlich von mir, dass ich im Auto saß und die alte Frau draußen stand. Mich störte die Tür vom Auto die uns trennte. Also stieg ich aus und verbeugte mich nochmals höflich.
Sie nickte mir freundlich entgegen. In diesem Moment heulte der Wind wieder und ich wurde von irgendwas dazu gezwungen mich zum Haus zu drehen. Da war wieder dieses Licht. Mir wurde kalt, ich zitterte und mein Blut gefror in den Adern.
Hatte ich da nicht jetzt eine Gestalt gesehen in diesem Haus?
Als ich mich wieder zu der Frau wenden wollte, war sie weg. Am Boden, dort wo sie stand, lag ein Anhänger. Es sah aus wie ein Stern mit 5 Zacken. Ich kannte dieses Symbol. Meine Ur-Oma trug es immer um den Hals. Meine Mutter sagte immer, ich solle mich nicht auf meine Ur-Oma einlassen, sie sei mit dem Teufel im Bunde.
Aber das konnte ich nicht. Meine Ur-Oma, war mir lieb und dieses Zeichen strahlte für mich keine Bedrohung aus.
Ich hing mir diesen Anhänger um den Hals. Eine Spitze zeigte nach oben zu meinem Kopf hin. Mir ging es besser. Die Angst verging langsam und meine Neugier wurde wieder größer.
Wo war die alte Frau? Wer war die Gestalt im Haus?
Nun packte ich all meinen Mut zusammen und ging wieder in das Haus.
Knarrend machte ich die Tür auf, der Wind heulte nicht mehr. Als ich die Stube betrat sah ich....sah ich nichts.
Das Teelicht war aus. Gerne hätte ich es wieder angemacht, aber dafür musste ich an dem Eingang zu dem dunklen Nebenzimmer vorbei.
Was jetzt? Könnte ich es wagen?
Mir war Angst und Bange. Ich hielt meine linke Hand um den Anhänger und bat um Hilfe und Schutz. Nur wen bat ich darum? Ich war doch nicht gläubig. Egal, ich brauchte Hilfe, von wem war zweitrangig.
Es durchfuhr mich eine Macht die mir bekannt vorkam. Ich hatte das Gefühl , als könnte ich Bäume ausreißen und Unmögliches möglich machen.
Nun konnte ich zu dem Teelicht gehen. Ich nahm mein Feuerzeug aus der Tasche und machte die Kerze wieder an.
Ich war sprachlos. Sobald ich die Kerze anmachte, heulte der Wind wieder auf, aber dafür war mit einem mal das ganze Haus erleuchtet.
Was passiert hier?
In diesem Moment fiel mir etwas auf, was ich vorher nicht wahrgenommen hatte. Am Boden unter dem Fenstersims stand eine kleine alte Truhe.
Da ich meine Neugier nicht mehr bändigen konnte, öffnete ich die Truhe und fand darin Kräuter und viele Kerzen.
Dies war für mich ein Zeichen. Etwas in mir wollte heraus. Ich verteilte die Kerzen im Haus und zündete sie alle an.
Nun war da noch das dunkle Nebenzimmer, da musste ich noch rein um Kerzen anzumachen, aber ich zögerte.
Ich nahm 5 Kerzen und ein Bündel Kräuter. Bevor ich in das Zimmer rein ging zündete ich die Kräuter an. Ich dachte mir die würden sicher gut brennen und wenn mich jemand erschrecken will, der wird sich erstmal verbrennen.
Nun stand ich wieder in der Mitte des Zimmers. In einer Hand die Kräuter , in der anderen Hand die 5 Kerzen.
Ein Impuls in mir sagte, ich solle die Kerzen so aufstellen, wie der Anhänger aussieht. Also einen Stern mit 5 Spitzen. Nur die Frage in welche Richtung sollte die eine Spitze zeigen?
Nun, mein Gefühl nannte mir den Norden, also tat ich es auch.
Ich stellte die Kerzen auf und legte das Bündel in die Mitte. Nun zündete ich die Kerzen an, angefangen im Norden.
Mit einem Mal wurde das Zimmer heller und heller, der Wind heulte und ich hörte wieder diese zarte Stimme. Der Raum war fast taghell.
Meine Beine wollten mich aus dem Haus raustragen, nur mein Kopf steuerte dagegen an.
Im letzten Moment konnte ich mich aus dem Haus retten. Als ich hechelnd an meinem Auto stand, fiel das Haus in sich zusammen.
Es brannte nun lichterloh.
Ich bekam einen Schrecken. War ich dafür verantwortlich? Ist etwa eine Kerze umgefallen und hat das Haus entzündet? Es tat mir so leid.
Als ich immer noch regungslos Richtung Haus blickte, tippte mir jemand auf die Schulter. Ich zuckte kurz zusammen, drehte mich um und sah die alte Frau....., nein halt, sie war nicht mehr alt.
Sie war jung und wunderschön. Aber sie war es. Eindeutig, kein Zweifel.
Was hatte das zu bedeuten? Was ist los? Ich verstand die Welt nicht mehr.
Die junge Frau lächelte mir zu und sagte: „ Ich danke dir für deine Hilfe. Du hast mich erlöst! Man hatte mich in diesem Haus eingesperrt und verflucht, weil alle Angst vor mir hatten, aber du nicht!“
Ich schüttelte nur den Kopf und erwiderte stammelnd: „ Ich hatte nur keine Angst wegen diesem Anhänger, er gab mir Schutz und Stärke!“
Sie grinste und erklärte mir, dass der Anhänger keine wirklich Macht hat. Es war reine Suggestion.
Etwas veralbert fühlte ich mich schon, bis sie dann sagte: „ Du kennst dieses Zeichen von deiner Ur-Oma, die dir immer Kraft gegeben hat und dich liebte, so wie du sie. Durch diese Erinnerung hattest du die Kraft bekommen, mich zu erlösen. Nichts anderes.“
Ich dachte über ihre Worte nach und fühlte mit einem Mal die Anwesenheit meiner Ur-Oma. Sie war da. Sie wird auch nie verschwinden. Sie gibt mir Kraft und den Mut den ich brauche in meinem Leben.
Jetzt hatte ich es verstanden. Wenn du dich an etwas Schönes erinnerst, dann strahlt dein Herz vor Liebe und dagegen kann man nichts Böses ausrichten.
Wie schnell ich es doch verstanden hatte, machte mich etwas unruhig, aber ich konnte es annehmen.
Die junge Frau lächelte lieb und verabschiedete sich.
Schnell rief ich ihr hinterher: „ Halt, du hast deinen Anhänger vergessen!“
Doch sie winkte nur ab und teilte mir mit, dass ich ihn als Erinnerung behalten sollte.
Nun stand ich alleine vor dem brennenden Haus und merkte wie eine Träne über meine Wange ran.
Ich fühlte mich ganz anders, vollkommen Stark und voller Freude.
Dank meiner Ur-Oma und dieser Frau aus dem Haus.


PS: Rechtschreib und Grammatikfehler mit inbegriffen *gg*
 
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